Die Spionagebekämpfung zeigt erste Früchte

Letztens auf Arbeit: „Natürlich” daddelte ich mit Mata Hari im Internet („ich werde das neue Smartphone nicht auf Arbeit benutzen”), googelte ein wenig nach Dingen, die ich im Detail nicht in meinem vergesslichen Kopf hatte, da wurde mir nach der x-ten Suchanfrage im Browser plötzlich eine Captcha-Anfrage vorgeschaltet (klicke auf die Bilder mit Bussen, Fahrrädern, Bergen usw.). Der Erklär-Link für diese Authentifikations-Aufforderung erläuterte mir, dass unter meiner IP-Adresse vermehrt ungewöhnlich viel Aktivität zu verzeichnen sei und Google dafür Bots verdächtigte. Wenn ich ein Mensch sei, so müsse ich jetzt zuvor die Anfrage beantworten. Das finde ich nun in dreierlei Hinsicht interessant:

1. Zeigt es mir das vortreffliche Wirken der „NetGuard”-Firewall, mit der mir durch ein wenig Glück gelungen war, sämtliche Google-Kommunikation über die Google-Apps hinaus zu blockieren. Google wusste also nicht, dass ich es war, dass es ein google-eigenes Smartphone war, das hier nachts googelte.

2. Auch durch den Privat-Modus des Firefox-Browsers im Schulterschluss mit der Firewall konnte Google während des Surfens nicht erkennen, wer die Google-Suche um 3 Uhr nachts MEZ mehrmals betrieb.

Tja, mit einem zufriedenen Lächeln, alles richtig gemacht zu haben, wählte ich dann vergnügt die 6 Ampelfelder aus und googelte gut gelaunt weiter vor mich hin.

3. Im Umkehrschluss heißt das ja, dass bei keiner Nachfrage von Google, die Identität des Users bekannt ist, was wiederum die allgemeine Spionage-Unterstützung der gängigen Browser belegt und meinen Vorwurf, sie seien im Wesentlichen viel mehr Werkzeuge der Big-Tech-Konzerne als der User, unter Beweis stellt.

Etwas anderes: Heute folgt noch ein Bild. Ich erwarte nämlich ein kleines aber hoffentlich nützliches 6-Euro-Gadged.

Inneres Ich: „Waaas? Du bestellst bei Amazon Dinge für 6 Euro, für die dann ein LKW bis zu dir abseits der Zivilisation rausfahren muss? Das ist ganz und gar nicht grün, du zerstörst damit das Klima, den Planeten – wir werden alle verbrennen, wegen deines egoistischen Konsumverhaltens. Du Umweltsau!

Hier kam sogar schon mal ein LKW abends gegen 20 Uhr an und brachte etwas für 2,50 Euro. Unser Bundeskanzler hat eben recht: ich bin ein „gefallener Engel, der aus der Hölle kommt”.

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Nachtrag: Übrigens gäbe es auch hier Fragen nach einem Umkehrschluss. Heißt es dann, je mehr jemand konsumiert, um so grüner wird sein Konsumverhalten? Oder je teurer etwas gekauft wird, desto umweltfreundlicher der Einkauf? Oder Onlinehandel nur für Reiche? Fragen über Fragen, nicht wahr?