Lesetipp: "Speakers Corner in Twitterblau"

Die Causa Elon Musk und Twitter geht irgendwie an mir spurlos vorüber. Wird also Zeit, mich mal zu positionieren. Heute muss man bekanntlich zu allem und jeden eindeutig Stellung beziehen, Haltung beweisen und was weiß ich für Fähnchen hochhalten. Praktisch ist, dass meine Stellung bereits von Roger Letsch bezogen wurde, er hat nämlich in seinem Artikel „Speakers Corner in Twitterblau“ im Grunde alles zu diesem Thema gesagt, was einem interessierten Menschen einfallen könnte – also er hat eins zu eins den Blick auch in meine Gedanken ermöglicht. Und er drückt sich natürlich um Welten eloquenter aus, als ich es jemals könnte. Viel Vergnügen mit der heutigen Leseempfehlung.

Neue Brieftasche

Brieftaschen – ein Accessoire, das jeder benutzt in allen Kulturen der Welt seit der Steinzeit bis heute, beiläufig oder geliebt, praktisch oder modisch, edel oder zerlumpt, als Statussymbol oder als Statement des Nonkonformismus, in allen möglichen Formen, Farben und Größen, aus den verschiedensten Materialien gefertigt mit den unterschiedlichsten Aufteilungen ihrer Organisation (Fächer und Räume), nicht zuletzt individualisiert durch Bilder, Symbole und Fotos – darüber wollte ich heute etwas schreiben, denn ich habe eine neue (klick aufs Bild = groß), die alte war zerfleddert, doch je mehr ich mir über Brieftaschen so meine Gedanken mache, desto aussichtsloser wird ein solches Unterfangen. Zu viel ließe sich dazu sagen, ja, sie taugen als Objekt kulturhistorischer Abhandlungen genauso wie für psychologische Analysen eines Einzelnen. In der Brieftasche offenbart sich das Wesen der Menschheit. Individuell, zivilisatorisch sowie als Spiegel ihrer Zeit.

Hinzu gesellen sich die technischen Veränderungen der Notwendigkeiten. Alleine schon in der Lebensspanne eines Benutzers, erst recht im Laufe der Generationen. Brieftaschen sind da für ehemals gewichtige Lappen aus Stoffen, Papier oder beidem, die mit der Zeit ihre Formen und Größen verändern, so dass die Brieftaschen sich immerzu fortentwickeln und den Gegebenheiten anpassen. Briefe, also Dokumente, werden stets kleiner. Manch einer glaubt, sie verschwänden letztendlich im Reich des Digitalen der Smartphones, was ich aber nicht glaube, da ohne Haptik, ohne das Anfassen, Dinge für Menschen keinen echten Wert besitzen. Goldnuggets im Lederbeutel oder die Locke eines geliebten Menschen, sie sind digitalisiert ohne Sinn, denn erst ihre sinnliche Erfassung erschafft eine Bedeutung und damit ihren Wert.

Wie viele unterschiedliche Brieftaschen ein jeder Mensch im Laufe seines Lebens schon benutzt hat – eine solche individuelle Geschichte böte Raum für seitenweise Erzählungen oder Erklärungen. Multipliziert mit ca. 8 Milliarden Menschen der Gegenwart und über einen längeren Zeitraum mit Billionen auf der Erde verweilender Menschen und mit Trillionen unterschiedlicher, da individualisierter, Brieftaschen – es käme einer Sisyphusaufgabe gleich, dem irgendetwas hinterherschreiben zu wollen.

Also lass ich auch den Versuch besser bleiben. Früher mochte ich große Brieftaschen mit viel Platz für Kram, heute ganz kleine minimalistische (auf dem Bild nur 10,5 cm x 7,5 cm). Und du? Wie sieht es bei dir aus? Zeig her deine Brieftasche und ich sage, wer du bist. Oder so. Ein schönes Wochenende wünsche ich dir mit deinem (Achtung, ein Schreibversuch) Portemmonaie.

