Geliebte Angst

Was haben die großen Leitmedien für ein Gewese veranstaltet, als es darum ging, von den einschneidenden Corona-Maßnahmen in Frankreich zu berichten. Maskenpflicht allüberall, der grüne Pass und so weiter. Von den anschließenden Großdemos, an denen regelmäßig Hunderttausende teilnahmen, hörten wir schon weniger – und wenn, dann wurden diese Demos in Bild und Text unisono als gewalttätig geframt. Seit gestern nun existieren in Frankreich bis auf zwei Ausnahmen überhaupt keine Maßnahmen mehr. Der „Gesundheitspass“ wurde eingemottet. Bars, Clubs, Gaststätten und Geschäfte stehen wieder allen offen, keine G-Regeln haben überlebt und die Maskenpflicht ist faktisch ausgesetzt – bis auf die erste Ausnahme, nämlich die des Tragens im öffentlichen Nahverkehr und die zweite Ausnahme, die des Maskierens in Krankenhäusern. Über diese Beendigung aller Maßnahmen wird höchstens hier und dort kleinlaut in Newstickern oder dergleichen geschrieben – und sogar da wird munter weiter geframt. Dabei wird folgendermaßen vorgegangen: man tut einfach so (der Eindruck wird vermittelt), dass bestimmte Maßnahmen auch weiterhin gelten. Das geschieht, indem in der Meldung vom Freedom Day zum Beispiel alte Meldungen und Zitate wichtiger Leute aus den vergangenen Wochen und Monaten eingebaut werden, die dann suggerieren, dass z.B. der Gesundheitspass erst schrittweise abgeschafft werde. Nein, er ist seit gestern weg. Dasselbe Spiel wird mit Holland betrieben, auch die Niederländer haben sich von allen Corona-Maßnahmen befreit, sogar in Bussen und Bahnen des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs fällt die Maskenpflicht ab nächster Woche komplett weg. Auch gibt es keine Zwangs-Quarantäne bei positiven Tests mehr. Also in 10 Kilometern von hier aus Richtung Westen ist das Virus so harmlos, dass keine Maßnahmen dagegen getroffen werden müssen, dasselbe Virus hier fordert Impf- und Maskenpflicht sowie komplizierte G-Regeln. Die Schlussfolgerung daraus überlasse ich dir. Eines kann man aber unterstreichen: wer nur öffentlich-rechtliches TV schaut oder die Mainstreammedien der Privatsender sieht oder wer nur die großen Online-Zeitungen liest, die samt und sonders von privaten Spenden und vom Geld der Regierung leben, da ihnen die Leser soweit fortgelaufen sind, dass sie ohne Zuschüsse (wes Brot is ess, des Lied ich sing) längst in Konkurs gegangen wären, der ist definitiv uninformiert und bleibt in seiner Angst.

Das geht sogar noch weiter. Der Tagesspiegel titelt: „Gegen den Optimismus-Fetisch: ꞌHochgefühle sind eigentlich eine psychische Störungꞌ“ und benutzt für sein Plädoyer für die Angst eine unbekannte Autorin, die in ihrem Buch erklären will, weshalb uns allen positives Denken nicht weiterbringt. Hallo? Ich dachte bisher immer, Depressionen seien psychische Störungen und positives Denken eine Strategie, um aus dieses Tal zu gelangen. Nein, scheinbar gibt es nicht wenige Menschen, die ihre eigenen Defizite als Normalzustand definieren. Das geschieht leicht demjenigen, der keinen solchen guten Lehrer mit 10 Jahren hatte wie ich, dessen Mahnung, über Jahre wiederholt, noch heute in meinem Hinterkopf nachklingt: „Beziehe nie dich selber auf andere“. Klimaangst, Coronaangst, Russlandangst – ach, the German Angst ist überall im Lande zu Hause. Die meisten Leute sind schlicht und ergreifend krank vor Angst. Es wird Zeit, dagegen Maßnahmen einzuführen.

Filmtipps: „Kimi“ und „The North Sea“

11:30 Uhr, es wird Zeit fürs Bettchen. Verehrter Filmfreund, von zwei guten und recht neuen Spielfilmen kann ich heute Kunde tun. Beide satte 8 Punkte auf der ultimativen George-Nightmare-Gruselskala:

1. „Kimi“ – Hitchcock lässt grüßen, eine Hommage an „Fenster zum Hof“ gewissermaßen, allerdings im modernen Gewand von Corona-Zeiten. Wirklich erste Sahne, was man sich hier hat einfallen lassen. Ich meine dabei weniger den Inhalt als vielmehr die erstklassige Verfilmung.
2. „The North Sea“ – Roland Emmerich erblasst vor Neid, denn in diesem spannenden Öko-Armageddon bleiben beim Zuschauen durchgehend die Nerven angespannt. Keine Sekunde Langweile, kaum kitschige Momente und vor allen Dingen keinerlei erhobene Zeigefinger (wenn man von der grundlegenden Botschaft einmal absieht).

