Sonnensitz

Guck, der Frühling erheischt jetzt morgens einen Blick in meine Höhle. Das passt stilistisch zwar wie Faust aufs Auge (Tisch und Stuhl habe ich vorm Sperrmüll meiner Nichte gerettet), aber egal, es erfüllt seinen Zweck. Mal schauen, ob ich einen ganz normalen Bistrostuhl demnächst ergattere. Ohne Armlehnen. Der Korbsessel, der dort vorher stand, war zu bequem und zu niedrig (und sowieso kaputt), so dass er nur als Kleider- und Kramablegeort fungiert hatte. Auch versuchte ich vor 15 Jahren mal, unter dem Fenster einen Barhocker zu platzieren. Prinzipiell war das nicht schlecht, doch in der richtigen Höhe stieß ich beim Aufstehen ständig mit dem Kopf gegen das Fensterglas (was mein heutiges manchmal recht merkwürdiges Verhalten erklärt). Der Höhlencharakter meiner Behausung bleibt so erhalten, was wichtig ist. Um morgens aber mal ein lecker Tässchen Kaffee im Sonnenschein zu genießen, sitzt man dort jetzt ganz gut. Achja, wichtig war mir der 4-füßige Beistelltisch, denn einer mit 3 Füßen kippt bei mir ungelenken Zeitgenossen stets um. Das gibt nur Kaffeeflecke in der weiträumigen Umgebung (klick aufs Bild = Großansicht).

Geschlechterleben

Es war so klar wie Kloßbrühe: die Mini-Fernbedienung für den Leuchtmond ist weg. Die lag immer neben dem Mond, nu isse nicht mehr da. Einfach verschwunden. Hab alles abgesucht, sie bleibt verschollen. „Kann nicht!”, wie der Rheinländer sagt. Is aber so. Naja.

Nach der Arbeit zu Hause angekommen, machten sich aus bisher unerfindlichen Gründen meine weiblichen Hormone bemerkbar und ich wurde zur Frau. Denn ich bekam einen Schub große Lust, ein wenig in der oberen Diele der Maisonette umzuräumen. „Ich dekoriere neu”, wie Frau sagt. Mal gucken, vielleicht mache ich noch ein Foto. Falls ja, dann aber erst später, denn auch die müden Alt-Herren-Hormone zeigten bestimmt und hektisch mit den Fingern schnippend auf. „Schlaf! Wir wollen Schlaf!”, skandierten sie. Was soll ich da machen? Auf der einen Seite die feminine Räumerei („ach, wie isses doch schön”) und auf der anderen Seite „will meine Ruhe haben”. Kannste nie allen recht machen, nicht wahr? Bis später also, und schau, dasste mit deinen Geschlechtern heute klarkommst.