Windows 10: Zustand der Unruhe / Wichtig auch der Nachtrag

Jetzt versuche doch mal, meinen Gedankengang nachzuvollziehen: Von den 3 Rechnern in meinem Netzwerk, die rund um die Uhr eingeschaltet sind aber natürlich bei Nichtgebrauch im Energiesparmodus schlafen, wacht nur der Windows10-Rechner alle paar Stunden selbstständig auf. Die anderen beiden schlafenden Gesellen sind ein Lunux- sowie ein Windows7-Rechner. Es wird über den Weckvorgang des an der Unruhe leidenden Patienten aber nichts in der Verwaltung, den Ereignisprotokollen usw. erwähnt. Alles Mögliche habe ich bereits ausprobiert – wobei ich auf das Naheliegendste eigentlich erst spät gekommen war. Denn ich ging stets davon aus, dass ein Dienst, eine Aufgabe oder ein Prozess dafür verantwortlich sei. Was aber, wenn das Wecken, also die Kommunikation, von außen beauftragt wird?

Dabei ist es so einfach, dies auszuprobieren, denn bei allen 3 Rechnern habe ich seit 10 Jahren bereits kleine Netzwerkschalter zwischengebaut, die nicht nur eine software-gesteuerte Trennung vom Router herbeiführen, sondern bequem dasselbe machen, als zöge man das Netzwerkkabel aus seinen Anschluss. Ein Tastendruck des auf dem Schreibtisch stehenden kleinen Kästchens genügt, und die Verbindung ist getrennt; ein weiterer Tastendruck, und sie wird wieder hergestellt. Äußerst praktisch. Es handelt sich dabei um keinen elektronischen Schalter, sondern einen echten mechanischen.

Wenn ich nun den Energiesparmodus einschalte und der Rechner nickt ein, anschließend ihn vom Netzwerk trenne, also den Schalter betätige, dann schläft er 24 Stunden und länger; er wacht eben nicht mehr urplötzlich auf, das Problem der Unruhe ist somit beseitigt. Aber warum besteht es?

Deshalb nun mein Gedankengang, bei dem ich unsicher bin, ob er richtig ist. Wenn es so ist, wie es ist, beweist das doch, dass das Wecken nicht vom Rechner ausgeht, sondern über das Netzwerk betrieben wird, oder? Andernfalls müsste der Rechner ja ebenfalls im getrennten Zustand aufwachen. Ob es nun am neuen Router liegt oder ob von weiter außerhalb ein Kommunikationsversuch stattfindet wie bei den Smartphones, das kann ich nicht sagen, denn in den Routereinstellungen finde ich jedenfalls nichts dazu, ebenso nicht in den Einstellungen der Firewall – was aber nicht unbedingt etwas heißen muss, da ich deren kryptische Detailansicht nicht vollumfänglich verstehe. Ein bekannter Virus ist definitiv auszuschließen. Was bleibt da noch übrig? Hast du vielleicht eine Idee?

_____

Nachtrag: Der Gedankengang war schon mal falsch, denn der Rechner wacht trotzdem auf. Zuerst hielt er knapp 2 Tage und Nächte schlafend durch, dann benutzte ich ihn, ließ ihn danach wieder ruhen aber weitere 12 Stunden später wachte er erneut von alleine auf. Kein Hinweis in der Computerverwaltung. Es gesellt sich noch eine Möglichkeit zum ersten falschen Gedanken hinzu, nämlich die Frage, ob es sein kann, dass sein Aufwecken vom BIOS gesteuert wird? Bei modernen Rechnern ist das klassische BIOS ja verschwunden und der Nachfolger fungiert quasi als ein eigenständiges Mini-System. Bestimmte Hardwarekomponenten können so losgelöst vom eigentlichen Betriebssystem mit den Herstellern (oder wem auch immer) kommunizieren – könnte das fürs Aufwecken ursächlich sein? Somit muss ich weiter forschen. Dem auf die Spur zu kommen, dauert nur schrecklich lange, da bei jedem Eingriff bzw. jeder Veränderung meinerseits stets mindestens ein, zwei Tage Beobachtungszeit liegt.

