Zeitvertreib

Heute hatte ich ein Stündchen Leerlauf, wartete auf etwas. Als Zeitvertreib spielte ich ein bisschen mit den Grafiken und hab dieses Patch für den Rucksack gemacht. Ausgedruckt, laminiert, auf Klett geklebt – und fortan bin ich von hinten der Künder der Poesie 🙂

Du weißt ja: Auf ein Bild klicken, dann wird’s groß.

Der olle Drucker konnte natürlich die Farben nicht mal annähernd so darstellen, wie sie im Original sind. Guck dir diesen Wahnsinnsunterschied an. Obwohl das Original in drucktauglichen Farben erstellt wurde. Wahrscheinlich liegt es nicht einmal am alten Laserdrucker, sondern schlicht und ergreifend daran, dass ich vielleicht ein Mal im Jahr überhaupt noch etwas ausdrucke. Und weil – wie könnte es auch anders sein? – das Tonerpulver aus einem Billigangebot aus China stammt und schon jahrelang im Drucker vor sich hin schimmelt.

Naja, sonst gibt’s heute nix Neues aus den hiesigen heiligen Hallen zu berichten. Gehab dich wohl und genieße den schönen Sommertag.

Sonntags-Schwurbelei: Musk, „America!” und wir

Elon Musk spielt mit dem Gedanken, eine eigene Partei zu gründen. Das ist interessant. Schon einige Male haben Leute versucht, in den USA eine dritte Partei zu etablieren. Erfolglos. Das heißt aber nicht, dass das Vorhaben zwangsläufig auch dieses Mal scheitern muss. Es gibt immer ein erstes Mal, wenngleich die Erfolgsaussichten für ein solches Unterfangen nicht gerade rosig sind.

Aber mal angenommen, es würde gelingen.
Konkurrenz belebt das Geschäft. Das ist Amerika pur.

Die Konservativen brauchen wegen einer Spaltung ihres Lagers eigentlich keine wirkliche Angst zu haben, denn die Musk-Partei mit dem voraussichtlichen Namen „America!” hätte große Ähnlichkeit mit den Republikanern. Sie würde also eher mit ihnen zusammenarbeiten und sie zu Kompromissen in bestimmten Dingen zwingen, als mit den Demokraten gemeinsame Sache zu machen. Zumindest so lange Elon Musk das Sagen in seiner neuen Partei hätte. Und genau da sehe ich den Grund für ein wahrscheinliches Scheitern, denn „America!” wäre eine Ein-Mann-Show.

Ist es nicht ähnlich wie bei uns mit dem BSW? Wäre es nach dem Willen Sahra Wagenknechts gegangen, so wäre das BSW in Thüringen nicht mit den Blockparteien verschmolzen und hätte riesige Erfolge sogar auf Bundesebene eingefahren. Frau Wagenknecht hat leider im BSW nicht das alleinige Sagen. Das ist zwar vorbildlich demokratisch, führte aber zur Kaperung der Partei durch ehemalige Links-Partei-Genossen. Im Augenblick versucht Frau Wagenknecht durch Gespräche mit der AfD indes den Rückwärtsgang einzulegen, doch kaum jemand glaubt, dass sie gegen die linke Parteiführung ausreichend Macht besitzt, um das BSW jemals mit der AfD zusammenarbeiten zu lassen. Der Zug ist in gewisser Weise abgefahren. Die Chance auf einen bundesweiten Erfolg war vorhanden, sie wurde schlicht durch die Machtgeilheit der Thüringer Parteiführung, die dem Willen der Bürger entgegenstand, sowie durch die charakterliche Führungsschwäche von Frau Wagenknecht vertan. Einen zweiten Versuch gibt es in der Politik nicht.

Elon Musk wird diesen Fehler sicher nicht begehen, dazu ist er ein ganz anderer Mensch, ein Alphatier und wohl der erfolgreichste Unternehmer der Welt; ihm wird so schnell keiner auf der Nase herumtanzen können. Musk hat allerdings ein anderes Problem:

Eigentlich kann ihn kaum jemand wirklich leiden. Bis auf seine Fan-Base wird er in beiden politischen Lagern der USA beinahe sogar gehasst. Ich vermag da kein Potential für eine Massenbewegung zu erkennen. Aber ich bin ja nur ein kleines Licht, und wer weiß, auch das BSW hatte anfangs alle Experten, Politologen und universitäre Berufs-Spökenkieker überrascht. Eine Musk-Partei sähe ich jedenfalls weniger als Konkurrenz der Republikaner, und schon gar nicht als ein FDP-Zünglein an der Waage, das mit beiden Lagern beliebig ins Bett steigt, vielmehr wäre die Partei eine Art Korrektiv, das so manchen radikalen einseitigen Ausschlag Trumps vorbeugen könnte und somit die Republikaner auf ein gesundes Maß ihrer Politik zum Wohle des gesamten amerikanischen Volks quasi „leitplanken-mäßig” zusammenhielte.

Wir werden also interessiert zuschauen, was da in den USA geschieht oder nicht. Eine andere Frage lautet, ob das auch für uns in Deutschland wichtig werden würde?

Das glaube ich eher weniger. Denn wir hinken der Entwicklung in den USA sowieso 5 Jahre hinterher. Hierzulande muss zuerst einmal ein deutsches DOGE an die Arbeit gehen, das den ganzen links-grün-woken Sumpf der NGOs national und EU-weit trockenlegt, was in der jetzigen Legislatur leider trotz Versprechen des „Merzfisches” (Gestank vom Kopf her) nicht geschehen wird. Also erst ab 2029 oder etwas früher, falls es, wie erwartet, 2027 zu Neuwahlen kommt.

