Stromversorgung

Der Stromausfall in Spanien ist ja schon ein Hammer, nicht wahr? So in allen Konsequenzen gar nicht richtig vorstellbar. Jetzt hatten sie dort einfach zu viel Sonne und Strom aber zu wenig steuerbare herkömmliche Energie, so dass es genauso schlecht ist wie zu wenig Energie. Nur wer lokal seine eigene Energie erzeugen kann, also nicht ans allgemeine Stromnetz angeschlossen ist bzw. sich davon trennen kann, besitzt in einem solchen Fall noch Strom. Die Spanier erleben heute die bisher nur theoretisch gekannten Nachteile der wechselstrombetriebenen Stromnetze.

Begonnen hatte die Stromversorgung Mitte des 19. Jahrhunderts mit Insellösungen: Ein Kraftwerk, meist eine Dampfmaschine, versorgte einen Betrieb, Häuserblock, ein Stadtviertel usw. mit Elektrizität. Dann brach der Stromkrieg aus zwischen Edison, der für die konzernbasierte landesweite Stromversorgung durch Wechselstrom eintrat, und Westinghouse, der für die Gleichstromspannung in lokalen Kraftwerken eintrat. Die Diskussionen, was besser oder schlechter ist, lassen sich ewig fortführen. Dabei stellen sich heute wie damals die Fragen nach dem für wen und wie etwas Vor- und Nachteile besitzt. Rein theoretisch hätte sich auch Westinghouse durchsetzen können und unsere Stromversorgung sähe heute aus wie die Brotversorgung der Bäcker. Wobei der Trend zur Konzentration auf immer größere Betriebe ja auch dort voranschreitet.

Bezeichnend in diesem Zusammenhang finde ich, dass das Militär und die Regierungen neben den allgemeinen Strom- und Kommunikationsnetzen immer auch eigene Insellösungen parat haben. Je reicher jemand ist, wie eben ein Staat, das Militär aber auch Großfirmen oder einzelne Privatpersonen, desto unabhängiger machen sie sich von der „Volksversorgung”. Aber das ist alles ein weites Feld, in dem man sich gedanklich leicht verlieren kann.

Jedenfalls noch haben wir Strom in Deutschland. Schweineteuren zwar, aber das hat die Mehrheit der Bürger ja bei der letzten Bundestagswahl so entschieden.

Dann werde ich mal kommende Nacht schnell noch etwas Strom anzapfen, um mir ein paar Filme reinzuziehen. Ab Morgen sind wieder Nachtschichten angesagt – auf Arbeit, da könnte ruhig mal der Strom 8 Stunden lang ausfallen, finde ich 😉

Konfliktberatung

Wachgeworden vorhin, kurz vor Mitternacht. Wieder die Datumsgrenzen missachtend, denn gleich beim Frühstück wird schon der 28. sein. Tja, da machste nix dran. Oder ich müsste die gesamte Uhr des Rechners umstellen – obwohl ich mir jetzt die Frage stelle, ob das Weblog dann nicht eventuell zwischen der neuen lokalen Windows-Zeit und der Server-Zeit durcheinander geräte. Naja, selbst wenn ich es könnte, würde ich’s wohl trotzdem nicht machen, denn dann käme über kurz oder lang ich selber dennoch wieder in neue Zeitkonflikte. Dazu fällt mir gerade spontan ein:

Geräten die Geräte in Konflikt und böten den Räten der Computeraufsicht mehr Gräten als Fisch, so könnte man auch sagen, in der Pfanne bräte mehr Fleisch als Fisch, was freitags bei einem Christen durchaus zu Konflikten geräte. Andererseits könnten mir sie als Ex-Katholik und Agnostiker ziemlich egal sein, wenn nicht eben die eigenen gottlosen Geräte durch Stolperdrähte einer nicht abgestimmten Zeit dermaßen in Konflikte geräten, dass sie aufgrund dieser ungenießbaren Gräten fortan ihren Dienst einstellten und ihn mir mit einer Fehlermeldung trotzig verweigerten.