Das Ende ist nah

Kam heute mal wieder zu nichts. Fast nichts, denn diese kleine virtuelle Bastelei musste ich einfach kreieren (klick aufs Bild = groß). Das ist ein Formular für die nächtlichen Berichte. Es wird in der Firma und beim Kunden abgeheftet, ist normalerweise hoch seriös, so dass man schon einen Anschiss bekommt, wenn man nur zu flapsig schreibt. Und wehe, es stimmt etwas an den Zeiten nicht, dann haste die Firma aber direkt autoritär am Sprechen. Nun denn, der kommende Sonntag ist mein letzter Arbeitstag, da ist mir sowieso alles egal. Außerdem habe ich’s ja nicht übertrieben mit albernen Bildchen und so. Musste mich sogar arg zusammenreißen, denn es hätte auch ganz anders aussehen können 🙂

Filmtipps: „Leave The World Behind” und „Killers of the Flower Moon”

Unbedingt empfehlenswert: „Leave The World Behind” mit Julia Roberts und Ethan Hawke. Derzeit haben Endzeit-Thriller bekanntlich Hochkonjungtur. Sie überbieten sich dabei mit spektakulären Computeranimationen und allerhand Schnickschnack noch und nöcher. Anders kommt „Leave The World Behind” daher, nämlich unspektakulär, was dem Film viele Daumen nach unten beim wahrscheinlich jungen Publikum einbrachte. Es gibt ein paar „schöne” Szenen aber keinen Trash. Natürlich ist dieser Thriller keine Komödie, dennoch kam ich aus dem Lachen kaum noch heraus, als die vielen selbstfahrenden weißen Teslas alle ineinander krachten und fortan die Autobahnen verstopften. Ja, Szene verraten, mehr aber nicht, denn das mit den Teslas ist überall zu lesen. Grandios! Ansonsten ist der Film eine gelungene Mischung aus einem Kammerspiel und einem einfachen Spielfilm – ABER er ist absolut hochspannend und zwar von der ersten bis zur letzten Minute. Sein Ende, für den der Film vom Publikum auch arg gescholten wurde, ist großartig und meiner bescheidenen Meinung nach genau richtig, gerade weil es offen bleibt. 2 Stunden und 20 Minuten gute Unterhaltung, die noch dazu zum Nachdenken anregt (keine Sorge, ich glaube die Worte Klima oder Krise kommen nicht ein Mal vor). 9 von 10 Bewertungspunkte.

Ebenfalls sehr gut (8 Punkte) hat mir der Scorsese-Streifen „Killers of the Flower Moon” mit Robert De Niro und Leonardo DiCaprio gefallen. De Niro endlich wieder in einer Paraderolle eines wirklich fiesen Menschen, die er immer so toll spielen kann. DiCaprio finde ich eine schlechte Wahl für die Rolle, auch wenn er mimisch seine Gesichtsmuskeln enorm anstrengt, um durchgehend die Mundwinkel herabhängen zu lassen und Stirnfalten zu erzeugen. Insgesamt ist sein Schauspiel aber schon als gelungen zu bezeichnen. Kann man mit leben. Fast 3 Stunden und 30 Minuten Länge hat der Film – kürzer wäre wahrscheinlich besser gewesen, doch so ausführlich dreht Martin Scosese nun mal seine Filme. Das weiß man halt vorher.

Ebbe oder Flut? Das ist hier die Frage.

