Neuer Lesestoff

So, für die nächste Zeit habe ich nun weitere historische Romane von James A. Michener auf den E-Reader platziert. Als da wären „Hawaii”, „Colorado Sage”, „Der Adler und der Rabe”, „Karawanen der Nacht”, „Klondike”, „Patrioten”, „Sayonara”, „Südsee”, „Verheißene Erde” und „Alaska”.

Sie sind zwar nicht alle so wunderbar umfangreich wie „Die Quelle” oder „Texas”, doch einige schon. So steht dem Lesevergnügen inklusive einer Portion unbemerkter Bildungsaufnahme nun nichts mehr im Wege. Geschrieben in einer Zeit, in der die „Political Correctness” noch ein Fremdwort war und die „Wokeness” als ein gesellschaftliches Pseudo-Erwachen eher dem beginnenden Nazitum in Deutschland zugeordnet worden wäre. Jedenfalls freue ich mich wieder auf die kommenden Nachtschichten ab heute Abend. Noch weiß ich nicht, mit welchem Buch ich beginnen werde.

Bis Dienstag also im Laufe des Tages. Einen angenehmen Sonntag wünsche ich dir und einen ausgeruhten Start in die neue Woche.

Repeater

Da schau an, meine neuste Errungenschaft. Ein Repeater für WLAN. Kaum ist Lohn/Gehalt auf’m Konto, schon ist wieder ein Batzen weg. Warum habe ich denn einen Repeater gekauft?

Das Internetradio im Küchenerker zeigt zu bestimmten Zeiten nervige Aussetzer wegen Verbindungsabbrüchen. Das sogar innerhalb nur weniger Meter Entfernung von der Fritzbox entfernt – allerdings steht das Radio von zwei dicken Betonwänden eingemauert in einer Ecke. Da gab es auch schon mit dem Vorgänger-Radio nur schlechten DAB-Empfang und sogar der Bluetoth-Empfang ist an dieser Stelle der Wohnung merklich schlecht bis gar nicht möglich. Auch der normale UKW-Empfang führt dort zu bestimmten Zeiten zu enormen Störungen, die einem die Freude am Radiohören verleiden. Nachts ist der Empfang bei allen Funkarten ausgezeichnet, doch bereits in den frühen Morgenstunden beginnen die Probleme. Tagsüber geht es manchmal gut, ein andermal aber gar nicht. Ob das am Wetter liegt? Jedenfalls riecht es danach, dass andere unbekannte Funkquellen von außerhalb die Störungen verursachen. Vielleicht ja auch von einem Nachbarn; wie dem auch sei, ich kam nicht dahinter, um was genau es sich dabei handelt. Nun könnte ich das Radio einfach an einen anderen Ort in der Wohnung platzieren, aber das will ich nicht, denn es steht ausgezeichnet da, wo es steht.

Mit dem neuen Repeater ist die Signalstärke jetzt maximal gut. Auf halbem Weg zum Router steckt er einfach in einer freien Steckdose an der Außenwand Richtung Küche und Park. Man sieht ihn nicht und selbst wenn, es ist ein kleiner weißer Würfel ohne jegliche störende Kabel.

Aber schon lustig: das Radio kostet 75 Euro und der Repeater nun dasselbe. So wie es aussieht, hätte ich im kleinen Park hinter dem Küchenerker jetzt auch ausgezeichneten WLAN-Empfang. Vielleicht setze ich mich im Sommer ja mal mit dem Laptop auf eine der Parkbänke und füttere in einem Livestream die Enten. Jaja, Laptop ist gestrig, ich weiß, vielleicht dann eben mit Mata Hari übers eigene WLAN-Netz 🙂

