Müllwagen

Heute Morgen (vorhin gegen 17:30 Uhr) aufgewacht, einen Blick in die News geworfen und lauthals gelacht. Trump setzt sich in einen Müllwagen und gibt ein Interview. Das ist die geilste vorstellbare Replik auf Bidens Müll-Aussage, würde ich meinen, einfach nur genial. Chapeau!

Trotzdem ist leider keine Zeit jetzt, bin schon halb unterwegs zu den Nachtschichten und deshalb nu‘ wieder wech bis Samstag. Mach’s gut und schönen Feiertag.

Ein Drei-Hey-Tag

1. Nun denkt man doch für gewöhnlich, dass Probleme, deren Ursachen sich unverkennbar in der Realität Bahn brechen, wie etwa bei VW, endlich angegangen werden. Nicht aber bei den grünen Journalisten. Etwa der „Stern”: Dort erfährt man nichts von den Ursachen für den Niedergang des Autokonzerns, dafür dann aber kräftig etwas zur richtigen Haltung. Was heißt schon Kündigung, hey, die VW-Arbeiter lebten zu lange wie die Maden im Speck, schimpft der Stern. Muss man sich mal vorstellen. Wenn in dieser Art, die sehr an die DDR erinnert, Probleme unter den Tisch gekehrt werden, ändert sich natürlich nichts, und es heißt am Ende nur, stellt euch nicht so an oder: „Wieder mal ist alles klar auf der Andrea Doria.“

2. Apropos heißt: „Die Revolution frisst ihre Kinder”, heißt es in „Dantons Tod” von Georg Büchner. Diese Redewendung wurde zur geflügelten Weisheit für all jene, die allzu kräftig ihren ideologischen Bumerang auf die Reise schicken. Hey, das Teil kommt mitunter zielgenau zurück und schlägt mit Wucht auf den Werfer himself ein. So ergeht es jetzt uns Udo. Udo Lindenbergs Lied „Der Sonderzug nach Pankow” wurde gecancelt bzw. zensiert und darf nun offiziell nur noch ohne den Begriff „Oberindianer” gesungen werden.

3. Währenddessen die dummen kritischen Bürger im Land, der Müll, so wie es Senilus Biden jüngst ausdrückte, sich über solche Grotesken aufregen, bestellt die Ampel für die Hintern der Damen und Herren Minister mal eben schnell 26 neue Designersessel für schlappe 4.000 Euro das Stück. Das Land befindet sich in der größten Wirtschaftskrise seit seines Bestehens, aber hey, man gönnt den Edel-Popöchen ja sonst nichts.

Man gewöhnt sich an solche irren Nachrichten. Immer weniger – edit: mehr – Leute regen sich darüber kaum noch auf. In diesem Sinne: Hey, lass du dich besser auch nicht von ihnen aufregen, genieße den Tag – und hey, bleibe gelassen. Peace. Bis morgen dann.

Ein guter Tag

20:30 Uhr, das innere Ich sagte gerade: „Moin! The same procedure as yesterday, George?”

Tja, mehrere Spielfilme geschaut, deren Titel schon wieder im Nirwana meines Hirns entschwunden sind, so schrecklich unerwähnenswert finde ich deren bloße Existenz; diverse News gelesen, gesehen, gehört und im Kopf abgehakt, die keineswegs irgendwie überraschend waren oder sind; zu Hause herumgelümmelt und noch immer bzw. jetzt eine zweite Saison die tolle Fußbodenheizung genossen (die gemütliche Jahreszeit der Heimeligkeit innerhalb der Behausungen beginnt); ein bisschen mit dem Dremel für den Nachbarn gebastelt (morgen zeigt sich, ob die Idee etwas taugt); tja, und eben dieses „Tja” von gestern hervorgekramt, denn es gibt heute genauso wenig zu berichten wie gestern, so ich denn keine Mücke zum Elefanten aufblase, was ich dem lieblichen Insekt allein schon deswegen nie antun würde, da es andernfalls aus meinen Alpträumen* hinterm Vorhang zum Leben erwacht.