Irre, was immer wieder am ersten Werktag nach Weihnachten geschieht: Das Telefon hört kaum auf zu klingeln (ich übertreibe natürlich), das E-Mail-Postfach quillt über und aufs Girokonto möchte man gar nicht erst schauen, denn es verdirbt einem die Augen, was da alles an Jahresendabrechnungen, Beiträgen, Nachzahlungen der Versicherungen etc. abgebucht wird. Der Januar wird bei mir ein Pleitemonat, so viel ist sicher. Jahr für Jahr dasselbe Dilemma.

Gleich findet die Ziehung des Mittwochlottos statt. Dann fällt die Entscheidung, ob meine Wenigkeit mit trocken Brot und Wasser demoralisiert die Durststrecke überstehen muss oder ob ich dir mit einem Cocktail in der Hand frohgelaunt ein Foto mit Neujahrswünschen vom Strand in der Karibik schicke. Jaja, so ist das. Et is, wie et is. Tschökes und bis morgen.

_____

Nachtrag, 19 Uhr: Eine (Wow!) richtige Zahl. Morgen kaufe ich dann mal Knäckebrot.

Dies & Das

So, über was schreiben „wir” denn am heutigen 2. Weihnachtstag? Über meine lange Arbeitswoche, die ab heute Abend beginnt? Besser nicht, denn wenn du wüsstest, wie schluderig ich diese letzten Nächte der alten Arbeit verrichte, würdest du lachen. Abermals über Politik? Nö, es gibt eigentlich nichts, was nicht schon x-mal gesagt worden wäre. Außerdem erleben wir alle schließlich beinahe täglich das Versagen der Ampel am eigenen Leibe, da muss ja nicht die ganze Weihnacht damit ausgefüllt werden. Es gibt neue Bastelarbeiten, allein meine Wenigkeit ist zu faul zu fotografieren. Sind eh nur Kleinigkeiten. Dann habe ich mir ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk gegönnt. Sagenhafte 54 Euro hat’s gekostet, was für mich viel Geld ist. Eine neue E-Dampfe.

Inneres Ich: „Meine Güte, muss das denn sein? Du hast doch satt und genug Geräte!”

Das stimmt ~ teilweise. Doch sind in den letzten Jahren gleich zwei Tubes abgeraucht. Einfach so während ihrer akkulosen Lagerung; irgendwann holte ich sie aus der Schublade, Akku rein aber nichts ging mehr, mausetot. Für zu Hause schätze ich diese geregelten Tubes sehr, sie sind für mein geliebtes 6 bis max. 7 Watt Dampfen haptisch eine klasse Mischung aus Pfeife und Zigarre. Und da dachte ich mir also, bevor es bald gar keine mehr gibt (es gibt nämlich kaum noch vernünftige Hardware, fast nur noch den Podsystem-Müll), leiste dir doch mal schnell noch eine Tube. Kein Alu-Guss, kein Kunststoff, schöner Edelstahl. Sie kommt in den nächsten Tagen, dann mache ich sicher ein Foto davon.

Das Stromproblem mit dem Anbieter kommt auch langsam in Bewegung, allerdings nicht mit EON, sondern mit einem Mitbewerber zu denselben Konditionen. Kann ich aber auch noch nichts drüber schreiben, da die letztendliche schriftliche Bestätigung noch aussteht. Ich hatte den Netzbetreiber recherchiert und anschließend mit ihm geredet – es gab, wie ich anfangs schon vermutete, tatsächlich das Problem, dass der Anschluss der verstorbenen Vormieterin erst am 16.11. gekündigt wurde, mein EON-Vertrag aber ab dem 1.11. mit dem Einzug in die Wohnung begann – deshalb stornierte EON meinen Vertrag, beschimpfte mich und weigert sich bis heute zur Kenntnis zu nehmen, dass der Anschluss bereits seit dem 16.11. frei ist. Ich wette, ab nächster/übernächster Woche, wenn diese Info zu den übergeordneten Stellen durchgedrungen sein wird, hagelt ein Bombardement von telefonischen Vertrags-Drückern auf mich ein, die versuchen werden, mich dennoch als Kunden zu behalten. Nö, nach diesem Theater nicht mehr. Wer so offensichtlich nicht will, der hat schon reichlich und genug.

