Fahrräder und Schneeflöckchen

Uargh, kotz, würg, fluch, Donnerwolken und was es sonst noch Symbolisches in der Comic-Sprache gibt – es folgt eine Nacht ausschließlich draußen im anhaltenden Schneeregen bei Temperaturen um null Grad und lebhaften Wind von rund 50 Stundenkilometern – zur Arbeit gegen den Wind. Da überlege ich gerade immer noch, ob ich das Fahrrad mit der schwergängigeren Vollgummibereifung oder das flotte Gazelle-Rad nehmen soll. Die Auswahlmöglichkeit, ja, geradezu der Reichtum, gleich zwei Stahlrösser sein Eigen zu nennen (wenn ich auf ihnen e-dampfe, sind es eben keine “Drahtesel”, sondern tatsächlich schnaufende Dampfvehikel, Eisenpferdchen, kleine Dampflokomotiven sozusagen), dieser Luxus ist jedenfalls kontraproduktiv für meinen biologisch bedingten Wankelmut, für die Entscheidungsunlust, für den Prozess, die richtige Wahl zu treffen. Wie bei der Bundesbahn, denn die ist bekanntlich bei Schneefall auch leicht überfordert, wie uns Vera Lengsfeld vom heutigen Tag berichtet.

Kitsch und Verblödung

Ein kurzer Nachtrag zum gestrigen Eintrag: Es gibt natürlich auch einige fragwürdige Verfilmungen der Geschichten von Jane Austen. Was ich da alles in der letzten Jane-Austen-Nacht nach nur Minuten des Ansehens bereits in den Papierkorb verfrachtet hatte – nun, legen wir den Mantel des Schweigens darüber. Vom schwülstigen altbackenen Kitsch bis hin zum modernen woken Kitsch ist reichlich vorhanden. Tatsächlich finde ich allein die älteren britischen Verfilmungen, insbesondere die der 90er Jahre, sehr sehenswert. Und wenn es schon eine Schnittmenge zur Modernen geben soll (muss oder darf), dann ist meines Erachtens der britische Vierteiler “Lost in Austen” das Nonplusultra. Humor ohne dabei zu sehr ins Comedyhafte abzudriften, heitere Unterhaltung für all diejenigen, die “Stolz und Vorurteil” bereits aus dem Effeff kennen und weite Teile rezitieren könnten. Achja, und herausragend gelungen finde ich gleichfalls die Verfilmung aus 2005 mit Keira Knightley.

Themenwechsel. Oje, ich habe in die News geschaut. Das “Z” soll verboten werden bzw. ist es in Bayern scheinbar schon. Wer durch die Benutzung des Buchstabens “Z” seine wie auch immer geartete Unterstützung/Solidarität mit Russland kundtut, kann strafrechtlich verfolgt und dafür neben einer Geldbuße sogar ins Gefängnis geraten. Du kannst unbehelligt und ohne Konsequenzen ein Banner mit der Aufschrift “Deutschland, du mieses Stück Scheiße” tragen aber wehe, du zitierst den guten alten Zorro und jemand bekommt das in den falschen Hals. Deutschland im Jahre 2022. Da kann Schlemihl jetzt mit dem “Z” ein prima Geschäft machen. Genaauu.

Jane-Austen-Filme

Schaue schon den ganzen Tag lang Jane-Austen-Filme. Für die kommende Nacht sind noch ein paar vorhanden. Grundgütiger, warum tu ich so etwas?
Diese Frage hatte ich mir gestellt. Man könnte glauben, es entspräche einer Flucht aus der gegenwärtigen irren und geschwätzigen Realität – dem hat allerdings mein forschendes inneres Ich energisch widersprochen, denn in einem solchen Fall wären es die Western, die ich mir als großer Western-Fan auch immer wieder gerne ansehe. Nicht viel Gerede, lass die blauen Bohnen sprechen oder so. Jene Atmosphäre, in der ich mich beim Eintauchen sofort zu Hause fühle, wenn beispielsweise Robert Duvall an einem Flussufer sitzt und in knappen Worten philosophierend den Sinn des Daseins entschlüsselt (“wir alle sind Reisende zwischen den Welten” usw.). So etwas schaue ich mir an, um von den Quassel-Medien Abstand zu nehmen. Jane Austen allerdings ist das genaue Gegenteil dieser wortkargen Helden.

