TOP 30: Platz Nr. 9

Pink Floyd besteht aus mehr als dem Antisemiten Roger Waters, deshalb soll man nicht auf die Würdigung der genialen musikalischen Leistung der Band als Ganzes verzichten oder sie schmälern. Als Jugendlicher hörte ich “Wish You Were Here” rauf und runter. Es war jene Zeit meiner ersten und vielleicht heftigsten Verliebtheit in ein ach so schrecklich unerreichbares Mädchen. Was man dabei wahrnimmt, brennt sich in die Gehirnwindungen förmlich ein. Es gibt bestimmte Gerüche, Lichtverhältnisse, Klänge usw., die jene Zeit binnen einer Sekunde vor dem inneren emotionalen Auge wieder auferstehen lässt. Egal wie viel Zeit dazwischen liegt, das Gefühl ist so frisch, als seien die Ereignisse gerade erst geschehen. Doch wie ich schon erwähnte, macht es für die letzten 10 Plätze der “TOP 30” keinen großen Sinn, nur diese großartigen und an jeder Ecke auch heute noch zu hörenden Super-Songs zu verlinken. Das wäre langweilig.

Ein paar Jahre später “in my life” gab es erneut eine prägende Zeit, diesmal als junger Erwachsener. Und wie es der Zufall wollte, hörte ich währenddessen wieder und wieder eine bestimmte LP – abermals von Pink Floyd. Zum ersten Mal allerdings über einen “Walkman”, was sowieso ein massiv intensiveres Klangerlebnis bedeutet. Und dann auch noch mitten in Berlin. Auf meinen täglichen Wegen verlief rings um mich das Treiben der Großstadt, während ich immerzu in einem Kokon aus jener sphärischen Musik unterwegs war. Oja, sie hat sich gleichsam in Hirn und Herz eingenistet und dort einen lebenslangen Platz eingenommen. Sie ist zwar auch bekannt, doch weit weniger als die der nachfolgenden Alben, nämlich die Musik aus dem Album “Atom Heart Mother”. Und biddeschön (das ganze Album ist grandios, hier nur das titelgebende Stück):