Traumatisches

„Was machen Sie denn hier?”, lautete meine Frage an die unbekannte junge Frau, die plötzlich am Fußende meines Bettes stand. „Wer sind Sie?” Die Frau war in eine alte braune Wildlederjacke gehüllt, die sie über eine rote Bluse trug. Sie war verantwortlich für mein Erwachen. Stelle dir bitte mal so etwas vor: du liegst im Bett und öffnest deine Augen, da steht an deinem Bett ein fremder Mensch und schaut dich an. Hallo? Ihre dichten langen Haare wurden mehr schlecht als recht von einer Mütze verborgen, das heißt, an mehreren Stellen quollen Haarsträhnen hervor. Die Mütze war ebenfalls aus einem schon abgegriffenen Stoff gefertigt und erschien wie eine alte Arbeiter-Kopfbedeckung aus dem beginnenden 20. Jahrhundert. Das ganze Outfit der Frau tendierte retromäßig in diese Richtung. Eine weite schwarze Hose und braune grobe Ledertiefel rundeten dieses Bild ab.

Frau: „Entschuldigen Sie mein Eindringen. Ich bin Journalistin. Eine alte Frau hat mir Ihre Wohnungstür geöffnet. ‚Treten Sie sorglos ein‘ ermunterte sie mich, ‚Georg wird wohl noch im Bett liegen, doch wecken Sie ihn ruhig auf‘, meinte sie.”

Ach, sieh an, meine Mutter! Nun liegt sie schon ein halbes Jahr lang unter der Erde aber immer noch erscheinen ihre übergriffigen Unverschämtheiten im Traum. Gerade so, als habe sie diese hier im Leben einfach zurückgelassen wie andere einen alten Koffer oder einen Regenschirm.

„Und was machen Sie hier?”, fragte ich die Frau während sich der aus dem niedrigen Bett ächzende Rest meines Körpers unterhalb des Kopfes gleichsam erhob und meine müden Beinknochen wie automatisiert in eine auf dem Boden vor dem Bett abgelegten ausgeleierten schwarzen Jogginghose schob. „Reichen Sie mir doch bitte mal das T-Shirt”, sagte ich. Die Frau hob es sodann mit spitzen Fingern vom Boden auf. „Das?”, fragte sie mit einer deutlich angewiderten Mimik eines beginnenden Ekels in ihrem jungen Gesicht. „Ja, genau das! Wenn Sie hier schon ungefragt eindringen und mich aufwecken, ist das wohl nicht zu viel verlangt. So dreckig ist das Shirt gar nicht, was Sie sehen sind nur Nutellareste von gestern. Süß und lecker,” gab ich patzig zur Antwort. Fehlte auch noch, mich für einen solchen Übergriff nett anzuziehen. „Also was wollen Sie von mir? Und wer sind sie überhaupt?”

„Mein Name ist Bernadette Luetgel und ich schreibe hauptsächlich für den ‚Rheinischen Traum-Boten‘. Der Chef vom Dienst hat mich hierher beordert, um quasi live vor Ort die Auswirkungen Ihrer Durchblutungsstörungen mitzuerleben. Sie glauben sicher, Ihre kalten Füße rührten von einer verrutschten Decke und den frischen herbstlichen Temperaturen, doch sie sind in Wahrheit Folge eines augenblicklichen starken Absackens des Blutdrucks, was in Verbindung mit den altersbedingten Störungen Ihres Kreislaufs jederzeit zu Ihrem Ende führen könnte.”

„Ach?”, stellte ich staunend fest, „woher wollen Sie das denn wissen?”

