Wunderbar, wieder ein Zufallsfund. Der Spielfilm „Joika” (Originaltitel: „The American”) hat mir sehr gefallen. Zwar habe ich mit klassischem Balletttanz nun wirklich nichts am Hut, auch kein Interesse daran, doch die Schauspielerin Talia Ryder überrascht in diesem Film mit einer ungewöhnlichen Ausdrucksstärke und einem fantastischen Schauspiel. Auch wenn natürlich etliche Tanzszenen gedoubelt werden, so ist ihre Darstellung beeindruckend stark. Ebenso die Arbeit des noch völlig unbekannten Regisseurs James Napier Robertson finde ich herausragend. Wie er die dramatische Entwicklung der Handlung in Bilder einzufangen vermag, die Schnitte setzt, das ist einfach nur grandios. Und noch etwas Ungewöhnliches für dieses Genre: Es gibt nicht eine einzige Nacktszene. Man hat sich also dazu entschlossen, diesen typischen und billigen Kunden- bzw. Kritikerfang auszulassen. Talia Ryder beweist, dass sie so etwas nicht braucht; sie lässt allein durch Mimik und Schauspiel tiefe Einblicke in die Seele der Rolle der Joy Womack zu. Sie, also die echte Joy Womack, hat übrigens die Choreographie für diesen Film erstellt. 8 bis 9 Bewertungspunkte, der Film verschob sich fast schon automatisch ins Archiv. Kann man öfter anschauen.