Du siehst, gerade schwebe ich gedanklich in anderen Sphären. Das rührt wahrscheinlich daher, weil ich von vorgestern bis gestern Nachmittag meiner Zeitrechnung nonstop LKW-Videos angeschaut hatte: Ich wollte sie alle sehen, ALLE Videos der Frau Huong und der Frau Blecharczyk. Ich bin fast durch damit 🙂

Mein neues Cache-Management für WordPress

Seit ich WordPress benutze arbeitet das PlugIn „W3 TOTAL” im Hintergrund. Es wird und wurde von den meisten Usern empfohlen. Das funktionierte auch bisher tadellos. Seit dem letzten oder vorletzten WordPress-Update erscheinen aber immer wieder Fehlermeldungen und ich erlebe eine „gefühlte Verlangsamung” des kompletten Seitenaufbaus. Manchmal lässt sich das Weblog auf dem Smartphone sogar nur durch einen zweiten Aufruf erreichen. Vor allen Dingen erscheinen auch sehr nervige Aufforderungen, die Bezahlversion des Programms zu kaufen. Aber auch solche, dass zum Beispiel der Upload-Cache fehlerhaft sei. Dann wird mir in einem PopUp-Fenster gesagt, ich solle diesen Cache löschen. Wenn ich das mache, wird er aber nicht gelöscht, sondern die Fehlermeldung wiederholt sich einfach, der Cache bleibt weiterhin bestehen.

Ich habe das PlugIn gelöscht und neu installiert; keine Änderung. Was mich ebenfalls daran stört ist, dass alles nur in Englisch beschrieben wird. Erstens verstehe ich die Technik eh nicht besonders gut – ich bin Autor und kein Techniker – und dann in englischer Sprache, da verstehe ich fast nur Bahnhof.

Nun habe ich mal gegoogelt und als Cache-Management das PlugIn „WP Fastest Cache” gefunden, das in deutscher Sprache gehalten ist und mit bedeutend aufgeräumteren Einstellungen erscheint. Gerade mein Weblog ist ja recht einfach gehalten, dafür braucht es nicht solch ein kompliziertes, aufgeblasenes und sich selber designmäßig für das am Wichtigsten erachtende PlugIn wie „W3 TOTAL”.

Glaube ich. Wissen tu ich gar nichts 😉 Also möchte ich natürlich nicht den Tag vor dem Abend loben. Im Moment erlebe ich eine deutliche Verbesserung der Ladezeiten allein mit den Standard-Einstellungen von „WP Fastest Cache”. Und keine Fehlermeldungen. Ob das so bleibt, muss sich aber erst noch erweisen.

Neuverblendung

Die alte Verblendung zwischen Monitore und Schreibtischrummel war ja schon recht gut – zu 75 % gut 😉 – aber dadurch, dass ich auf den relativ unflexiblen transparenten Kunststoffstreifen schwarzes Panzerband geklebt hatte, wurde das im Laufe der Zeit unansehnlich, da das Klebeband sich wegen des in einem Bogen laufenden unter leichter Spannung stehenden Kunststoffstreifens mehr und mehr löste oder auch fiese großflächige Blasen und Falten warf. Hätte ich den Streifen lackiert, wäre es ähnlich schlimm geworden.

Also versuchte ich’s mal mit einer 10 Zentimeter breiten schwarzen Weichsockelleiste. Das rote Trägermaterial der klebenden Rückseite bleibt erhalten, denn es muss ja nichts kleben. So (unteres Foto) sieht es jedenfalls viel besser aus, auch wenn ein Foto davon schwierig ist und nicht die Wirklichkeit widerspiegelt. Schwarz zu fotografieren fällt mir seit jeher schwer, da man Schwarz eben nicht sieht und es nur durch das reflektierende Blitzlicht erkennbar wird. Im Normalfall bei normaler Beleuchtung siehst du also nichts. Und genau das ist ja Ziel einer Verblendung 🙂

Truckerin

Bin ja momentan im Nachtmodus, hätte aber gestern trotzdem genug Zeit für einen Eintrag gehabt. Wenn, ja wenn ich mich schon wieder auf YouTube festgesehen hätte. Stundenlang!

