Boah, kann mal wieder nicht schlafen. 10 Uhr ins Bett, 12 Uhr topfit. Nächste Nacht ist aber nochmal Dienst angesagt; es wird also heftig. Naja, dann döse ich mal etwas im TV-Sessel herum. Habe gerade einen 4 GB großen Historienfilm heruntergeladen mit 180.000 kbit/s; 2 Minuten = fertig. Wow! Welcher es ist? „Firebrand”; sagt mir rein gar nichts, kann alles oder nichts sein.
Mal schaun, vielleicht kommt noch ein Nachtrag. Falls ich nicht eingeschafen sein werde 🙂
Nachtrag, 16:30 Uhr: Schon interessant, wie heute immer unverblümter Geschichtsklitterung betrieben wird. Okay, es ist ein Spielfilm, ein Spiel, eine Fantasie, Theater; da ist alles erlaubt. Doch hier werden völlig frei erfundene Dinge als historisch belegt dargestellt, also gelogen, dass sich die Balken biegen. So nebenbei wird die letzte Ehefrau Heinrichs VIII, Catherine Parr, mal schnell zu einer Mörderin gemacht: Sie wurde in diesem Spielfilm verhaftet und erwürgte bei einem letzten Wiedersehen ihren Mann, den König. Das ist einfach nur irre. Ungebildete Zeitgenossen, von denen es bekanntlich immer mehr heutzutage gibt, glauben das womöglich sogar – schwups, eine neue Verschwörungstheorie wurde geboren.
Nun muss man dem Regisseur zugutehalten, als er sagte, er habe einen „psychologischen Horrorfilm” drehen wollen, dass ihm das auch gut gelungen ist. Wenngleich ich mich frage, was ein psychologischer Horrorfilm eigentlich sein soll. Die Musik passt streckenweise, auch das Intro verspricht ein B-Movie des Horrors. Danach wird der Film aber in seinen erfundenen Handlungen zu einem teilweise sehr gelungenen Psychogramm. Schlecht gedreht ist „Firebrand” definitiv nicht. Zuviel Wokeness und Vielfalt, was heute ja normal ist, dafür glänzt er aber mit gut gespielten Darbietungen der Schauspielerinnen und Schauspieler. Insgesamt vergebe ich 6 Bewertungspunkte. Archivieren? Bin ich mir noch nicht so ganz im Klaren drüber, denn ob ich ihn irgendwann nochmal sehen will, glaube ich dann doch eher weniger.