„Sie waren es doch selber, der durch sein neues Smartphone ‚Mata Hari‘ Tür und Tor zum Ausspionieren Ihrer Lebensumstände an völlig fremde Leute freigegeben hat. Nun, ich gehöre zu ihnen, und mein Chef plant eine Reportage über die letzten Minuten im Leben eines Schwurblers und allgemeinen Medikamenten-Kritikers als angsterregendes abschreckendes Beispiel für die Allgemeinheit. Dazu bin ich hier. Dass ich Ihnen jetzt auch noch Ihr verdrecktes T-Shirt reiche, glauben Sie mir, das war nicht vorgesehen. Können Sie nicht einfach ohne viele Worte weitersterben?”

Nachdem ich den zweiten Socken übergestreift hatte und den ebenfalls schlabbrigen Hoodie, schlurfte ich zur im selben Raum befindlichen Küchenzeile und murmelte fragend die Worte „Tee oder Kaffee?”

Die Blicke der jungen Frau folgten meinen Bewegungen. „Tee”, sagte sie.

Wir schwiegen und ich öffnete die Augen. Meine kalten Füße hatten mich gerade geweckt. Oder war es etwas anderes? Der Raum war dunkel, kein Wasser brodelte, und ich lag noch im Bett. Woher stammte das Traumbild dieser Frau, fragte ich mich, alles andere konnte ich mir zusammenreimen. Als ich später am Rechner saß und über diese Zeilen nachdachte, da erst sah ich sie. Sie ist auf zwei Ölgemälden meiner Mutter abgebildet, die seit 24 Jahren in der Wohnung hängen aber schon so lange von mir dermaßen unbeachtet werden, wie ein einfaches Tapetenmuster an der Wand. Dennoch scheinen beide ihren Weg in mein Unterbewusstsein gefunden zu haben. War es nun eine mystische Rettung in letzter Sekunde oder hat einfach nur das Gehirn den Körper mit sicherem Gespür für die richtigen Bilder aufwachen lassen, um den Blutdruck wieder in Gang zu setzen?

Geheimnisse des Alltags sozusagen. Und bis morgen in diesem Theater. Noch ist die woke Welt mich nicht ganz los.

Ausgebüxte Aras, Fortsetzung

Gestern Abend, kurz nachdem ich den Eintrag veröffentlicht hatte, machte ich mich auf den Weg zur Arbeit – kam aber nur 20 Meter weit, denn es versperrte ein riesiger Feuerwehrwagen mit Drehleiter den schmalen Feldweg zu unserem Haus. Tatsächlich hatten die entfernten Nachbarn wegen der beiden jungen Aras die Feuerwehr gerufen. Naja, Ara müsste man sein, dann würden sich alle um einen kümmern, kein Aufwand wäre dafür zu hoch. Die bunten gefiederten Gesellen beobachteten hoch oben in den Wipfeln der Eichen das muntere Treiben aber hatten so absolut gar keine Lust, sich einfangen zu lassen. Wer würde das denn tun? Wenn schon der wunderbare Hauch der Freiheit entlang der Flügel weht, dann muss das doch wenigstens etwas ausgekostet werden, nicht wahr? Nach einer knappen Stunde gab die Feuerwehr schließlich erfolglos auf. Für Käthe und ein paar Nachbarskinder war es aber natürlich ein abendliches Spektakel sondergleichen. Auf den Fotos siehst du ja nicht die viele Blinkerei der Lichter und Lampen und ahnst maximal anhand der hohen Drehleiter, was da für ein beeindruckendes schweres Gerät aufgefahren war. Ich schlug nach ein paar Minuten dann übers abgeerntete Feld einen Bogen und begab mich on the road again. Wo die Aras jetzt sind, weiß ich nicht. Mal hören, ob es nachher erneut „aratet”, sobald die Sonne aufgeht. Klick aufs Bild = Großansicht:

Ausgebüxte Aras

Das wird heute nix mehr, muss gleich schon wieder los zur Arbeit. Neuigkeiten? Ja, ich versuche morgen mal, ein Foto zu machen. Es haben sich nämlich zwei Aras bei uns niedergelassen. Bunte, schöne, junge aber angeblich strohdumme Papageien, die zwar in ihren Volieren munter umher fliegen, doch für die der Wind draußen auf den Feldern eine beängstigende Erfahrung sei. So wurde uns von den Besitzern erzählt, die in der erweiterten Nachbarschaft eine Art Vogelstation betreiben. Beim Anblick dieser Leute war ich aber nicht ganz sicher, wer hier den verängstigten Part einnimmt. Bisher haben ihre diversen Tricks, wie andere Aras in Käfigen hier vor Ort die geflohenen zum Herunterkommen zu bewegen, leider nicht gefruchtet. Die beiden blieben partout in den hohen alten Eichen sitzen. Wobei ich allerdings auch nicht sicher bin, was die Käfig-Aras in Wirklichkeit den ausgebüxten Kollegen nun gesagt hatten. Wer kann denn beitteschön „ararisch”? Wie deren Sprache klingt? Das sagt der Name ziemlich treffend, denn den ganzen Tag lang geht’s schon: „Ara, ararara, rara, ara.” Unsere freilaufenden Monsterkatzen sind jedenfalls sehr interessiert …

Genies leben unter uns

Es war vorgestern/gestern ein herrliches Filmerlebnis, eine „tolle Droge”. Die Geschichte fing mich ein und fesselte mich. Durch jede einzelne Pore meiner Haut sog ich das Gezeigte auf.

Wir alle finden irgendwann unser Ende, die Fantasie und die geniale filmische Erzählkunst des Autors Taylor Sheridans erschaffen dabei eine virtuelle Realität, der ich mich inklusive eben des eigenen möglichen Endes in ähnlicher Weise jederzeit anschließen würde, was natürlich nie mehr der Fall sein kann, da es kein gelobtes Land auf dieser Erde mehr gibt, was allerdings die Sehnsucht danach kein bisschen schmälert. Eine Reise als wunderbare Metapher des Lebens. Freiheit und Unabhängigkeit mitsamt des Preises, der dafür zu entrichten ist. Und doch, dafür lohnt es sich zu leben und zu sterben.

Etwas vollkommen anderes:

Per Zufall war ich gestern noch auf dieses (unten verlinkte) Video gestoßen, den Zusammenschnitt einer von Grund auf Restaurierung eines alten 89er Defenders. Ein Mann hat das hauptsächlich gemacht, ein weiteres Genie!

Man darf nicht inflationär mit diesem Begriff umgehen, mache ich auch nicht, doch hier trifft er zur Gänze zu. Fast zwei Stunden lang litt ich beim Anschauen seiner Arbeit unter Sauerstoffmangel, da die Restaurierung einfach nur atemberaubend ist. Mein Mund blieb quasi atemlos vor Staunen offen. Eigentlich kommentiere ich nie mit meinem Realnamen unter YouTube-Videos, hier musste eine Ausnahme gemacht werden. Was ich im eigenen Leben jemals geleistet habe, kommt nicht mal ansatzweise in die Nähe dieses genialen Mechanikers. Selber war ich bereits stolz nach dem Austausch zum Beispiel einer Wasserpumpe, einer Lichtmaschine, eines Kühlers bei meinen stets alten Autos, das höchste der Gefühle war 1979 der Ausbau meines alten VW-Bullis als wohnmobil-ähnliches Übernachtungs-Gefährt, doch das hier Gezeigte lehrt schlichtweg Demut. Es zeigt mir, wo im hinteren Feld oder eher als Schlusslicht der Karawane der Handwerker sich die eigenen Fähigkeiten befinden. So etwas wie in diesem Video (ohne gesprochene Worte) habe ich so noch niemals zuvor gesehen:

Zeit-Reset und Binge-Watching

Meine innere Uhr wird gerade neu justiert. Es könnte sein, dass dies mit dem Herbstanfang zu tun hat. Es braucht dafür rund 3 Tage, um wieder in den richtigen Nacht-Rhythmus zu gelangen. Also werde ich heute die meiste Zeit das Internet ausgeschaltet haben und mir endlich einen Wunsch erfüllen, nämlich so richtig lange zu bingen. Das kann man nicht so nebenher machen, da ich quasi in die erzählte Geschichte mit Haut und Haaren hineingesogen werden möchte.