Baerbock schließt einen Atomkrieg nicht aus

Jemand sagte mir neulich, Annalena Baerbock sei eine vernünftige Person. Sie ist die verantwortungsloseste Außenministerin, die wir jemals in diesem Amt gesehen haben. Auf den Punkt gebracht von Roger Köppel. Ein nur neunminütiger Ausschnitt aus der „Weltwoche Daily“ des heutigen Tages. Nimm dir neun Minuten Zeit und du siehst förmlich, wie den Grünen die Pickelhauben aus den Hinterköpfen wachsen:

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=zmxcppganPM]

Konsum-Blog: Das neue Mikrofon

Heute möchte ich gerne ein Loblied singen und das letzte Tage gekaufte neue Mikrofon preisen. Jawohl! Bei Produkten, die mich auf ganzer Linie überzeugen, ach, was sage ich im Versuch, einigermaßen sachlich zu klingen, die mich schlichtweg begeistern, erfreuen, gar beglücken, bei ihnen „darf man“ Werbung machen. Und damit kein Missverständnis entsteht: ich bekam oder bekomme nichts für die lobende Erwähnung der Mikrofone.

Inneres Ich: „Der Mikrofone? Plural?“

Genau, denn gestern habe ich ein zweites gekauft. Damit dürfte mein Begeisterungssturm auch überzeugend ankommen, denn wenn ich als Geringverdiener zwei Mal 33 Euro nur für zwei Mikrofone ausgebe, hat sich die Frage gewissermaßen von selbst erledigt, ob hier ein normales Mikrofon nicht einen wenigstens annähernden Dienst erweisen würde. Das tut es nämlich bei weitem nicht. Eine solche Qualität wie das neue Mikro habe ich noch nicht erlebt. Es gibt wohl auch eine baugleiche Version, die habe ich nicht, es wird sich dabei aber ziemlich sicher um ein identisches Mikrofon handeln.

Doch nun zur Sache: Glasklarer Klang der Stimme, eine eingebaute Elektronik, die die Stimme gewissermaßen dem Raum anpasst – will sagen, ganz gleich, ob du dich nah oder weit weg vom Mikro befindest, die Stimme kommt wie bei einem realen Gespräch beim Gegenüber an. Ob ich neben dem Mikro am Schreibtisch sitze oder mich im Raum an einen anderen Tisch begebe, auf dem Sofa sitze oder dem Mikro den Rücken zukehre: der Gesprächspartner merkt kaum einen Unterschied. Selbst aus der Diele wird die Stimme noch klar und deutlich übertragen. Es ist also absolut unnötig, direkt ins Mikrofon hinein zu sprechen oder auch nur in seiner unmittelbaren Nähe zu sein.

Das Gehäuse besteht aus Alu-Guss (wie die meisten Akkuträger der E-Dampfen), unter dessen Boden ein dünner, durchgehender (also auf der gesamten Fläche) gummierter Kunststoff aufgeklebt ist. Da rutscht und verkratzt nichts. Durch das Metall entsteht ein gutes Gewicht, das ebenfalls ein Rutschen verhindert. Ist das Mikro eingeschaltet, so leuchtet ein türkisfarbener schmaler Kreis unaufdringlich aber aus jeder Position erkennbar. Ein Klick auf den ebenfalls an eine E-Dampfe erinnernden mittigen Knopf, und das Mikro ist stumm geschaltet, das Ringlicht erlischt. Bei dieser Stummschaltung wird nur das Mikro abgeschaltet. Das ist bei den Billig-Mikros anders, denn bei ihnen wird entweder die USB-Verbindung getrennt oder der Strom zum Gerät unterbrochen, was einerseits dazu führt, dass, je nach Software des Messengers, die Auswahl des Mikros sich verändert, was beim Wiedereinschalten dann mindestens zu einer Verzögerung führt, oder andererseits dem Gegenüber die Stummschaltung angezeigt wird. Bei dem neuen Mikro ist nichts von dem der Fall.

