Radio ist keine Illustrierte

Unfassbar! Muss ich dir erzählen! Habe nur kurz „Radio Austria Best of 60s” ausprobiert. Jeder zweite Song wird weit vor dem Ende abgebrochen und eine akustische Werbung für den Sender wird eingeblendet, ein Jingle, in dem ein Mann nur ca. 10 Sekunden lang auf die Vorzüge des Senders aufmerksam macht. Unter anderem damit, dass er jedes Mal sagt „kein Gequatsche”, sondern nur Musik. Hallo? Ist das „kein Gequatsche”? Merken die das selber nicht? Überhaupt diese Ausdrucksweise, soll das jugendlich oder jovial klingen? Oder assig für die prekäre Unterschicht? Gibt sich da jemand extra ungebildet? Ist das deren Vorstellung von Volksnähe? Äfft da jemand vergeblich den berufsjugendlichen Gottschalk nach? Lange 20 Minuten, dann war das Ende meiner Geduld erreicht. So etwas muss man sich freiwillig ja nicht antun. Aber schau dir deren Webseite an: das Revival von „Bunte”. Die reinste Karikatur eines Radiosenders. Igitt, wie bitter, nix wie weg und auf Nimmerwiedersehen.

Internet-Radio die Zwote

Erster kleiner Erfahrungsbericht mit dem neuen Radio: Es wurde gestern wirklich gefordert 🙂 Ein Mal hatte ich es sogar geschafft, die Software aufzuhängen; nichts ging mehr, aber nur kurz das Radio am Stromnetz aus- und wieder eingeschaltet und die Software funktionierte wieder. Also kein wirkliches Problem. Der Klang des Lautsprechers ist nur in der voreingestellten Option „Rock” sehr, sehr gut. Bei den anderen Optionen „normal”, „Jazz”, „Klassik” usw. ist mehr oder weniger ein dumpfer akustischer Brei zu vernehmen (ich übertreibe). Auf „Rock” belassen, so ist und bleibt er für mich aber am Besten. 1A. Allerdings nur auf Zimmerlautstärke, was mir völlig ausreicht, laut kratzt schnell. Wer das Radio also sehr laut hören möchte, kommt wohl nicht umhin, Aktivlautsprecher an den Kopfhöreranschluss oder Audioausgang zu stecken (geht beides). Damit ist dann so ziemlich alles möglich, die Grenzen liegen allein bei diesem externen Soundsystem. Wie gesagt, ich selber höre Radio eh nur auf Zimmerlautstärke, so dass man sich auch noch normal unterhalten kann.

Jetzt wird es weiter noch spannend, inwieweit das Radio auch kleine unbekannte Radiosender abspielt. Weil ich schon so viel ausprobierte – ich gestehe das nun Folgende – habe ich dann doch die Radio-App aufs Smartphone geladen, denn man kann zwar die gesamte Streaming-URL eines Senders mit dem Drehrad Buchstabe für Buchstabe eindrehen (oder ähnlich per Fernbedienung eintippen) – das würde bei einer einmaligen Eingabe noch okay sein, bei mehreren wird’s allerdings schnell nervig. Deshalb habe ich meine eigenen Prinzipien über Bord geworfen und dafür eben dann doch Mata Hari genommen. Damit geht es nämlich dermaßen geschmeidig und schnell, das muss ich einfach zugeben, ein echter Vorteil des Smartphones 🙂 Man sucht per normalem Web-Browser auf dem Handy den betreffenden Sender, kopiert den Link und fügt ihn in der App ein = fertig. Ggf. aufs Herzchen in der App klicken, schon ist er als Favorit gespeichert.

Die fürs Ausprobieren zu wenigen fünf Stationstasten, die ich gestern schon erwähnte, lassen sich aber auch prima umgehen, indem man die Sender aus der Liste der zuletzt gehörten Sender auswählt, da stehen sie alle drin. Ob diese Liste begrenzt ist, weiß ich nicht, bei mir jedenfalls noch nicht.

Jaja, dieser heutige Eintrag mag langweilig für dich sein, tut mir leid, so isses nun mal. Momentan habe ich nichts anderes im Kopf. Der ist nicht gerade so groß für ausgeprägtes Multitasking – man kann das aber auch positiv ausdrücken: anders als bei den meisten Frauen, die sich immerzu für ihr vermeintlich tolles Multitasking rühmen, kann ich etwas konzentriert, ausführlich und vollumfänglich erarbeiten und bin nicht so flatterhaft, um alles irgendwie etwas aber nix richtig zu machen/zu erledigen 😉

In diesem Sinne wünsche ich dir einen ausführlichen und richtigen Start ins erholsame Wochenende.

_____

Kleiner Nachtrag: Die Entdeckung des Tages. Der US-Sender „Folkrider Radio”. Höre ich im Hintergrund seit Stunden. Bisher ohne jede Werbung. Wäre ideal für abends zum Einschlafen neben dem Bettchen. Eine musikalische Mischung aus US-Folk und Singer & Songwriter. Dat is janz mein Ding, wenn isch dat ma so sajen darf.