„Wehrt euch, leistet Widerstand …”

Das folgende Lied, die Hymne der Grünen in den 70er und 80er Jahren, hatte ich selber während meines polizeilichen Abtransportes auf etlichen Anti-AKW-Demos in meiner Jugend lauthals mitgesungen: „Wehrt euch, leistet Widerstand, gegen das Atomkraftwerk im Land! Schließt euch fest zusammen, schließt euch fest zusammen! Wehrt euch, leistet Widerstand …” Okay, zu jener Zeit war Nancy Faeser noch ein Kind und Haldenwang ein Student. Und ich bin heute heilfroh, dass auch Film-, Foto- und Audioaufnahmen damals eher die Ausnahme waren. Nicht vor Angst, wegen des Aufrufes zum Widerstand nachträglich als Delegitimierer zum Beobachtungsfall für Haldenwangs Inlandsgeheimdienst zu werden – wer gegen AKWs singt, erntet im Gegensatz zu früher heute eh staatliche Belobigungen – als vielmehr aus purer persönlicher Scham über meine eigene Dummheit, die sich in etlichen solcher und ähnlicher Jugendsünden manifestierten.

Aktuell wird übrigens mit einem leicht abgewandelten Text der gleiche Widerstand-Song zum Beispiel von „Fridays For Future” gesungen. Auch dabei fühlt sich naturgemäß niemand der grün-linken Regierung irgendwie delegitimiert. Wie es sich mit der Scham einiger Teilnehmer in 30, 40 Jahren verhält, vermag ich nicht zu sagen. Die Chance auf bildliches „Beweismaterial” ist aber bedeutend größer.

Wer allerdings den Widerstand wegen der verpfuschten Wirtschaftspolitik der Grünen auf ein Plakat schreibt („Preiserhöhung + Inflation = Politikversagen. Widerstand jetzt”), gilt wegen der Aufforderung zum Widerstand nun als Verfassungsfeind und steht fortan unter Beobachtung der Schlapphüte. Finde den Unterschied!

Inneres Ich: „Weil es sich nicht so schön reimt und weil es nicht gesungen wird?”

Das wird’s wohl sein 🙂

In der Ferne vorbeiziehende flatterhafte Gedanken

Heute nur mal eine gedankliche Skizze zur Einsichtsfähigkeit – oder: Besser spät als nie. Die Einsicht einer verfehlten Migrationspolitik ist in Schweden bei den einstigen Befürwortern der grenzenlosen Zuwanderung angekommen. Die Realität macht’s möglich, könnte man sagen. In der Bevölkerung hierzulande sieht es langsam recht ähnlich aus, hingegen ist diese Einsicht in der Politik nicht angekommen. Man fragt sich, was noch geschehen muss, damit sie ihre Irrtümer zugibt und gegensteuert. Wir Deutsche neigen ja allgemein sowieso weniger zur Einsicht als vielmehr zur Besserwisserei. Anstöße für eine Umkehr kamen und kommen immer von außerhalb – und selbst damit brauchte es in der Vergangenheit meist noch eine ganze Generation, um die eigenen deutschen Fehler einzugestehen. Von „das hat der Adolf nicht gewusst” über „in der DDR war ja nicht alles schlecht” bis hin zu Corona und dem Klimairrsinn: die eigenen Fehler werden wohl erst in XX Jahren eingesehen werden, wenn die Welt um uns herum längst eine andere Politik betreibt (siehe Energiepolitik).

Wie gesagt, nur Skizze heute. Ein schönes Wochenende wünsche ich dir.