So, das warꞌs heute aus dem Reklamestudio akustischer Köstlichkeiten. Mein Seele-Hirn-Transmitter, der sich noch mit der geistigen Übertragung der technischen Notwendigkeiten einer Neuanlegung dieses Tagebuchs beschäftigt, wird jetzt erst mal absichtlich gestört bzw. unterbrochen, denn damit will ich mich heute nicht schon wieder befassen (müssen). Die Abschaltung erfolgt justamente, indem ich die Episode drei der sechsten Staffel „Better Call Saul“ anschauen werde (nix mit ansparen) und anschließend die Folge Nummer fünf der ersten Staffel „Slow Horses“ genieße. Beides geniale 10-Punkte-Serien, wie ich finde.

Kryptische Kommentarfunktion

Per Zufall rausgefunden: Kommentare funktionieren teilweise. Also nur anonym oder per „Name/URL“. Mit dem Google-Konto gehtꞌs nicht. Es ist eine seltsame Erscheinung. Der Reihe nach: Möchte man etwas kommentieren erscheint nur ein weißes Feld. Darauf kann man tippen und klicken bis die Maus-Batterie leer ist, es geschieht nichts. Oben links ist ein kleines rundes Icon zu sehen, bei dem die Maus während des Darüberfahrens anzeigt, dass dort ein Link vorhanden ist. Klickt man den an, passiert aber wieder nichts. Neben dem kleinen Icon stehen die Wörter „Kommentar eingeben“. Die Maus zeigt an, dass mit diesen Wörtern kein Link verknüpft ist, ist er aber doch. Klickt man nämlich einfach nur auf diese beiden Wörter, so erscheint die Maske von früher, die ganz normale Eingabemaske. Was das soll, ist mir schleierhaft.

Damit aber nicht genug. Es lässt sich dann anonym (oder mit „NameURL“) problemlos kommentieren, nicht aber mit einem Google-Konto. Wählt man diese Option aus, erscheint zuerst die Google-Anmeldung – danach lädt die Seite allerdings neu und schon wieder erscheint ein maskenloses weißes Feld ohne Funktion (da hat jemand die Maskenbefreiung falsch verstanden). Das ließe sich wohl auch wiederholen, bis dass die Batterie leer ist. Es funktioniert schlicht nicht. Ein Bug, ein Fehler, der Programmierer war stoned oder so. 

Schreibt man nun aber zuerst und möchte danach den Text per Anmeldung kommentieren (so ging es bisher), fehlt die Möglichkeit zur Anmeldung, sie wird ab dem ersten Buchstaben im Feld grau als nicht anklickbar unterlegt. Klickt man trotzdem auf absenden, erscheint der Text trotz angmeldetem Zustand als „anonym“ (nur so nebenbei: in der Auswahl „Name/URL“ braucht keine URL eingetragen zu werden, ein Fantasiename alleine reicht schon aus, das Feld URL kann leer bleiben, dann erscheint der Kommentar nur mit diesem Namen).

Mehr kann ich dazu nicht sagen. Google ist ein Moloch, da lässt sich nicht mit einem Support schreiben, denn es antworten Bots. Erkläre so etwas mal einem Bot. Und in den englischsprachigen Support-Foren ist für mich eine solche Problemerklärung aussichtslos, das schaffe ich ja kaum in deutscher Sprache. Im deutschsprachigen Forum sitzen am anderen Ende irgendwelche Inder oder Pakistanis, stets sehr freundlich und bemüht, doch ich bezweifle, dass sie die Problembeschreibung überhaupt verstehen. Es wird sich erfahrungsgemäß also erst dann etwas ändern, wenn genug Betroffene eine ähnlich kryptische Fehlermeldung einreichen und ein Programmierer dann mal nachschaut. Ob es allerdings überhaupt noch viele Blogger-Scripte gibt, deren Besitzer sich melden könnten, ist eine weitere Frage, denn Google hat Blogger ja schon aufgegeben und aus seinem Sortiment ihrer Dienste geworfen. Ich selber kann mich auch seit Anfang des Jahres nicht mehr abmelden im Blog, dazu muss ich den Umweg über Google gehen und dann die Option „von allen Diensten abmelden“ wählen (das sind 5 Klicks statt bisher einem zum Abmelden). Es riecht förmlich danach, dass wir kurz vor der Einstellung des gesamten Blogger-Netzwerks stehen.

Inneres Ich: „Und warum hast du immer noch kein Word-Press-Script auf deinen Server geladen?