Zeitenwende II

Die Mutter der Schülerin (siehe Eintrag gestern) schildert den Vorfall ausführlich in der „Jungen Freiheit”. Die Leitmedien widersprechen jetzt einigen Details, der wesentliche Kern des Geschehens bleibt aber davon unberührt. Ob nun die Polizei die 16-jährige „abgeführt” oder „begleitet” habe, ob es sich nicht doch um eine bereits 17-jährige gehandelt habe, ob die Polizei es war, die sie ins Lehrerzimmer führte oder ob der Direktor sie dorthin zur wartenden Polizei geführt hat, ob die folgende Ansprache der Polizei, die Schülerin möge zukünftig auf solche Postings verzichten, eine „Gefährderansprache” oder doch nur „eine Art” Gefährderansprache war – all das ändert nichts an der Aufforderung, die Schülerin möge ein solches straffreies Posting dennoch in der Zukunft unterlassen. Also es wird über Details gestritten, um 1. die Mutter der Schülerin zu diskreditieren und 2. die Journalisten der freien Presse als unglaubwürdig darzustellen. Vom Kern des Sachverhalts, durch den Innenminister längst bestätigt, wird damit medial komplett abgelenkt – eine rhetorische Methode, die Wahrheit zu verdrehen, um sie letztlich „ungeschehen zu machen”.

Genau das findet auch in vielen Foren und Kommentarspalten derzeit statt. Unermüdliche Aufklärer der herrschenden Wahrheitsdeutung verunglimpfen bei der geringsten Abweichung in Detailfragen die sich über den Vorfall aufregenden Zeitgenossen als Lügner – und stülpen diese strittigen Details über den gesamten Sachverhalt, damit so der Eindruck entsteht, wenn jemand schon im Detail die Unwahrheit sagt, dann ist das Große Ganze sicher auch gelogen. Quintessenz: Schenkt diesen Berichten bloß keinen Glauben.

Umgekehrt funktioniert diese Rhetorik genauso: Wenn jemand sich in einer riesigen Gruppe in den sozialen Medien aufhält oder jemals aufgehalten hat, in der ebenso ein Rechtsextremer irgendwann mal anwesend war, dann wird die Kontaktschuld benutzt, um alles von dem normalen Menschen in der Gruppe Gesagte zu diskreditieren. Es heißt dann, er stamme schließlich aus einer Gruppe mit nachweislich rechtsextremen Mitgliedern. Exakt das bedeutet die Kontaktschuld. Schon musst du dich verteidigen, indem du klar machst, mit dem extremen Mitglied nichts am Hut zu haben, ja, ihn oder sie nicht einmal zu kennen. Du begibst dich also in Dauerschleife in die Defensive aber um den ursprünglich von dir geäußerten Inhalt geht es in der Folge gar nicht mehr. Je öfter nun der Vorwurf wiederholt wird, man sei Teil einer Gruppe, in der auch Rechtsradikale Mitglied seien, desto mehr bleibt das in den Köpfen der Unbeteiligten hängen. Am Ende wirst du und alles was du sagst als Teil, und du selber als Mitglied einer rechtsradikalen Gruppe verstanden.

So in etwa funktionieren diese verfeinerten Stasi-Methoden. Es ist ein munteres Spiel mit der Dummheit der breiten Masse, die keine Zeit oder Lust hat, darüber nachzudenken.

Ganz früher zu Zeiten Stalins, hießen solche Wahrheitsverdreher politische Kommissare und waren im 2. Weltkrieg zur Aufrechterhaltung der Moral überall in den Kampfgruppen der russischen Soldaten eingebunden. Ihnen sind wohl Hunderttausende oder sogar mehr Menschen unschuldig zum Opfer gefallen. In der DDR arbeitete die Stasi mit den gleichen Methoden. Bis heute wurde die Methodik mehr und mehr verfeinert und findet nun Anwendung in den vielen regierungsnahen Journalistenvereinigungen, den politischen NGOs, den Stiftungen etc. sowie beim Verfassungsschutz. Eine der ersten Warnerinnen davor war die Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley, die bereits unmittelbar nach der Wende prophezeite:

„Alle diese Untersuchungen, die gründliche Erforschung der Stasi-Strukturen, der Methoden, mit denen sie gearbeitet haben und immer noch arbeiten, all das wird in die falschen Hände geraten. Man wird diese Strukturen genauestens untersuchen – um sie dann zu übernehmen.

Man wird sie ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemanden unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen – das wird wiederkommen, glaubt mir. Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert.”

Zeitenwende

Gestern haben sich die Menschen abseits des medialen Mainstreams (der natürlich das Folgende geflissentlich verschwieg) wegen des unfassbaren Vorfalls, dem eine 16-jährige Schülerin anheim fiel, sehr aufgeregt (ohne eine Straftat begangen zu haben, wurde die Schülerin durch eine Denunziation ihres Schuldirektors, Jan-Dirk Zimmermann, von drei Polizisten aus dem Chemieunterricht abgeführt und anschließend einer Gefährderansprache der Polizei ausgesetzt).