Diesmal entdeckte ich eine LKW-Fahrerin, die ihre Zuschauer auf ihren Reisen im Führerhaus mitnimmt. Iwona Blecharczyk heißt sie, ist Polin und fährt seit 13 Jahren ihren LKW durch Europa. Nach Jahren als „nur” Fahrerin hatte sie ihr eigenes Unternehmen gegründet, einen LKW finanziert und besitzt heute sogar schon zwei LKWs. Einen normalen („Volvy”) und einen 4-Achser für Schwertransporte („Volveg”). Auch hat sie ein paar Jahre in den USA quer durch den Kontinent LKWs gefahren und in Kanada die berühmte Eisstrecke befahren. Also eine sehr kompetente Fahrerin. Hinzu kommt, dass sie ein politischer Mensch ist, der sich für die polnischen Fahrer einsetzt. Und last but not least ist sie mit 1,14 Millionen Followern bei YouTube eine der erfolgreichsten polnischen Influencerinnen überhaupt.

Aber ich ungebildeter Mensch hatte noch nie von ihr gehört. Ihr gesprochenes Polnisch verstehe ich auch nicht, doch durch die englischen Untertitel sind die Videos ziemlich gut verständlich. Jedenfalls hatten mich von gestern Abend bis vorhin (gegen 7 Uhr) ihre Videos gefesselt. Sie liefen nonstop.

Hier kannst du sie dir auch anschauen.

Frohe Botschaft

Was für eine Symbolik: Am Tag der Auferstehung stirbt der Papst. Die Frohe Botschaft wurde in ihr Gegenteil verkehrt. Ein böses Omen für die Zukunft? Deutlicher könnte die Realität den Mystizismus der christlichen Kirche als Hokuspokus nicht entlarven. Aber ohne Religion sind wir als Menschheit schlicht verloren; irren von Glaube zu Glaube, schlagen uns deswegen die Köpfe ein und verlieren jede Orientierung im Chaos. Hätte uns die katholische Kirchenführung doch nur um einen einzigen Tag betrogen, der Stellvertreter Gottes läge malad im Krankenhausbett oder ähnliches, aber nicht mal dazu ist sie mehr in der Lage oder willens. Gott sprach heute zu den Menschen: „Siehe, ich habe euch verlassen.”

Die Frohe Botschaft wurde damit verändert; die Realität überbringt sie uns fortan mit jeder Geburt. Sie ist die Auferstehung des Lebens. Wenn wir schon unbedingt etwas anbeten wollen, dann lass uns doch die Kinder hegen und pflegen, denn sie allein sind die wahren Stellvertreter Gottes auf Erden.

Ostergruß

7 Uhr. Frohe Ostern! Mein österliches Herz begibt sich gleich zur Ruhe. Letzte Nacht sah ich fast die ganze 5. Staffel von „The Crown” und die Neuverfilmung „Der Graf von Monte Christo”. Fand ich nicht schlecht, allerdings längst nicht so gut, wie die vielen positiven Kritiken versprechen. Gerade zu Beginn hielt ich den Streifen dann doch eher für eine Comic-Verfilmung, so viele Logikfehler und Schlampereien am Set sind zu beobachten. Später wird er besser. Drei Stunden vergehen aber ohne Langeweile, das ist doch sehr positiv anzumerken. 6 bis 7 Bewertungspunkte vergeben wir.

Inneres Ich: „Wir?”

Bist du denn damit nicht einverstanden?

Inneres Ich: „Doch. Aber ich wäre schon gerne vorher gefragt worden.”

Sind Eure Heiligkeit, Eure königliche Hoheit oder Graf Stolzfuß des Inneren Herzens mit 6,5 Punkten einverstanden?

Inneres Ich: „Schon besser! Nimm sie, die Punkte, und vergebe sie in meinem Namen.”

