Stehpinkler? Nein danke!

Ich kann vor der eigenen Kloschüssel stehend pinkeln, ohne dabei auch nur die geringsten Spuren zu hinterlassen, doch Männer, denen mein Badezimmer fremd ist, sind dazu einfach nicht in der Lage oder Willens. Selbst die alte, augenzwinkernde und extra der Haltbarkeit wegen von mir bereits vor 15 Jahren laminierte Fotokopie eines Hinweisschildes einer asiatischen Fluglinie hielt die penetranten Stehpinkler auf meiner Toilette nicht von ihrem Tun ab, so dass ich gestern wegen des neuen und sauberen Badezimmers (das der alten Wohnung war sowieso verhunzt und Marke Eigenbau aus den 80er Jahren) ein neues Schild in Augenhöhe angebracht habe (klick ggf. aufs Foto = lesbar größer). Ob es Wirkung zeigt, muss sich erst noch erweisen.

Wie unangenehm es ist, nach dem Besuch eines dieser steinzeitlichen Prinzip-Pinklers ihre Spuren zu beseitigen, das brauche ich wohl nicht besonders auszuführen. Nochmal: Ich kann spurlos im Stehen das kleine Geschäft erledigen, notfalls gibt es auch so etwas wie Toilettenpapier, und weil eben ich das sehr gut kann, erwarte ich es auch von anderen. Die Erfahrung lehrt aber, dass abseits ihres eigenen heimischen Toilettengangs, wozu ich mir keine Wertung erlaube, den meisten Zeitgenossen ihre Hinterlassenschaften schlichtweg egal sind (Thema öffentliche Toiletten) – sie glauben also, und ich unterstelle ihnen hierbei nicht einmal eine böse Absicht – dass Spritzer in gewisser Weise zur biologischen Normalität gehören und dass irgendwelche Haus- oder Putzfrauen sich erfahrungsgemäß schon darum kümmern werden. Ihre Mütter sind somit die eigentlich „Schuldigen” an der Misere, da deren Erziehung ihrer Jungens in dieser Hinsicht kläglich versagt hat. Nun, wie dem auch sei, deutlicher als jetzt kann ich den Delinquenten das Thema ihrer falsch verstandenen Männlichkeit kaum mehr in Erinnerung rufen, nicht wahr?