Inneres Ich: „Du unterschätzt die Wirkmacht des BSW. Wenn es rechtzeitig vor den beiden Landtagswahlen 2026 im Osten (MeckVorpom und Sachsen Anhalt) in Thüringen die Voigt-Blockparteien-Regierung zu Fall bringt, ändern sich die Karten im Spiel.”

Mag sein, doch die Thüringer würden sich bei einer Neuwahl nicht ein zweites Mal täuschen lassen und dann lieber direkt das Original der AfD wählen.

Inneres Ich: „Hallo? Das Original? Die AfD und das BSW stehen an diametral gegensätzlichen Enden des politischen Spektrums. Beide Parteien haben nichts miteinander zu tun.”

In den Augen der Wähler ist es aber anders. Durch die vernunftbasierte Politik Frau Wagenknechts in den wichtigen Fragen des Landes gibt es erhebliche Schnittmengen zwischen beiden Parteien. Mehr jedenfalls als mit allen anderen Einheitsparteien. Zumal die Leute im Osten das Links-Rechts-Schema des Westens nicht so verbissen sehen. Für sie ist die praktische Politik wichtig, die sich den Bedürfnissen der Menschen widmet und nicht der Verbohrtheit westlicher Ideologien. Aber wie dem auch sei, an einen Erfolg des BSW glaube ich trotzdem nicht mehr.

So, liebe Leserin und lieber Leser, das waren die sonntäglichen Schwurbeleien in diesem Theater. Immer nach den Devisen: „Sonst haste keine Sorgen?” oder „haste nix Besseres zu tun?” Nö, g’rad nicht 🙂

Neuwahlen!

Entschuldigung, aber das macht mich dermaßen fassungslos, dass mir tatsächlich die Worte im Halse steckenbleiben.

Inneres Ich: „Wieso? Was ist denn los?”

Friedrich Merz hat mit Donald Trump gesprochen und ihm vorgeschlagen, dass Deutschland ihm jenes Waffenpaket abkauft, das die USA nicht mehr an die Ukraine liefert (es besteht hauptsächlich aus Waffen zur Flugabwehr), um es dann von Deutschland der Ukraine zu geben. Verteidigungsminister Pistorius wird kommende Woche in die USA reisen, um Einzelheiten auszuhandeln. Dieses Geld ist anscheinend vorhanden.

Die USA haben erkannt, dass der Krieg ohne Waffen nicht fortgeführt werden kann. Trump will Frieden. Deshalb liefert er vorerst keine Waffen mehr an die Ukraine. Er behält sich die Lieferungen vor als Druckmittel gegen Putin. Jetzt fällt ihm Merz in den Rücken, bietet einen Haufen Geld für die zurückgehaltenen Waffen, um den Krieg bloß nicht zu früh beenden zu müssen. Denn wenn jetzt der Krieg tatsächlich aus wäre, würden die EU und Deutschland als Profiteure leer ausgehen. Glaubt Merz tatsächlich, alleine Russland die bereits eroberten Gebiete wieder abnehmen zu können? Oder mit der Hilfe der EU? Wobei auch das hauptsächlich deutsches Geld wäre, da es die EU ohne Deutschland gar nicht gäbe.

Es kommt noch dicker, denn Merz spekuliert scheinbar darauf, dass das Geld, der Kaufpreis der Waffen, für Trump so verlockend sei, dass Trump aus lauter Geldgeilheit seine eigene Strategie zur Beendigung des Krieges über Bord werfen würde. Es ist also in doppelter Hinsicht größenwahnsinnig: 1. selbst mit den Waffen würde der Krieg nur in die Verlängerung gehen aber nicht gewonnen werden, und 2. werden die USA von einem möglichst schnellen Frieden mehr profitieren als von einem endlosen Krieg.

Das Geld für die nutzlosen Waffen wäre also verschwendet – nur mit dem Unterschied, dass die USA nichts bezahlen müssten und sogar daran verdient hätten aber wir so dumm wären, zu bezahlen – wir, denen angeblich sogar die 5 Mrd. Euro der Stromkostensenkung für die Bürger fehlt.

Tut mir leid, doch zumindest ich schäme mich abgrundtief für einen solchen großmannssüchtigen Bundeskanzler und für diese Regierung.

Inneres Ich: „Diese Gestalten wurden aber gewählt. Sie haben sich nicht an die Macht geputscht.”

Nein, hier verteidige ich sogar die Wähler, denn sie wurden glasklar betrogen. Merz hat sich ins Kanzleramt gelogen. Es ist ja nicht so, dass er nur einige Versprechen gebrochen hat, er macht komplett das Gegenteil des Versprochenen, er treibt die CDU nach links, er zwingt sie zur linken Politik, er hat den konservativ-christlichen Kern der CDU verraten, er führt die Politik der abgewählten Ampel fort (keines ihrer unsäglichen Gesetze wurde substanziell zurückgenommen) und er droht noch dazu jedem Kritiker mit Verfolgung. So etwas ist Betrug. Wenn dir jemand einen Staubsauger verkauft, bei dem sich herausstellt, dass er eigentlich eine Eismaschine ist, dann hast du als Kunde das Recht auf Rückabwicklung des Kaufs. Das bedeutet nur eins, nämlich Neuwahlen.

