Süße Sache, süßes Kerlchen

Ohne Foto, nur mit Symbolbild. Nein, es gibt kein eigenes Bild davon. Wäre zwar machbar gewesen, das willst du aber nicht sehen.

Inneres Ich: „Was war denn?”

Tu nicht so, als ob du’s nicht wüsstest.

Inneres Ich: „Ich frage stellvertretend für die Leserin und den Leser.”

Für beide?

Inneres Ich: „Politisch korrekt halt, wie ich nun mal bin.”

Für das Lesende 🙂 Okay, okay, lassen wir die Genderstichelei.

Aaalso: zum Abendessen gab’s vorhin vier Weizenbrötchen zum Fertigbacken. Dann sind sie warme Brötchen wie frisch vom Bäcker. Richtig lecker. Gestern Abend wurde nämlich ein Vorrats-Karton mit einem Dutzend 450-Gramm-Gläser Nutella geliefert. 2,80 Euro pro Glas und überraschenderweise alle noch über ein Jahr lang haltbar. Für den Preis hatte ich eher Ware kurz vorm Ablaufdatum erwartet. Aber egal. Um auszuprobieren, ob es auch Original-Nutella ist, wollte ich das heute unbedingt probieren. Und sowieso weil ich Lust darauf hatte, sonst hätte ich ja keinen Karton davon gekauft.

Inneres Ich: „Komme auf den Punkt!”

Während ich mich also über die frischen Brötchen hermachte, schaute ich gleichzeitig mit herabgelassenen Jalousien ein Video. Der Raum war also dunkel bis auf den schwachen Schein des Monitors. Die Fenster in der gesamten Wohnung blieben über Nacht geschlossen, weil ich mich ja auf Arbeit aufhielt und nicht sicher abschätzen konnte, ob es nicht vielleicht doch regnet und gewittert. Somit war es noch sehr warm inner Hütte unterm Dach. Ich saß also am Schreibtisch nur im T-Shirt und in Boxershorts. Das Nutella stellte sich geschmacklich als Originalware dar. Sehr, sehr lecker.

Inneres Ich: „Der Punkt!”

Nunja. Weil ich auch Lust auf Schokolade hatte, bestrich ich die aufgeschnittenen Brötchen sehr dick. „Bestrich ich die Brötchen” ist hier eigentlich begrifflich falsch, denn es war eher umgekehrt der Fall: das dicke Nutella wurde leicht mit Brötchen bedeckt. Weil letztere eben noch sehr warm waren, schmolz die Schokocreme, so dass ich mir nach jedem Bissen ordentlich die Finger mit den Lippen und der Zunge abschlecken musste. Die Zunge, die sich gerade ebenfalls noch zwischen den mahlenden Zähnen voller klebriger Creme befand. Wirklich sehen konnte ich in dem schummrigen Licht nichts. Irgendwann schaute ich aber so an mir herunter und erschrak dann doch, denn überall an mir nahm ich so seltsame gefleckte Schatten wahr. Huch, Augen kaputt?, fragte ich mich, Grauer Star? Licht angeknipst – und wenn ich’s nicht besser gewusst hätte, sah mein Körper wie nach einem schweren Verdauungs-Malheur aus: ich war von oben bis unten voller Nutella beschmiert. Aufgestanden, in den großen Spiegel der Diele geschaut: Finger, Hände, Gesicht, Arme, beide Beine, Unterhose und T-Shirt, alles über und über mit verschmiertem Nutella. Potztausend!

Ich wollt’s nur kurz erwähnt haben, so etwas passiert schon mal. Süße Sache das, nicht wahr?