Bin wieder bis Freitag offline. Auf literarischem Abenteuer quasi. Und sogar bezahlt 🙂 Mensch, wenn ich bedenke, dass ich mich vor diesem Job noch vor wenigen Monaten ängstigte. Ist schon manchmal verrückt die Welt oder was man von ihr erwartet oder befürchtet – und überhaupt, nur eines bestätigt sich immer wieder aufs Neue: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Ob etwas gelingt oder ob es in die Hose geht, hängt gar nicht von einem selbstgemachten Plan ab, denn der ist nur eine Illusion, sondern ob ein Plan und somit die Illusion gelingt oder nicht, und das ist letztlich nur Glück, Zufall, Schicksal oder Gottes Wille – wie man es auch ausdrücken mag, es bedeutet alles dasselbe.
Ich weiß noch früher, da hatte ich oft meinen Kopf geschüttelt, als in diversen Interviews alte und sehr erfolgreiche Leute gefragt wurden, was denn ihr Rezept für ihren Erfolg (oder ihr langes Leben und so weiter) sei. Fast immer findet sich in den Antworten neben den Dingen und Entscheidungen, die diese Menschen getroffen hatten, der Hinweis: „und ich hatte großes Glück gehabt”. Diejenigen, die dieselben Entscheidungen getroffen hatten aber Pech dabei erfuhren, wurden natürlich gar nicht erst interviewt. Sie werden nicht einmal wahrgenommen. Und dann eifern die Leute natürlich nur den Erfolgreichen nach, obwohl es völlig unsicher ist, ob das zum eigenen Erfolg führt, da letztlich die Chance stets 50 zu 50 beträgt, ganz gleich, was man selber dafür unternimmt oder ob man überhaupt etwas macht.
Ja, angesichts der individuellen Macht- und Einflusslosigkeit im und aufs Leben können einem schon recht krude Gedanken kommen, nicht wahr?
In diesem Sinne bleibt es heute etwas zum Nachdenken. Nachdenken deshalb, denn sollte unser aller Dasein tatsächlich nicht von uns selber, sondern durch irgendetwas gesteuert oder beeinflusst werden, dann wäre es logischerweise ja auch so bei allen Tieren, Insekten, Pflanzen und Einzellern – und das folglich nicht nur in der Gegenwart, im Jetzt, sondern vom Anbeginn der Erde bis zu deren Verglühen in einer kommenden Supernova, ja, die Stringenz würde diese Logik sogar aufs gesamte Universum beziehen. Es wäre ein Beleg für die unvorstellbare Rechenleistung eines „Gottes” oder für den gottlosen Zufall – je nach Sichtweise. Ick sachja: krude Gedanken 😉