Der Merzfisch

Nur mal kurz eine Rechtfertigung: Wegen des gestrigen Eintrags wurde ich mal wieder kritisiert, denn wie kann ich die Unverfrorenheit besitzen, einzelne Verrückte, die für die Plakataktion in den Freibädern verantwortlich sind, mit der großen Politik in einen Hut zu werfen? Dies sei eine absichtliche Täuschung von mir gewesen, denn die CDU-Mitglieder lehnten die Plakate genauso ab.

Nun, das ist wie bei einer alten mechanischen Uhr: Alle winzigen Zahnräder greifen ineinander.

Die Politik bezahlt (und ermöglicht dadurch) genau jene Leute, die in der Folge für solche irren Dinge verantwortlich sind, denn ohne die Finanzierung der NGOs, die mit dem Geld ja wiederum Unterorganisationen „zivilgesellschaftlicher Zusammenschlüsse” bezahlen, hätte niemand das Geld für diese Plakate gehabt. Durch den Regierungswechsel wurde aber nichts an der bisherigen Finanzierung linker NGOs geändert, so dass die links-grüne Ampel-Politik durch sie nicht nur ungestört weitergeführt wird, nein, die woken NGOs richten ihre Drohungen jetzt sogar gegen die Regierung, die sie bezahlt.

Durch die Aufrechterhaltung der Brandmauer ist die CDU linker Politik ausgeliefert. Bricht die Koalition, wäre Friedrich Merz arbeitslos. Die linken NGOs hatten wegen des einmaligen Schritts, den Merz auf die AfD zuging, durch Belagerungen der CDU-Parteizentralen und wilde Aufmärsche auf den Straßen machtvoll gezeigt, zu was sie willens und in der Lage sind. Vor einer Wiederholung dessen hat die CDU nun dermaßen Angst, dass Merz und die Parteistrategen lieber linke Politik betreiben, als ihre konservativen Wahlversprechen einzuhalten. Zu dieser feigen Haltung gehört eben auch, an der zuvor vehement kritisierten Finanzierung der NGOs nun doch nichts zu ändern. In letzter Konsequenz hat somit die CDU diese dumme Plakataktion erst möglich gemacht. Um das zu verstehen, oder um es richtig einzuordnen, wie es im Freundlicher-Deutsch heißt, gilt für dich, für mich und für meine Kritiker, also eigentlich für alle, der Satz oder die Volksweisheit im besonderen Maß: Der Fisch stinkt immer vom Kopf her.

Realitätsverlust im Endstadium

Migranten sind Opfer, Deutsche sind Täter. Leicht übergewichtige, rothaarige und weiße Frauen grabschen bekanntlich täglich in den Freibädern die armen dunkelhäutigen Jungen mit Holzbeinen an den Hintern [Link].

Mit diesen Bildern, die nichts weiter sind als eine Umkehrung von Tätern und Opfern, soll offiziell gegen die grassierende Gewalt in Freibädern vorgegangen werden. Auf den absurden Inhalt brauche ich gar nicht einzugehen, das ist klar. Aber darüber hinaus feiere ich diese Bilder, denn an ihnen erkennt auch der letzte Merkelianer, wie losgelöst von der Realität die links-woke Ideologie mittlerweile in den Wahnsinn abgedriftet ist. Und wie sehr wir verarscht werden; man muss es so deutlich sagen. Es ist wie in der Endphase der DDR. Ideologie trifft auf Wirklichkeit: Das Bild unserer Regierung aus CDU/SPD und linker Politik gewinnt täglich mehr an Kontur. Und Hallo? Es sind nicht mal die ersten 100 Tage ihrer Bewährungszeit vorbei. Noch ein paar solche Bilder aus anderen Politikfeldern, wozu auch die Abschaffung des Begriffs „Spielplatz” in Köln gehört, und die Leute gehen endlich auf die Straße und zwingen die CDU zum Einriss der Brandmauer, zur Zusammenarbeit mit der AfD.

Deutschland steht sich selber im Weg, wird gerade in Riesenschritten zu einem Irrenhaus.

Anti-Sommer-Hysterie

Hier am Niederrhein ist es 33 Grad warm und in 6 Stunden soll die Temperatur um 10 Grad fallen: Jetzt 13 Uhr = 33 Grad, nachher 19 Uhr = 24 Grad. Danach soll mindestens eine Woche lang die Temperatur keine 25 Grad mehr übersteigen und an mindestens 4 Tagen wird Regen vorhergesagt. Und zwar von „Wetter-online”, die eher in Verdacht stehen, ihre Schätzungen stets nach oben hin zu übertreiben.

Das ist hier am Niederrhein weder ein Wetterrekord, noch im Sommer als Extremwetter-Ereignis zu werten. Es ist nicht zu warm, nicht zu kalt, nicht zu trocken und nicht zu nass. Es ist ein stinknormaler Sommer: Wenn’s am Tage heiß und schwül ist, kommen abends Gewitter und Abkühlung. Das war immer so und ist nach wie vor nicht anders.

Da wir eine Westwetterlage haben, soll alles, was hier am Niederrhein gerade wettertechnisch geschieht, mit wenigen Tagen Verzögerung in ganz Deutschland ähnlich stattfinden, vielleicht mit Ausnahme Süddeutschlands, wobei auch dort nicht mehr als 28 Grad in den nächsten Tagen prognostiziert wird. Also wiederum für den Sommer typisch und normal.

Wenn das also normal für den Sommer ist, dann muss mir jemand die mediale Angst- und Panikschürerei bitte mal erklären. Was soll das? Dass bestimmte Klima-NGOs einen Höllensommer prophezeien, verstehe ich ja noch, denn würden sie sagen, alles sei normal, wäre schließlich ihre eigene Existenz unbegründet und es gäbe kein staatliches Geld mehr für sie. Weshalb die öffentlich-rechtlichen Medien aber ins selbe Horn des Alarmismus stoßen, verstehe ich nicht mehr, es sei denn, die „Journalisten” und Redaktionen verstehen ihr Tun als aktive Politikverbreitung der Grünen und der Klimasekte. Das wäre aber nicht ihr Auftrag.

