Finger

Und das kam so … Vorletzte Nacht surfte ich, wie schon erwähnt, mit Mata Hari im Internet und sah im eigenen Tagebuch einen Fehler im aktuellen Eintrag. Es stand dort: „da kann es regen, was das Zeug hält” – es fehlte bei „regen” das N. Das ist ja praktisch, dachte ich, weil ich jetzt mit Mata Hari quasi blitzschnell das fehlende N einfach hinzutippen kann. Man ist ja pingelig bei solchen Sachen, gell?

Kurzerhand meldete ich mich in der Verwaltung des Tagebuchs an, wählte den Eintrag aus – und dann ging’s los: Wie triffst du mit solchen ungeschickten Fingern wie meinen diese winzige Lücke im angezeigten winzigen Text? Also über die Zeile getippt, darunter getippt, daneben, die grüne Textmarkierung wer weiß wohin verschoben und plötzlich kam ich auch noch mit dem Ringfinger an ein Formatierungssymbol. Der Text wurde zentriert, danach seltsam verschoben, am Ende war der gesamte Eintrag zerschossen. Eine volle Stunde verbrachte ich mit Geschicklichkeitsübungen für meine Finger, bis dass schlussendlich das N eingetippt war. Zwischenzeitlich versuchte ich im Dashboard, der Steuerzentrale des Tagebuchs, irgendwie die fehlerhaften Versuche rückgängig zu machen. Das einzige, das mir gelang: ich zerschoss ebenso sämtliche individuellen eingerichteten Einstellungen im Dashboard. Das sieht man aber wenigstens nicht öffentlich und ich korrigierte es nach der Arbeit zu Hause am Desktop-Rechner. Jaja, genau so war’s.

Damit wollte ich mich aber nicht abfinden. Da ich weiß, wie solch ein Tablet- oder Smartphone-Display arbeitet, suchte ich anschließend bei Amazon dieses Gadget (Foto oben, drauf klicken = groß), den Eingabestift (3 Stück mit ein paar Ersatzgummis), der frappierend an einen Bleistift mit aufgesetztem Radiergummi erinnert. Soeben eingetroffen, ausprobiert und für exzellent befunden. Jawohl, damit wird mir so etwas kein zweites Mal passieren.

Morgennachmittag geht’s weiter mit Adapter-Übungen. Bis dahin, Fingere dich geduldig durch den Tag.

Gefallene Engel

Cool! Absolut toll, wie schnell „Harlekin” reagiert. Kaum hat Bundeskanzler Scholz das halbe Land derb beleidigt, folgt per Newsletter-Versand prompt die ihm geistig haushoch überlegene und humorvolle Antwort intelligenter Designerinnen und Designer. Der „Harlekin” schrieb dazu:

 

 

„TACH AUCH!

OLAF WILL’S WISSEN!

Der deutsche SPD-Kanzler Scholz beleidigte am 18.08. Friedensaktivisten in München wie folgt:

‚Und die, die hier mit Friedenstauben rumlaufen, sind deshalb vielleicht gefallene Engel, die aus der Hölle kommen …‘

Soso.

‚Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen.‘ Sagte übrigens ein anderer Kanzler der SPD, Friedensnobelpreisträger Willy Brandt.

Und Helmut Schmidt, ebenfalls SPD-Bundeskanzler: ‚Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln, als eine Minute schießen!‘

Vielleicht sollten wir Olaf, den besten Bundeskanzler, den Amerika je hatte, zukünftig überall mit seinem eigenen Zitat begrüßen?!”

 

Die Spionagebekämpfung zeigt erste Früchte

Letztens auf Arbeit: „Natürlich” daddelte ich mit Mata Hari im Internet („ich werde das neue Smartphone nicht auf Arbeit benutzen”), googelte ein wenig nach Dingen, die ich im Detail nicht in meinem vergesslichen Kopf hatte, da wurde mir nach der x-ten Suchanfrage im Browser plötzlich eine Captcha-Anfrage vorgeschaltet (klicke auf die Bilder mit Bussen, Fahrrädern, Bergen usw.). Der Erklär-Link für diese Authentifikations-Aufforderung erläuterte mir, dass unter meiner IP-Adresse vermehrt ungewöhnlich viel Aktivität zu verzeichnen sei und Google dafür Bots verdächtigte. Wenn ich ein Mensch sei, so müsse ich jetzt zuvor die Anfrage beantworten. Das finde ich nun in dreierlei Hinsicht interessant:

1. Zeigt es mir das vortreffliche Wirken der „NetGuard”-Firewall, mit der mir durch ein wenig Glück gelungen war, sämtliche Google-Kommunikation über die Google-Apps hinaus zu blockieren. Google wusste also nicht, dass ich es war, dass es ein google-eigenes Smartphone war, das hier nachts googelte.

2. Auch durch den Privat-Modus des Firefox-Browsers im Schulterschluss mit der Firewall konnte Google während des Surfens nicht erkennen, wer die Google-Suche um 3 Uhr nachts MEZ mehrmals betrieb.

Tja, mit einem zufriedenen Lächeln, alles richtig gemacht zu haben, wählte ich dann vergnügt die 6 Ampelfelder aus und googelte gut gelaunt weiter vor mich hin.

3. Im Umkehrschluss heißt das ja, dass bei keiner Nachfrage von Google, die Identität des Users bekannt ist, was wiederum die allgemeine Spionage-Unterstützung der gängigen Browser belegt und meinen Vorwurf, sie seien im Wesentlichen viel mehr Werkzeuge der Big-Tech-Konzerne als der User, unter Beweis stellt.

Etwas anderes: Heute folgt noch ein Bild. Ich erwarte nämlich ein kleines aber hoffentlich nützliches 6-Euro-Gadged.

Inneres Ich: „Waaas? Du bestellst bei Amazon Dinge für 6 Euro, für die dann ein LKW bis zu dir abseits der Zivilisation rausfahren muss? Das ist ganz und gar nicht grün, du zerstörst damit das Klima, den Planeten – wir werden alle verbrennen, wegen deines egoistischen Konsumverhaltens. Du Umweltsau!

Hier kam sogar schon mal ein LKW abends gegen 20 Uhr an und brachte etwas für 2,50 Euro. Unser Bundeskanzler hat eben recht: ich bin ein „gefallener Engel, der aus der Hölle kommt”.

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Nachtrag: Übrigens gäbe es auch hier Fragen nach einem Umkehrschluss. Heißt es dann, je mehr jemand konsumiert, um so grüner wird sein Konsumverhalten? Oder je teurer etwas gekauft wird, desto umweltfreundlicher der Einkauf? Oder Onlinehandel nur für Reiche? Fragen über Fragen, nicht wahr?