Thema Android: Mir reichte schon die Rumhackerei vor ein paar Jahren mit den beiden Linux-Rechnern, das war äußerst zeitaufwendig. Da Android auf einem Linux-Gerüst aufbaut, muss ich bei allem, was ich derzeit mache, wieder zurückdenken. Die Logik ist zwar grundsätzlich immer gleich, ob nun bei Windows-Systemen oder bei Linux, doch die Herangehensweise unterscheidet sich mitunter erheblich. Und da will ich überhaupt nicht von der Programmiersprache reden, die man bei einem ungerooteten Android-System eh nicht nutzen kann und die ich sowieso nicht beherrsche.
Der Vorteil von Windows besteht eindeutig in der Möglichkeit, beinahe das gesamte System gewissermaßen zweigleisig zu steuern bzw. zu kontrollieren: einmal durch die über Jahrzehnte ausgereifte grafische Benutzeroberfläche und zum anderen durch Programmbefehle in der Registry bis hin zu immer noch vorhanden „DOS Eingabeoptionen”. Ein und dasselbe Problem oder Vorhaben kann also auf verschiedenen Wegen gelöst bzw. erreicht werden. Dadurch bläht sich allerdings das System auch enorm auf im Vergleich zu Linux oder Android. Das war früher ein Argument gegen Windows, ist es bei den Spottpreisen für gigantische Speicher-Chips aber längst nicht mehr. Aus dem Nachteil wurde schlussendlich ein Vorteil.
Bei Linux ist zwar trotz Fortschritten der grafischen Benutzersteuerung nach wie vor ein (erhebliches) Minimum an Programmierbefehlen notwendig, die man gottlob stets parallel mit einem anderen Rechner per Google-Suche meist schnell finden kann (so man denn keine Foren besucht) und ohne gleich eine komplett neue Sprache lernen zu müssen.
Android ist eine clevere Mischform, in der dem User statt einer grafischen Oberfläche, Schalter und Auswahlmöglichkeiten angeboten werden, die rund um den Kern des Betriebssystems Dinge steuern lässt, doch das eigentliche Betriebssystem komplett vor Zugriffen abschottet. Man glaubt, man sei Chef im Ring, dabei hat man nichts Wesentliches zu sagen. Das soll mit „clever” gemeint sein. Hier schreibe ich natürlich nur von ungerooteten Android-Systemen. Das ist schon nicht schlecht, da so dem ungeübten User viel Leid durch eigene fehlerhafte Hackattakken erspart bleibt. Wobei es demzufolge aber auch ziemlich reizt, das Smartphone zu rooten. Da ich es hauptsächlich fürs Online-Banking gekauft habe, werde ich meine Finger davon lassen. Sollte ich aber an ein zweites Smartphone gelangen (nein, das ist nicht beabsichtigt), werde ich allerdings garantiert eines rooten, da bin ich sicher. Auch wenn es Wochen oder Monate „ein neues Hobby” bedeuten würde. Immerhin: so ähnlich verhielt es sich ja auch mit dem Linux-Netzwerkrechner, denn erst nach dem Kauf eines zweiten konnte ich in aller Ruhe den Fehler des ersten ausmerzen – du erinnerst dich vielleicht an die mysteriöse Weigerung trotz aller Versuche den Ton einzuschalten, was dann nur durch den Umweg einer separat angesteckten USB-Soundkarte ging. Bei diesem Mini-Windows-Rechner war bzw. ist der Prozessorchip mit seinem ehemaligen Windows-Betriebssystem verzahnt gewesen, wenn ich das mangels Fachausdrücke mal so laienhaft ausdrücken darf, und wollte lange Zeit keinen Ton unter Linux abgeben, mit dem ich das Betriebssystem ausgetauscht hatte. Es gelang erst nach Monaten, nachdem ich den Rechner zwei Mal über Wochen „in die Ecke geworfen hatte”, um ihn später wieder hervorzuholen, weil es an mir nagte, bei ihm versagt zu haben. Ein glückliches Ende folgte erst, nachdem ich endlich den richtigen Kernel-Treiber fand, was hier aber ein viel zu weites Feld wird (ich gerate wieder ins Schwurbeln), willste gar nicht wissen, ich weiß, ich weiß 😉
Bei meinem neuen Smartphone ist jedenfalls jetzt kaum noch etwas so, wie es im Auslieferungs-Zustand war – bis auf die Google-Steuerung, die man aber nur durchs Rooten los wird. Naja, irgendwann vielleicht einmal.
Du siehst, gegenwärtig erhole ich mich prächtig von den kalten und nassen Novembernächten und habe wieder drei Nächte frei. Jaha, diese (technischen) Gedanken finde ich entspannend, hättste nicht gedacht, was? Das Weblog bekommt ebenfalls ein komplett neues Update, was aber reibungslos funktionieren sollte.
Morgen werde ich dann Barbaras Tipp angehen und mich ausführlicher mit der Einrichtung einer VPN-Verbindung fürs Smartphone als temporäre Alternative zur bereits auf „Cloudffare” eingerichteten Standard-DNS-Lösung befassen. Bis dahin, gehab dich wohl. Ich nehme derweil Peter Lustig beim Wort, schalte jetzt fast alles ab und begebe mich in der kommenden Nacht auf einen neuen virtuellen Reisetag mitsamt der Reisegruppe „Yuyunskaya” ins finstere mittelalterliche Rumänien 🙂