“X17” – Ein täglicher Begleiter

Die Fotos sind am Ende dieses Eintrags. Ich versuche mich erklärungstechnisch so kurz wie möglich zu halten 😉

Bis Ende der 90er Jahre führte ich stets einen Terminplaner mit mir. Weniger wegen den Terminen, als vielmehr, um jederzeit Notizen oder Gedanken notieren zu können. Die meisten Leute, die ich kannte, hatten ebenso ein solches Teil dabei. Adressen, Telefonnummern, ganze Fotoalben – für all das, was heute in den Smartphones zu finden ist. Tank- oder Einkaufsquittungen ließen diese Bücher schnell unförmig dick werden. Und sie besaßen einen wirklichen Nachteil, nämlich den festen Metallsteg, an dem die Blätter als Ringbuch gehalten wurden. Dadurch ließ sich die linke Seite kaum beschriften (als Rechtshänder, als Linkshänder halt umgekehrt). Und der Steg machte die ganze Angelegenheit starr.

Die Lösung mit den Gummizügen, dem modularen Aufbau und den patentierten halben Löchern der Firma „X17” ist geradezu genial. Dadurch ist ein beidseitiges Schreiben prima möglich. Das Buch wird als Ganzes ungeheuer flexibel aber dennoch knickt keine Seite. Durch das echte Leder bietet ein solches Buch ein ungeahntes anschmiegsames Gefühl in den Händen. Es bleibt flach und leicht (Fotos und Kram gehören dort nicht hinein, dazu hat man heute eh andere Medien), was ein komfortables Schreiben ermöglicht.

Durch meine Entdeckung des kleinen DIN A7 Notizbuchs für die Arbeit (hier und hier) kam ich auf den Gedanken, mir auch ein größeres für mich persönlich zuzulegen. DIN A5 ist mir da schon zu groß, das wäre etwas für eine Handtasche, doch DIN A6 hat m.E. die ideale Größe. Es passt in jede Tasche und bietet dennoch genug Platz selbst für längere Texte.

Das kleine A7-Buch war perfekt wie es ab Firma war. Einzig den Verschussgummi hatte ich durch ein Haargummi ersetzt, weil sich das für mich so besser anfühlt. Beim größeren A6-Buch hatte ich anderes Leder gewählt, das mir aber zu „wabbelig” war. Nun ist es keine große Kunst, ein gleichdickes Leder zusätzlich auf die Innenseite aufzukleben, ebkes die halben Löcher zu stanzen und alles ordentlich abzuschneiden. Für den Verschluss nahm ich längsseits entlang des Rückens ein eigenständiges Gummi (ebenfalls ein Haargummi aber ein anderes), an dem ich auch die beiden Lesezeichen befestigte (wobei ich sie zusätzlich oben verknotet habe). Gerade vorhin habe ich die Metallecken befestigt und ein zweites Verschlussgummi angebracht. Das kann man ja machen, wie man will. Wenn das Buch in meiner Gepäcktasche am Fahrrad hin und her geschüttelt wird, möchte ich es einfach noch besser verschlossen haben.

Na klar, kein Mensch braucht heutzutage ein solches Buch. Smartphones und Tablets übernehmen sämtliche Aufgaben viel, viel besser. Und trotzdem: es ist ein eigenes bisher unerreichtes Gefühl, mit einem guten Stift auf Papier zu schreiben. Das Buch finde ich unfassbar schön, es macht einfach riesige Freude. Schreiben auf und blättern in dem Papier, das hat doch etwas Magisches.

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2 Kommentare
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Barbara
Gast
Barbara
10 Monate zuvor

So einen Terminplaner habe ich auch noch im Gebrauch. Es ist ein Filofax, ohne den man sich in den 90ern als behind the times betrachten konnte.
Für mehr als Termineintragungen eignet er sich nicht, der Metallsteg mit den Ringen, wie du sagst, ist hinderlich.
Selbst Adressen und Telefonnummern lassen sich nur schwer einigermaßen ordentlich eintragen.