Inneres Ich: „Ist das nicht wie eine Droge? Spielsucht zum Beispiel?”

Eine Frage der Definition: Für mich ist es vergleichbar mit dem Lesen eines Romans. Auch dort falle ich in die erzählte Geschichte hinein. Da ich keine Computerspiele spiele, kann ich nicht sagen, ob es damit ähnlich ist – wahrscheinlich ja, wenn es um Abenteuerspiele geht und nicht um Jump ’n‘ Run Spiele oder um reine Ballerei. Den negativen Begriff „Droge” kann man letztlich für jeden Zeitvertreib benutzen; das war auch früher nicht anders. In Zeiten vor dem elektronischen Entertainment galt ich als Leseratte (wieso Ratte?) und meistens ebenfalls als ein Sonderling. Mir und ebensolchen anderen wurde vorgehalten, Romane als Fluchten aus der Realität zu benutzten. Es ging aber auch anderen Leuten ähnlich. Sogar Marathonläufern, die stundenlanges tägliches Training benötigten, wurde von „ganz spitzfindigen Zeitgenossen” unterstellt, sie nutzten den Sport lediglich dafür, um körpereigene Endorphine zu erzeugen, die sie „glücklich machten”.

Man kann sagen, dass eigentlich alles, das von der Normalität des schnöden Alltags ablenkt, immer schon als Droge bezeichnet wurde. Nichts Neues unter der Sonne. Menschen sind halt ziemlich einfach gestrickt, wenn es um die Zuordnung anderer in irgendwelche Schubladen geht. Alles, was nicht ist wie sie selber, wird verdächtigt, negativ zu sein. Diese Leute begreifen natürlich alleine sich als normal, also als positiv. Wie ermüdend einfallslos sind doch solche schlichten Gemüter, nicht wahr?

Inneres Ich: „Und was schaust du dir heute an?”

Jaahhh, darauf freue ich mich jetzt schon riesig! Weil ich es mir seit fast einem Jahr schon mehrfach vorgenommen hatte, die lange Zeit dafür aber nicht zur Verfügung stand. Man kann so etwas schließlich nicht übermüdet angehen, bestimmte Romane sollte man besser ausgeschlafen und hellwach erleben. Es ist die 10-stündige Taylor-Sheridan-Westernserie „1883”, von der ich letztes Jahr schon so sehr geschwärmt hatte. Kurze Pausen hinzugerechnet, so bedeutet das ein rund um die Uhr Binge-Watching in meiner abgedunkelten Höhle ohne irgendwelche Ablenkungen (Klingel, Internet, Menschen, Mata Hari usw.) 🙂

Gehab dich derweil wohl, genieße auch du was auch immer und egal, wer was dazu sagt.

Klimaalarmismus

Jeder, der nur Überschriften liest, wird im Zusammenhang mit dem Bild natürlich sofort an Klimaveränderung denken, doch im Artikel zum Bild steht davon rein gar nichts (Link). Es erwartet uns ein zaghafter Herbstbeginn mit freundlichen Temperaturen, nachts einstellig bis gerade mal 10, 12 Grad (ab 10 Grad herrscht für mich Handschuh- und Wollmützenwetter) und tagsüber bei maximal etwas über 20 Grad. Das 14-Tage-Wetter spricht daher auch von einem Altweibersommer mit Schönheitsflecken(Link). Also für einen Herbstanfang absolut normal. Von der Titelaussage betrachtet, schreibt Wetter onlinevon zwei völlig unterschiedlichen Dingen bei ein und derselben identischen Wetterbeschreibung eines beginnenden Herbstes. Der Titel spricht von einer nicht vorhandenen Ausnahmesituation (noch immer keine Spur vom Herbst). Das zeigt die Raffinesse des Klimaalarmismus, denn jeder weiß, dass heute zu 95 % nur noch die Titel in den Medien gelesen werden. Man muss nur oft genug Klimaerhitzung sagen und entsprechende Grafiken zeigen, damit irgendwann selbst beim letzten Medienkonsumenten etwas davon im Gehirn hängen bleibt.