Zuerst hatte ich dieser Meldung gar nicht geglaubt, war davon überzeugt, irgendetwas anderes nicht genanntes müsse hier noch vorliegen. Dann aber reagierte recht schnell der Innenminister Mecklenburg-Vorpommerns, Christian Pegel (SPD), und bestätigte den Vorfall bei gleichzeitiger Rechtfertigung des Polizeieinsatzes. Das wiederum schlägt dem Fass den Boden aus. Mir fehlen schlicht die Worte, um zu beschreiben, was bei diesen beiden Meldungen in mir vorging.

Seit nunmehr mehreren Jahren werden wir durch ähnliche ungeheure Vorfälle an die Grenzen des Glaubens der Vernunft unseres Staats und seiner Vertreter getrieben. Wie immer gibt es einen zumindest bisherigen Höhepunkt solchen Fehlverhaltens: das heute hier Verlinkte ist für mich dieser temporäre Höhepunkt. Wäre im Lande nämlich alles in Ordnung, so würden der Direktor, die Polizisten und vor allen Dingen diese äußerlich arg seltsame Gestalt eines Innenministers sofort Konsequenzen erfahren: die Polizisten bekämen etwa eine Rüge, der Schuldirektor (was macht der eigentlich auf TikTok?) wäre versetzt worden und der Innenminister hätte sich persönlich bei der Schülerin sowie öffentlich entschuldigt. Das Gegenteil dessen geschieht aber. Und das lässt mich schier sprachlos jetzt vor meiner Tastatur zurück. Selbst wenn mir passende Worte einfielen, dürfte ich sie nicht mehr öffentlich aufschreiben, ohne eine Anzeige als „Delegitimierung des Staats oder ihrer Vertreter” zu riskieren.

Kann heute eigentlich eine Mehrheit der Bevölkerung sagen, da solche Vorfälle in den Mainstreammedien verschwiegen werden, habe sie von ihnen auch nichts gewusst, oder ist von den Leuten zu erwarten, sich im Internetzeitalter auch durch sogenannte „alternative Medien” zu informieren?

Nicht nur wird der „Meinungskorridor immer enger” (eine hübsche Ausdrucksweise für „das darf man heute nicht mehr sagen”), nein, irgendwann wird ohne Widerspruch und Kritik am woken Zeitgeist und seiner Protagonisten aus Politik und Medien diese Enge auch jeden einzelnen der „Ich-Hab’s-Nicht-Gewusst-Mehrheit” selber treffen. Das Dumme ist wahrscheinlich aber, dass dann die behördlichen Strukturen bereits so weit gefestigt sind, dass sie nicht mehr ohne weiteres aufgelöst werden können. Die Bevölkerung lernt Stückchen für Stückchen zu schweigen.

Inneres Ich: „Du hast leicht reden schreiben; was kann man denn als Normalmensch dagegen tun?”

Mindestens eines, finde ich. In einer geheimen Wahl, bei der niemand über die Schulter schauen kann (also auch ohne manipulationsanfällige Briefwahl), keine der fünf Blockparteien (CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne und Linke) in Zukunft mehr wählen. Denn wer eine der Ampelparteien wählt, wählt das Weiter so, und wer die CDU/CSU wählt, wählt, so widersinnig es auch für manche Ohren klingen mag, die Grünen und den linken Zeitgeist ohne wirkliche Unterbrechung. Nur damit, nur durch ein entsprechendes Kreuzchen auf dem Wahlzettel, lässt sich eine demokratische Veränderung der Regierung und Verwaltung herbeiführen. Wenn das die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler aber nicht will, kann sie sich auch nicht hinterher, wenn „das Kind in den Brunnen gefallen ist”, beschweren oder mit dem Satz, „ich habe von all dem nichts gewusst”, herausreden.

Steinmeier & Co. sagen es ja unermüdlich: wir leben an einer Zeitenwende. Lasst sie uns doch vollziehen im Sinne der Rückbesinnung auf unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung mit mehr direkter Demokratie; dann fällt die Zeitenwende vielleicht ganz anders aus als von diesen Leuten gedacht.