In diesem Sinne: Die Abkühlung ist bereits auf dem Weg. Und bei Gewitter sind Wolkenbrüche sowie Sturmböen zu erwarten. Seit hunderten Jahren gehen sogar Schiffe auf dem Ärmelkanal bei diesem Wetter unter. Sie gehörten damals für die Küstenbewohner lange Zeit zur Pünderungskultur (das Plündern war zwar verboten, das Strandgut wurde dennoch immer wieder gerne eingesammelt). Also auch die Unwetter bei Wetterumschwüngen sind nichts Neues. Das will ich nur mal kurz gesagt haben, bevor am Abend oder morgen die nächsten medialen Katastrophenszenarien in den Äther gejagt werden 🙂

Statusmeldung

Wo war der gestrige Tag im Tagebuch? Vorhin war er noch da. Irgendwie habe ich mich mal wieder bei der Suche nach und bei der Information über etwas Bestimmtes festgelesen und festgeschaut. Was es war, verrate ich noch nicht. Es ist nur so eine Idee für die nahe Zukunft.

Inneres Ich: „Boah, jetzt machstes erst spannend und dann lässte alle im Regen stehen. Das ist nicht nett.”

Andersherum geht’s auch nicht. Wenn ich meine Ideen immerzu präsentiere, von denen allerdings 99 % später verworfen werden, dann wird’s so richtig frustrierend.

So, jetzt habe ich vorerst komplett arbeitsfrei aber schon wieder gestern, heute und morgen Termine. Und viele Dinge stehen an, über die nachgedacht werden muss. Deshalb bin ich gerade kurz angebunden. Der Kopf befindet sich momentan außer Reichweite, eben nicht da, wo er gewöhnlich hingehört. Heute wird aber ein schöner Sommertag, von daher genieße ihn. Oder, falls er dir zu heiß und zu schwül werden sollte, verstecke dich davor. Meine Wenigkeit gehört ja eher zur zweiten Fraktion: Sobald die Termine erledigt sind, verkrieche ich mich in die Hütte, ziehe die Rollos herunter und sehne mich nach einer Klimaanlage. Also dann bis später, gehab dich wohl.

Auslachen als politische Gegenwehr

Soso, es gibt nun also „antimuslimischen Rassismus”, eine irrsinnige Wortschöpfung, die nur bei „Tichy” kritisiert wird, doch von allen Leitmedien einfach und unhinterfragt übernommen wird. Rassismus hat aber nichts mit Religion zu tun. Der Begriff hört sich zwar bedeutend im Sinne von wichtigtuerisch an, denn wer will schon ein Rassist sein? Doch dieser Begriff bleibt hanebüchener Unsinn, so oft und von wem er auch wiederholt wird.

Aber nicht allein dieser begriffliche Irrsinn wird in dem zuvor verlinkten Artikel kritisiert, sondern auch die Methodik wird hinterfragt, die zu dem behaupteten Anstieg der Muslimfeindlichkeit im Lande führt. Beispiele dafür und Hintergründe der Erhebung werden im Artikel genannt.

Mir geht es heute aber um etwas anderes. Natürlich gibt es in Deutschland in der Gesamtzahl mehr Muslimfeindlichkeit, da es ja auch mehr Muslime und mehr Meldestellen gibt. Ob die Muslimfeindlichkeit aber prozentual gestiegen ist, das wage ich zu bezweifeln. Denn wie kann überhaupt eine Muslimfeindlichkeit, die sich unterhalb einer Strafbarkeitsgrenze befindet, erfasst und gemessen werden? Dafür gibt es keinerlei Kriterien, eine Erfassung entzieht sich jedem wissenschaftlichen Standard. Gefühle, wen ich leiden mag und wen nicht, haben sowieso den Staat nicht zu interessieren. Menschen ihre Gefühle verbieten zu wollen, wäre verrückt und würde auf Dauer auch nicht funktionieren.

Es gibt aber sicher mehr Kritik an Verhaltensweisen muslimischer Mitbürger. Diese Kritik hat allerdings nichts mit einer Feindschaft gegen die Religion des Islams zu tun. Religionskritik ist nicht Religionsfeindschaft. Kritik bedeutet generell nicht Feindschaft. Wer aber kritikunfähig ist und sie mangels eigener Einsichtsfähigkeit als Feindschaft darstellt, argumentiert letztlich wie die sprichwörtliche „beleidigte Leberwurst”, die für das eigene Ungemach immer und ausschließlich andere verantwortlich macht.

