Ab morgen sind wieder zwei Tage Blogpause wegen der Arbeit angesagt. Da könnte ich jetzt ja ordentlich vorschreiben, nicht wahr? Allerdings fehlt komplett die Lust, das Tagesgeschehen zu kommentieren, genieße ich doch die Früchte meiner Ausprobiererei der letzten Tage. So oft wie in der neuen Wohnung mit ihrem wunderbaren Küchenerker und dem leicht warmen Fußboden hatte ich an den Tagen der letzten Jahrzehnte nicht die Rechner am großen Schreibtisch heruntergefahren bzw. einen im Energiesparmodus versetzt (um zwischendurch blitzschnell E-Mails abrufen zu können, das muss nämlich nicht per „Mata Hari” geschehen). Stattdessen sitze ich überwiegend am runden weißen Küchentisch im Erker und beobachte die vorbeigehenden Leute im kleinen Park und, falls kein eigener Besuch meine Aufmerksamkeit erfordert oder ein Spaziergang mit dem Nachbarn ansteht, schaue ich frohgelaunt den vielen Vögeln zu, die sich mehrmals täglich zum gemeinsamen Mahl direkt vor den Fenstern versammeln: Gänse, Enten Fasane, Möwen, Tauben, Krähen, Dohlen, Elstern, scharenweise Spatzen und was weiß ich nicht alles. So viele gab es nicht mal auf dem Land. Obwohl ich im Schlafzimmer extra einen Basteltisch aufgestellt habe, ertappe ich mich dabei, z.B. beim Wickeln und Bewatten der E-Dampfen das benötigte Werkzeug von dort zur Küche zu schaffen, um eben oft sogar in der Wintersonne gemütlich am Tisch zu sitzen und die Kleinigkeiten vor dieser tollen Kulisse zu werkeln. Selbst abends bei heruntergezogenen Rollos genieße ich auf einem der bequemen Regiestühle sitzend die wunderbare Musik des Internetradios bei mehreren Bechern des leckeren Tees. Hin und wieder tippe ich etwas bei „WhatsApp” in „Mata Hari” ein, aber größtenteils liegt das Smartphone mit schwarzem Bildschirm einfach nur auf dem Tisch. Zum Schreibtisch und den Rechnern komme ich nur jetzt für das Eintippen dieses Eintrags und später dann über mehrere Stunden wegen des Anschauens eines Films oder bis zum frühen Morgen dem Bingen einer Serie. Aber das „normale Internet” der News, Foren und Blogs oder der vielen Kommentare ist mir bis auf wenige Ausnahmen die meiste Zeit regelrecht zuwider geworden. Man kann sagen, dass sich mit der neuen Wohnung mein ganzes Verhalten und die Interessen verändert haben. Ist schon seltsam, ich staune darüber selber fast täglich aufs Neue.
Deshalb gibt es jetzt eben auch nichts Interessantes zu berichten. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und wir lesen uns am Dienstag wieder.