Seltsame Geräusche

Ich hab’s gewuuhust, hab’s gewuuhust! Fall Nummer 2 im Video, seltsame Geräusche bei einem alten VW-Bus. Auto Nummer 1 ist auch interessant: Bremse schleift. Kommt öfter vor. Beim Bus allerdings hatte ich sofort auf ein Abdeck-Blech getippt, das irgendwo an ein bewegliches Teil schrammt. Finde ich prima, wenn ich mal was richtig tippe. Wie die beiden der Ursache auf den Grund kommen, ist lustig anzuschauen:

 

Ansonsten weiß ich noch nicht, wann ich heute zu Bett gehe und wieder aufstehe. Es treibt mich durch den Tag sozusagen wie ein Blatt im Wind. Hehe.

Mut zum Frieden

Rika hat wunderbare 41 Jahre alte Erinnerungen aus dem Kopf und dem Wäschekorb herausgekramt, die aktueller heute gar nicht sein können: das lilafarbene Halstuch „Umkehr zum Leben” vom evangelischen Kirchentag 1983.

Ja, so war es damals. Ob nun der Frieden eine Utopie ist oder eine Vision (Helmut Schmidt: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen”), ob er eine Illusion ist oder eine Prophezeiung – allein schon, dass seit Menschengedenken um ihn heftig gestritten wird oder dass er als Begründung für die meisten Kriege missbraucht wird, zeigt die absolute Paradoxie des Begriffs Frieden. 1983 war damit im Westen gemeint „Frieden schaffen ohne Waffen” oder als ostdeutsches Pendant „Schwerter zu Pflugscharen”. Heute, 2024, wird er benutzt, um Europa aufzurüsten und gegen Russland immer intensiver Krieg zu führen, was George Orwell bereits in „1984” visionär mit der plakativen Zusammenfassung seiner Thesen als „Krieg ist Frieden” auf den Punkt gebracht hatte. Das Dumme an Sprache und Intelligenz unserer Spezies ist, dass alles jemals Ausgesprochene immer auch ins Gegenteil des Erdachten verwandelt werden kann. So wurde die Sprache als Ausdruck abstrakter Gedanken, die über rein technische oder mathematische Konstrukte hinausreicht, gleichzeitig auch zum Kern der Missverständnisse, denen Abermillionen Menschen seit Beginn der Zivilisation zum Opfer fielen.

Der aktuelle Papst sagt, die Ukraine solle den Mut zu Verhandlungen mit Russland aufbringen. Er sagt, dass derjenige Stärke zeige, der den Mut besitze, die weiße Fahne zu hissen und zu verhandeln. Die Friedensaktivisten von 1983, die später ihren Platz in der pazifistischen Partei „Die Grünen” fanden, hyperventilieren angesichts des Friedensvorschlags von Papst Franziskus gemeinsam mit vielen Vertretern der Partei mit dem großen C im Namen und fordern noch mehr Waffen und mehr Krieg, um den Frieden zu erreichen. Sie verwechseln also begrifflich den Sieg mit Frieden – und kaum jemand merkt es. Schon wieder wird von den Grünen, den Sozialisten und den deutschen Christen der Begriff Frieden für die Rechtfertigung von Krieg missbraucht.

Mehr fällt mir dazu nicht ein. Außer dass ich mangels eines lila Halstuchs meinen blauen Friedens-Sticker mit weißer Taube und der Aufschrift „Raus aus der NATO” an meinen Rucksack gepinnt habe, auf dass ich nachher auf dem Weg zur Arbeit böse Blicke einfange – denn – wer Frieden möchte, sollte sich bewusst und bereit dazu sein, sich den Kriegstreibern wehrlos aber konsequent entgegenzustellen.

Ein Lesetipp, zwei Spielfilm-Tipps

Das neue Buch von Peter Hahne, „Ist das euer Ernst?”, ist schon wieder in einer sechsstelligen Auflage unmittelbar nach Verkaufsstart vergriffen (wird gerade neu aufgelegt) und landete wie seine vorherigen Bücher prompt auf Platz 1 der „Spiegel Bestsellerliste”. In den Kulturredaktionen des Mainstreams drehen die Damen und Herren Kritiker natürlich frei und beleidigen nicht nur Peter Hahne, sondern ganz besonders sein Millionenpublikum als „blöd genug, seine Bücher zu kaufen”, was allerdings für am Zeitgeschehen interessierte Leute längst als eine verkaufsfördernde Auszeichnung besonderer Güte zu verstehen ist.

