Manchmal sagt oder schreibt man etwas, das völlig anders gemeint war. Eigentlich hatte ich nur das Fragezeichen vergessen. Jetzt habe ich’s trotzdem ganz neu gemacht 🙂
Tag: 8. Dezember 2023
Analoges (klick auf ein Bild = ganz groß)
Entspannung
Wieder ein Tag im Tagebuch verschütt gegangen. Es kommt gerade einfach zu viel spontan dazwischen. Könnte ich jetzt alles aufzählen, ist aber zu uninteressant. Wahrscheinlich hast du selber genug Stress mit diesem zeitfressenden kleinen Monster – nein, kein Monster, Pac-Man ist viel treffender 😉
In den nächsten Tagen habe ich ein paar Stunden eine Einweisung in die neue Arbeit. Die wird mir aller Voraussicht nach nicht gefallen. Ganz und gar nicht! Aber mal sehen, wenn ich die Arbeitszeit auf nur 70 bis 75 Stunden im Monat runterschrauben kann, sollte ich auch ein paar wenige Nächte einen ungeliebten Job hinbekommen. Etwas weniger Geld im Monat zur Verfügung, naja, ab wann kriegt man eigentlich Wohngeld? Könnte ich ja mal versuchen, ich meine, es gibt mittlerweile ganze Familien-Clans, die von öffentlichen Geldern leben, da sollten mit 60+ auch ein paar Euro Wohngeld abfallen, oder? Wahrscheinlich werde ich das aber doch nicht machen, ist mir irgendwie zuwider.
Die letzte Nacht war kalt, nass und windig. Daher verlasse ich heute die schöne Wohnung nicht einen Schritt. Als ich vorhin nach Hause kam, mich umgezogen hatte, das Wohnzimmer betrat und die Rechner hochfuhr, schaltete ich mit nur einem Knopfdruck all die verteilten Lichter an (10 Stück an der Zahl mit hauptsächlich 0,5-Watt-Birnen, das sage ich nur wegen möglich hier mitlesender „Bedenkenträger”), also in dem Moment breitete ich mit einem, ich glaube sogar gesprochenen freudigen Seufzer „oh, wie ist es schön!” meine Arme aus. Ich bin so überglücklich hier, fühle mich wohl wie schon sehr lange nicht mehr.
Im Küchenerker habe ich gestern Abend auf das Bord über der Spüle mein uraltes kleines Radio gestellt. Natürlich hätte ich am Rechner einen 100mal besseren Klang, doch jetzt, da das Radio leise aber in der Stille deutlich hörbar klingt, versetzt mich der typische einfache Sound tatsächlich zurück in meine Jugend als es noch nichts anderes als Kassettenrekorder, Kompaktplattenspieler und Transistorradios gab. Wie urgemütlich das doch ist! Die immerwährende Jagd nach dem perfekten Sound, nach mehr und mehr Multimedia und Gezappel macht einen auf Dauer verrückt, mach kirre im Kopf, dabei liegt die Magie des Radios in ganz schlichten relativ leisen Mono-Geräten. Es kommt, so glaube ich, auf die Umgebung an (ich feiere schließlich keine Party, bin alleine und verspüre keine Lust zu tanzen – ich entspanne). Die Stille durch die Doppelfenster mit Doppelverglasung, der frühe Freitagmorgen, der anschließende freie Tag, der alte wunderbare runde Küchentisch, irgendwelche klassische Musik aus dem Radio im Hintergrund, das E-Pfeifchen in der Hand, Tässchen Tee auf dem Tisch, all das zusammen ist einfach nur so herrlich, ist der pure Genuss. Aber leider mit Worten nur unzureichend beschreibbar.
In diesem Sinne wünsche ich dir ebenfalls einen gemütlichen Herbst-Freitag.
Nachher mache ich noch ein, zwei Fotos, muss dafür allerdings noch einen Nagel in die Wand schlagen, was ich natürlich nicht um diese Uhrzeit tun werde. Denn mit Hammerschlägen geweckt zu werden, wäre für die Nachbarn das genaue Gegenteil von besinnlicher Entspannung.