Es ist dasselbe wie mit den Werbeslogans: Ariel wäscht nicht nur sauber, sondern rein. Meister Proper putzt so sauber, dass man sich drin spiegeln kann. Und in meinem Hirn sind noch Kim und das HB-Männchen präsent (wer wird denn gleich in die Luft gehen, greife lieber zur HB / Kim, für Männerhände viel zu chic). Solche Slogans, solche immer wiederholten Aussagen, setzen sich bei jungen Menschen für ihr ganzes Leben im Gehirn fest. Genau das ist Sinn und Zweck des Klimaalarmismus. Die Strategen wissen, dass heute alle älteren Leute darüber nur ihren Kopf schütteln. Für sie wird das auch gar nicht gemacht. Es ist für die jungen Leute da. Sie sollen vorbereitet werden auf die nächsten Jahre, in denen sie mehr und mehr mit teuren Maßnahmen gefangen werden.

Heute bin ich ja richtig böse, nicht wahr? Schon der zweite Eintrag mit fieser Kritik am Mainstream.

Scham und Freude

Mein Gott, welch ein Bundeskanzler, ich habe mich noch niemals für einen anderen so geschämt wie für Scholz. Er verdreht die Wahrheit um 180 Grad, beweist öffentlich seine geschichtlichen Bildungslücken und verunglimpft aufs Neue friedfertige Menschen als Zyniker, weil sie 70er-Jahre Friedensfahnen schwenken (Link). Klar und deutlich kann ich dem von ihm Gesagten gar nichts entgegnen, da das dann die Gefahr beinhalten würde, von irgendeinem Denunzianten angezeigt zu werden wegen „Delegitimierung des Staats bzw. eines seiner obersten Repräsentanten”. Ja, wenn du als kleiner einflussloser Blogger den Kriegstreibern widersprichst und sie faktisch der Falschaussage überführst, dann machst du dich heute in diesem Land bereits strafbar. Aber dass ich mich für Scholz schäme, das wird man mir schlecht verbieten können, weshalb ich’s bei dieser Aussage nun auch belasse.

Doch ebenfalls die Freude kommt beim Blick in die medialen Meldungen heute nicht zu kurz. Nämlich die Freude über die unbestechliche Staatsanwältin Anne Brorhilker, die mit ihrem Team aus weiteren Staatsanwälten und Ermittlern den Cum-Ex-Skandal aufgedeckt hat und die sich nun – hoffentlich erfolgreich – gegen ihre Entmachtung wehrt, die nämlich von politisch interessierten Kreisen abseits der Öffentlichkeit gerade betrieben wird, die aber trotz aller Geheimhaltungsversuche auf ein öffentliches Interesse stößt (Link). Ob Bundeskanzler Scholz für sein Mitwirken am Cum-Ex-Skandal je belangt werden wird, steht in den Sternen. Wenn, dann werden die Ermittlungen gegen ihn sicher erst nach seiner Zeit als Kanzler weiter geführt. Das ist ähnlich wie in den USA, in denen Hunter Biden wohl auch erst dann angeklagt werden wird, wenn die Regierungszeit seines Vaters vorüber ist. Alles nur eine Frage der Zeit. Doch so lange es solche unbestechlichen Aufklärer wie Frau Brorhilker gibt, besteht begründete Hoffnung, dass auch die korrupten Oberindianer letztlich nicht ungestraft davonkommen werden.

