Gestern Nachmittag kamen die Kartons „KitKat” der METRO hier an. Da fiel mir noch nichts auf, alles gleich wie immer. Dann nahm ich ein Kitkat aus einen Karton und schon erschien mir die Größe doch recht seltsam. Tatsächlich! Erst da bemerkte ich den eigentlichen Unterschied. Die Riegel sind nämlich geschrumpft. Von ehemals 45 Gramm (von denen ich 2020 noch 10 Kartons gekauft hatte) zu 41,5 Gramm (die ich auch in dieser Größe letztes Jahr erhielt, davon aber nichts bemerkte, da sie nicht für mich selber, sondern für meine Großnichte als gelegentliche Leckerlis dienten). Das mag nicht viel erscheinen, doch du merkst es sofort, sobald du sie in der Hand hältst und isst.
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat den Preisunterschied ausgerechnet: satte 8,4 %. Und diese kleineren Verpackungen werden zum gleichen Preis wie die alten originalen KitKats bis hin zum doppelten Preis im Handel verkauft, das heißt, einen eindeutigen Endpreis gibt es nicht, wahrscheinlich wird er nochmals steigen, sobald hauptsächlich nur die teuren 12er-Packs angeboten werden statt wie bisher die 24er-Packs.
Es wird also dieselbe Strategie gefahren, die ich bei der Milka-Schokolade vor einigen Jahren schon bemerkt hatte und die dazu führte, dass ich seither diese Schokolade nicht mehr kaufe. Seinerzeit wich ich auf „Kinderschokolade” aus. Dann geschah dasselbe damit ebenfalls: Stück um Stück wurde in mehreren Schritten das eigentliche Produkt verkleinert, um es zu Beginn in der gleichgroßen alten Umverpackung mit dann mehr Inhalt als sogar günstigeres Angebot als zuvor zu bewerben, bevor im nächsten Schritt mit wieder normalisierten und dann kleineren Karton-Verpackungen das Produkt erheblich verteuert wurde (in der Gesamtmenge als Preis pro Kilogramm betrachtet). Nachdem das geschah, kaufte ich auch keine Kinderschokolade mehr. Jetzt beginnt also bei KitKat prinzipiell dasselbe Spiel. Das heißt, mit den gestern erhaltenen 4 Kartons war es das letzte Mal, dass ich KitKats gekauft habe.
Dabei finde ich eine maßvolle Preiserhöhung der Lebens- und Genussmittel gar nicht mal schlimm. Was mich daran stört, das sind die erheblichen Preissprünge über die eigentliche Inflation hinaus. Von heute 8,4 % Verteuerung bis am Ende zwischen 25 % und sogar 100 %. Die Konzerne gehen derart betrügerisch dreist dabei vor, dass ab einem bestimmten Punkt eigentlich jeder zweite Käufer erkennt, für wie vollkommen dumm und dämlich er gehalten wird. Man ist eben alles andere als ein wertgeschätzter Kunde. Ja, macht nur so weiter, von mir bekommt ihr jedenfalls für diesen Betrug ab jetzt kein Geld mehr.
Eines vergessen diese Konzerne: jedes Mal, wenn sie den Bogen überspannen und die Kunden in der Folge zu einem beträchtlichen Teil ausbleiben, dann erscheinen ganz schnell neue Hersteller, die diese entstandenen Lücken mit gleichwertigen aber günstigeren Produkten wieder füllen. Das nennt sich halt Marktwirtschaft.
In diesem Sinne: Have a new break, have a neues KitKat.
So ist es, lieber Georg, der Bogen wird überspannt und irgendwann wachen die Bogenspanner auf und merken, dass ihnen die Kunden davonlaufen. Hoffentlich.
