1. Habe ich’s nicht letzten Freitag exakt so vorausgesagt? In unserem Klima-Kino werden nur noch langweilige und leicht zu durchschauende Filme gezeigt.
2. Vorhin gegen 19 Uhr bin ich aufgestanden und fühle mich wie am Beginn eines grippalen Infekts. Es gibt nur zwei mögliche Ursachen: Entweder Unterkühlung während der letzten beiden Nächte (ich war in Handschuhen unterwegs, doch ließ die Wollmütze weg, obschon ich sie dabei hatte) oder meine Großnichte hat schon wieder etwas aus der Schule mitgebracht. Nach den beiden Jahren Maskentheater und Schul-Lockdown tummeln sich die Viren gegenwärtig und treten sich dichtgedrängt auf die Füße. Wer sich vor Viren versteckt, rottet sie dadurch schließlich nicht aus. Im Gegenteil, mangels Training der eigenen Immunsysteme müssen die Kinder nun untrainiert gleich mit einem ganzen Haufen Bakterien und Viren aller Art klarkommen. Es waren unter anderem Ärzte, die die Schulschließungen gefordert hatten – daran siehst du, wie schrecklich dumm viele Ärzte eigentlich sind: sie lernen Latein und Griechisch aber können nicht in größeren Zusammenhängen denken, sie sehen die Welt zweidimensional. Ich weiß schon, weshalb mein Leben stets in einem Riesenbogen um Krankenhäuser und Ärzte verlaufen ist. Kann zwar sein, dass ich demnächst im Alter deren Dienste benötigen werde (die Prostata entfernen, das kann ich selber nun mal eher weniger), dann aber, und das ist eine weitere Vorhersage, nur das unbedingt Nötigste. Mit dem Tod am Lebensende habe ich keinen Streit. Uns beide betrachte ich vielmehr als zwei Seiten einer Medaille. Wir kommen aus dem Nichts, zahlen mit unserer Münze den Eintritt für die Vorstellung des Daseins in einem 3-D-Großraum-Kino und gehen anschließend wieder zurück nach Hause ins Nichts – was könnte tröstlicher sein?
3. Für Mata Hari habe ich eine neue Foto-App gefunden, die weder von Haus aus spioniert, noch von Firmen für irgendwelche Fremdinteressen benutzt wird. „Open Camera”, ein Open-Source-Projekt, das aus der vorhandenen Hardware Atemberaubendes herausholt. Beispielsweise einen sagenhaften Zoom, der nicht alleine Gegenstände vergrößert, sondern bei dem man mit zwei weiteren Reglern auch die Schärfe des Gegenstands in der Entfernung, den man näher sehen möchte, individuell beeinflussen kann. Viele, viele andere Möglichkeiten stellt „Open Camera” bereit, die mir als Foto-Dau erst mal recht wenig sagen, über die aber die kompetenten User geradezu mit Begeisterung berichten. Immerhin besitzt Mata Hari einen Samsung- und einen Sony-Kamera-Chip, deren Leistung mit der fabrikseitig beigefügten Software deutlich unterfordert war.
Dasselbe habe ich auch mit dem Audio-Rekorder gemacht. Ebenfalls ein kostenloses Open-Source-Projekt. Wobei hier keine Leistungssteigerung für mich erkennbar ist. Er besitzt zwar einige Features, die die Mata-Hari-App nicht aufweisen kann (schneiden während einer Aufnahme zum Beispiel), doch ich persönlich führe damit keine Interviews, für die so etwas praktisch wäre, sondern mir genügen die Grundfunktionen. Und warum wechselte ich dann überhaupt diese App? Tja, weil die mitgelieferte Audio-App nicht mehr funktioniert, sobald einige Google-Dienste abgeschaltet sind bzw. sie nicht mehr nach Hause den Einsatz des Rekorders melden dürfen. Das ist pure Erpressung, für die Google nicht wie z.B. Microsoft bestraft wird. Der Open-Source-Audio-Rekorder kommuniziert aber mit niemandem und arbeitet mit Android, nicht mit Google.
Bis morgen, würde ich sagen. Vielleicht lege ich mich nachher noch etwas ins Bettchen. Erstmal muss ich jetzt die Müllcontainer den Feldweg zum Haus karren. Bähh, das kostet echt Überwindung.