Jajahh (das Loriot-Jahjah), die Einschläge kommen näher, ich werde es wohl bald machen müssen.

Einen schönen Mittwoch derweil.

Störungen

@Barbara: Leider kann ich auf deinen Kommentar zur Zeit nicht antworten (ich kann im eigenen Weblog nicht kommentieren). Wahrscheinlich liegt es an einer temporären technischen Störung. Bis vorgestern gingꞌs noch. Jedenfalls möchte ich dich wissen lassen, dass er zu 100 Prozent deckungsgleich mit dem ist, was bzw. wie ich selber denke.

Und @all: Im Moment tummeln sich gleich mehrere technische Würmer in my computer, denn ich experimentiere gerade mit Verbesserungen der Audioaufnahmen, wozu ich mehrere billige Mikrofone ausprobiert habe (so 5-Euro-Teile) und jetzt bei einem 33-Euro-Mikro angelangt bin, das klasse zu sein scheint. Das ist nämlich so, dass ich nicht direkt ins Mikro hinein sprechen möchte, sondern es wie bei einer Freisprecheinrichtung eines Telefons für Konferenzschaltungen benutzen will. Meterweiter Abstand und so. Das machen die billigen nur bedingt zufriedenstellend, doch das neue Mikro ist bis jetzt geradezu sensationell gut – wenngleich ich es bislang nur bei mir und für mich selber getestet habe (Skype-Anrufbeantworter, Audioaufnahme). Man hört sich nicht über den eigenen Lautsprecher oder Kopfhörer und die Störgeräusche sind völlig weg, das ist eben anders als mit den üblichen Mikrofonen. Kann ich jetzt schlecht erklären, da die Uhr wieder im Hintergrund tickt und mich antreibt (muss halt wieder los zur Arbeit).

Und nein, das hat nichts mit der fehlenden Kommentarfunktion zu tun. Damit will ich nur sagen, dass mich die ganzen Einstellungen ziemlich nerven – vor allem jene Dinge, die gestern noch funktionierten aber heute nicht mehr. Kann denn nicht einfach alles so gut bleiben, wie es ist? Ständig müssen irgendwelche Programmierer ihre Finger in Sacher rühren, die bleiben sollten, wie sie sind. Von mir aus können sie „updaten“ und „upgraden“ bis ihnen einer davon abgeht (böse, böse), doch dass dann meist Bisheriges nicht mehr funktioniert, ist doch unnötig, oder sehe ich das falsch? Naja, vielleicht klappt es mit den Kommentaren ja morgen wieder.

Aus den Augen, aus dem Sinn

Tausende marschieren grölend durch Berlin und anderen Städten mit Parolen wie „Drecksjude“ oder „Vernichtet Israel“, Journalisten werden attackiert, die Polizei schaut größtenteils nur zu und unsere Innenministerin sondert die üblichen Sprechblasen ab wie, in unserer Gesellschaft sei kein Platz für Antisemitismus – gerade ausgesprochen, schon geplatzt, denn der Platz ist ja augenscheinlich vorhanden. Jetzt sollte man meinen, die Anti-Israel-Ausschreitungen werden medial verurteilt, werden sie aber nicht, sie finden medial kaum statt. Über die Ursache, nämlich die des strukturellen Problems der massenweisen Einwanderung arabisch-islamischer Menschen, darf keiner schreiben, denn dies sei Hassrede. Also wird sich auch zukünftig nichts daran ändern und wir werden weiterhin antisemitische Demos erleben. Realität schlägt Ideologie.

In der Bevölkerung regt sich keiner darüber auf – auch ich nicht mehr – denn man gewöhnt sich an diese schlimmen Bilder (so man sie denn überhaupt sieht). Aber wenn es um Regierungskritik, um friedliche Spaziergänge für die Bewahrung der Freiheit und des Grundgesetzes geht, dann bekommen die Medien (und folglich auch die Bürger) geradezu Schnappatmung und unterstellen den Teilnehmern jedes erdenkliche Schlechte: alles Nazis, die dort unterwegs sind. Da fällt einem doch nichts mehr zu ein, oder?

