Erster Eindruck: Nunja, dass die regierungsfreundlichen links-grünen Medien aus den 50.000 Teilnehmern der Demo 13.000 machen, wundert mich seit den „Corona-Demos” nicht mehr. Es ist fast wie in der Endphase der damaligen DDR: man konnte den öffentlichen Verlautbarungen über die Zahlen an den Montags-Demos getrost ¾ hinzuzählen und kam dann der Wirklichkeit näher. Trotzdem: auch 50.000 Menschen, die zwar sehr viele sind, sind keine 500.000 wie im Bonner Hofgarten. Dazu dann die repräsentative Umfrage von Boris Reitschuster bei INSA, und es wird schnell klar, dass eine Mehrheit nach wie vor nach Krieg brüllt (den aber bitte andere für sie auszufechten haben).
Wenn ich etwas Positives daran erkenne, dann ist es der Unterschied zur Zeit vor dem 1. Weltkrieg, als locker 95 % der Bevölkerung nach Krieg geschrien hatte. Etwas weniger als die Hälfte der Leute will ihn eben nicht – und das ist schon eine gewichtige Menge. Sie wird ganz sicher in den nächsten Jahren noch kräftig ansteigen, nämlich dann, wenn sich die Gemengelage in Asien zuspitzt und die Auswirkungen der Sanktionspolitik für jeden deutlich spürbar werden. Frieden geht halt auch nur übers Portemonnaie.