Sonst nix los hier heute. Ich wünsche dir, liebe Leserin und lieber Leser, nun weiterhin ein vergnügliches Ostereiersuchen 🙂

Krieg und Frieden

Das russische Außenministerium lässt durch seine Sprecherin Maria Sacharowa folgendes zu Friedrich Merz und seinen „grundsätzlich denkbaren” Äußerungen für einen Taurus-Einsatz der Bundeswehr in der Ukraine wissen und stellt unmissverständlich klar:

„Es wäre für den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz sinnvoll, Folgendes zu verinnerlichen: Da ein Kampfeinsatz dieser Marschflugkörper ohne direkte Unterstützung durch Bundeswehrsoldaten unmöglich ist, wird ein Angriff auf beliebige russische Ziele, insbesondere auf kritische Verkehrsinfrastruktur – und Merz hat dabei ganz selbstverständlich die Krim-Brücke als Ziel genannt – als direkte Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an den Kampfhandlungen aufseiten des Kiewer Regimes gewertet werden. Mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen für Deutschland.”

 

Während die USA sich für den Frieden einsetzen, torpedieren im wahrsten Sinne des Wortes die EU und ganz besonders Deutschland jegliche Friedensbemühungen – aus Angst, bei einem Frieden nichts oder nicht genug vom Ukraine-Kuchen abzubekommen. Wir sollen unsere Söhne also für einen solchen Bundeskanzler in den Krieg und in den wahrscheinlichen Tod schicken? Definitiv nicht in meinem Namen. Friedrich Merz? Pfui Teufel!

Regelmäßiger IP-Wechsel für mehr Freiheit

O wie interessant. Google/YouTube verfolgt mal wieder „unanständige User“. Wer so unanständig ist und Videos bei YouTube anonym herunterlädt, wird geblockt. Fortan darf er nur noch Videos anschauen, wenn er sich bei YouTube oder Google anmeldet. Die individuelle IP-Adresse kommt somit auf eine Art Schwarze Liste. Erst wenn du eine neue IP-Adresse bezogen hast, ist die Sperre wieder aufgehoben.

Das habe ich wie folgt herausgefunden:

Nachdem ich über 100 Gigabyte Videos der Mechanikerin Frau Huong heruntergeladen hatte, was YouTube ungern sieht aber nichts wirklich dagegen unternehmen kann, da es legal ist, waren für mich am nächsten Tag sämtliche Videos (also alle anderen Videos auch) bei YouTube nur noch anschaubar, wenn ich mich dort angemeldet hatte. Das wurde bei jedem Browser gleich angezeigt: „Melde dich an, damit wir sehen, dass du kein Bot bist“, so ungefähr lautet die Meldung.

Da alle Browser identisch reagierten, war klar, dass dies kein Browser-Fehler sein konnte. Also versuchte ich eine VPN-Verbindung. Firefox ist mein Standard-Browser, doch der Opera-Browser besitzt so eine unglaublich komfortable Möglichkeit hierzu. Ein Mausklick genügt, und man wird umgeleitet, kann von einem Server irgendwo in der Welt surfen, was dem Adressaten, hier also YouTube/Google, eine andere IP-Adresse vorgaukelt. Damit konnte ich alle Videos wieder anschauen. Somit war klar, dass es an meiner individuellen IP-Adresse lag.

Diese IP-Adresse lässt sich binnen 10 Sekunden von jedem Router neu vergeben. Mit der neuen IP-Adresse funktionierte dann alles wieder wie gewohnt.

Früher wechselte die IP-Adresse einmal in 24 Stunden automatisch; heute bleibt die aktuelle monatelang erhalten. Je nachdem, was man im Internet macht, bei wem man sich anmeldet usw., ist man dann über Monate hinweg beobachtbar. Google weiß komplett alles, was du im Internet tust, kennt jede Webseite, die du ansteuerst, liest E-Mails mit – und alles ist mit dir bzw. immer mit deiner individuellen IP-Adresse verbunden. Hast du nur ein einziges Mal in dieser Zeit in einem Shop eingekauft, ist die IP-Adresse sogar mit deinem Namen und deiner Anschrift verknüpft.

Nun wissen leider die wenigsten Leute, dass sie mit nur einem Mausklick ihre IP-Adresse in der Routerkonfiguration ändern können. Das geht sogar bei den meisten Routern ohne Mausklick, indem einfach der Stromstecker des Routers gezogen wird, ein paar Sekunden gewartet und der Stecker wieder eingesteckt wird. Damit verbindet der Router sich neu und erhält eine neue IP-Adresse. Einfacher geht’s nun wirklich nicht. Für die Mehrheit, die aber nichts tut, wirken also YouTubes Strafmaßnahmen und Verfolgungen. Nur wer regelmäßig manuell die IP-Adresse ändert, bleibt von Spionage, Verfolgung oder ggf. von Strafmaßnahmen einigermaßen verschont.

