Kumma, interessant, nicht wahr? Der Rand will einfach nicht abbrechen (außer der obere, da war ich aber wiedermal mit meinen ungeschickten Patschehändchen zugange. Klick drauf = ganz groß):
Tag: 24. April 2023
Das Aus fürs mobile SD-Kartenarchiv
Regelmäßige Leserinnen und Leser der „Kraftvergeudung” wissen, dass ich seit geraumer Zeit ein eigenentwickeltes SD-Kartenarchiv von 4 TB Kapazität nutze. Bei der Version 1.0 gaben nach wenigen Wochen die SD-Kartenadapter ihren Geist auf. Sie wurden ausgetauscht und seither funktionierte alles bestens. Jetzt gibt es aber neuerliche Probleme, ebenfalls mit den Adaptern. Also nicht mit den Karten, die arbeiten tadellos, doch Fehler der Adapter führten einerseits zu einem wie von magischer Hand vorgenommenen Schreibschutz, der nicht software-seitig behoben werden kann, und andererseits zu einer Übertragungsrate von ehemals 30 bis 70 MB/s über 15 MB/s bis zu „sensationellen” 1,6 MB/s (!), was für eine Datenübertragung von ein paar Hundert GB (zum Beispiel für eine Neusortierung im Archiv) mehrere Tage in Anspruch nimmt. Festgestellt habe ich zudem, dass ohne jede mechanische Beanspruchung meinerseits die Kontakte von den Adaptern zu den Karten dermaßen ausgeleiert sind, dass, hält man den Adapter in der Hand und dreht ihn mit den Karten nach unten, allein die Schwerkraft bereits die Karten aus den Adaptern zieht und sie zu Boden fallen. Dieser „Schwachkontakt” wird wahrscheinlich die Ursache mehrerer undefinierbarer seltsamer Fehlermeldungen sein.
Erste Herangehensweise für eine „Reparatur” (siehe Foto, draufklicken = größer): ein kleines Stück Pappe/Papier zwischen Kartenrückseite und dem Gehäuserand des Adapters gesteckt, so wird für die Karten jetzt wieder ein gewisser Anpressdruck erzeugt. Bisher funktioniert es, doch falls die Kontakte der Adapter weiter ins Innere verschwinden, was zu erwarten ist, hilft das auch nicht mehr.
Wodurch entstand dieser Hardware-Schaden? Adapter und Karten werden im Gebrauch sehr warm, so wie auch jede SSD-Festplatte warm wird. Arbeit erzeugt Reibung und die wiederum Hitze. Ist halt so. Auch auf molekularer Ebene. Durch den steten Wechsel von warm zu kalt (wenn der Rechner ausgeschaltet ist oder die Karten nicht benutzt werden) entsteht ein mechanischer Verschleiß, den der chinesische Billigkunststoff nicht dauerhaft aushält. Es kann auch an den Metall-Kontakten liegen, nur die bekommt man im Inneren der winzigen Slots nie mehr zurechtgebogen, dass sie weder strammen Halt bieten. Und da ich schon teure Markenadapter sowie billige No-Name-Produkte getestet hatte, konnte ich feststellen, dass sich die Adapter qualitativ nicht unterscheiden. Natürlich bis auf die Tatsache, dass einige als USB-3 verkaufte Adapter in Wahrheit alte USB-2 Adapter waren, was aber eher einem üblichen Verkaufsbetrug entspricht als der Technik. Qualitativ für das vorhandene Problem sind teure und billige Adapter gleich – gleich schlecht.
Werden bessere Adapter auf den Markt kommen? Ich befürchte, entgegen meiner ersten Annahme vor ca. einem Jahr, wird das wohl doch nicht der Fall sein, da SSD-Wechseldatenträger preislich immer günstiger werden. Zum Beispiel ist der externe „Samsung T7” Wechseldatenträger so klein, dass hier kein Vorteil selbst gegenüber den Mini-SD-Karten mehr besteht, die ja nur mit Adapter funktionieren und dadurch an Größe zulegen. Noch dazu ist die Outdoor-Variante der „T7” nicht zu toppen: stoßfest, fallsicher, wassergeschützt. Die Übertragungsraten sind zwar ähnlich wie die der Karten (bis an die 200 MB/s, je nach Karte), doch die Adapter bremsen die Karten halt enorm aus. Die „T7”, die zum Beispiel für Spielfilme das Archiv auf insgesamt 6 TB erweitert, funktioniert von Anfang an tadellos mit Übertragungsraten von um die 70 bis 100 MB/s (im Netzwerk wird sie natürlich auf 11 MB/s gedrosselt).
Inneres Ich: „Georg, was willst du uns mit deinem langen Geschwurbel eigentlich sagen?”
Naja, ich werde das Kartenarchiv nicht weiter ausbauen und es als Back-Up-Archiv an einen selten eingeschalteten Linux-Rechner anschließen. Stattdessen wird ein neues Archiv mit „Samsung T7” Datenträgern entstehen, von denen bereits 3 ihren Betrieb aufgenommen haben. Knapp 90 Euro (für 1 TB) oder 150 Euro (für 2 TB) sind natürlich Hausnummern; bis alles fertig ist, so wie ich es haben möchte (eben auch als ein modulares Archiv), werden also noch ein paar Monate vergehen.
Jaja, ich weiß, das ist für dich vielleicht wieder ein völlig uninteressanter Eintrag. Ich bitte vielmals um Entschuldigung, ist halt der gegenwärtigen Interessenlage geschuldet. Da machste nix dran, et is, wie et is. Einen angenehmen Start in die neue Woche wünsche ich dir derweil, und lass dich bloß nicht zu sehr kontaktseitig anpressen, nimm lieber die chinesischen Kunststoffe zum Vorbild und gebe inwendig nach, dann kommste rasch aufs Altenteil und hast endlich deine Ruhe vor der hektischen Betriebsamkeit. Immer nur unter Druck kopieren und abspielen, kopieren und abspielen, Mensch, das ist doch kein erstrebenswertes Dasein, nicht wahr?