Letzte Nacht fand ich auf der täglich aktualisierten Liste der DVD-Veröffentlichungen den Spielfilm „Mondsüchtig” aus dem Jahre 1987 mit Cher und dem jungen Nicolas Cage. Der Film spielt in New York. Eine gelungene Komödie. Aber nach nunmehr 37 Jahren ist er eine noch viel bessere Zeitmaschine ins damalige Leben. Die derben, an der Grenze des Zotigen heranreichenden Scherze, die diese aber nie überschreiten, fand ich klasse. Wie herrlich ungezwungen doch eine Lebenswirklichkeit sein kann, wenn man einfach sagen darf, was und wie man es will, ohne ständig auf sprachliche Korrektheiten oder Verhaltensverbote achten zu müssen. Auch wenn die Regie nicht perfekt ist (vielleicht wurde der Film als Direktors-Cut-Fassung veröffentlicht, in der die fürs damalige Kino herausgeschnittenen Szenen wieder eingefügt wurden – das gilt heute oft als chic oder wertvoll, obwohl es der Dramaturgie schadet), war’s aber in einer der Anfangsszenen bereits um mich geschehen. Während eines Restaurantbesuchs der Protagonisten schwenkt die Kamera zu einem Nebentisch und man hört ein Paar streiten: Die wesentlich zu junge Frau schimpft mit einem älteren Mann ihr gegenüber sitzend (wie man im späteren Verlauf noch feststellt, handelt es sich um einen Universitätsprofessor mit einer seiner Studentinnen): „Für was hältst du mich eigentlich? Für so was wie ‘n sprechenden Mund?” Ungefähr auf dieser Ebene verläuft der gesamte Film. Es sind nicht wirklich gehässige Streitereien, eher wie die von alten Ehepaaren, ein Kabbeln untereinander mit reichlich Skurrilität gewürzt. Jedenfalls lohnt das Anschauen dieses Streifens sehr, finde ich. Macht großen Spaß.

Und noch einen Spielfilm fand ich klasse. „Argylle”, eine nagelneue Actionkomödie aus diesem Jahr. Nicht zu übertrieben durchgedreht, wie bei den meisten Filmen dieser Art, aber dennoch mit viel Wortwitz und vor allen Dingen schauspielerischen Glanzleistungen, die immer dann entstehen, wenn alle am Set wirklich Spaß an ihrer Arbeit haben, was man den Darstellern im Ergebnis deutlich ansieht.

Sonst nix Neues. Bis morgen, gehab dich wohl.

Allerlei

Bin ich schluderig mit täglichen Einträgen hier im Weblog? Tja, ja und nein, würde ich sagen. Zum Beispiel war ich gestern nur mit privaten Dingen beschäftigt und unterwegs, die nicht in die Öffentlichkeit gehören, da mit ihnen andere Personen zu tun hatten, die sich verständlicherweise hier nicht erwähnt sehen wollen. Andererseits hatte ich gestern nach der Arbeit wieder bis abends durchgemacht und war in dieser Nacht zu heute gegen 3 Uhr aufgestanden. Mein Frühstück am Donnerstag begann also erst am Freitagmorgen. Das kennst du aber ja bereits. Wieder andererseits möchte ich auch nicht jeden Tag Dinge tun, wie über die Politik oder die Zustände in einer zerbrechenden und sich immer aggressiver gebenden Gesellschaft zu schimpfen.