Egal, die nächsten Nachtschichten stehen an, ich muss los zum Dienst. Aus den Augen, aus dem Sinn. Da bin nicht besser als alle anderen. Gehab dich wohl. Bis morgen in alter Frische.

Sonntagsbeschäftigung

Sitzen ist wieder angesagt.  Zuerst begleite ich zuguckenderweise den „Schnösel-Ausritt“ von Caro. Drei Stunden lang, die ich absolut nicht langweilig finde, sondern fast durchgehend lächeln muss, denn diese Ausritte finde ich jedes Mal eine schöne Idee. Mitreiten, dazu habe ich keine Lust, ich genieße das Zusehen. Anschließend schaue ich die sechsteilige britische Serie „Annika„, ein Krimi, der in Schottland spielt.
Nachtrag, 14:20 Uhr: Boah, sensationell! Ich bin erst bei der zweiten Episode der Serie angelangt und muss sagen, dass sie das Beste ist, was ich seit Monaten gesehen habe. 10 von 9 Punkte, sie besitzt wirklich geniale Momente. Erstens der trockene Humor der Hauptdarstellerin, zweitens seine gelungene deutsche Synchronisation und drittens: Nicola Walker spricht als DI Annika Strandhed mit den Zuschauern der Serie. Oder sie tauscht mit uns vielsagende Blicke aus, hinterlässt kurze bissige Kommentare. Und dann die Nebendarsteller ihres Teams, die pubertierende Tochter oder ihre Vorgesetzte – all das ist einfach nur herrlich anzuschauen. Die in jeder Folge neuen Kriminalfälle sind entsprechend skurril aber eigentlich gar nicht so wichtig, denn es bereitet das größte Vergnügen, der Hauptdarstellerin zu folgen. Unbedingte Empfehlung meinerseits.

Kipppunkte

Wie lustig! Jetzt, da es mehr und mehr ums liebe Geld geht, richtet sich der Fokus des Interesses der ungeschmierten Politiker auf die multimilliarden-schweren Verträge mit den Pharmakonzernen, was die Impfstoffe betrifft. Sogar die EU-Grünen machen mit und verlangen die ungeschwärzte Offenlegung der Verträge, wollen Transparenz erzeugen. Derweil verweigert Polen die Annahme und Bezahlung weiterer Corona-Impfplörren. Tja, so ist das eben, noch entscheidender als Ideologie und Korruption für menschliches Handeln ist der Neid. Wer leer ausgeht beim globalen Reibach, hält nicht mehr die Füße still und fängt an zu strampeln. Gut so. Bisher lag das Interesse der Kritiker überwiegend auf die Wirkungslosigkeit der Impfstrategie, auf vertuschte Nebenwirkungen oder die politische Demontage der Freiheitsrechte; dagegen lässt sich aber leicht mit rhetorischen Mitteln ideologisch Antworten, doch beim Geld hört bekanntlich aller Spaß auf. Für eine Aufklärung des Pandemie-Skandals verspricht diese Richtung meines Erachtens den größten Erfolg, denn jeder Korruptions-Skandal trägt einen langen Rattenschwanz an Dingen und zwielichtigen Personen nach sich, der, wenn er ans Licht der Öffentlichkeit gelangt, selbst den Befürwortern und naiven Gläubigen der Maßnahmen und Strategien die Zornesröte ins Gesicht treibt.

Die Bevölkerung weiß nicht mehr, wie sie die Butter aufs Brot zukünftig noch bezahlen wird können, was sie tun soll, um im nächsten Winter nicht im Kalten sitzen zu müssen und sogar der Weg zur meist ungeliebten Arbeit wird für Viele zu einer kaum noch bezahlbaren Angelegenheit (wie grotesk eigentlich: man verbraucht die eigenen Reserven und bezahlt mit seinem letzten Hemd dafür, dass man überhaupt schuften darf, um gerade mal über die Runden zu kommen und nicht mit freiem Oberkörper dazustehen), während gleichzeitig die Politiker ihre Bezüge in unverschämter Dreistigkeit den gestiegenen Kosten anpassen und Profiteure aus den Pharmakassen reichlich entlohnt werden, um weiterhin in ihren Villen im Luxus zu schwelgen. Das ist eine explosive Gemengelage. Man mag besonders den Deutschen eine enorme Langmut unterstellen, sie lassen fast alles geduldig mit sich machen, doch – und hier trifft der Begriff der Klima-Angstmacher endlich mal mitten ins Schwarze: wenn der „Kipppunkt“ einmal erreicht ist, wird alles sehr schnell gehen.