Mich fasziniert gerade die intelligente Sprache, der kultivierte Disput, der trotz größter Aufregung die Beherrschung aller Beteiligter wahrt und niemals das Gegenüber derb beleidigt. Die formvollendete Unterhaltung, die Klugheit und eben die Wortgewandtheit, selbst den banalsten Dinge ein bedeutsames Antlitz zu verleihen. Das alles hat eigentlich weniger mit einer Flucht aus dem Alltag zu tun als vielmehr mit einer Sehnsucht nach wahrhaftiger Sprache, die dem Twitter-Grunzen, den Wortabkürzungen, Hashtags und Emoticons ein umfangreiches Vokabular in makelloser Grammatik entgegensetzt. Und all das künstlerisch in überaus humorvoller Weise vorgetragen. Es ist also weniger eine Flucht vor irgendetwas als die Sehnsucht nach dem Fehlenden.

Naja, das zu erklären, ist mir jetzt zu kompliziert, da muss ich erst noch zwei weitere Filme anschauen, um von ihnen wenigsten kurzzeitig sprachlich mitgerissen zu werden. Also denn, einen angenehmen Abend wünsche ich dir, bis morgen in alter Frische.

Dampfradio

Eigentlich wollte ich ja sparen. Für den Beamer im Sommer. Nun, das wird diesen Monat nichts. Und das kam so: heute sparte ich mir den Einkauf, denn sogar Haferflocken und Spüli kaufe ich mittlerweile im Internet. Palettenweise sozusagen, Loriot lässt grüßen. Ich übertreibe. 20 Kilo Spüli und 10 Kilo Haferflocken sind es aber schon, die sich auf dem Weg zu mir befinden. Keine Sorge, ich leide nicht an Zuständen, die mich täglich zu Spülorgien treiben, ganz im Gegenteil, ich bin Mann und wohne alleine … Spüli benutze ich halt ebenso für diverse andere Sachen außer dem Spülen. Aromen in PG stehen im “Aromaschrank” ja reichlich zur Verfügung. Aber ich schweife schon wieder ab.

Jedenfalls brauchte ich nicht zum Bankautomaten (als ein Mensch, der bewusst ohne Smartphone lebt, werde ich sicher nicht mit Karte dort einkaufen, wo es völlig sinnbefreit ist). Hundert Euro also wurden gerade gespart. So, das vorweg.

Du als treue Leserin und unermüdlicher Leser dieser virtuellen heiligen Hallen hast natürlich im Laufe der Jahre mitbekommen, dass ich früher sehr gerne während der einsamen Dienstnächte Radio gehört hatte. Seit grob 2017 ist das, was dort gesendet wird, kaum noch auszuhalten. Regierungspropaganda, Haltungsjournalismus, ja, selbst in Unterhaltungs-Musiksendungen wird durch die Auswahl bestimmter Musiker Pädagogik betrieben: es gibt kein Interview einer Musikerin oder eines Musikers, dass nicht wenigstens mit ein paar Fragen die richtige Haltung des Befragten zum Ausdruck bringt. Kritische Musiker gibt es gar nicht mehr. Natürlich findet diese Art einer versteckten Indoktrination im gesamten Spektrum der Kultur im Radio statt. Alle UKW-Sender gehören letztlich dem Staat, egal als was man das verschleiernd bezeichnet, oder sie gehören den großen privaten Medienkonzernen, die überall dasselbe berichten, nur mit technisch leicht zu durchschauenden Masken eines vermeintlichen Lokalkolorits. “Echtes Radio” gibt es heute nur noch im Internet oder auf der Kurzwelle. Letztere ist allerdings schwierig, mobil zu empfangen. Ich besitze einen kleinen Weltempfänger aus den 1990er Jahren, doch die Bedienung der Kurzwelle ist unterwegs nicht wirklich radiofreundlich. Nun, du ahnst wahrscheinlich, was folgt.