Zusammengefasst: Ein ereignisloser Tag zum Abstreichen im Kalender aber ein guter Tag. Einen ebensolchen guten Tag wünsche ich dir auch. Bis morgen in alter Frische.

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* Nie in meinem Restdasein werde ich mich je an Alptraum mit B gewöhnen oder an rauh ohne H. Never ever!

Zeitenlos | Maschinentest und erstes Sternchen

20 Uhr: Guten Morgen. Gestern am Montag war es mal wieder so weit. Um 7 Uhr wurde ich wach und war felsenfest davon überzeugt, es sei Dienstagmorgen.

Tja … 🙂

Inneres Ich: „Hä? Wie jetzt?“

Eben: Tja. Na, dann überleg mal schön. Ich helfe dir auf die Sprünge:

Denn Montagmorgen und am Vormittag hatte ich mich nicht ins Bettchen gelegt, nur Sofaliegen zwei Mal für ein Stündchen. Erst um halb eins war die Horizontale im Bett angesagt. Nun ist es aber abends genauso dämmrig-dunkel wie vor der Zeitumstellung morgens. Zum Verwechseln gleich. Und da in meinen heiligen Hallen überwiegend analoge Uhren an den Wänden hängen, gleich 4 an der Zahl, ich außerdem um 19 Uhr genauso munter und ausgeschlafen war, wie ein Normalmensch es früh morgens ist, war der Irrtum sogar rational erklärbar. Er hat also weniger mit einer möglichen beginnenden Altersdemenz zu tun, was mich dann doch ziemlich beruhigt, als vielmehr mit meiner inneren Uhr.

So, das dazu.

Die erste Bewährungsprobe hat die neue Bohrmaschine mit Bravour gemeistert. Unter ihrem Gewicht über Kopf zu arbeiten, noch dazu mit meiner untrainierten, stets weiter abbauenden Muskulatur, das hatte ich mir schwierig vorgestellt, entpuppte sich aber eher als eine leichte Spielerei: Das Bohrfutter dreht ohne zu eiern, der Hammer durchschlägt den Beton wie Butter und der Bohrer zieht sich förmlich mit nur leichtem Druck in die Decke hinein. Hätte ich die Maschine bloß beim Wohnungseinzug schon gekauft, so wäre mir stundenlanges angestrengtes Über-Kopf-Bohren für die Halterungen der Vorhänge – und das ganz ohne Hammer-Schlagwerk (!) – erspart geblieben. Dieser erste Test war zwar ein Kinkerlitzchen, das eigentlich jeder Bohrhammer erledigen sollte, doch er hat zumindest die Genauigkeit der neuen Maschine unter Beweis gestellt. Wie sie bei einem 8-stündigen Gebrauch unter Maximal-Last mit dicken Bohrern abschneidet, ist ein anderes Thema, das meinerseits aber wohl nie mehr angegangen wird. Wie lange sie sich also im leichten und seltenen Normalbetrieb hält, lässt sich somit erst in Jahren sagen. Pro Jahr erhält sie die Chance für ein Sternchen mehr, das erste ist ihr sozusagen gestern (Montag) verliehen worden.

Dunkelzeit

20 Uhr. Hach, nu‘ ist der Tag schon wieder fast rum. Das waren gestern also über 10 Stunden, die ich (bis auf zwei, dreimal um einen Küchentisch herumlaufend, um die Beine etwas zu strecken) nur sitzend verbracht hatte. Und lesend. Das nennt sich übrigens offiziell tatsächlich „Sitzwache”. Aber eben wegen des neu begonnenen spannenden Romans verging diese lange Nacht auch wieder wie im Flug. Ungelogen: Obwohl ich den Rucksack zum Feierabend schon längst hätte packen können, wollte ich unbedingt das begonnene Kapitel noch beenden, so sehr war ich von dem Geschehen der Geschichte gefesselt, was dann trotz der reichlichen Zeit, zum Ende der Schicht ordentlich Hektik hervorbrachte. Die Zeitumstellung habe ich diesmal also gar nicht bemerkt.

