Das wirst du mir kaum glauben, aber eine halbe Stunde vor Feierabend ist am Reserve-Zweitrad doch tatsächlich der Sattel abgebrochen (weniger abgebrochen als abgerutscht, die Befestigungsstange war im Rad verschwunden. Konnte sie aber vorhin mit einer Rohrzange wieder herausziehen). Mit allen Klamotten habe ich mich für meinen eigenen Beweis und zur Selbstberuhigung nach mehreren Jahren zum ersten Mal wieder auf die Waage gestellt: 82 Kilo. Das ist nicht zu schwer für ein Fahrrad! Gepäck hatte ich weder gestern noch heute großartig dabei. Thermoskanne, E-Reader und eine Fleece-Jacke, mehr nicht. Ich verstehe auch nicht, warum das gerade so lustig nacheinander geschieht.
Vorhin habe ich eine neue Sattelstange samt Klemme als Original-Ersatzteile für Gazelle-Räder (ja, auch das richtige Modell) bestellt. In Krefeld, liegt also fast vor der Haustür, halt in der Hoffnung, die Post schafft es, die Teile bis Montag zu liefern. Bis Montagabend habe ich nämlich frei.
Nein, bei der hiesigen Fahrradwerkstatt kaufe ich das nicht, zu denen habe ich überhaupt kein Vertrauen mehr, stammt doch das Gazelle-Rad ebenfalls von ihnen – und es sieht so aus, dass eine um 10 Zentimeter zu kurze Sattelstütze mitsamt eines mehr oder weniger Blechadapters in dem (gebraucht gekauften) Rad montiert war. Eigentlich, wenn ich’s mal herunterbreche, ist alles – ich betone: alles – kaputtgegangen, was sie repariert oder umgebaut hatten. Und mein E-Bike, das ich dort zur Reparatur abgegeben hatte, war spurlos vom Hof verschwunden. Muss man sich mal vorstellen. Es gibt hier in der Gegend aber nur noch eine Reparaturwerkstatt, die dermaßen überlaufen ist, dass man als Kunde schon vor dem Auftrag stundenlang im Laden warten muss und die Reparatur dann etliche Wochen dauert. Alles andere sind nur Fahrradverkäufer, davon gibt’s in der Gegend einige. Wenn du etwas neues kaufst, versprechen sie dir den Himmel auf Erden, doch wehe, es muss mal etwas außer der Reihe repariert werden. Naja, is halt so. Harren wir der Dinge …