Stromausfall

Gestern haben sich zum ersten Mal die beiden USVs („Unterbrechungsfreien Strom-Versorgung”) so richtig bewährt. Es sind zwei eher kleine preisgünstige Geräte mit Blei-Akkus, die ich schon seit über 15 Jahren benutze. So alle 4 bis 6 Jahre werden die Akkus ausgetauscht. Angeschafft hatte ich sie wegen der vielen Stromausfälle, die uns bei fast jedem Unwetter trafen. Das war bis vor ca. 15 Jahren hier in der Gemeinde an der Tagesordnung. Es gab kilometerlange Überland-Leitungen. Da brauchte in etlichen Kilometern Entfernung nur mal der Blitz einschlagen und schon gab es für alle an die Leitung angeschlossenen Häuser einen meist kurzen Stromausfall.

Das ist allerdings längst nicht mehr so. Die Überland-Leitungen wurden Mitte bis Ende der nuller Jahre in den Boden verlegt. So etwas ist natürlich „schweineteuer” im Vergleich zu den schnell und günstig aufgebauten Holzmasten. Daran erkennt man im Übrigen auch sehr schön den Wohlstand einer Gesellschaft, bzw. was die Energieversorger bereit sind, für ihre Kunden zu investieren. Die USA zum Beispiel zeigen auf dem Land in kleineren Städten hier ein Bild der Entwicklungsländer, nur in den größeren Städten sieht’s ähnlich gut aus wie bei uns. Beim Telefon/Internet ist es aber auch hier noch vorsintflutlich: die Telefonleitung, an die nur unser Haus angeschlossen ist, zieht sich ca. 100 Meter entlang eines Kabels auf Masten, bevor sie erst an der Landstraße in den Boden verlegt ist. Da gab es demnach mehrfach Störungen, die die Telekom aber schnell durch vor Ort entsandte Mitarbeiter behoben hat. Wir als Haushalt sind der Telekom jedoch nicht geldwert genug, um auch die „letzte Meile” der Leitung ordentlich zu verlegen. Aber das ist ein anderes Thema, ich gerate erzähltechnisch schon wieder von et Höcksken aufs Stöcksken.

Also: Stromausfälle gibt es seit längerer Zeit bei uns keine mehr. Trotzdem habe ich die beiden USVs deshalb nicht entsorgt. Man weiß ja nie. Und gestern war es dann soweit: für ca. 5 Minuten fiel der Strom in der Gemeinde aus. Ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt waren bei mir 3 Rechner in Betrieb, und wie es der Zufall wollte, führte ich gerade eine Sicherungskopie des Webblogs aus. Die dauert nur wenige Minuten und war bereits zur Hälfte auf den Server bei Hamburg übertragen. Das geschah nun eben genau, als der Strom ausfiel. Per USV sind nur die Rechner (Tischrechner mit wenig Stromverbrauch), die Monitore (auch moderne mit geringem Strombedarf), der Router und zwei LED-Lampen mit nicht nennenswertem Verbrauch gesichert. Das große Licht im Raum erlosch also, es begann überall (Gefrierschrank, USV) zu piepen aber in aller Seelenruhe konnte ich die Datensicherung zu Ende führen und die Rechner manuell ordentlich herunterfahren. Klasse, nicht wahr? Das hat mich richtig gefreut. Da die Akkus schon wieder ziemlich alt sind, kann ich nicht sagen, wie lange sie ausreichend Strom geliefert hätten, 5 Minuten waren für sie aber kein Problem.

Das nur mal kurz heute erzählt. Was wünscht man da? Dir auch eine möglichst kurze Leitung? Gut Strom? Ein stromatisches Wochenende? Naja, sowas halt 🙂