Achherrje, bei meinem Tischbackofen, knapp 38 Liter, Umluft, Grill, fast täglich im Gebrauch, hat die Zeitschaltuhr versagt. Der Duft nach gerade verkokelnden Aufbackbrötchen hat mich ans Ausschalten erinnert. Schwarz und hart die Brötchen – naja, ging noch so gerade, ich übertreibe immer ein klein wenig, konnte sie also noch essen. Aber zwei Minuten später wäre es wohl nicht mehr möglich gewesen.
So, wie alt ist der Backofen? 14 Jahre. Damals um die 80 Euro teuer. Ein vergleichbares Markengerät wäre 150 Euro teurer gewesen. Kombigeräte mag ich nicht, denn dann wäre jetzt ja ebenso die Mikrowelle nicht mehr zu gebrauchen. Also der Tischbackofen tut’s zwar noch, doch ohne Timer mit automatischer Abschaltung finde ich ihn ziemlich unkomfortabel. Ist natürlich ein Luxus, denn zu noch früherer Zeit besaßen überhaupt keine Standardbacköfen Timer, da stellte man parallel eine kleine Klingel-Uhr und achtete auf die Zeit.
Nunja. Heutiger Preis eines ebenfalls No-Name-Produkts („Jago”) in derselben Leistungsklasse mit noch 10 Liter größerem Volumen = 95 Euro. Wie damals sind Markengeräte 150 bis 200 Euro teurer. Also bei diesen Küchengeräten gibt es bis heute keine übers Normalmaß hinaus reichende Teuerung durch Inflation. Muss man auch mal festhalten. Wie es bei anderen Küchengeräten aussieht, weiß ich aber nicht.
Oben links = alt (jaja, und dreckig, schon gut), unten rechts = neu, der kommt erst Ende der Woche hier an. Klick aufs jeweilige Bild = größer. Einen schön warmen Start in die neue Woche wünsche ich dir. Der Natur-Timer wäre dann der Sonnenstand, nicht wahr?
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Nachtrag: Ach, guck mal den Tagebucheintrag vom 21.08.2009. Es wird dort zum 28-Liter-Gerät verlinkt, tatsächlich kaufte ich aber einen 38-Liter Ofen, wie meine Amazon-Rechnung aussagt, die ich noch habe. Den gab es in unterschiedlichen Größen. Glaube ich jedenfalls. Mit Glauben, das ist so eine Sache. Damals glaubte ich noch an Made in Germany bei der Marke „Severin”. Der Backofen war zwar gut, 14 Jahre ist schon eine Hausnummer und vielleicht ließe sich die mechanische Zeitschaltuhr sogar durch eine Reinigung reparieren, doch dass diese Geräte dennoch China-Ware sind, wurde mir erst viel später klar. Es gibt sogar Firmen, die kleben in Deutschland nur ihr Typenschild aufs Gerät, hängen vielleicht noch eine Tür ein und schon bewerben sie ihr Produkt als Made in Germany. Gerade „Severin” vertreibt gute aber auch mit die schlechtesten Geräte, die es gibt. Das kann zu einem Glückskauf werden. Das Zauberwort heißt hier „Vertrieb”: Die Firma entwickelt in Deutschland Geräte, lagert und vertreibt sie von hier aus, doch produziert werden sie in China. Es ist halt überall dasselbe. Markenhersteller sind da auch nicht besser. Und wenn ich an „Mata Hari” denke, so ist das in der Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik genauso: Glückskauf oder Pech gehabt. Bis jetzt gehöre ich noch zu den glücklichen Zeitgenossen *klopfaufholz*. China-Ware ist schließlich nicht per se von minderer Qualität, du hast halt nur keine Gewissheit auf beständig gleich gute Qualität.