Aber jetzt zeigt sie sich, heute am Nachmittag. Da war es um 6 Uhr schon fast finster wie die Nacht. Wie müssen sich die Finnen, Russen und Alaskianer (ich weiß, dass man sie so nicht nennt) erst fühlen?

Somit wünsche ich dir eine angenehme Dunkelzeit. Lass deine hellen Gedanken das Dunkel überstrahlen (klingt schon ziemlich kitschig, nicht wahr?) 🙂

Unmissverständliches

Das Jahresende ist in Sicht. Nachdem ich zum wiederholten Mal wegen der Nachtschichten wachgeklopft worden war (ich habe extra einen Schalter an die Klingel gebaut, doch nun klopfen die Gutmensch-Spendendrücker und sagen beim Anblick meines verschlafen-verknautschten Gesichts und den Rest des Körpers nur in Unterhose gekleidet: „Ihre Klingel geht nicht”), um also die Klopferei an der Wohnungstür endgültig abzustellen, versuche ich’s mal mit diesem Schild. Falls du’s schlecht lesen kannst, aufs Foto klicken = größer:

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Nachtrag; 27.10.22 – Hab’s durch dieses Bild ersetzt, siehe Kommentare:

Reflexionen

Guck mal, man erkennt es auf den Fotos nur ansatzweise. Die neue runde Tischfolie reflektiert das Sonnenlicht wie ein seltsamer Spiegel und erzeugt so ein farblich sehr diffuses Licht im Nebenraum. Dadurch entsteht, wie kann ich’s beschreiben?, eine befremdliche Atmosphäre. Es dauert momentan nur knapp zwei Stunden, in denen der Sonnenwinkel diese mysteriöse Farb- und Lichtstimmung bietet. Ist schon lustig irgendwie.

Wollte ich dir nur schnell mal zeigen, damit du wenigstens erahnen kannst, warum es in meinem Kopf manchmal arg diffus zugeht (ein Scherzlein), bevor ich mich gleich auf den Weg zur Arbeit mache:

4 neue Romane

Wunderbar, ich freue mich riesig. Denn für heute Abend, ab dem ich wieder zwei Tage lang nicht online sein werde, habe ich die Datenbank des „allgemein verfügbaren Zeugs” mal etwas genauer durchforstet und tatsächlich 4 weitere Romane für den E-Reader (epub-Dateien) von Don Winslow in deutscher Übersetzung gefunden. Hatte ich beim ersten Mal glatt übersehen. Unter anderem „Das Kartell”, bei dem es sich um die lang ersehnte Fortsetzung von „Tage der Toten” handelt. Abermals so rund 850 Seiten (der Printausgabe); da bin ich ja mal mächtig gespannt. Und wieder ein Grund, voller Erwartung und Vorfreude zur Arbeit zu gehen. Ich sachja: Wat’n Leben! 🙂

Also ade bis Sonntag, gehab dich wohl und genieße dein Wochenende.

Neue Bohrmaschine

Es geht nicht anders: Nachdem ich letztes Jahr meinen Bosch-Schlagbohrhammer an meine Nichte verliehen hatte und ich sie, die Maschine, nicht die Nichte, ein Jahr lang einfach nicht zurück bekam, bohrte ich die wenigen notwendigen Löcher in der neuen Wohnung mit einer kleinen chinesischen Bohrmaschine/Akkuschrauber ohne Schlagwerk, was eine Anstrengung sondergleichen bedeutete und nicht die erforderliche Tiefe in den Beton für die Dübel zur Folge hatte – was zwar wiederum nicht schlimm war, da ohne nennenswertes Gewicht auch gekürzte Dübel ausreichend Halt bieten. Doch nun habe ich andenorts abermals ein paar Löcher in Beton zu bohren. Um diversen Familienstreit aus dem Weg zu gehen (Nichte: „Ich weiß auch nicht, wo die Maschine abgeblieben ist”), kaufte ich eine neue Bohrmaschine.