Darüber hinaus finde ich bemerkenswert, wie dreist und unverhohlen von vielen Menschen muslimischen Glaubens gegen Christen und Juden im Lande vorgegangen wird. Wo sind die Meldestellen, die NGOs und die polizeilichen Erhebungen, die im gleichen Umfang mit denselben Kriterien antijüdische und antichristliche „Hass und Hetz-Verbrechen” erfassen? Damit will ich nicht sagen, wie du mir, so ich dir, sondern ich möchte lediglich auf die Schlagseite aufmerksam machen, mit der zu sehr nur eine Seite des Schiffes belastet wird. Wenn Extremisten, ganz gleich aus welchem Lager, unsere Gesellschaft und den Rechtsstaat abschaffen möchten, weil ihnen die hiesige freiheitlich-demokratische Rechts- und Gesellschaftsordnung nicht zusagt, dann hat der Staat sie zu verfolgen und ggf. zu bestrafen, denn sie sind nicht Teil unserer Gesellschaft – noch einmal, ganz gleich aus welchem politischen oder religiösen Lager solche Aufrufe stammen. Ich frage deshalb die Leitmedien: Wo sind die Zahlen eines „antichristlichen oder antijüdischen Rassismus”, den es ja zweifelsohne geben muss, wenn die eigene Behauptung eines „antimuslimischen Rassismus” propagiert wird? Wir sehen doch die Bilder der Aufmärsche sogar in der „Tagesschau”: Gewaltaufrufe gegen Juden, die Forderungen nach Abschaffung der Demokratie für ein Kalifat, Beleidigungen und „Hass und Hetze” gegen Andersgläubige, all das ist alltäglich zu sehen und zu hören. Aber es existieren keine Meldestellen dafür und keine NGOs, die sich diesem offensichtlichen Problem widmen, im Gegenteil sogar, denn bei diesen Leuten wird ihr vorgetragener Hass als Kritik gewertet. Das ist ein Messen mit zweierlei Maß.

Ich frage mich, was in den Köpfen der „bio-deutschen“ Leute, die so einseitig gegen die deutsche Bevölkerung schreiben, sprechen und handeln, wirklich vorgeht. An mangelnde Intelligenz glaube ich nicht. Bei einigen, vielleicht sogar bei vielen, mag es Opportunismus sein, dem Zeitgeist artig zu folgen, um mit Geld, Karriere oder Ansehen davon zu profitieren. Doch beim Groß vermute ich vielmehr psychologische Gründe im Hinblick auf einen tiefsitzenden Hass gegen das eigene Land, gegen die eigene Bevölkerung. Meiner bescheidenen Lebenserfahrung nach sind Minderwertigkeitsgefühle der Ursprung für jeden unterschwelligen Hass. Jemand mit einem übersteigerten Ego, der zeitlebens ungehört und unbeachtet blieb, der vielleicht von anderen ausgelacht wurde, ist der geborene Revolutionär, der alles als alt und morsch oder als Muff bezeichnet und über den Haufen werfen möchte. Er meint damit aber eigentlich nur, den anderen aus dem Weg zu schaffen, um sich selber in dessen Position zu bringen. Ich glaube, dass bei vielen links-woken Zeitgenossen, die sich auf ihren Wegen in diese Positionen befinden, in abgeschwächter Form solche psychischen Defizite vorhanden sind. Falls es so sein sollte, werden weder die Realität, noch ein politisch konservativer Wandel diese Leute ändern. Sie müssen einfach wieder ausgelacht und nicht ernst genommen werden. Anders können wir uns von ihnen nicht befreien.

Ernten, zubereiten und kochen in Harmonie

Heute und morgen finden meine letzten Arbeitsnächte statt. Um wieder in den Nachtmodus zu gelangen, habe ich genau was letzte Nacht gemacht?

Ich habe neue Doku-Soaps entdeckt. Aber ganz andere als bisher. Pro YouTube-Video dreieinhalb Stunden lang nur ernten, zubereiten, kochen, ernten zubereiten, kochen, ernten zubereiten, kochen, ernten zubereiten kochen – nix anneres 🙂 Im Hintergrund spielt Entspannungsmusik. Böse Zungen sprechen hierbei von kitschigem Geklimper, nein, dem widerspreche ich entschieden, denn kitschiges Geklimper halte ich keine 10 Minuten aus, mit den „Ernte-Zubereitungs- und Koch-Videos” habe ich aber 10 Stunden verbracht, und mir ging es seelisch richtig gut dabei. Obacht, Suchtfaktor 10.

Allerdings sind die Aufnahmen auch ohne jede erklärende Sprache; was da also geerntet, zubereitet und gekocht wird, das bleibt für die Zuschauer (für mich sowieso) größtenteils ein Buch mit sieben Siegeln.

Und ja, früher haben alte Leute Heintje gehört und die Schwarzwaldklinik geschaut. Ich habe sie deswegen voller jugendlicher Arroganz ausgelacht. Deshalb macht es mir auch nichts aus, falls du mich wegen der „Ernte-Zubereitungs- und Kochvideos” auslachst. Ich weiß ja aus eigener Erfahrung, wie das zu werten ist 😉

Achja, nach den 10 Stunden habe ich noch nicht herausbekommen, aus welchem asiatischen Land die Doku-Soaps stammen. Ich verstehe die asiatische Sprache nicht, die im Hintergrund oder manchmal nebenher gesprochen wird. Wahrscheinlich ist es ebenfalls Vietnam, denn Google sagt, dass der Name „Lam Anh”, unter dem die Videos firmieren, ein vietnamesischer Name sei. Es könnte landschaftlich, kulturell und kulinarisch aber genauso gut China, Kambodscha, Laos oder Myanmar sein, denke ich, jedenfalls tropisch, bei dem, was da so alles wächst und gedeiht. Vielleicht ist in einem späteren Video irgendwo im Bild mal eine Flagge zu sehen, doch bisher fand die Handlung des Erntens, Zubereitens und Kochens fast ausschließlich in und um einem Haus herum statt.

