Putzteufel

Der Unterschied von fegen, staubsaugen oder feucht durchwischen zu nass schrubben liegt zum einen in der erhöhten Schweißbildung des armen Putzmannes (nackt putzen bekommt da eine völlig neue Bedeutung), zum anderen im anschließend leicht gescheckten Boden, der sich an den vorher (selbst mir aufgefallenen) arg dreckigen Bereichen nun in seinem zwar blitzsauberen und deutlich erhellten Urzustand zeigt; hingegen offenbart diese Verwandlung eine Art Umkehrung, nämlich die vormals im Vergleich sauberen und daher putztechnisch vernachlässigten Bereiche sind nunmehr die dunkleren schmutzigen Bereiche des Bodens geworden. Ein Dilemma, welches sich durch Rationalisierungsmaßnahmen körperlicher Natur ergibt. Meine Wenigkeit muss also bei Gelegenheit nochmal ran. Und zwar dann pro Tag nur einen Raum, dafür Zentimeter für Zentimeter in derselben Intensität des Schrubbens. Die Vormieterin hatte entweder schlechte Augen und das nicht gesehen oder sie war eine olle Wutz. Ich tippe auf letzteres, denn sie besaß einen Hund und Katzen, mit denen man die Umwelt und die eigene Behausung in einem anderen Licht sieht. Zudem war sie eine Kettenraucherin von Gottes Gnaden.

Mein vor lauter Putzwut erhitzter hochroter Kopf dankt mir den heutigen Einsatz übrigens mal wieder mit einer deutlichen Verringerung des linken Hörvermögens. Nein, kein versteckter Schlaganfall, Ohrenschmalz, der teilweise gerne hinaus möchte, den andererseits das Ohr noch dreist umklammert und wofür auch immer behalten möchte.

In diesem Sinne wünsche ich dir einen angenehmeren Weihnachtsputz. Glücklich derjenige, der dafür seine Sklavin hat – natürlich keine Sklavin, das darf man heute ja nicht mal im Scherz sagen, eine kostbare Perle meine ich selbstverständlich.