Solch eine lange Einleitung für einen ganz anderen Schwerpunkt des Themas 🙂

In den letzten ca. 10/15 Jahren hat sich die Welt drastisch verändert. Neben den qualitativ hochwertigen Geräteherstellern wie Bosch, Makita usw. tummeln sich allerhand neue unbekannte chinesische Hersteller auf dem Markt. Oder hast du vom Hersteller „Dong Cheng” schon mal etwas gehört? Ich jedenfalls nicht, wobei ich den Markt aber auch nicht beobachtet hatte. Ein vergleichbarer Bohrhammer der Edel-Marken kostet leicht das Doppelte und mehr.

Nun werden in China sogar Megastädte gebaut mit chinesischen Werkzeugen. Das Argument fehlender Qualität findet daher kaum eine glaubhafte Bestätigung. Erst recht nicht, wenn man die Kundenrezensionen bei Amazon zugrunde legt. Okay, inwieweit diese eventuell getürkt sind, sei mal dahingestellt; man kann aber nicht jedes Mal behaupten, nur da ein Konkurrenzprodukt anscheinend genauso gut ist wie das vormals fast schon im Monopol den Markt beherrschende Produkt, sei das neue Produkt immer noch minderwertig. Ich weiß zwar, dass der Glaube der Fanboys an ihre Marken leicht den Sinn für die Realität trübt, dennoch gestehe ich mir selber auch eine gewisse Skepsis zu, ob der China-Bohrer seinen Aufgaben gerecht wird und sie so erfüllt wie die gute alte Bosch-Maschine. Um letztendlich Gewissheit darüber zu erlangen, bleibt allerdings nur der Eigenversuch – alles andere wäre Hörensagen oder Handwerker-Religion. Dem Selbstversuch werde ich natürlich nicht durch ein paar wenige Löcher gerecht, sondern um ihn einigermaßen bewerten zu können, vergehen bei meiner seltenen Bohrtätigkeit sicher weitere 10 bis 15 Jahre – aber irgendwann muss man damit ja mal beginnen, nicht wahr?

Dieser lange Beitrag steht jetzt also inhaltlich für die schlichte Aussage: „Ich habe eine Bohrmaschine der Marke „Dong Cheng” statt für 80/100 Euro eines Markenherstellers für nur 41 Euro gekauft.”

Inneres Ich: „Das kann doch nichts wert sein!”

Nun, wir werden sehen.

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Nachtrag, 29.10.24: Nach dem ersten Sternchen, ihrer Bewährungsprobe gewissermaßen, wird der Maschine sehr bald die Chance auf ein zweites Sternchen geboten. Dafür habe ich extra einen speziellen SDS-Bohrer von Bosch gekauft, dessen Preis beinahe schon die Hälfte des Bohrhammers ausmacht. Was ich damit vor habe, verrate ich allerdings noch nicht, denn falls mir es nicht gelingt, bewege ich mich haarscharf am Rande der Peinlichkeit. Falls die Maschine das beabsichtigte Vorhaben (mit mir als ein doppel-linkshändiger Zeitgenosse) aber bewältigt, verlinke ich hier natürlich stolz einen mit Foto bebilderten Extra-Eintrag. Dem Bohrhammer werden dann unter tosendem Applaus ein weiteres Sternchen verliehen, denn ganz so einfach wird es nicht werden. Spannend, nicht wahr? 😉

Nachtrag, 4.11.24: Der Bohrhammer hat das Sternchen erhalten. Mühelos bohrte er 22 Zentimeter durch eine Wand.