Die Protagonistin ist ein Mädchen, das (für die Produktion zumindest) mit ihrem Vater und zwei kleinen Kindern sowie zwei Hundewelpen, die im Laufe der Episoden zu tollen Hunden heranwachsen, zusammenlebt und für die sie erntet, zubereitet und kocht. Es ist nur die Spur der Moderne zu erkennen; es gibt weder E-Herd, noch Smartphones, aber ein elektrischer Mixer ist als Zugeständnis an die technische Arbeitserleichterung vorhanden. Zwei stets ausgeschaltete Fernsehapparate aus den 1960er/1970er Jahren erinnern zudem an eine unselige Vergangenheit, in der das Flimmern dieser Geräte im Mittelpunkt des sozialen Gefüges stand. Die Produktion ist deutlich hochwertiger als bei den anderen Doku-Soaps, die ich verlinkt hatte. Perfekt ausgeleuchtet, auf jede Kleinigkeit wurde geachtet, eine ausgewogene Bildsprache ist zu sehen, die aufmerksame Regie verfolgt das Geschehen akribisch und ein gelungener Schnitt fügt alles zu ähnlich detailreichen Bildern zusammen, wie wir es oft auf den Gemälden der alten Meister bestaunen. Die große Überschrift oder die Klammer, die alle Videos umgibt, könnte Harmonie heißen.

So, 7 Uhr ist es, ich gehe jetzt ins Bettchen, damit ich für die vielleicht sogar letzten Dienstnächte meines Lebens fit sein werde. Wobei ich als Aushilfe wahrscheinlich bis ins hohe Rentenalter werde arbeiten müssen. Aber die Rentnerzeit ist noch nicht angebrochen, denn wir wurden ja alle betrogen, nicht wahr? Unser Leben lang hieß es „Rente mit 65”, oops, plötzlich sind daraus 67 Jahre geworden.

Haben Sie Sprit im Tank?

Boah, das darf ich niemandem sagen 🙂 Gerade sitze ich hier noch schweißgebadet (im Nacken) aber immerhin überglücklich, trotz meiner abgrundtiefen Dummheit. Jawohl, anders kann man das Folgende nicht ausdrücken.

Der Linux-Rechner hatte mal wieder keinen Ton. Das kennt der geneigte Leser dieses Tagebuchs ja schon. Vor Jahren hatte ich Monate mit diesem Problem verbracht. Vorübergehend wurde ich zu einem Linux-Experten. Als danach allerdings alles reibungslos funktionierte, vergaß ich sämtliche Herangehensweisen wieder. Das ist der Vorteil von Windows: Durch die ständigen Fehler dieses Betriebssystems bleibt man quasi immer in der Materie. Aber ich schweife schon wieder ab, hüstel.

Natürlich war das heutige Schweigen von Linux ein sofortiger Schockmoment. All die damalige Aufregung kam wieder hoch. Von der einstigen Hacker-Odyssee ist also tief in meinem Inneren nichts wirklich verarbeitet. Was nun tun?

Zuerst nachgeschaut, ob das Audiogerät richtig erkannt wurde. Wurde es. Danach die Pegel beim „Alsomixer” kontrolliert. Alles in Ordnung. Was mir als Notbehelf damals half, war die USB-Soundkarte. Also kramte ich sie hervor. Sie wurde ordnungsgemäß erkannt aber der Ton blieb auch mit ihr stumm.

Es folgte die Lektüre in diversen Foren. Der Umgangston dort ist unfassbar schlimm. Überall. Ich weiß nicht, was mit den Leuten los ist; wenn man keine Nerven hat, knifflige oder sehr dumme Fragen einfach und sachlich zu beantworten, was verspricht man sich denn dann in diesen Foren? Ich habe da natürlich nur gelesen, ich meine, das reicht vollends. So, und wäre ich jetzt sämtlichen Tipps gefolgt, hätte ich den Linux-Rechner beinahe neu installieren müssen. Da aber der Ton letztens noch funktionierte und Linux als Netzwerkrechner nie heruntergefahren wird, konnte es eigentlich auch nicht an einem Linux-Fehler liegen.

Da kam mir die Idee, einmal nachzuschauen, ob der Stromstecker für die Soundanlage überhaupt eingesteckt ist. Man weiß ja nie. War er aber. Das ist so wie beim liegengebliebenen Auto, wenn einem vom Mechaniker die erste Frage gestellt wird: „Haben Sie Benzin im Tank?”

Doch es gibt eine weitere dumme User-Möglichkeit. Die Frage nach dem Sprit im Tank führte schon auf die richtige Fährte. Glücklicherweise habe ich Kabelverlängerungen für kleine Klinkenstecker. Somit probierte ich die nicht funktionierenden Lautsprecher an einem der beiden der Windows-Rechner aus. Ergebnis: Auch kein Ton. Oha! Nächster Versuch: Beide funktionierenden Windows-Soundsysteme nacheinander an Linux gesteckt und …? Beide Male Ton vorhanden!

Fehler gefunden, es lag am Sound-System des Linux-Rechners.

Aber warum? Alles war richtig verbunden und eingeschaltet.

Und jetzt kommt das, was ich am liebsten für immer und ewig verschweigen würde (ein Tagebuch ist ja etwas Privates, nicht wahr?). Nachdem ich sämtliche Kabel verfolgt hatte, sah ich, dass ein kleiner Lautsprecher einen zusätzlichen Regler besaß (schwarz auf Schwarz, war schwer hinter den Monitoren im Kabelgewirr zu erkennen). Dieser Regler steuert zusätzlich noch die Lautstärke. Oh, oh, oh … Genau! Und der war auf ganz leise, also auf Null gestellt. Wahrscheinlich bin ich während des Monitor-Tauschs letztens dort versehentlich rangekommen. Keine Ahnung, ich wusste ja nicht mal etwas von seiner Existenz, denn für die Lautstärke benutze ich üblicherweise einen Drehknopf, der auf dem Schreibtisch steht. Jedenfalls aufgedreht und schon war der Ton wieder da. Tja, was sachste nu‘?