Neue Idee: Ein Beamer

Mahlzeit! 🙂 Fast überraschend (eigentlich nicht, da folgerichtig und somit erwartbar) hat sich das nächste zu verwirklichende Projekt angekündigt. Als ins Ziel gefasste Deadline steht der Sommer an. Und zwar:

Wie ich bereits ausführlich schrieb, hat sich meine Sehgewohnheit bei Serien und Spielfilmen seit Einzug des neuen Monitors verändert. Ich schaue überhaupt nichts mehr am alten Riesen-TV, sondern wunderbar am Schreibtisch auf dem Sessel lümmelnd über diesen neuen Monitor. Dabei sitze ich recht nah, so dass die 32-Zoll-Größe geradezu perfekt ist. Und ich schaue alleine, was nochmals für die Position und den Sehwinkel ideal ist, da hier keine Kompromisse entstehen. Das ist also alles super gut.

Nun steht aber das Riesen-TV ungenutzt im Raum. Eigentlich war ursprünglich die Idee vorhanden, dieses Gerät durch ein neues stromsparendes auszutauschen, doch wozu, wenn ich die (für mich) bequeme Sitzposition dafür wieder ändern müsste? Besser als perfekt kann es nicht werden. Andererseits, was ist, wenn jemand mit mir gemeinsam etwas anschaut? Das geht nicht am Schreibtisch, dazu wäre Sofa-Sitzen besser geeignet. Aber wieso sollte das dann überhaupt in meiner Höhle stattfinden, die ich als Eremit schließlich nur alleine bewohne? Besser wäre es unten im großen Wohnzimmer. Für diesen Raum hatte ich mir seit 15 Jahren allerdings ein striktes TV-Verbot auferlegt, denn ein Riesen-TV passt einfach nicht in einen Raum, eher ein Atelier als ein Wohnzimmer, voller gemalter Bilder an den Wänden, der vielmehr als Rückzugsort vor dem allüberall daddelnden und zappelnden Multimedia-Gedöns dient. Es soll dort nirgendwo ein TV-Gerät stehen oder an der Wand hängen.

Wie wäre aber ein Kompromiss? Nämlich ein Beamer, der relativ unauffallend unter der Decke hängt und eine Leinwand, die nur bei Bedarf ausgerollt wird?

Mein Wissensstand zum Thema Beamer war von Vorgestern. Teure megaheiße Birne, die alle paar hundert Stunden ersetzt werden muss, stromfressende Technik und so weiter. Nix da, ein Kollege der Nacht klärte mich dahingehend auf, dass die Beamer-Technologie (vor allen Dingen wegen der neuen LED-Lichttechnik) in den letzten paar Jahren enorme Fortschritte gemacht hat bei einem gleichzeitigen Preissturz. Für ein gelegentliches Kino-Feeling wäre so etwas im Ruheraum absolut in Ordnung. Eine Leinwand wäre entweder an der Decke anbringbar und würde nur bei Bedarf ausgerollt werden oder aber – meine bevorzugte Idee – wie ein alter klappbarer Landkartenständer in der Schule auf Rollen aus einer Raumecke einfach hervorzuholen. Dabei würde ich den Beamer nicht mit einer starren Deckenhalterung befestigen wollen, sondern ihn auf ein über und hinter dem Sofa quasi zwischen Decke und Rückwand angebrachtes Regalbrett stellen. Denn das ermöglichte auch einen einfachen Umbau an lauen Sommerabenden nach draußen. Das wäre doch mal etwas, oder?

Dann bekäme der bisher ohne Aufgabe hier rumstehende Mini-Rechner auch endlich eine sinnvolle Aufgabe, denn ihn könnte ich leicht per HDMI-Anschluss direkt neben den Beamer positionieren und er hätte dann per WLAN Zugriff aufs Netzwerk. Noch dazu ließen sich die per Bluetooth ansteuerbaren sowieso bereits im Raum versteckten Lautsprecher leicht mit dem Beamer koppeln. Die Bildqualität, so habe ich mir sagen lassen, sei sogar überraschend gut mittlerweile. Es ist über 10 Jahre her, dass ich zum letzten Mal einem Beamer bei seiner Tätigkeit zugesehen hatte; das war nicht unbedingt überzeugend aber genau das soll sich heute enorm verbessert haben.

Preislich bewegt sich alles in allem sogar deutlich unterhalb eines Angebots für ein neues Riesen-TV-Gerät. Jedenfalls erahnst du vielleicht jetzt, was so derzeit in meinem Kopf in wiederkehrenden Schleifen zu spuken beginnt. Dabei überlege ich, ob es auch andere Möglichkeiten der Positionierung von Beamer inklusive des Mini-PCs gibt, vielleicht auf einen höheren Wagen, eher ein Ständer als ein Wagen, den man bei Bedarf leicht in Position rollt. So wie es aussieht, gibt es nur ein Kabel, nämlich das Stromkabel, was flexibel nutzbar verlegt werden müsste. Eventuell benötige ich für draußen noch einen Repeater fürs WLAN, das warꞌs aber schon. Mit ein wenig Fantasie, Handarbeit und Kreativität könnte alles zusammen schon für 400 Euro eingerichtet sein. Naja, bis zum Sommer vergehen noch einige Nächte, in denen ich mir geeignete Möglichkeiten vor dem inneren Auge ausmalen kann.

Einen ebenso voller Kreativität und Fantasie gefüllten Dienstag wünsche ich auch dir, ist es doch immer wieder erbauend, wenn Gedanken langsam aber stetig zu neuen Projekten heranreifen, nicht wahr?