Genau, weil ich ja 100 Euro Bargeld gespart habe, ist nun dieser Weltempfänger (betrieben mit einem 18650er Li-Io-“E-Dampfakku”) unterwegs zu mir. Er kommt erst in knapp einer Woche an. Damit sollte das Radiohören eine neue Qualität bekommen. Ich möchte jetzt nicht auf technische Details bei diesem Gerät eingehen, lies dazu einfach die Kundenrezensionen, aber es stehen mit ihm weltweit genug (auch deutschsprachige) Sender zur Verfügung, in denen noch ursprüngliches Radio betrieben wird.

Mal ganz abgesehen davon, dass nach dem von vielen Zeitgenossen herbei gewünschten Totalzusammenbruch der Infrastruktur im Lande oder dass in der heißersehnten Dystopie zumindest zeitweise nichts mehr multimedial funktioniert, ohne Strom nicht mal das Internet, ja, selbst ein Kurbelradio auf UKW würde nur schweigende Stille oder Propaganda widerspiegeln, so bleibt man mit einem Weltempfänger einer der wenigen informierten Leute im Lande. Also lässt sich mein “Sparkauf” durchaus auch als eine zukunftsweisende Investition betrachten, nicht wahr? Sonst noch Fragen? Nein? Gut, weitermachen.

Arbeitszeitverkürzung

Oh, wie schön, ich bin sehr für die Umstellung auf Sommerzeit – jede Arbeitsnacht!

Inneres Ich: “Das geht nicht, dann werden die Stunden knapp.”

Das ginge sogar prima, wenn sie täglich mit einer Stunde Verlängerung der Freizeit wieder ausgeglichen werden 😉

Jedenfalls hatten sich meine Wege um satte 7 Kilometer verkürzt. Und ich war so schnell zu Hause, so schnell kannst du gar nicht gucken. Schnell wie der Wind … “Worte sind Luft / Aber die Luft wird zum Wind / Und der Wind macht die Schiffe segeln” – Arthur Koestler.

Übergangszeit

Die derzeitige wettertechnische Übergangszeit ist lästig: der Abend streicht noch mild über die Haut. Gefütterter Parka, Pullover und Wollmütze führten auf dem Rad oder zu Fuß unweigerlich zum Schwitzen. Die Nacht hingegen ist frühjahrsfrisch, wäre ich dann vom Abend noch verschwitzt, ich fröre um so mehr. Am frühen Morgen kommt der Winter zurück und der warme Parka wird bis unterm Hals dicht und zugezogen. Das alles lässt sich durch an- und ausziehen der Kleidung leicht regeln. Schwieriger wirdꞌs bei den Hosen, denn ich bin unmotiviert, draußen die Skihose auszuziehen, um eine lange Leggins für darunter anzuziehen. An den Beinen wird zum Morgen hin lieber ein bisschen gekühlt.

Ach, das findest du zu uninteressant? Lieber mehr Corona, Russland, Serien, Filme oder E-Dampf-Kram? Letzteres funktioniert ohne irgendwelche Probleme, auf die ich eventuell aufmerksam machen könnte, reibungslos, und alles übrige findet in my life und in meiner Gedankenwelt gerade einfach nicht statt. Dazu müsste ich also etwas erfinden, was wiederum für ein Tagebuch ziemlich unseriös wäre – oder sogar böse, wobei ich dann nämlich beim Nachstellen der Handlungen aus dem gestrigen Film-Tipp angelangt wäre, doch so berechnend wie die Frau möchte ich absolut nicht sein.

Tu’s mir somit gleich und genieße den frühlingshaften Spätnachmittag und den frühen Abend am Besten innerlich leer mit genüsslichem “Sitzen & Sinnen“.

Filmtipp: "Gone Girl"

2014 sah ich den Spielfilm “Gone Girl“. Mein damaliges Resümee lautete “geht so, nicht schlecht”. Danach vergaß ich den Film mitsamt des Inhalts. Bis ich ihn vorhin ein zweites Mal anschaute. Großartig und genial, so fällt meine heutige Bewertung aus. Was hat diesen Unterschied hervorgerufen?

