Schier am Verzweifeln bin ich. Jawohl. Denn nachdem ich gestern zum ersten Mal seit 3 Jahren (!) meine schwarze Dockers-Cap aus Baumwolle per Hand gewaschen habe (die glänzte schon und fühlte sich an, als sei sie wie ein Toastbrot mit Margarine bestrichen worden), verwandelte sich ihre Farbe in ein geschecktes fieses Braun. Jaja, ich weiß, selber Schuld, denn neben Spüli (weil fettlösend), konnte ich’s nicht lassen, auch einen großen Schluck Chlorreiniger dafür zu verwenden. Normalerweise erledigt der jeden noch so hartnäckigen Schmutz – tja, tat er auch, aber leider verwechselte er die Farbpigmente mit allgemeinen Gebrauchsspuren. Nun denn, etwas Verlust ist immer, das weiß man, schließlich besitze ich 3 dieser Kappen und 2 Lederkappen. Also wollte ich eine von ihnen mal eben schnell aus den Schrank nehmen und schon mal an den Haken der Garderobe hängen. Jetzt kommt die Verzweiflung ins Spiel: Wo sind die?
Mit 100-prozentiger Sicherheit weiß ich, dass sie beim Umzug letzten November in einen Karton gepackt wurden. Nur finde ich sie partout nicht mehr. Kann so etwas möglich sein? So groß ist meine kleine Hütte ja nun nicht. Selbst wenn ich 4 Mal hintereinander sämtliche Schubladen, Kommoden, Regale und Restkartons durchstöbere, die Kappen sind nicht mehr auffindbar. Wie verhext ist das.
Also habe ich bei Amazon schon mal vorsorglich neue bestellt, die aber erst vom 8. bis 14. August geliefert werden (kommen direkt aus China). Bis dahin muss ich dann die vergammelte tragen? Ehrlich?
Inneres Ich: „Lass sie doch ganz weg.”
Keinesfalls! Mein blanker Schädel ist leider nicht wie bei anderen Zeitgenossen wohlgeformt. Ohne Kappe sieht meinereiner schlichtweg verboten aus. Und Assi-Kappen mit Schirm setze ich ganz bestimmt nicht auf, eher würde ich ein Trockentuch mit 4 Knoten an den Enden tragen.
Jetzt kannst du, liebe Leserin und lieber Leser, natürlich sagen: „Du hast vielleicht Probleme! Wenn solche Nichtigkeiten meine einzigen Sorgen wären, wäre ich ein glücklicher Mensch.” Der Schein trügt allerdings, denn mein ganzes Selbstwertgefühl hängt an einer solchen Kappe, jawohl!
Inneres Ich: „Wenn dem so ist, dann kann es mit dem Begriff ‚Wert‘ in deinem Selbstgefühl aber nicht so weit her sein, nicht wahr?”
Auch das stimmt nur bedingt. So etwas ist nämlich immer nur dann leicht gesagt, wenn man selber nicht davon betroffen ist. Es gibt Frauen, die können nicht ungeschminkt in die Öffentlichkeit gehen. Werden sie dazu aus irgendwelchen Gründen mal gezwungen, dann verstecken sie sich wie ein Häufchen Elend. So ähnlich ist das auch bei mir mit der Kappe, weshalb ich diese Frauen sehr gut verstehen kann.
Nichtsdestotrotz hatte ich genau für einen solchen Fall in weiser Voraussicht schon seit 10 Jahren vorgesorgt. Dass mir nicht mehr einfällt, wo sich die Reserve-Kappen befinden, das bin ich im Grunde auch selber Schuld. Denn exakt das kommt davon, weil ich mich innerlich ständig über Joe Bidens Demenz lustig mache; so etwas geschieht dann immer, ich hätte es wissen können, ja, wissen müssen; denn kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort. Umgehend. Stante pede. Nu‘ hab ich den Salat.