Heute also ein kleiner technischer Tipp mit von Jahr zu Jahr größer werdenden Auswirkungen. Seit Google den Browserherstellern weltweit diktiert, was sie in ihre Browser einzubauen haben, liegt die Freiheit des Internets im Sterben. Da kann man noch so laut kritisieren, der Mehrheit der User ist’s leider egal. Falls du eine solche Meldung – aus welchen Gründen nun auch immer – ebenso erhältst, weißt du jetzt wenigstens, wie leicht dagegen vorzugehen ist.

Ein spekulatives Gefühl der Fremdheit

Um zu erklären, was ich gestern mit „alles hat sich verändert” meinte, muss ich noch etwas vorausschicken. Die Kreisstadt Kleve besitzt keinen zentral gelegenen Marktplatz, sondern eine sogenannte Ober- und Unterstadt, die durch eine Fußgängerzone miteinander verbunden sind. Die Geschäftigkeit einer Einkaufszone war dort früher vorhanden – ganz früher, ich meine vor 40 Jahren. Seit vielen Jahren siechen hier wie anderswo aber die Einzelhandelsgeschäfte dahin, denn auch in Kleve schlossen die großen Kaufhäuser und mangels Publikum nach ihnen die meist als Familienunternehmen geführten Geschäfte, die sich rund um oder in dieser zentralen Einkaufsmeile angesiedelt hatten. Sie werden von den nächsten Generationen nicht mehr weiter geführt, so dass ein langsamer Wandel hin zu dem Bild, das wir aus den meisten Innenstädten heute kennen, zu beobachten war und ist: Von Fachgeschäften zu Dönerbuden oder von Boutiquen zu Herrenfrisören. Handyshops, Sportwetten oder leerstehende Ladengeschäfte sind die Folge. In der Altstadt von Mönchengladbach ist es seit Jahren besonders auffällig: verrottet und heruntergekommen ohne gleichen. All das meine ich aber nicht, wenn ich davon schreibe, heute nichts mehr wiederzuerkennen, denn all dies gibt es schon sehr lange und hat viele unterschiedliche Gründe.

Außerhalb dieser zentralen Klever Fußgängerzonen (oder anderswo der Marktplätze) haben sich neue Zentren rund um Einkaufsmärkte gebildet. Diverse Discounter, gelegen um große Parkplätze herum, ziehen heute die Kunden und das Publikum an wie Magnete, so dass sich auch in deren Umfeld andere Händler ansiedelen, vor allen Dingen die Gastronomie. So auch in Kleve. Gestern besuchte ich McDonalds, nahm draußen bei einem lecker Tässchen Kaffee Platz, hätte aber genauso gut nebenan an einer vielbefahrenen Hauptstraße draußen auf den Stühlen vor einem Laden sitzen können, der Frühstück anbietet. Dort erlebt man heute jenes Treiben der Menschen, die man früher in den Zentren gesehen hatte. Ich saß also draußen und beobachtete die Umgebung. Der besondere Unterschied zu früher lag in der Vielstimmigkeit der Sprachen. Ihn meine ich mit den Veränderungen.

In den knapp anderthalb vormittäglichen Stunden hatte ich nicht einen einzigen deutschsprachigen Menschen gehört. Ob Mitarbeiter oder Laufkundschaft (es war mengenmäßig richtig was los), ein babylonisches Sprachgewirr von Menschen in den unterschiedlichsten sichtbaren physiognomischen oder kulturellen Erscheinungsformen hat dort die Sprache Deutsch faktisch zu 100 Prozent ersetzt.