Ja, Entschuldigung, das musste heute mal sein, nämlich klare Worte statt der ewigen Rumdruckserei aus lauter Angst davor, als Spinner und Verschwörungstheoretiker diffamiert zu werden. „Kipppunkt“, ick liebe dir! Nicht nur wegen der netten drei Ps, sondern weil dieser Begriff tatsächlich eine ungeheure rhetorische Kraft besitzt, die eben genauso gut für Themen außerhalb der Klimahysterie anwendbar ist.

Oh, er kritisiert mal wieder …

Ein weiterer Tag ist verschütt gegangen. Hachja, et is, wie et is. Übrigens war ich gestern nach anderthalb Wochen zum zweiten Mal nach Abschaffung der Maskierungspflicht im Edeka-Markt: wieder war ich der einzige Kunde ohne Maske. Bei den Angestellten lag die Quote freiatmender Leute geschätzt bei 60 zu 40, also existiert anscheinend keine Vermummungspflicht seitens des Arbeitgebers, wie ich letzte Woche noch annahm (ich weiß es nicht, ist mir aber sowieso zu uninteressant, diesbezüglich vor Ort reportermäßig nachzufragen, denn es änderte schließlich nichts an der Beschreibung des Ist-Zustands).

Dann bin ich Barbaras Tipp gefolgt und habe die sechteilige Serie „Anatomie eines Skandals“ angeschaut. Wie zu erwarten (Barbaras Vorschläge treffen bei mir zu 95 Prozent ins Schwarze), handelt es sich um eine erstklassig inszenierte und gespielte Serie, der ich nervenaufreibend als Zuschauer folgte. Absolut qualitativ eine 9-Punkte-Serie – ABER – und jetzt kommt der Aspekt, weshalb ich die Serie auf meinem Datenträger wieder gelöscht habe, denn ihr Ende zerstört den gesamten mühsam und detailreich aufgebauten Plot, und es ist meines Erachtens unlogisch und widersinnig, was in der letzten Episode geschieht, wie die Hauptdarstellerin agiert.

Ich möchte nicht spoilern, deshalb hier ein wenig kryptisch:

Ab dem Moment, an dem die Frau mit den Kindern zu den Eltern ihres Mannes zu Besuch weilt, wird durch das Gespräch mit der Schwiegermutter ein Rechtfertigungsgrund für alles Spätere dargeboten. Was die Mutter von sich gibt, spricht keine Mutter, es handelt sich viel eher um ein politisches Statement einer karikierten unbelehrbaren gestrigen Frau, die einen antiquierten Konservatismus nach dem Munde redet. Es wird mit ihrer Rede – und ich würde jede Wette eingehen, dass dieses Statement vom Produktionsfluss abgeschnitten gedreht wurde – wie ein grobes Schnitzwerk die erste Begründung seitens der Autoren abgeliefert, um die letzte Wendung der Geschehnisse zu rechtfertigen. Ohne das Gespräch und ohne die letzte Beichte des Ehemanns, wäre diese Wendung vollkommen unglaubwürdig. Für mich ist sie es aber auch trotz des Gesprächs, denn es wirkt (wie zwei drei andere „vorbereitende“ Szenen ebenfalls) aufgesetzt, um der wogen Political Correctness des Endes (#MeToo-mäßig) zu entsprechen. Wie wurde das im Roman umgesetzt? Ganz abgesehen davon, dass der Ehemann wegen des Verschweigens eines unwichtigen Details seiner Jugendsünde, an deren Ausgang er sowieso unschuldig war und ist, diese ganze Angelegenheit überhaupt kein Potential besitzt, eine langjährige Ehe zu zerstören (wer von uns ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein), so fehlt erst recht, selbst mit heutigen Maßstäben betrachtet und bei allem Wohlwollen für die „richtige“ Moral, ein Grund für die Umkehr einer Liebesbeziehung hin zum puren Vernichtungswillen. Den Roman habe ich nicht gelesen, kann mir aber gut vorstellen, dass dort viel nuancierter diese Wendung vorbereitend erzählt wird. Natürlich sind Hass und Liebe Geschwister, die stets Hand in Hand gehen, doch es existiert im Film einfach keine ausreichender Begründung für die letzte Handlungsdrehung. In einem solchen Fall hätte die Ehefrau weit zu Beginn bereits ihren Mann verlassen – oder es wurde von den Serienschöpfern absichtlich versäumt, die Zweifel der Ehefrau und ihren beginnenden Hass zugunsten einer letzten großen Überraschung deutlicher auszuarbeiten. Das reicht so jedenfalls nicht, finde ich. Meines Erachtens zerstört die sechste Episode den gesamten raffinierten Aufbau der fünf beinahe schon genialen Stunden zuvor. Das ist aber nur meine persönliche Einschätzung, mit der ich auch ganz falsch liegen kann.