  • Die Israelfeindlichkeit und die deutsche Kriegslust gegen Russland reichen aus, meinen Tag zu versauen, doch will ich eben nicht jeden Tag aufs Neue darüber wütend sein.
  • Diskussionen: Keine Lust darauf.
  • Die Absurditäten deutscher Politik haben zudem die Reizschwelle des eigenen Aufregens enorm nach oben getrieben, so dass ich die ganzen Albernheiten z.B. rund um die Klimareligion gar nicht mehr wahrnehme. Wer so blöd ist, auf sie hereinzufallen, der muss am Ende halt sein Tellerchen selber auslöffeln. Nicht missverstehen, denn ich sage nicht, dass diese Dinge unwichtig seien (wie jeder andere werde auch ich die Konsequenzen mitbezahlen müssen), aber ich muss mich schon arg zurückhalten, um nicht unbeabsichtigt die Rolle von Statler & Waldorf der Muppet-Show einzunehmen.
  • Filme und Serien: Dort findet sich zur Zeit hauptsächlich Mittelmaß, jedenfalls nichts, was mich zu Einträgen begeistern würde.
  • Radio: Höre ich täglich stundenlang. Dank des Web-Radios endlich wieder!
  • Bücher: So schnell lese ich nicht, da Michener von mir nicht überflogen, sondern Zeile für Zeile und Wort für Wort genossen wird – aber extra ja nur auf der Arbeit.
  • Die neue Wohnung (huch, ist auch schon ein halbes Jahr her – der Umzug scheint mir erst gestern gewesen zu sein). Hier könnte ich mich nur täglich wiederholen, denn ich fühle mich derart geborgen und wohnumfeld-mäßig wohl wie nie zuvor.
  • E-Dampfen: Alles funktioniert geschmeidig, insgesamt 9 Geräte im Einsatz (Pfeifen, Tubes, Boxen und Mini-Dvarws fürs versteckte Dampfen; 7 Selbstwickler, 2 Fertigcoiler), Genuss pur ohne Komplikationen aber ohne Neues darüber berichten zu können.
  • Basteleien: Ja, gerade gestern zusammen mit dem Nachbarn. Eine Kleinigkeit, die ich faszinierend finde eben der originellen Einfachheit wegen. Bei Gelegenheit frage ich ihn mal, ob ich davon ein Foto veröffentlichen darf.

So sieht’s also zur Zeit aus. Einen ebenso geschmeidigen Start ins Wochenende wünsche ich dir.

ZDF mal wieder

Das ZDF dreht frei: Jetzt wird dort behauptet, die „Lebensrecht-Bewegung” sei Teil eines rechtsradikalen Netzwerks (hier kannst du die Zusammenhänge nachlesen). Würde das ZDF von mir aus von vehementen Abtreibungsgegnern sprechen oder von „Gutmenschen-Spinnern”, das wäre zwar infam aber als Meinung noch tolerierbar, allerdings das Nazi-Fass für sie zu öffnen und eine Pseudo-Doku zu erstellen, die nichts anderes als eine verwerfliche Manipulation ist, das ist eindeutig bösartig.

Die öffentlich-rechtlichen Sender sollten abgeschafft werden; diese Forderung wird von den Normalbürgern (wie auch innerhalb meines eigenen Familien- und Freundeskreises) stets mit dem Argument abgelehnt: „Aber die vielen guten Dokus! Sie sehe ich doch so gerne.” Diese Zeiten sind allerdings seit locker 10 Jahren vorbei. Heute wird nur noch Hetze betrieben unter dem Mantel der Dokumentation. Merkt das eigentlich keiner?

Wie dem auch sei, ich muss wieder zur Arbeit. Keine Zeit, weiter darauf einzugehen. Überhaupt um irgendetwas zu schreiben …

Unfassbare Dummheit

Hier kannst du den gesamten Audio-Mitschnitt der 4 Vollpfosten der Bundeswehr anhören (am Ende des Artikels). Solche Deppen haben das Sagen über die Waffen der Bundeswehr. Da kann man nur noch rufen: Rette sich wer kann! Wenn du das Audio anhörst, verstehst du auch, weshalb der Inhalt in unseren Hauptmedien nicht veröffentlicht wird und bei „X” in Deutschland zensiert worden ist (obwohl es in der gesamten Welt angehört wird): die Bevölkerung darf so etwas einfach nicht hören. Denn jedem Zweiten wird augenblicklich die katastrophale Inkompetenz und Idiotie dieser 4 Herren und letztlich der Bundeswehr klar. Die 4 Männer gehören SOFORT vom Dienst suspendiert. Es war für mich unerträglich deren Geschwurbel zuzuhören. Ein solch niedriges Niveau von hohen Entscheidungsträgern über todbringende Waffen hätte ich niemals für möglich gehalten.