Sensationell! Gestern Mittag kam schon das Internet-Radio bei mir an. Ausgepackt, ausprobiert, meine Augen und Ohren wurden größer – was hätte ich gerne weiter damit rumgespielt, musste aber los zur Arbeit.
Seit drei Stunden experimentiere ich nun damit mit wachsender Begeisterung. Nicht allein, dass der Klang des Lautsprechers jetzt keine Zusatzlautsprecher mehr erfordert, da er (für ein Küchenradio) hervorragend ist, auch die Bedienung ist, nachdem ich sie einmal verstanden hatte, was sehr schnell geschah, logisch und kinderleicht. Die Bedienungsanleitung ist, was heutzutage eher selten vorkommt, in einem fehlerfreien, verständlichen und exzellenten Deutsch gehalten (besser als mein eigenes). Die Verarbeitung des Radios ist akkurat. Es ist bis auf die Vorderseite komplett in dunkles Holz gefasst, deren Ecken sogar wunderbar passgenau abgerundet sind. Das Radio ist klein wie eine Zigarrenkiste, dennoch deutlich schwerer als der Vorgänger, das unselige DAP+Radio. Überhaupt sind beide, trotz der gleichen Größe und des ziemlich gleichen Preises, so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Rund 25.000 Radiosender sollen sich nun störungsfrei empfangen lassen. Halleluja!
Sie kann man natürlich in keine Liste mehr fassen, weshalb die Bedienung dazu durch mehrere Untermenüs führt. Also entweder nach geografischen Orten sortiert (Kontinenten, Ländern, Regionen) oder nach Genres. Zusätzlich lassen sich Sender manuell finden; hier gibt es auch zwei Möglichkeiten: nach Sendername oder nach Streaming-URL. Die Netzwerkverbindung war binnen Sekunden hergestellt. Etliche weitere Möglichkeiten zur Kommunikation mit dem Router oder dem Netzwerk bestehen. Natürlich funktioniert es auch als simpler MP3-Player mit einem eingesteckten USB-Stick (oder Speicherkarte in einem USB-Adapter). Bedienen lässt es sich am Gerät selber, per Fernbedienung oder per App auf dem Smartphone. Das ist aber uninteressant für mich, da ich solche Geräte/Möglichkeiten schon besitze/kannte. Fünf Stationstasten sind zur Senderspeicherung zwar ein bisschen wenig – im Moment – da ich viel mit dem Teil spiele und immer mehr tolle Sender entdecke – später aber, wenn ich mich ans Radio gewöhnt habe und mich wieder in der normalen Tagesroutine befinde, reichen die fünf Stationtasten natürlich völlig aus. Zumal es nicht umständlich ist, einen Sender zu finden.
Tja, Times are changing. Die analoge Radiotechnik scheint wohl doch am Ende zu sein – gar nicht mal in erster Linie wegen der Technik, sondern wegen der unglaublichen Zunahme von Störungen durch irgendwelche funkenden Geräte heutzutage. Ich bin kein Experte, doch es sieht für mich danach aus, dass sie, obwohl sie auf anderen Frequenzen kommunizieren, dennoch für die Störungen verantwortlich sind. DAP+ war dann entgegen aller Reklameversprechen eben keine Alternative, da auch der DAP+Empfang (bei mir) nur äußerst bescheiden funktioniert und ich von den erzieherischen WDR-Sendern, die mittlerweile in allen Bereichen ihre politische Propaganda und ihre Haltungs-Trigger einschleusen (und nur der WDR war mit ca. 15 Sendern empfangbar), wirklich die Nase gestrichen voll habe.
Durch 25.000 Sender werde ich mich nie durchhören können, das ist klar, doch ich habe schon drei wunderbare Oldie-Sender aus USA, UK und Deutschland gefunden. Auch falls noch andere bisher unentdeckte auf mich warten, so macht mir bereits jetzt nach nur drei Stunden das Radiohören endlich wieder riesengroße Freude.
Das wollte ich nur mal ebkes schnell gesagt haben. Jetzt genieße ich weiter eine Radio-Entdeckungsreise und fahre den Rechner herunter. Radio war und ist etwas ganz Besonderes, wenn man denn die Freiheit der Wahl hat.
Achso, fast vergessen. Falls es dich interessiert. Es ist das „Imperial i110” der Firma „Telestar”, das es bei Amazon für um die 75 Euro gibt.