Nunja, es lohnt trotzdem diese gelungene Serie anzuschauen. Wenn jetzt allerdings immer mehr Serien dem wogen Zeitgeist zu entsprechen versuchen und quasi Nichtigkeiten zu Dramen aufbauschen, dann sehe ich schwarz für psychologisch clever geschriebene Inhalte – zumindest eine gewisse Zeit lang.

Einen psychologisch angenehmen Samstag wünsche ich dir.

Serientipp: "Die Erben der Erde"

In den letzten Tagen habe ich „Die Erben der Erde“ angeschaut. Eine achtteilige spanische Serie und in gewisser Weise zwar ein müder Abklatsch der großartigen Ken-Follett-Verfilmungen, dennoch finde ich diese Mittelalter-Soap durchaus akzeptabel. Sie erhält 7 von 9 „Georg-Punkte„. Alles sehr solide inszeniert, nichts schrecklich übertrieben dargestellt (nur ein bisschen) – und eines ist den Produzenten richtig gut gelungen, nämlich das Auskosten heftiger Rache: nach mehreren Episoden des Leids und schlimmer Ungerechtigkeiten, die dem Protagonisten dieser Geschichte widerfahren, gehtꞌs den Bösen schlussendlich so richtig an den Kragen. Keine Sorge, mehr wird nicht verraten. Eine Genugtuung für den mitleidenden Zuschauer, die es im wirklichen Leben natürlich nicht im Geringsten gibt.

Ich habe einen gesprochenen Satz, mit dem die damaligen Zustände des Mittelalters beschrieben werden, sogar extra notiert:

Wenn alle Welt von Sinnen ist, dann wird der Irrsinn zum Gesetz.

Einen besseren Bezug zur Gegenwart kann man sich kaum vorstellen, nicht wahr? Allein dafür lohnt sich schon das Anschauen.

Hintermänner

Aktueller denn je. „Hintermänner“:

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=kZ8wgYjcSgk]
Du verstehst nichts vom Business, sagt der Hintermann
Die Presse steht auf etwas, was noch niemals kam
Heut‘ musst du was machen, wie die Lümmel in New York
Die ganz wilden Jungs, die machen jede Menge Moos

Und er kommt dir entgegen, haut dir mit vergnügtem Sinn
In die Schnauze rin

Neulich hat da einer das Rezept entdeckt
In Frankfurt am Main auf einem Luxusklo verreckt
Das kam ganz tierisch an, war gut verpackter Blues
Auf die Verpackung kommt’s an, dieser Punkt ist ein Muss

Und er kommt dir entgegen, haut dir mit vergnügtem Sinn
In die Schnauze rin

Vergiss, was du bist
Vergiss, was du denkst
Vergiss dein heißes Blut
Du hast es mir schon fast geschenkt
Oh ja, oh ja
Und kriegst auch was ganz Schönes dafür

Und er kommt dir entgegen, haut dir mit vergnügtem Sinn
In die Schnauze rin
Und er kommt dir entgegen, haut dir mit vergnügtem Sinn
In die Schnauze rin, Schnauze rin, Schnauze rin