Heilsbringer

Nu isses raus: nach der Bayernwahl gründet Sahra Wagenknecht ihre neue Partei. Vier Eckpunkte hat sie selber der BILD bereits genannt: „Wirtschaftliche Vernunft”, „Soziale Gerechtigkeit”, „Frieden” und „Freiheit”. Hört sich natürlich klasse an, aber … STOP, unken ist viel zu leicht und typisch negativ deutsch. Man muss dieser Partei eine Chance geben, sie könnte dauerhaft die gesamte politische Landschaft Deutschlands verändern.

Das einzige Problem, das ich sehe, ist nicht inhaltlicher Natur, denn viele Leute denken so wie Frau Wagenknecht, sondern dass die Frau all das hauptsächlich alleine machen wird. Ohne sie gäb’s nur Streit und eine sofortige Vereinnahmung der Partei für andere Interessen. Der Erfolg ihrer Partei steht und fällt mit ihr als Person.

Das birgt eine riesige Gefahr.

Am Bedrohlichsten ist für den korrupten Filz aus Regierung, NGOs und Öko-Wirtschaft, dass Frau Wagenknecht sagt, sie wolle staatlich regulierte Höchstpreise einführen gemeinsam mit der Besteuerung von Gewinnen, die dann zu mehr sozialer Gerechtigkeit führten. Weiterhin sagt sie, die Menschen würden ausgegrenzt, wenn sie den Mainstream verlassen. Wer Zuwanderung steuern und begrenzen wolle, werde als Nazi abgestempelt. Bürger würden moralisch geächtet. Dieser Cancel Culture sagt sie den Kampf an. Das müsse die Politik beenden. Bis hierhin werden sich schon die meisten Regierungs-Profiteure bedroht fühlen, doch es wird noch heftiger, wenn Frau Wagenknecht klipp und klar fordert, dass die Außenpolitik wieder auf Diplomatie setzen müsse, Rüstungsausgaben dürften nicht mehr steigen, der Wirtschaftskrieg gegen Russland habe uns selber mehr geschadet als Putin und daher fordere sie Frieden mit Russland „um jeden Preis” (!).

Damit hat sie die mächtigsten Leute, die im Hintergrund unsere Marionettenregierung steuern, gegen sich aufgebracht. Sie werden keinesfalls so ohne weiteres ihre Milliarden-Pfründe aufgeben wegen einer einzelnen Frau. Ein kleines Weibchen sagt dem globalen neuen Öko-Kapitalismus den Kampf an? Wo kommen wir denn hin!

Was also, wenn Frau Wagenknecht einem geschickten Anschlag zum Opfer fällt? Selbstverständlich besteht diese Gefahr, denn bevor „jemand” Macht und Milliarden wegen eines einzelnen Menschen zu verlieren droht, gibt es immer die Versuchung, diesen Menschen irgendwie auszuschalten, ihn einfach „wegzumachen”. Ob Geheimdienste oder auch nur die Antifa, beide kennen keine Grenzen von Ethik und Moral.

Ohne Wagenknecht aber keine Wagenknecht-Partei. Es gibt schlicht keinen Politiker, der dieser Frau auch nur die Schuhe binden, geschweige denn, in ihnen gehen könnte. Sahra Wagenknecht hat sich neben der Zustimmung der Mehrheit der Bevölkerung nun auch überall schlimme Feinde gemacht, ob politisch links, ob rechts ob Mitte, ob Kirchen oder Medien, ob nationale, EU-Interessen oder bei weltweiten Akteuren. Ihr persönliches Schicksal wird wohl mit dem Ergebnis der EU-Wahl verknüpft werden. Je größer ihr Erfolg, desto höher besteht die Lebensgefahr für sie.

Auf jeden Fall werde ich diese Partei trotz des Risikos ihres Scheiterns wählen, denn als ein Alt-Linker gehen all diese Vorhaben für mich in die richtige Richtung. Wenn nur die Hälfte davon erreicht werden würde, lebten wir bereits in einer spürbar besseren und gerechteren Welt.