Leider kann bzw. darf ich nichts Näheres über die neue Arbeit schreiben. Es wäre viel, ein langer Text würde entstehen. Es war nichts mit Teamarbeit, sondern ich bin nach wie vor alleine, was meinem Naturell natürlich sehr entgegenkommt. Feierabend bedeutet somit eine menschliche Wandlung, wenn man so will, ein anderer Georg „entsteht”. Arbeiten nur des Geldes wegen.
Pro und Contra wie in so manch einer Amazon-Kundenrezension:
+ Den Arbeitsweg gehe ich zu Fuß, so kurz ist er.
+ Das Schichtmodell ist klasse; 2 mal 9,5 Stunden Nachtschicht, 4 Nächte frei, so ist der Rhythmus = ca. 85 bis 95 Stunden insgesamt pro Monat plus Zulagen.
+ Ich bin nach wie vor alleine (wie schon erwähnt).
– Kein gutes Umfeld bzw. Atmosphäre (darf ich aber nicht drauf eingehen).
– Keine körperliche Bewegung. Wer es unter dieser Bedingung schafft, dauerhaft nicht einzuschlafen, der gewinnt auch den Hauptgewinn im Lotto.
Neutral: kein Handy, Tablet, Multimedia oder ähnliches (lesen und schreiben geht aber). Neutral deshalb, da diese Abstinenz für einige Zeitgenossen sicher als Nachteil gewertet werden würde, von mir aber mit einem dicken Plus versehen wird, denn schließlich besitze ich erst seit ’23 ein Smartphone, seit das Online-Banking nicht mehr ohne geht. Eine Nacht von der virtuellen Welt abgeschnitten zu sein, das ist gut für den Kopf und noch besser fürs Gemüt.
Aussichten: Da bin ich zwiegespalten. Noch habe ich längst nicht alles kennengelernt, doch bis zur Rente möchte ich nach Möglichkeit dort nicht sein. Es ist von mir aus betrachtet allein eine Geldfrage.
Inneres Ich: „Wer geht denn schon gerne arbeiten? Alle machen das doch nur des Geldes wegen.”
Nein, das stimmt nicht! Von den über 35 Jahren in dem Job habe ich locker 25 bis 30 sehr gerne gearbeitet. Vor allen Dingen mit den Hunden draußen auf diversen Geländen. Klar, mein Leben lang habe ich nur 2/3-Jobs oder Halbtagsarbeit gemacht, da fällt es natürlich leichter, Freude an der Arbeit zu empfinden, als wenn man 5 Tage pro Woche oder mehr 10- oder 12-Stunden-Schichten schieben muss (entsprechend gering wird aber auch meine Rente ausfallen, ich werde bis zum Umfallen hinzuverdienen müssen). Dennoch hat mir bisher die meiste Zeit die Arbeit wirklich Spaß gemacht. Dieser neue Job nun, der macht mir zum ersten Mal von Anfang an keinen Spaß, absolut null. Aber durch das Schichtmodell ist er auch nicht schlimm; eine gewisse Zeit werde ich ihn wohl erledigen können. Wie sagte Beckenbauer? Schau’n mer mal.
Und das mit dem Schicksal ist ja sowieso so’ne Sache. 2023 habe ich gelernt, dass man nichts wirklich planen kann. Letztes Jahr am 7. Januar hätte ich mich niemals in der neuen Wohnung, der neuen Arbeit und in so manch anderen völlig neuen Umständen gesehen. Es wäre mir im Traum nicht eingefallen. Alles kam von ganz alleine; ich hatte die Veränderungen einfach nur hingenommen bzw. die mir gebotenen Chancen beim Schopfe gepackt – ohne Erwartungen – und Ja zu ihnen gesagt. Nicht das Geringste davon war geplant gewesen. Klar, hinterher ist immer leicht reden. Bei negativen Dingen ist es aber genauso – so gesehen habe ich einfach nur Glück gehabt. Bisher. Es kann morgen auch genau gegenteilig werden, das ist mir bewusst; es sollte jedem bewusst sein: Morgen kann schon dein letzter Tag anbrechen, da kannst du noch so sehr planen oder steinreich sein. Das Schicksal ist und bleibt die entscheidende Unbekannte im großen Spiel des Lebens. Je älter ich werde, desto weniger ist mir gewiss. Aber falls wir fallen, dann fallen wir alle in Gottes Hand: „[…] du fällst nie tiefer als in seine Hände” (die Strophe ab ca. Minute 1:35). Das ist schon ein gewisser Trost, finde ich.