Filmtipp: „One Chance”

Der Spielfilm „One Chance” über Paul Potts stammt bereits aus dem Jahre 2013. Trotzdem hatte ich ihn nie gesehen, denn er wird als Komödie angekündigt, und wie albern und unlustig diese Art moderner Komödien meistens sind, kennt man ja zur Genüge. Mein bewusstes nicht zur Kenntnis nehmen dieses Films war aber ein Fehler, denn streng genommen handelt es sich gar nicht um eine Komödie, sondern um einen recht kurzweiligen Film mit komödiantischen Einlagen. Er lebt von den Eindrücken des ersten Vorsingens Paul Potts bei der nationalen Casting-Show „Britain’s Got Talent”, d.h. alles im Film ist darauf ausgerichtet; der Auftritt ist Höhepunkt und Ende des Films zugleich. Und obwohl man diesen einzigartigen Auftritt nun schon bis zum Erbrechen in den sozialen Medien zelebriert bekommen hat, wirkt er nach wie vor fast wie beim ersten Mal. Gänsehautfaktor hoch zehn.

Die Dramaturgie des Films ist wie erwartet schlicht – „schlicht” unterscheidet sich von „schlecht” nur durch einen Buchstaben, der ist aber von entscheidender Bedeutung, denn der Film ist hervorragend gespielt, in keiner Weise überkandidelt inszeniert und gerade in seiner Schlichtheit ein cineastischer Gewinn – oder wie es in Hollywood ausgedrückt wird: Gute Unterhaltung.

8 Bewertungspunkte meinerseits.

Kleiner Türknauf

Hehe, guck mal: Auf dem Foto von gerade eben fiel mir der Plastikknauf erst auf, ich meine, dass er so vergilbt aussieht. In Natura ist es nicht so extrem. Aber beim Blick in die Kramschublade fand ich dann diesen antiken. Ich find, der passt da gut hin.

Schön, heute frei zu haben. Die Sonne kam vorhin raus, ich werde mal gleich etwas vor die Tür gehen. Wat’n Leben, nicht wahr?

Die blau leuchtenden Schalter und mehr

Nun also doch: Die Charakterschwäche des Erklären-Wollens tritt hervor 🙂

Google mal, was überall geschrieben steht, wenn es um die Frage geht, ob bei Küchengeräten, insbesondere jenen mit Heizelementen, wegen der Sicherheit nach Gebrauch die Netzstecker gezogen werden sollen oder nicht. Die Empfehlungen darf man natürlich nur relativ gewichten, denn es kommt immer darauf an, wie genau die Situation eines Haushalts aussieht. Also eine Küche, in der auch Kinder spielen, Haustiere leben oder eine Single-Küche. Außerdem wie vergesslich jemand ist und so weiter. Und natürlich, ob ein Stecker überhaupt zugänglich ist; bei mir im Küchenerker wurden zwar genug getrennte Steckdosen in der Wand verlegt, doch sie befinden sich alle etwa in Bodenhöhe hinter den Möbeln und oben knapp unter der Decke.

Im Einzelnen (klick aufs Eingangsfoto = größer = Schalter sind erkennbar): Den Toaster besitze ich seit 1995, er geht also ins 30ste Jahr und wird von Anfang an täglich benutzt (sieht nach meiner Reinigung wie neu aus). Für ihn bräuchte ich keinen Extra-Schalter, ebenso wenig für die Mikrowelle, denn beide Geräte besitzen einen mechanischen Schalter, den man nicht aus Versehen einschalten kann.

Anders und schon letzte Tage beschrieben ist es mit den beiden per Touch-Screen schaltbaren Geräten, der Herdplatte und der HLF; bei ihnen würde ich nicht meine Hand ins Feuer legen, ob sie nicht doch versehentlich eingeschaltet werden können. Auch kommt noch ein unnützer Stromverbrauch durch ihren Stand-By-Betrieb hinzu.