Insgesamt hatte die Fehlersuche gottlob nicht so lange gedauert. Knapp zwei Stunden waren es. Aber da zweifle ich doch an meinem Verstand. Ganz ehrlich.

Nachtgedanken: Schlafen. Aber wann?

19 Uhr ins Bett, 2 Uhr aufgestanden, das macht 7 Stunden erholsamen Schlaf. So forderten es Körper und Geist, so erlaubten es die Umstände (bis Samstag ist arbeitsfrei; ich hasse Termine gleich welcher Art).

Mittlerweile habe ich in meinem Leben genug Tage und Nächte erlebt – durchlebt -, um aus fundierter Erfahrung sagen zu können, dass es keine Regelmäßigkeit des Schlaf-Wachrhythmus über die gesamte Daseinsspanne gibt, sondern dass es immer nur einzelne Phasen sind, die eine Regelmäßigkeit in dieser Hinsicht bedingen. Es stehen pro Tag 24 Stunden zur Verfügung, 6 bis 8 Stunden durchgehender Schlaf als Regeneration werden medizinisch als optimal empfohlen. Das kann ich unterschreiben. Doch wie diese zusammenhängende Zeit für die Erholung organisiert wird, das ist individuell verschieden. Dabei bin ich sogar unsicher, ob wirklich lebenslang nur eine zusammenhängende Schlafphase gesund ist oder ob die 6 bis 8 Stunden nicht genauso gesund wären, wenn sie in den 24 Stunden aufgeteilt werden. Was ich meine: Es gibt hier bestimmt Unterschiede zwischen einem 30-jährigen Menschen und einem 70-jährigen, zwischen jenen Zeitgenossen, die über das gesunde Maß hinaus täglich schwer arbeiten und jenen mit körperlich und geistig kaum anstrengender Tätigkeit.

Da bin ich bei den Umständen angelangt. Innerhalb der 24 Stunden sind in der Regel 8 Stunden Arbeit bereits zu festen Zeiten eingeplant. Körper und Geist haben also nur noch 16 Stunden des Tages die Möglichkeit, selber zu entscheiden, wann es Zeit zur Regeneration ist. Familienleben und Termine grenzen diese 16 Stunden noch weiter ein, so dass am Ende allein die Nacht als Erholungsphase übrig bleibt. Dabei wird keine Rücksicht auf die Jahreszeiten genommen oder auf den individuellen Biorhythmus, den eigenen Stoffwechsel und so weiter. Mitunter beginnt eine Phase der Kreativität erst am Abend, die Schaffenskraft kann in der Nacht besonders stark sein oder die Müdigkeit bricht sich am Tage Bahn, so dass selbst ein starker Mensch während seiner Arbeitszeit nur schwach und unaufmerksam zu Fehlern neigt. Andersherum zwingt gerade dieser müde Zeitgenosse sich nachts zum Schlaf, was ihm natürlich kaum gelingt, da er gerade dann voller Esprit ist und sich die ausgefeiltesten Gedanken macht, sein Gehirn ihn also zu Höchstleistungen drängt, was wiederum dazu führt, dass dieser Mensch am Tage mangels Schlaf immer weniger Leistung abzurufen in der Lage ist. Ein Rattenschwanz, der am Ende krank macht und das gesamte Organisations-Konstrukt des Lebens zum Einsturz bringen kann. Und das alles nur, weil nicht auf die innere Uhr, auf die Befindlichkeiten von Körper und Geist geachtet wird.

Auch ist es so, dass sich Phasen einer Regelmäßigkeit im Laufe des Jahres sowie im Laufe des Lebens ändern. Die Biologie sagt nichts über Uhrzeiten, es gibt kein Chromosom mit einem Uhrzeiger, kein Terminplaner ist dem Herz-Kreislaufsystem bekannt und an das Märchen, die Evolution habe das Leben für die Helligkeit des Tages geschaffen, die Nacht hingegen sei zum Schlaf gemacht, glaubt auch nur die Maus – immerhin dankenswerterweise für die über diese Idee schmunzelnde Katze oder die Eule.

Inneres Ich: „Aber wie willst du denn anders leben in einer Familie, in einer Gesellschaft oder in der Arbeitswelt? Es braucht nun mal die Organisation, an die sich alle oder die meisten halten.”

Richtig. Es widerspricht eigentlich nicht meinen Gedanken. Ich sag ja, Lebensphasen verändern sich. Um sich das bildlich besser vorstellen zu können, behaupte ich mal (was aber nur als ein gedankliches Gebilde gilt) alle 20 Jahre: Du bist 20 Jahre lang jung, bist neu auf dieser Welt, dein Körper und Geist richten sich in dieser Zeit erst mal biochemisch ein. Alles läuft gewissermaßen durcheinander, muss sich und seine Regelmäßigkeit erst finden. Dann hast du 20 Jahre lang eine Familie. Deine Aufgabe besteht körperlich und geistig in der Aufzucht der Nachkommen. Das geschieht ja meistens sogar automatisch, so lange du die eigene Biologie nicht aus kulturellen Gründen oder aus einer Geistesverwirrtheit heraus bekämpfst. Nach dieser Phase gleitest du beinahe unbemerkt in die Phase der Großelternschaft hinein, die ebenfalls bestimmte Aufgaben von dir erfordert, doch schon deutlich weniger. Von einem Aktivisten wirst du zum Unterstützer. Danach folgt die letzte Phase des Lebens, in der du zum Zuschauer wirst. Im gleichen Maße wie diese Lebensphasen sich verändern, ändert sich auch dein Biorhythmus und das Schlaf-Wach-Bedürfnis. Es gehört alles zusammen, alles hat seine eigene Zeit.