Tja, was könnte ich neben Weihnachtsgrüßen und guten Wünschen für 2024 denn weiterhin schreiben? Angeschaute Serien? Das habe ich für die nächsten Tage in die Kiste der Vorsätze gepackt. Du weiß ja sicher selber, wie das mit den Vorsätzen so ist, nicht wahr? 😉

Na, dann lass dir heute das zweite Festtagsessen gut schmecken und dich nicht von der Verwandtschaft aus der Ruhe bringen. Man liest sich wieder zwischen den Jahren. Bis dahin, gehab dich wohl.

Politischer 1. Weihnachtstag

Vor wenigen Wochen schrieb ich noch, sofort nach Gründung Sahra Wagenknecht mit ihrer neuen Partei zu wählen. In der Zwischenzeit wird jedoch täglich deutlicher, dass mehr als die Hälfte des linken Parteipersonals in diese neue Partei überwechseln wird. Zwar findet erst am 8. Januar der Gründungsparteitag statt, einige Wochen später dann Parteitage über die politische Ausrichtung, trotzdem nehme ich von meiner anfänglichen Begeisterung für Sahra Wagenknechts Vorhaben deutlich Abstand: ich wünsche ihr viel Glück aber werde sie aller Voraussicht nach nicht wählen. Warum?

1. glaube ich nicht, dass ein einzelner vernünftiger Mensch sich gegen die ultra-linke Ausrichtung der meisten Parteimitglieder wird behaupten können. Mit den Neueintritten gleich halber oder ganzer Länderfraktionen der Linken, insbesondere der kompletten durchgeknallten Thüringer, die vorsorglich ab Januar zu Wagenknecht wechseln werden, weil sie nach Jahren ihrer miserablen, woken und deutschlandfeindlichen Politik bei der Landtagswahl ’24 ihr persönliches Ende befürchten (was sollen die dann machen?, haben sie sich doch ans viele Geld gewöhnt), dürfte jedem klar sein, dass alle Zeichen im Grunde auf eine „feindliche Übernahme” hindeuten. Stelle dir mal vor, du wählst Sahra Wagenknecht in der Hoffnung auf eine andere linke Politik der Realität und Vernunft, eine Politik für und nicht gegen die Bürger, aber dieselben Köpfe der Versager, Impfpflicht-Fanatiker, Kriegstreiber und Zensoren bestimmen durch parteiinterne Entscheidungen und Abstimmungen unauffällig Stück um Stück die neue Ausrichtung der Partei – es liegt doch auf der Hand, dass du damit eine Linke 2.0 gewählt hättest.

2. schreit förmlich aus jede meiner Körperporen eine Warnung, die mich auf die eigene Erfahrung aufmerksam macht und weissagt, dass die neue Partei sich lange, lange Zeit hauptsächlich mit sich selber beschäftigen wird. Dauerstreit ist angesagt. Dafür, für solch einen Luxus haben die Menschen im Land aber keine Zeit.

3. eine wirklich demokratische Ein-Personen-Partei ist in Deutschland nicht möglich. Genau das möchte Sahra Wagenknecht allerdings. Sie will keinen diktatorischen oder autoritären Parteivorsitz, in der sie als Vorsitzende die alleinige Macht besitzt. Außerdem gibt es sowieso niemanden, der Frau Wagenknecht notfalls ersetzen könnte. All diese Risiken sind mir für meine Stimme einfach viel zu groß.