Zuerst mal erinnert mich der Film an Hitchcock. Dabei denke ich weniger an die unnachahmliche Machart seiner Filme als vielmehr an die atmosphärische Dichte, in der das Böse im Schein einer über-moralisierten Umgebung agiert. Heute begreife ich erst, dass mit ihm eine fundamentale Gesellschaftskritik gemeint ist, dass es gar nicht in erster Linie um den geschilderten Fall geht, sondern dass es sich dabei um den Zustand des Mutterbodens handelt, in dem eine Pflanze gesät wird und aufwächst. 2014 hatte ich vom Hypermoralismus der Gesellschaft noch nichts mitbekommen. Man sagt ja immer, gesellschaftliche Entwicklungen und Strömungen benötigen ein paar Jahre, bevor sie aus den USA zu uns herüberschwappen. Die Hyperventilation der Medien war 2014 hierzulande noch nicht so weit fortgeschritten, wie es heute der Fall ist. All die künstlichen Skandale und Debatten, von BLM über Cancel Culture bis zu Klima und Corona gab es noch nicht.

“Was haben wir uns angetan? Was werden wir uns noch antun?”, lauten die letzten beiden fragenden Sätze im Film. Heute sehen wir zumindest schon mal deutlicher die Richtung, in der es geht. Wie in den USA, so leben wir mehr und mehr in einer medialen Welt, vollgestopft mit Zynismus und einer Doppelmoral vom Feinsten. Das nahm “Gone Girl” schon 2014 vorweg. Wie durch ein Brennglas zeigt der Regisseur David Fincher den kranken Mutterboden und die Früchte, die in ihm gedeihen, lässt uns vom Kleinen, Intimen zu den größeren Zusammenhängen blicken und macht klar, was in einer solchen Umgebung wächst wie Unkraut: das Böse in all seiner herrlichen Pracht der Scheinheiligkeit.

Es ist nichts Neues, dass ich selber ein Spätmerker bin. Naivität umgibt mich innerlich wie das warme Badewasser in der Wanne. 2014 kam ich schlicht nicht mal auf die Idee, der Film könne über seine Handlung hinaus noch eine andere Botschaft vermitteln. Einen Spiegel der Gesellschaft, ihr Zustand und das, was daraus entsteht – hätte mir damals jemand beim Ansehen des Films so etwas gesagt, ich hätte ihn nicht einmal verstanden, geschweige denn unter diesen Gesichtspunkten den Film betrachtet. Tja, man lernt eben nie aus. Heute bekommt der Film 10 Georg-Punkte, es hat also knapp 8 Jahre gedauert, bis ich seine Genialität erkannte.

Einen ebensolchen genialen Start in Wochenende wünsche ich dir heute. Allerdings ohne Doppelmoral und kranke Medienhysterie, dafür im wohlig warmen Badewasser noch tadelloser Beziehungen sozusagen.

Spiegelung

Mal abgesehen davon, dass ich die Schärfe nach wie vor nicht hinbekomme, so habe ich den Tipp von J., der mich erreichte, umgesetzt. Er lautet, mit Glas oder einem entsprechenden Kunststoff einen spiegelnden Effekt zu erzeugen. Ja, wunderbare Idee! Ist eindeutig besser.

Die alte kaputte Kamera war für solche Aufnahmen besser geeignet,  denn sie machte tolle scharfe Aufnahmen. Ich trauere ihr noch immer nach. Für unterwegs ist die Lumix als wasserdichte und bruchsichere Kamera sicher die bessere Wahl, was ja durch den Sturz und die Zerstörung der Samsung-Kamera bewiesen wurde, doch für Aufnahmen im Lichtzelt benötige ich definitiv eine andere Kamera. Das Problem ist nur, dass ich einerseits mit einer superteuren Kamera als Foto-DAU sowieso nicht umgehen kann, andererseits aber auch nicht auf Verdacht eine Kompaktkamera kaufen möchte, denn ich müsste erst mal ausprobieren, ob sie solche Fotos überhaupt hinbekommt. Die Lumix kann es ja nicht. Außerdem gibt es wegen der besseren in Smartphones verbauten Kameras immer weniger vernünftige Modelle auf dem Markt (bis auf die Profikameras im megateuren Preissegment natürlich), und überall da, wo ein geringes Angebot existiert, steigen unverhältnismäßig die Preise. Sie orientieren sich dann weniger an der Qualität als vielmehr an der Verfügbarkeit. Mal schauen, was mir da noch einfallen wird, ich meine das im Sinne von mich mit offenen Augen durch die Weltgeschichte zu bewegen – irgendwas stimmt grammatikalisch an diesem Satz nicht 😉