Dass unsere Gesellschaft sich solchen Gegebenheiten entgegenstellt, ist eine ganz andere Geschichte. Einem Staat bzw. dessen Vertreter geht es nur darum, so viel und so lange wie möglich seine Bürger auszupressen, um von ihrem Geld so angenehm wie möglich selber zu leben. Einer Religion geht es als Vorläufer des modernen Staates ebenfalls nur darum. Wenigstens verspricht die Religion noch ein Paradies als Belohnung für all deine Mühen. Die Grünen oder Friedrich Merz und Konsorten versprechen zwar kein Paradies mehr für dich persönlich, doch immerhin eine schöne und gute Welt für deine Nachkommen in X-ter Generation. Was ich sagen möchte: Eigentlich sind es Gesellschaftssysteme mit ihren Erwartungen und Anforderungen, die dir letztlich wie an einem Fließband kleine Rollen zuweisen, in denen du nur ganz bestimmte Handgriffe zu tätigen hast, die das gesamte Konstrukt am Laufen halten und die die Köpfe (vom Abteilungsleiter bis hin zum König) daran bzw. dadurch profitieren lassen. Aber im Gegensatz zu einem Kommunisten, einem Anarchisten oder einem Revolutionär behaupte ich nicht, dass diese Gesellschaftsstrukturen menschengemacht sind, sondern dass sie wie bei einem Rudel Tiere letztlich biologisch begründet sind. Das heißt, wir können sie gar nicht ändern. Jeder Versuch würde zwangsläufig in ähnliche Strukturen führen. Die einzige Möglichkeit besteht, so glaube ich zumindest, in der individuellen Befreiung von den Zwängen – entweder durch das erfolgreiche Emporsteigen auf der Karriereleiter oder durch das Finden von Nischen – in beiden Fällen aber eine Befreiung nicht von allen, sondern nur von den für dich in deiner Phase wichtigsten Zwängen, z.B., um auf den Anfang des heutigen Eintrags zurückzukommen, die Gegebenheiten dem Schlaf-Wach-Rythmus der Gesundheit wegen anzupassen und nicht umgekehrt, den Rhythmus den Gegebenheiten unterzuordnen.

Tja, da staunste, nicht wahr? Was man sich doch nachts im topfiten Zustand so für krude Gedanken machen kann. Jedenfalls wünsche ich dir heute einen ausgeruhten Tag und für Körper und Geist ein möglichst frohes Schaffen.

Idyllischer Hitzeschutztag

Bei diesem Wetter jagt man ja keinen Hund vor die Tür, heißt es so schön. Finde ich auch. Ist mir viel zu heiß draußen. Aber vorhin sind meine Kekse ausgegangen und ich musste schnell mal über den Parkplatz zu Edeka. Nicht allein, dass mir die 50 Meter bis dahin bereits reichten, nein, für das Wetter habe ich überhaupt nichts (mehr) anzuziehen. Da kam ich mir vor wie eine Frau vor dem Spiegel: „Geht das? Oder ist’s zu warm dafür? Ich krieg aber den Knopf nicht mehr zu!” Das Innere Ich ließ mich dann wie ein Schlonz hinaus unter die Menschheit.

Welche Kekse, möchtest du wissen? Achja, „Manner, Wien”, erst kürzlich entdeckt, dafür lass ich fast alles stehen und liegen. Haselnuss-Törtchen, Zitronen-Waffeln und Schoko-Brownies. Es sind eigentlich kleine Hanutas, nur mundgerechter und viel, viel schmackhafter. Bei der gegenwärtigen Hitze sind die Zitronenschnittchen (Mini-Waffeln) ganz ausgezeichnet.

Und während ich jetzt wegen der Hitze drinnen meine neue Stuhlunterlage ausgiebig auf Verschleiß teste sowie damit beginne, die Waffel-Törtchen zu leeren, um zukünftig erst recht nichts mehr anzuziehen im Schrank vorzufinden, schaue ich mir statt Filme und Serien abermals vietnamesische Doku-Soaps an. Da wurde ich nämlich fündig mit tollen 4-Stunden-Episoden. Was ist dort zu sehen?

Junge Frau erntet morgens und vormittags allerhand Obst und Gemüse, verkauft es anschließend auf dem Markt. Fährt dafür einen Roller mit Hänger, in dem zusätzlich ihre 3 Hunde mitfahren, die ihre Wege überall begleiten. Ist alles verkauft (auf dem Markt herrscht Hektik, ist’s laut, aber zu Hause dann setzt kitschige Klimper-Musik ein, die tatsächlich sogar bei mir beruhigend wirkt), füttert sie die Tiere und bereitet das eigene Essen vor. Nachmittags/abends kommt ihr Ehemann von der Arbeit und sie essen gemeinsam. Es ist natürlich ein netter junger Mann, der beim Kochen mithilft, immer nur freundlich lächelt und selbstverständlich das Geschirr abwäscht. Das läuft tatsächlich stundenlang heute im Hintergrund, während ich Zitronenwaffeln knabbernd davor sitze und einfach nur glücklich und zufrieden mit mir und der Welt bin. In den „Manner-Waffeln” muss etwas Entspannendes drin sein 😉

In diesem Sinne: Gehab dich wohl und bis morgen.