Bin auch nicht besser als andere

Dann reihe ich mich mal ein bei den Verrückten, die vor den Weihnachtstagen kurz vor knapp die Einkaufscenter leerräumen als gäbe es kein Morgen. Weil nachher jemand zum Grünkohlessen kommt, den er mitbringt, und weil ich selber Grünkohl seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gegessen habe, fehlte in meiner Sternenküche natürlich ein Fläschchen Maggi. Mehr nicht, sonst ist alles da. Das wollte ich also nur mal ebkes schnell um 19:30 Uhr aus meinem Vorratsschrank nehmen, der sich mehr oder weniger bekanntlich direkt vor dem Haus befindet und dessen Tür automatisch ab 20 Uhr geschlossenen wird. Tagelang bis nach dem Weltuntergang. Also stolperte ich rasch die 50 Meter dorthin. Das Ergebnis siehst du auf dem Foto oben links (draufklicken = größer). Bei den drei Teesorten handelt es sich übrigens um Griechische Aprikose (sehr lecker), Karibische Mango (noch nicht probiert, riecht aber toll und überraschend intensiv) sowie Italienische Süßkirsche, die ich auch noch nicht probiert habe.

Und da ich zudem nicht weiß, ob ich nachher noch zum Schreiben komme oder bereits gedanklich in der Karibik weile, wünsche ich dir schon mal vorweg für morgen einen wunderschönen Heiligen Abend.

Musik-Tipp: „Mazzy Star”

Abends und nachts sind die einzigen Möglichkeiten, noch gut UKW-Radio hören zu können. Keine Werbung, keine pädagogisch einwirkenden Gutmenschen, keine Reklame, keine ellenlangen Staumeldungen. Viele wunderbare Interpreten toller Musik habe ich da schon entdecken dürfen. Letzte Nacht war’s wieder so weit: Die Musik einer Band, von der ich sträflicherweise noch nie gehört hatte, erklang mit einem Sound, ein ruhiges Stück, das einen davonträgt und den ich so, so sehr liebe, für den es aber keinen wirklich treffenden Begriff gibt. „Mazzy Star” spielte „Into Dust” – und ich löste mich im Nebel eines stürmischen Regenschleiers förmlich auf.

Vorhin lud ich sämtliche Alben (sind nur eine handvoll) aus dem Internet herunter. Kann man fast alles prima hören. Eine Mischung aus Rock, psychedelischer Musik, Folk und Singer & Songwriter mit arg kryptischen Texten (laut oben verlinkten Wiki-Eintrag) über Leben und Liebe. Melancholie in Moll gesungen. Jeder zweite Song erinnerte mich an andere Songs, es ist also nichts Neues, ich würde eher sagen, musikalisch findet sich in den Songs viel „Geklautes” aber in der Mischung oder im speziellen Arrangement ist es dann eben doch schon etwas ganz Besonderes. Okay, nicht jedermanns Sache, das ist klar, es gibt schließlich Abermilliarden verschiedene Geschmäcker. Aber höre mal hinein, vielleicht ist das ja auch etwas für dich?

Vorweihnachtliche Bastelnacht

Eigentlich waren die Bastelstunden für die heilige Nacht vorgesehen, doch die 10-Meter-Rolle Fensterleiste wurde überraschenderweise statt Freitag schon gestern geliefert. Und da konnte ich einfach nicht widerstehen. Wie unter den drei Fotos schon erwähnt: es sieht farblich vor Ort bedeutend harmonischer aus als auf den Bildern. Was weiß ich als Foto-DAU schon über den richtigen Weißabgleich? Knipse – draufhalten – Blitz – und fertig 🙂

Aufs Bild klicken = größer. Alle drei Erkerfenster haben diese Schienen bekommen. Hat mehrere Stunden nette Bastelei gebraucht. 6 mal 1,45 Meter = 8,70 Meter – hat also perfekt mit der Rolle hingehauen. Die Schienen (es sind jetzt Schienen, eigentlich ist’s ja eine 10-Meter-Verblendungsleiste) sind mit 1,5 mm recht dick, war schwierig sie mit der normalen Bastelschere zu schneiden, ging aber. Die Breite beträgt 7 cm. Sie kleben mit zwei Streifen vorgefertigten Klebebandes, die nur auf dem ersten Drittel der Breite angelegt sind. Also wiederum perfekt, so kann nichts an den Rollos klebenbleiben und sie beim Rollen verziehen. Das hier sind sie (Amazon-Link, knapp 30 Euro, es ist ein wirklich gutes Produkt).