Erklärtechnisches

Aufgewacht exakt 10 Minuten vor 12, also 23:50 Uhr, da war keine Zeit mehr, vor der Datumsumstellung den vermeintlich fehlenden sonntäglichen Tagebucheintrag zu verfassen, den ich gestern rein datumsmäßig verschlampt zu haben schien, der aber selbstverständlich vorhanden ist, nur leider als am Samstag verfasst hier angezeigt wird (über Slowenien) obwohl er an meinem Sonntag geschrieben wurde. Zu kompliziert?

Zur Erklärung für neu hier mitlesende Zeitgenossen: mein Leben findet seit über 30 Jahren hauptsächlich um 12 Stunden zeitversetzt statt. Wenn ich also bis 0 Uhr mittags im Bett liege, entspricht das dem normalen Wochenende, an dem zum Beispiel jemand Samstag nachts bis in die Puppen in irgendwelchen Online-HangOuts wach bleibt – ich erinnere mich an etliche E-Dampf-Talks, in denen bis gegen 3, 4 Uhr manche Protagonisten nur noch mit schmalen Sehschlitzen vor den Kameras verweilten aber, da nun mal Wochenende war, partout keinen Drang verspürten, ins Bettchen zu gehen, und die dann am Folgetag ebenfalls bis mittags ausschliefen. Die beiden Unterschiede zu mir und meinem Dasein bestehen darin, dass an meinem Mittag dummerweise erstens die Datumsgrenze liegt und dass zweitens mein Wochenende gottlob zwei mal pro Woche stattfindet. Das ist wiederum deshalb so, da meine Wenigkeit alle paar Nächte frei hat, weil die Beine pro Dienstnacht 25 bis 30 Kilometer draußen bei Wind und Wetter zu Fuß und mit dem Fahrrad per Muskelantrieb unterwegs sind und das, ehrlich gesagt, mittlerweile 5 Nächte in Folge definitiv zu anstrengend wäre. Der Genuss von gleich zwei Wochenenden pro Woche ist dafür einfach nur großartig und entschädigt quasi wortwörtlich körperlich sowie ebenfalls mental.

Nun sitze ich also gegen 1 Uhr gut gelaunt beim verspäteten Frühstück, einem Brunch sozusagen, und blubbere wortreich wenig bis nichts sagend online vor mich hin. Später am Tag folgt sicher noch mehr in diesem Tagebuch. Das nur mal kurz zur Erklärung des erneut fehlenden Tages – er fehlt eigentlich gar nicht, er wird nur als fehlend angezeigt.

Corona-Strafzahlungen werden erstattet

Hierzulande undenkbar: Im kleinen Slowenien zahlen die Behörden alle Corona-Strafen zurück. Das slowenische Parlament hat ein Gesetz zur Anullierung aller Strafgelder beschlossen. Wie TE berichtet (aber in den deutschen Hauptmedien verschwiegen wird), teilte die Justizministerin Dominika Svarc Pipan dem Parlament mit, dass der Staat nunmehr die moralische Verantwortung übernehmen werde, indem er das begangene Unrecht wieder gut mache. Sie sagte, dass die Bürger „durch den Missbrauch des Strafrechts sowie durch verfassungswidrige und übermäßige Eingriffe in die Menschenrechte” zu Unrecht belangt wurden. „Möge dies eine Lehre für uns alle sein, damit so etwas nie wieder passiert,” so die Ministerin. Mehr als 5,7 Millionen Euro aus 62.000 Verfahren werden erstattet.