Um keine Missverständnisse entstehen zu lassen: Ich finde dieses Multikulti überhaupt nicht schlimm; es erinnert an Reportagen über New York, die ich gesehen habe und ziemlich reizvoll fand. So etwas bereichert den eigenen Horizont. Es ist einfach die Veränderung zu früher, die mir ins Auge fiel, denn ich fühlte mich nicht wie in einer deutschen Kreisstadt, sondern eher wie im Urlaub in einem vielbesuchten Tourismuszentrum. Aber zu diesem positiven Gefühl gesellte sich natürlich auch jenes der Fremdheit: Im Urlaub befinde ich mich eben nicht zu Hause – aber das dann gestern war tatsächlich zu Hause. Also fremd im eigenen Land, so könnte ich das Gefühl am Besten beschreiben.

Es gab, anders als bei einem Urlaub, kein Zurück mehr nach Hause, denn ich war ja schon zu Hause. Die Heimat ist heute geschrumpft auf den Familien- oder Bekanntenkreis, sie ist nicht mehr das Land, ja, nicht einmal mehr die lokale Heimatstadt. Das ist eine Veränderung, die ich nicht mehr ausschließlich positiv betrachten kann. Denn mit ihr verschwindet auch das Zusammengehörigkeitsgefühl. Die gemeinsame Sprache verbindet bei allen Unterschieden. Ist sie aber einmal fort, ist man selber der Fremde unter lauter Fremden. Man ist rein faktisch heimatlos geworden. Die Heimat wird zu einem Bild in der Erinnerung, man lebt fortan in der Diaspora.

Das geht natürlich auch, ich meine, uns bleibt ja schließlich nichts anderes übrig, als unseren Platz unter den geänderten Gegebenheiten zu finden, und man kann sowieso immer und überall das Beste daraus machen. Ich möchte also hier gar nichts werten, sage nicht, ob etwas gut oder schlecht ist. Was sich aus dem Verlust der Heimat und der Sprache entwickeln wird, kann ich nicht voraussehen. Wahrscheinlich wird sich die Gesellschaft mehr und mehr in Gruppen oder Clubs zersplittern, in denen die neuen Generationen aufwachsen, die sie dann als Ersatz der verlorenen Heimat der Alten sehen. Das wird sich im Positiven wie aber genauso auch im Negativen zeigen. Also das Experiment, einer Kleinstaatlichkeit durch einen großen Überbau eines Staates zu begegnen bis hin zu einem staatlich geführten Kontinent (EU), scheint das Gegenteil des Beabsichtigten zu erzeugen: Nämlich innerhalb dieses Mega-Staats findet eine Zersplitterung wieder zu immer kleineren Einheiten statt; zuerst kulturell und danach dann politisch.

Das könnte man jetzt fortspinnen: Irgendwann tun sich ein paar kleine Einheiten zusammen und „erobern” andere, wachsen zu größeren Einheiten, wollen unabhängig werden und so weiter. Ein ewiger Kreislauf.

Wie dem auch sei. Mit dem Verlust der Heimat werden aus Erzählungen und der dokumentierten Geschichte in kommenden Generationen neue Sehnsüchte nach „der guten alten Heimat” entstehen. Da aber alle kommenden Generationen im selben Land aufgewachsen sein werden und dieses Land als ihre Heimat betrachten – zudem da alle Gruppen ihre eigenen kulturellen Sichtweisen verwirklicht sehen wollen, das ist immer so der Fall – wird das zu zukünftigen Verwerfungen führen, die heute kaum absehbar sind.

Naja, jetzt kannst du natürlich sagen, ich sei ein Spinner, auf so etwas könne man gar nicht nach einem anderthalbstündigen Besuch bei McDonalds vor der Tür schließen. Kann sein, dass ich spinne. Es ist ein Gefühl, ein Gefühl der Fremdheit, von dem ich schreibe, und wenn ich dieses Gefühl nun mal habe, dann haben andere es ebenso, denn niemand ist so einzigartig, etwas nicht zu teilen. Was daraus in vielen Jahrzehnten dann werden wird, in der Zukunft, wenn ich selber schon längst nicht mehr da sein werde, das ist natürlich nur eine Spekulation.

Gimmick

Kurz nach 22 Uhr: Jetzt erst komme ich zur Ruhe. War ein anstrengender Tag. Weil er mir nicht gefiel, was ich ja schon vorher wusste, habe ich mir zum „Trost” ein kleines Gimmick gegönnt, einen zweiten zusätzlichen USB-Umschalter.

Inneres Ich: „Der ist doch eigentlich nutzlos.”