Die Alternative wären drei neue Rollos gewesen, denn mit den Spalten rechts und links wollte ich nicht dauerhaft leben. Nein, es hätte keiner dadurch gelugt, aber es wäre theoretisch möglich gewesen. Nachts, wenn drinnen Licht an ist, habe ich mich als eingefleischter Höhlenmensch also immer ein klein wenig beobachtet gefühlt. Auch wenn das Quatsch ist – Gefühl ist nun mal Gefühl. Übertrieben, das weiß ich ja. Trotzdem ist’s so nun zu 100 Prozent Blickdicht. Von außen sieht man nichts, nur schwarz (hab’s getestet). Die Rollos besitzen nämlich eine Silberschicht auf der Außenseite, durch die absolut kein Licht dringt.

Es hakt in den Systemen

Meine Güte, was muss man heutzutage, wo alles automatisiert ist, höllisch und mit Argusaugen aufpassen: meine Festnetzrechnung der Telekom für Januar beträgt plötzlich über 100 Euro. Die Umzugsgebühr von 60 Euro wurde im Dezember erstattet, das war also der Grund für die Dezember-Gutschrift. Trotzdem bleibt die Januar-Rechnung noch immer 50 Euro teurer als mein Tarif vorsieht. Im Online-Kundencenter lässt sich diese Rechnung aber nicht herunterladen. Bei allen anderen monatlichen Rechnungen geht das, nur bei der aktuellen nicht. Es erscheint eine unspezifische Fehlermeldung, die besagt, ich solle es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal versuchen.

Also angerufen. Die ellenlange Prozedur mit dem Sprachroboter hinter mich gebracht, gewartet und gewartet, dann erklang die freundliche Stimme eines Menschen. 50 Euro seien die Anfahrtsgebühr, die der Techniker vor Ort aufgeschrieben hatte, teilte sie mir mit. Hallo? Sie fanden ihre eigene Anschlussdose nicht, suchten nicht danach und verschwanden. Dann musste ich zwei Wochen warten, bis ein neuer Techniker kam, die Dose sofort fand und binnen Sekunden den Anschluss freischaltete. Weshalb soll ich dafür 50 Euro bezahlen? Das sah die freundliche Service-Mitarbeiterin ebenfalls so und versprach, die 50 Euro Gebühr von der Rechnung abzuziehen. So weit, so gut.

Im Online-Account ließ sich die aktuelle Rechnung deshalb nicht herunterladen, weil die Telekom gerade eine technische Störung zu beklagen hat. So sagte es die Mitarbeiterin am Telefon und versicherte, mir manuell per E-Mail eine neue Rechnung zukommen zu lassen. Frohe Weihnachten und gute Wünsche für 2024 beendeten das Gespräch.

5 Minuten später war die neue Rechnung da. Es war aber die alte, die sich nicht herunterladen ließ. Keine Erstattung bzw. kein Abzug der 50 Euro Anfahrtsgebühr.

Also alles nochmal von Neuem: Roboter, Musik und warten. Nun war mein Gegenüber ein freundlicher nuschelnder Herr, der unsere Sprache nur rudimentär beherrschte. Na gut, er muss ja üben, braucht Praxis, dachte ich und redete fortan mit ihm eher in Kindersprache mit einfachen Begriffen und sehr langsam. Er schaute in seinem System nach und meinte, die Kollegin habe den Auftrag zur Erstattung der 50 Euro nicht erteilt. Mit allerlei nuschelnder Selbstgespräche, die er während seiner Eingaben tätigte, korrigierte er den Fehler der Kollegin. Nun sei alles richtig, versprach er. Im Folgemonat bekäme ich die 50 Euro erstattet.