Skizzenhaftes über die Identität (nachts während der Arbeit mit Stift „Mata Hari” diktiert)

Die indigenen Völker Nord-, Süd- und Mittelamerikas hatten den eindringenden Europäern nichts entgegenzusetzen und verloren in der Folge ihre Kultur, ihren Glauben und ihre Lebensweisen. Ihre Identität wurde beinahe völlig ausgelöscht. Den Ureinwohnern der britischen Inseln erging es nicht anders. Selbst die antike Weltmacht Rom war angesichts der eindringenden germanischen Stämme machtlos und ihr Imperium zerbröselte von innen heraus wie Blätterteig. Etlichen anderen Völkern ist es im Laufe der Jahrtausende ähnlich ergangen. Wer nicht in der Lage oder Willens war, das eigene Land vor Vereinnahmung anderer zu beschützen, musste sich halt vom Land und den eigenen Werten verabschieden. So einfach ist das im Grunde genommen. Der Stärkere setzt sich immer durch – wobei hierzu selbst Gandhi und Nelson Mandela gehören, deren Stärke sich auf ihr ganzes Volk übertrug, das damit sogar einer erdrückenden militärischen Übermacht auf Dauer Paroli bieten konnte. Stärke und Kraft können genauso innerlich vorhanden sein, sie müssen gar nicht äußerlich erkennbar sein. Eine Gesellschaft, die diese kollektive Stärke aber nicht aufbringt und ebenso militärisch etwaigen Eindringlingen nichts entgegenzustellen hat, wird sang- und klanglos untergehen.

Heute mag es modern sein, über die europäischen Eroberer Amerikas zu schimpfen, doch wer wird später über die Eroberer Europas insbesondere Deutschlands schimpfen? Denn diejenigen, die heute lauthals gegen die Ausrottung (Achtung, ein böses Wort folgt) der Indianer schimpfen und sich wünschen, diese Völker hätten die eindringenden Europäer besiegt, sind dieselben Leute, die bereitwillig und freiwillig ihre eigene Kultur ohne Gegenwehr anderen zu Füßen legen.

Wer wie die Fürsten beider deutschen Kirchen die Kreuze ablegt, leugnet nicht nur die eigene, ehemals die Gesellschaft verbindende Religion, nein, er lädt geradezu andere Religionen ein, ihren Platz einzunehmen.

Wer alle Menschen, die in Deutschland leben, unabhängig von ihrer Herkunft zu deutschen Staatsbürgern erklären möchte und ihnen das politische Wahlrecht zubilligt, darf sich nicht wundern, wenn bei den damit neu entstehenden Mehrheiten andere Kulturen und Lebensweisen als für alle Bürger bestimmend gewählt werden. Dann würde das große Heulen beginnen, was uns allen an Freiheiten genommen wird. Dabei wäre es nicht mal eine „feindliche Übernahme”, sondern entspräche viel eher einer freiwilligen Übergabe von Land, Lebensart und Leuten.

Wenn sogar das öffentliche Schimpfen darüber unter strenger Strafe gestellt wird, dann hätten wir den selbst angerichteten Salat, wir würden vergessen, wer wir waren und wer wir sind. Niemand würde je in unserem Namen die Eroberer ausschimpfen.

Noch haben wir die Wahl, dies alles zu verhindern, indem die grün-linke Kaste, die Zerstörer von Land, Natur und Kultur, aus der Regierung und den Medien abgewählt wird. Geschieht das nicht, so sind wir als Gesellschaft alle Folgen selber Schuld – und eigentlich könnte man den künftigen Eroberern dann nicht einmal einen Vorwurf machen.

Rot-Grün muss ein Ende finden zum Schutz der deutschen und europäischen Kultur. Ja, das mag heute als politisch rechts gelten, doch die Bewahrung der eigenen sowie der europäischen bunten und vielfältigen Identität ist in Wahrheit ein Menschenrecht.

Inflation und KitKat 2

Gestern Nachmittag kamen die Kartons „KitKat” der METRO hier an. Da fiel mir noch nichts auf, alles gleich wie immer. Dann nahm ich ein Kitkat aus einen Karton und schon erschien mir die Größe doch recht seltsam. Tatsächlich! Erst da bemerkte ich den eigentlichen Unterschied. Die Riegel sind nämlich geschrumpft. Von ehemals 45 Gramm (von denen ich 2020 noch 10 Kartons gekauft hatte) zu 41,5 Gramm (die ich auch in dieser Größe letztes Jahr erhielt, davon aber nichts bemerkte, da sie nicht für mich selber, sondern für meine Großnichte als gelegentliche Leckerlis dienten). Das mag nicht viel erscheinen, doch du merkst es sofort, sobald du sie in der Hand hältst und isst.