Apropos bewegen, heute sollꞌs ein wunderbarer Frühlingstag werden, den ich ausnahmsweise mal nicht verschlafen sollte. Man sieht sich also vielleicht im Gelände virtueller Wald- und Wiesenspaziergänge.

Nachtrag: Licht, Hintergrund, Empfindlichkeit machen die Sache nicht wirklich besser. An den unteren Ecken/Rändern habe ich nur eine unglückliche Spiegelung im Nachhinein verwischt aber nichts an dem neuen Bild als solches getan.

Nachtrag 2:

Ein bisschen besser.

5 Freunde

Der Postbote brachte vorhin die Grüne. Kann ich ja mal zum Parteitag der Grünen mitnehmen, vielleicht sehen sie dann von ihren E-Dampf-Verbotsfantasien ab. Mit der Lumix-Knipse ist zum Verrecken das Foto nicht richtig scharf zu stellen. Die Automatik zeigt zwar den Fokus als Zielmarke richtig an, doch egal in welchem Modus, immer wird im letzten Moment der Hintergrund statt das Objekt scharf gestellt. Naja, was sollꞌs. Leibhaftig sehen die “BatPacks” sowieso viel schöner aus.

Heute war ich noch nicht im Bett, es ist für mich jetzt um 15 Uhr 3 Uhr nachts. Weil für mich Wochenende ist, habe ich quasi bis in den frühen Morgen hinein nicht den Weg ins Bettchen gefunden. Was man halt so macht “freitags”. Wenn dein Wochenende beginnt, bin ich wieder arbeiten. Du siehst, ich denke anders, schlafe anders und lebe anders als normale Leute. Vielleicht komme ich deshalb derzeit mit kaum jemandem aus der Normalwelt klar. Mir ist deren ganzes Herdenverhalten enorm zuwider. Wenn sie reden, so klingen ihre Worte wie von sprechenden Robotern. Oder Zombies. Alle im Gleichklang, für alles haben sie einfache Schuldige. Es ist eine bequeme Welt, in der sie leben. Niemand braucht mehr nachzudenken, TV an und alles wird fertig serviert.

So, jetzt geh ich aber endgültig schlafen. Gutꞌ Nacht derweil, man liest sich.

Feindsender

Man könnte glatt sagen, ich höre insgeheim Feindsender. Zumindest komme ich mir manchmal so vor. Das ist eben, wenn Neutralität und Realitätssinn bereits argwöhnisch beäugt werden, dabei sind sie nötig wie selten zuvor:

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Verglückt

Habe heute nichts zu melden. Zu vermelden muss es richtig heißen. Obwohl beides ja zutrifft, nicht wahr? Wenn nun beides trifft, ist das mit der Melderei eh egal. Ersatzweise gibt es also jetzt ein Gedicht. Mit einem langen grauen Bart, denn so alt ist es schon. Steinalt. Von Neunzehnhundertsiebenundachtzig. Auch ich bin ja alt. Noch viel älter als das Gedicht. Urzeitlich. So gesehen ist ebenfalls die Altertümelei egal. Wenn aber alles egal ist, wie verhält es sich dann mit dem Glück? Ist Glück deshalb egal, weilꞌs alt und jung sein kann? Weil Alt und Jung es gleichermaßen mögen? Ob nun mit oder ohne einem “ver” davor, ich meine, man ist dann eben verglückt.