Im Folgemonat? „Was bedeutet das für die fehlerhafte Rechnung, deren falscher Betrag bereits am 4. Januar eingezogen werde?”, fragte ich. Das könne man nicht mehr ändern, sagte der Herr, ich bekäme dann im Februar eine Erstattung für die Januarrechnung. „Und darauf soll ich mich verlassen?”, lautete meine Frage. „Ja, selbstverständlich”, antwortete er, ich könne mich zu 100 Prozent darauf verlassen. Also zahle ich am 4. Januar mehr als doppelt so viel, um Anfang Februar dann die Hälfte dieses falschen Betrags erstattet zu bekommen, also indem dann insgesamt eine Gutschrift erteilt werde. Kann man so machen, wenn’s denn funktioniert, ist zwar absolut inkorrekt, doch eine andere Möglichkeit bestünde nur dann, wenn der Mitarbeiter den Kontoeinzug generell aussetzen würde und ich manuell per Überweisung den Januarbetrag bezahlen würde. Im Februar könne ich dann der Telekom eine neue Einzugsermächtigung erteilen. Dieser Aufwand ist mir natürlich zu groß, so dass ich die fehlerhafte Rechnung bezahlen werde in der Hoffnung, im Februar die Korrektur zu erfahren. Wie gesagt, damit sind meine Argusaugen auch weiterhin gefordert.

30 Minuten nach diesem Telefonat (in denen ich bereits die Hälfte dieses Eintrags geschrieben hatte) bekam ich abermals eine E-Mail mit der Gutschrift der 50 Euro. In dieser E-Mail wurde von mir verlangt, die Gutschrift selber manuell im Account freizuschalten bzw. zu autorisieren. Nur so bekäme ich sie. Im Account sah ich dann, dass die Telekom diese Aufgabe schon freundlicherweise selber übernommen hat und die aktuelle Rechnung, die ich bis jetzt immer noch nicht einsehen kann, korrigierte, so dass der ausgewiesene zu zahlenden Endbetrag für den Einzug am 4. Januar jetzt anscheinend stimmt. Was ich allerdings erst glaube, wenn ich’s kontrolliert habe. Also weiterhin aufpassen.

Und falls du nun denkst, Ende gut, alles gut, dann wirst du in den nächsten Tagen noch eine viel unglaubwürdigere, da abstruse Geschichte über meinen Stromanschluss lesen. Der Stromvertrag wurde von EON nämlich im Nachhinein storniert, da der Netzbetreiber Einspruch gegen diesen Vertrag mit mir erhoben haben soll. Das sagte ein EON-Servicemitarbeiter. Es seien, so dieser Mitarbeiter, fehlerhafte Angaben von mir bei der Anmeldung gemacht worden. Welche, das kann mir bis heute keiner sagen, der Prozess meines Widerspruchs gegen die Stornierung ist nach wie vor noch offen. EON hat mittlerweile von mir eine Kopie meines Mietvertrags erhalten sowie ein Foto des Zählers. Wahrscheinlich hat niemand den Vertrag der verstorbenen Vormieterin gekündigt, das wäre für mich eine logische Erklärung. Seit Wochen bleibt dieser Vorgang allerdings unbearbeitet. Auch hier kann ich über das Ende noch nichts sagen.

Die Veränderungen des Services, die technisierte Herangehensweise bzw. die Automatisierung der Vorgänge mag ja in den meisten Fällen zu einer Arbeitserleichterung und Kostenersparnis führen, doch wie man sieht, sobald etwas außer der Reihe geschieht, ganz gleich, wessen Fehler es ist, versagt das komplette System. Das wird mir nach knapp 25 Jahren, in denen alles automatisiert verlief, nun besonders auffällig. Nichts funktioniert mehr reibungslos. Wenn man die Mehrarbeit der Kunden, die vielen Telefonate, Fotokopien, den Zeitaufwand als Kunde berechnen würde, scheint mir, es würde nur so von Kundengutschriften hageln. Nur leider wird dieser Aufwand nicht berechnet, hingegen jeder Handgriff der Unternehmen.