Beim Wasserkocher ist es schon wieder etwas anderes, denn trotz seines mechanischen Schalters ist es mir schon mehrmals passiert, dass ich ihn beim Hantieren drumherum unbeabsichtigt eingeschaltet hatte, was durch sein rotes Licht aber sofort bemerkt wurde. Dennoch bewerte ich den jetzt vorgeschalteten Schalter dort als nützlich.

Der große Backofen, den ich wegen der HLF nur noch selten benutze, besitzt einen Kombi-Schalter, ein drehbares Rad mit Ein-Aus-Funktion und einer mechanischen Zeitschaltuhr. Er ist recht leichtgängig, weshalb ich mir schon vorstellen kann, ihn mal aus Versehen zu berühren und damit den Ofen einzuschalten. Auf ein Ablaufen einer mechanischen Uhr kann man sich aber nicht verlassen. Bisher blieben alle jemals besessenen mechanischen Küchenwecker (die kleinen Teile, die man aufzieht) irgendwann einfach stehen. Nichts anderes ist im Backofen verbaut. Also finde ich den blau leuchtenden Fußschalter hier auch sinnvoll.

Weshalb ich nun trotzdem an den Toaster und die Mikrowelle ebenfalls einen solchen Schalter eingesteckt habe, dient eigentlich nur der Gewöhnung: Egal welches der 6 Küchengeräte ich benutzen möchte, zuerst muss ein Mal kurz ein Hauptschalter betätigt werden. Der leuchtet dann blau und schon vergesse ich nicht, ihn anschließend ein weiteres Mal kurz zu drücken.

Mir ist klar, dass ich wegen der 6 Schalter nun ausgelacht werde. Noch bin ich geistig fit und gesund, ich würde nie vergessen, ein Gerät auszuschalten. Doch wie verhält es sich, sollte ich zukünftig tatsächlich geistig abbauen? So etwas geschieht schleichend unbemerkt. Dann wird das unübersehbare blaue Licht mich jedenfalls ans Ausschalten erinnern.

Das Thema des geistigen und körperlichen Verfalls ist sowieso interessant auch bei anderen Dingen wie zum Beispiel dem E-Dampfen. Schon vor rund 10 Jahren schnitt ich dieses Thema in einem Dampfer-Forum an, erntete aber auch damals nur verständnisloses Kopfschütteln. Aber was, wenn aus Altersgründen Körper und/oder Geist das Wickeln und Bewatten der E-Dampfen nicht mehr zulassen? Für meinen Teil habe ich reichlich Verdampfer mit Fertig-Coils bevorratet, die zumindest für eine gewisse Zeit eine einfach zu handhabende Alternative bieten. Gerade vorhin habe ich 4 Verdampfer neu gewickelt; ich kenne ältere Menschen, die die nötige Geschicklichkeit dafür nicht mehr aufbringen. Also kann mir das ebenso jederzeit passieren. Damals im Forum fragte ich, ob und falls ja, wie man das Wickeln in Altenheimen den Leuten abnehmen könnte. Das wurde dann vollends belacht in dem Sinne: „Wenn du schon so alt bist, dann kannste auch einfach rauchen.” Mensch, man braucht doch nur einen kleinen Schlaganfall bekommen und schon ist man motorisch so gehandicapt, dass der Lieblingsgenuss des gesunden E-Dampfens nicht mehr möglich ist. Ist man denn im eingeschränkten Alter dazu verdammt, ungesund oder abstinent von allen Genüssen zu leben?

Als ein jüngerer Mensch siehst du, dass die Fragen des Alters viel weiter reichen als zu blauen Schaltern. Irgendwann wird man für andere Leute so unwichtig, dass man tatsächlich einfach in ein Heim abgeschoben wird. Wer alleine lebt, sollte sich vielleicht besser frühzeitig fragen, wie man mit kleinen Helfern, Tricks und Kniffen so lange wie möglich unauffällig sein Dasein bewältigen und seiner liebgewonnenen Genüsse frönen kann.