Ich hatte heute auch das Vergnügen mit einem dieser fiesen Tricks. Bei uns gab es “Himmel und Erde” – ein MUSS im Herbst, doch statt der rheinischen Blutwurst wollte ich lieber kleine Nürnberger braten. Die gab es vormalig in einer Packung mit 14 oder sogar 15 Würstchen. Ich staunte darum nicht schlecht, als ich lediglich 12 der Kleinen vorfand – und das zudem zu einem leicht erhöhten Preis gegenüber den früheren Packungen.
So macht man das.
Ja, liebe Rika, wie gesagt, das Schlimme daran finde ich die absolute Missachtung, mit der man im Grunde genommen dreist betrogen wird. So nach der Devise, ach, wir machen das so geschickt, das merken die dummen Kunden nicht einmal. Dadurch wird nicht allein das Vertrauensverhältnis vom Handel zu den Kunden beschädigt, nein, Betrug ist Diebstahl. Was unterscheidet dieses Vorgehen eigentlich noch von einem gewöhnlichen Taschendiebstahl?
Diejenigen Einzelpersonen, die dafür verantwortlich sind, arbeiten meist nur wenige Jahre in den betreffenden Positionen der Firmen. Diese Positionen sind Stationen ihrer beruflichen Karriere, daher müssen sie unbedingt Erfolge zeigen, um persönlich die Karriereleiter weiter erklimmen zu können. Erfolge werden aber schon lange nicht mehr anhand der Kundenzufriedenheit bemessen, sondern mit Geld – wie hoch hat es ein Mitarbeiter geschafft, Kosten einzusparen? Das ist die Bemessensgrundlage. Und sie führt zu solchen betrügerischen Dingen.
Hinzu gesellt sich die Machtkonzentration der Firmen, die ständig größer und universeller werden, indem Konkurrenten aufgekauft werden aber oft ihre alten Namen behalten, so dass die eigentlichen Besitzverhältnisse nur noch durch aufwendige Recherchen herauszufinden sind. Der Betrug geht nicht mehr von kleinen Firmen aus, sondern er wird systematisch von gigantischen Lebensmittelkonzernen begangen. Was Google fürs Internet ist, ist Nestlé im Bereich der Nahrungsmittel. Der kleine Kunde steht dem am unteren Ende absolut wehr- und machtlos gegenüber.
Da hilft nur entweder ein kollektives Vorgehen aller Kunden, was aber nur selten erreicht wird (sogar die Regierung wird mehrheitlich vom Volk gewählt, obwohl das Volk mit ihr unzufrieden ist – es ist so ein Psycho-Ding, was nur sehr schwer zu verstehen ist), oder es helfen Verbraucherschutzgesetze, die eu-weit den Konzernen Einhalt gebieten können. Aber auch dagegen haben die Konzerne längst Mittel und Wege gefunden. Ganz schlimm wird es beispielsweise, wenn Lobbyisten in die Positionen dieser Gesetzgebung vordringen und die Unternehmen am Ende selber ihre (gekauften inoffiziellen) Mitarbeiter an den entsprechenden Schaltern und Hebel der Gesetzgebung installiert haben. In diesem Fall hilft den Kunden/Bürgern dann gar nichts mehr bis auf die eigene Entscheidung, auf ein anderes Produkt auszuweichen. Wenn allerdings die Marktwirtschaft durch die Macht der Konzerne vollends ausgehöhlt wird, wenn es sie also gar nicht mehr gibt, verschwinden eben auch die Alternativen und jeder Mensch ist der Politik der Konzerne zu 100 Prozent ausgeliefert. Kurz vor diesem Punkt befinden wir uns. Global. Damit lässt sich sogar der Ukraine-Krieg, die Spaltung der Welt in Einflussspähren erklären. Es geht um Macht und Geld, es geht einzig darum, alles und jeden zu beherrschen. Ja, am Ende ist es die Fortführung der Ausbeutung in einem neuen modernen Gewand einer vermeintlichen Klima- bzw. Weltrettung.
Das zu erkennen, dazu fehlt es leider den meisten Leuten an Vorstellungskraft, an Bildung und Erfahrung (wie der Mensch tickt). Es ist ein uraltes Spiel.