Naja, nu‘ isses doch etwas mehr Text geworden, nicht wahr? Einen besinnlichen Sonntag wünsche ich dir.
Tja, das sähe ich auch als Problem. Richtig einschlafen wird man vielleicht nicht, aber so kurz mal wegdösen. Wachmacher aus der Thermoskanne darfst du aber schon zu dir nehmen?
Vielleicht kannst du dein Erbteil geschickt vermehren, damit es später nicht so eng wird. Es gibt inzwischen wieder Tagesgeldzinsen mit um die 4%. Man kann sich auch mit der Börse befassen und mit Kurztrips hie und da etwas Geld machen. Der Staat zieht zwar 25% ab, aber du arbeitest dafür halt im Warmen.
Eine Freundin erzählte mir kürzlich von einem Bekannten, der seit 10 Jahren Flaschen sammelt. Er hat alle Einnahmen aufgeschrieben, und es sind 65000 Euro. Dafür ist er am Tag 2-3 Stunden beschäftigt. Auch nicht schlecht.
Ach, liebe Barbara, das ganze Gedöns ums Erbe interessiert mich nicht. Kann sein, dass ich komplett leer ausgehe – selbst das wäre mir egal. Ums Geld herumzutanzen, das war nie mein Ding und ist es auch heute nicht. Ich komme mit verdammt wenig aus. Wie heißt es so schön? „Ich will nur meine Ruhe haben”, soll’n die anderen sich in den Haaren liegen, ich beteilige mich nicht daran. Ökonomisches Prinzip: ein vorgegebenes Ziel (einfach nur zu überleben) mit den geringst möglichen Mitteln zu erreichen. Reichtum, Protz und Status waren und sind mir wumpe. Ich komme mit verdammt wenig Geld aus, mich interessiert keine Macht und kein Reichtum (von einem Lottogewinn würde ich 90 Prozent oder mehr verschenken und nur das behalten, damit ich mich ohne Verbiegungen den Rest meines Daseins über Wasser halten kann). Wir, du und ich, haben nur noch ein paar Jahre, die möchte ich einfach nur am warmen Ofen verbringen, alles andere ist mir wurscht.
Mit den Flaschensammeln, das ist längst Geschichte bzw. eine Legende. 1. werden die Stimmen immer lauter, die Sammler zu besteuern (wobei ich mich frage, wie das technisch möglich sein soll) und 2. gibt es innerhalb der „Sammler-Szene” mittlerweile auch mafiöse Machtstrukturen; du kannst nicht einfach losziehen und sammeln, da machst du unangenehme Bekanntschaft mit den Konkurrenten. Der Mensch ist eben, was er ist: ein korruptes Wesen, gierig nach Macht und Geld. Konkurrenten müssen sich da zusammentun, um nicht unter die Räder zu kommen. Und was ist das Ende vom Lied? Wieder dasselbe Theater wie im „normalen Leben”. Die Strukturen sind überall gleich. Um Erfolg zu haben, musst du dich durchsetzen, enorme Mühen und Zeit investieren und auf Regeln pfeifen. Für mein Daseinswunsch auf der weichen Bank hinterm Kamin keine günstige Ausgangslage 😉
Bisher habe ich immer gewisse unbeachtete Nischen gefunden, so darf es bis zum Ende gerne weitergehen.