Werteunion – die Stimme der Vernunft – mit Nachtrag

Morgen gründet die „Werteunion” ihre Partei. In Bonn, was deutlich zeigt, wo die Ausrichtung dieser konservativen neuen Partei liegt, nämlich als CDU der Bonner Republik zuletzt unter Kanzler Kohl.

Diese CDU war früher in meiner Jugend für mich nicht wählbar – heute im Alter (oh Wunder) hat sich durch die Lebenserfahrung und gewonnene Menschenkenntnis mein politisches Denken in vielen Dingen (aber nicht in allen) beinahe um 180 Grad gedreht, was allerdings auch nur dem ganz natürlichen geistigen Reifeprozess geschuldet ist. Was also nun? Für mich, ich kann nur von mir selber schreiben.

Noch vor wenigen Monaten existierte allein die AfD als echte Alternative zu den Blockparteien von Links-Grün bis zur CDU/CSU; plötzlich gibt es mit der Werteunion schon die 3. Alternative. Insgesamt stehen die AfD, das Bündnis Sahra Wagenknecht und eben diese neue Werteunion zur Verfügung. In allen Ländern Westeuropas war in den letzten Jahren ähnliches geschehen: die klassischen Links-Rechts-Parteien sind kaum noch vorhanden und neue Parteien, die dieses starre Denken ideologisierter Inhalte aufgebrochen haben, wurden gewählt. Hat sich dadurch etwas in der jeweiligen nationalen Politik verändert? Eigentlich nicht. So auch bei uns: wer heute CDU wählt, bekommt die Grünen. Die CDU hat zwar ihren alten Namen behalten, ist inhaltlich aber eine vollkommen neue Partei geworden, sie möchte eine Mischung aus Grüner Konservatismus sein, was nicht funktionieren kann – auch falls sie bei den nächsten Wahlen eine Mehrheit bekommt, so wird sie bei den übernächsten Wahlen als bedeutungslos verschwinden. Eben dann, wenn der unpolitische Mehrheitswähler erkennt, dass es mit ihr keine Änderung der Grünen Politik geben wird.

Bei der Werteunion sieht es allerdings anders aus, auch anders als in Europa. Sie vertritt keine neuen Misch-Werte aus Rot-Grün-Schwarz, ebenso keine pure wirtschaftsliberale Ausrichtung wie bei der AfD, sondern sie möchte eine Rückbesinnung auf christlich-soziale Werte der Bonner Republik erreichen. Eine Rückbesinnung auf Bewährtes bedeutet dabei aber nicht einen Rückschritt. Genauso wenig wie immer irrsinnigere linke Ideen einen Fortschritt bedeuten. Daher ist diese Werteunion ab morgen – für mich – die einzige wählbare Alternative zum ausufernden absurden Zeitgeist.

Man könnte es auch anders sagen, indem ich den Slogan des Radiosenders „Kontrafunk” ausleihe: Die Werteunion ist die Stimme der Vernunft.

Sicher werden mindestens 10 Jahre vergehen, bevor diese neue Partei aus der Opposition herauskommt. Bis dahin werden wir schlimme Verwerfungen im Lande erleben. Eine schnelle Änderung der Verhältnisse ist nicht möglich, da die Einsicht dafür erst bei allen Menschen wachsen muss. Leider geschieht dies nur durch ein Scheitern aller anderen Ideen. Ist einfach so, so ist der Mensch gestrickt. Ganz am Ende wird man sich auf altes Bewährtes zurückbesinnen und dann bekommt die Werteunion ihre Chance, und zwar eine von den meisten Menschen getragene Chance, das Land zu reparieren. Die Werteunion steht für eine Heilung der Gesellschaft – übrigens ganz ähnlich wie nach dem Krieg die CDU in Westdeutschland diese Aufgabe übernommen hatte.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer sehe ich meine politische Heimat in dieser neuen Partei.

Notabene: Jetzt wieder Arbeitspause. Bis Sonntag, gehab dich wohl.

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Nachtrag, 22.02.24: Schon zerlegt sich die neue Partei selber. Hier sehr gut zusammengefasst (ein Video). Schade, schade.