Ist das heute nun ein negativer Tagebucheintrag? Es ist – zumindest für mich – die Realität. Bei einem völlig normalen Wohnungsumzug gerate ich fehlerlos in die Mühlen großer Inkompetenz. Inkompetenz deshalb, da die unterschiedlichen in den Vorgängen eingebundenen Abteilungen (oder Unternehmen, wie der Netzbetreiber und der Versorger) keine funktionierende Kommunikation untereinander haben.

Harren wir also der Dinge, ändern kann man selber eh nichts daran. Gehab dich wohl und bis morgen in diesem Theater.

Der ewige Zwiespalt

Eine knappe Woche +X Galgenfrist bleibt, dann beginnt die neue Arbeit. Sie empfinde ich jetzt, obwohl ich noch keine einzige Nacht dort war, als den größtmöglichen Horror, den ich mir vorstellen könnte. Niemals hätte ich freiwillig so etwas ausgesucht. Es ist aber gerade keine andere Arbeit da und ohne hätte ich kein Geld mehr. Noch dazu kommt eine strikte Geheimhaltungspflicht. Falls ich hierüber im Tagebuch etwas schreibe und es sollte gelesen werden, wovon auszugehen ist, bedeutet das meine sofortige Kündigung. Es gäbe da nicht einmal eine Abmahnung zuvor, weil ich per Subunternehmen beschäftigt bin. Daher kann ich nichts weiter dazu schreiben und ebenfalls nicht erklären, weshalb die Arbeit denn Horror für mich ist.

Allerdings bestehen auch einige Vorteile: Erstens das Arbeitszeitmodell. Da habe ich eine Halbtagsbeschäftigung ausgewählt. Tatsächlich hatte ich die Wahl zwischen Vollzeit und Teilzeit. Um die 80, 90 Stunden werden es. Eine einzelne Schicht bleibt dennoch bei knapp 9,5 Stunden. Mit dem Lohn ließen sich gerade so – aber immerhin – meine Lebenskosten komplett bestreiten. Zweitens der Arbeitsweg; ich kann dorthin sogar binnen weniger Minuten zu Fuß gehen, die Stelle liegt tatsächlich vor der Tür.

Trotzdem ist’s schon Jahrzehnte her, dass mir eine berufliche Tätigkeit in vielerlei Hinsicht derart Bauchschmerzen verursacht. Es zieht sich wirklich alles in der Bauchgegend zusammen, ist also nicht nur sprichwörtlich gemeint. Andererseits schreibe ich seit Monaten von meinem Glück, den schicksalhaften und nie für möglich gehaltenen Geschehnissen, die eines unübersehbar zeigten: erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Was also, wenn diese neue Arbeit sich am Ende als eine Fortsetzung der Glückssträhne erweist, als Glied einer Kette, die logisch erst im Nachhinein verständlich wird? Damit meine ich, wenn alles wie in einem riesigen Puzzle-Theater jeweils nur einen Teil eines Gesamtbildes zeigt?

Wieder mal wird die Ansichtssache, also der persönliche Charakter und das Gottvertrauen, zum ausschlaggebenden Moment. Kinderleicht, alles negativ zu sehen, mit ein wenig von einer „alternativen Sichtweise” lässt sich dasselbe aber durchaus auch positiv sehen. In mir findet nun ein paar Wochen lang ein kleiner Wettstreit zwischen meinen Mitbewohnern statt, dem verschlagenen Teufelchen und dem um so mehr energischen Engelchen. Wer wird die Oberhand erhalten? Wer setzt sich am Ende durch?