Unbedingt empfehlenswert: „Leave The World Behind” mit Julia Roberts und Ethan Hawke. Derzeit haben Endzeit-Thriller bekanntlich Hochkonjungtur. Sie überbieten sich dabei mit spektakulären Computeranimationen und allerhand Schnickschnack noch und nöcher. Anders kommt „Leave The World Behind” daher, nämlich unspektakulär, was dem Film viele Daumen nach unten beim wahrscheinlich jungen Publikum einbrachte. Es gibt ein paar „schöne” Szenen aber keinen Trash. Natürlich ist dieser Thriller keine Komödie, dennoch kam ich aus dem Lachen kaum noch heraus, als die vielen selbstfahrenden weißen Teslas alle ineinander krachten und fortan die Autobahnen verstopften. Ja, Szene verraten, mehr aber nicht, denn das mit den Teslas ist überall zu lesen. Grandios! Ansonsten ist der Film eine gelungene Mischung aus einem Kammerspiel und einem einfachen Spielfilm – ABER er ist absolut hochspannend und zwar von der ersten bis zur letzten Minute. Sein Ende, für den der Film vom Publikum auch arg gescholten wurde, ist großartig und meiner bescheidenen Meinung nach genau richtig, gerade weil es offen bleibt. 2 Stunden und 20 Minuten gute Unterhaltung, die noch dazu zum Nachdenken anregt (keine Sorge, ich glaube die Worte Klima oder Krise kommen nicht ein Mal vor). 9 von 10 Bewertungspunkte.
Ebenfalls sehr gut (8 Punkte) hat mir der Scorsese-Streifen „Killers of the Flower Moon” mit Robert De Niro und Leonardo DiCaprio gefallen. De Niro endlich wieder in einer Paraderolle eines wirklich fiesen Menschen, die er immer so toll spielen kann. DiCaprio finde ich eine schlechte Wahl für die Rolle, auch wenn er mimisch seine Gesichtsmuskeln enorm anstrengt, um durchgehend die Mundwinkel herabhängen zu lassen und Stirnfalten zu erzeugen. Insgesamt ist sein Schauspiel aber schon als gelungen zu bezeichnen. Kann man mit leben. Fast 3 Stunden und 30 Minuten Länge hat der Film – kürzer wäre wahrscheinlich besser gewesen, doch so ausführlich dreht Martin Scosese nun mal seine Filme. Das weiß man halt vorher.