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat den Preisunterschied ausgerechnet: satte 8,4 %. Und diese kleineren Verpackungen werden zum gleichen Preis wie die alten originalen KitKats bis hin zum doppelten Preis im Handel verkauft, das heißt, einen eindeutigen Endpreis gibt es nicht, wahrscheinlich wird er nochmals steigen, sobald hauptsächlich nur die teuren 12er-Packs angeboten werden statt wie bisher die 24er-Packs.

Es wird also dieselbe Strategie gefahren, die ich bei der Milka-Schokolade vor einigen Jahren schon bemerkt hatte und die dazu führte, dass ich seither diese Schokolade nicht mehr kaufe. Seinerzeit wich ich auf „Kinderschokolade” aus. Dann geschah dasselbe damit ebenfalls: Stück um Stück wurde in mehreren Schritten das eigentliche Produkt verkleinert, um es zu Beginn in der gleichgroßen alten Umverpackung mit dann mehr Inhalt als sogar günstigeres Angebot als zuvor zu bewerben, bevor im nächsten Schritt mit wieder normalisierten und dann kleineren Karton-Verpackungen das Produkt erheblich verteuert wurde (in der Gesamtmenge als Preis pro Kilogramm betrachtet). Nachdem das geschah, kaufte ich auch keine Kinderschokolade mehr. Jetzt beginnt also bei KitKat prinzipiell dasselbe Spiel. Das heißt, mit den gestern erhaltenen 4 Kartons war es das letzte Mal, dass ich KitKats gekauft habe.

Dabei finde ich eine maßvolle Preiserhöhung der Lebens- und Genussmittel gar nicht mal schlimm. Was mich daran stört, das sind die erheblichen Preissprünge über die eigentliche Inflation hinaus. Von heute 8,4 % Verteuerung bis am Ende zwischen 25 % und sogar 100 %. Die Konzerne gehen derart betrügerisch dreist dabei vor, dass ab einem bestimmten Punkt eigentlich jeder zweite Käufer erkennt, für wie vollkommen dumm und dämlich er gehalten wird. Man ist eben alles andere als ein wertgeschätzter Kunde. Ja, macht nur so weiter, von mir bekommt ihr jedenfalls für diesen Betrug ab jetzt kein Geld mehr.

Eines vergessen diese Konzerne: jedes Mal, wenn sie den Bogen überspannen und die Kunden in der Folge zu einem beträchtlichen Teil ausbleiben, dann erscheinen ganz schnell neue Hersteller, die diese entstandenen Lücken mit gleichwertigen aber günstigeren Produkten wieder füllen. Das nennt sich halt Marktwirtschaft.

In diesem Sinne: Have a new break, have a neues KitKat.

Kontrolluntersuchung

Mutti, Mutti, er hat überhaupt nicht gebohrt! Naja, ist auch nichts mehr zu bohren da. Der kleine von außen nicht sichtbare Schaden am Kunststoff sei nicht schlimm, so der Zahnarzt, könne man reparieren, man könne es aber auch sein lassen, es sei eine unnötige Geldausgabe, falls er mich denn nicht stören sollte. Rate mal. Er stört mich ganz und gar nicht.

Gesamtbesuchsdauer in der Praxis: 10 Minuten, Sitzdauer auf dem Zahnarztstuhl: 5 Minuten, Begutachtung durch den Arzt: 3 Minuten. Alles in bester Ordnung. Terminvergabe für 2024 inklusive Scherzchen mit der Angestellten: 2 Minuten. Distanz wiederhergestellt.