Ja, isser, denn daran habe ich das Film- und Serienarchiv plus eine 512er SD-Karte angeschlossen. Das ist zwar im Netzwerk von den anderen 3 Rechnern sowieso zugängig, aber wenn das Netzwerk mal ausfallen sollte, kann ich die Archive trotzdem auf beiden Hauptrechnern nutzen. Manchmal schalte ich auch absichtlich den Router komplett aus; somit kann ich dann dennoch das Archiv hin- und herschalten und ggf. mit dem Win7-Rechner und dessen ebenfalls neuen curved Monitor Filme schauen.

„Wie jetzt? Gimmick oder noch’n neuer Monitor?”

Tja, ich möchte nicht als ein Konsumschwein gelten, darum lasse ich das zweite „Gimmick-Plus-Thema” besser mal nur angedeutet 🙂

Jedenfalls lässt sich der USB-Switsch durch den ansteckbaren kabelgebundenen zusätzlichen Umschalter wunderbar hinter allen Monitoren verstecken. Man muss sich schon arg anstrengen, um von oben hinter die großen Monitore schauen zu können und das Kabelgewirr samt USB-Switches zu sehen. Kleine Menschen können selbst das kaum, also steht der Umschalter gut ausgeblendet bzw. versteckt im nicht sichtbaren Bereich meiner Höhle. Tatsächlich habe ich ein 4er-Hub inklusive eigener Stromversorgung mit 4 gigantischen Wechseldatenträgern an den USB-Switch angeschlossen, selbst das funktioniert ohne Verlust der Transfergeschwindigkeit sehr gut.

Heute war ich zum ersten Mal seit ca. 12 Jahren in der Kreisstadt. Meine Eindrücke (es hat sich alles verändert!) schildere ich ein anderes Mal. Jetzt bin ich zu müde, zu erledigt für heute und lümmle lieber angenehm so vor mich hin. Bis morgen, gehab dich wohl.

Verheerender Mausklick

Meine Güte! Du fasst dir bestimmt jetzt an den Kopf, wenn ich dir folgendes sage, und du denkst, was für ein Idiot. Zurecht.

Aus Versehen habe ich knapp 600 Spielfilme gelöscht. Ich habe das falsche Laufwerk formatiert.

Weil ich stundenlang versucht hatte, einen imaginären Schreibschutz einer 512-GB-MiniSD-Karte zu entfernen. Das gelingt bis jetzt nicht, ich glaube, die Karte ist defekt. Es handelt sich dabei natürlich nicht um den mechanischen Schreibschutz oder um falsch gesetzte Sicherheitsattribute. Auch ist er weder mit Diskpart, noch via Regedit aufzuheben. Sogar der gute „AOMEI-Partitionsassistent” versagt. Aber während etlicher Versuche klickte ich ein Mal versehentlich das daneben angezeigte, also das falsche Laufwerk an und hatte einen 3-TB-Datenträger neu formatiert und partitioniert. Erst im Nachhinein bemerkte ich diesen Fehler. Das muss man sich mal vorstellen. Unfassbar dämlich!

Wie gut, dass ich ein Backup aller Film-, Serien und Datei-Archive besitze!

Es war zwar lästig, man kann schon sagen, über Dekaden alle Schreib- und Kopierarbeiten immerzu doppelt ausführen zu lassen, doch heute wurde diese Arbeit („Arbeit”, ich meine, es sind Mausklicks) endlich belohnt. Allerdings dauert die Wiederherstellung noch die ganze Nacht (gerade ist erst Mitternacht vorbei), denn die BackUps liegen auf mehreren zum Teil uralten mechanischen Wechseldatenträgern und kopieren in einer vorsintflutlichen Geschwindigkeit. Aber immerhin!

Das erinnert mich sehr an einen Studentenjob 1988, als ich in einer Zeitungsspedition für die Urlaubsvertretung des Vertrieb-Chefs vorgesehen war. Am letzten Tag hatte ich nur Minuten vor Feierabend wegen eines versehentlichen Enter-Befehls das komplette Computersystem der Firma formatiert. Du kannst dir sicher vorstellen, was da am nächsten Tag los war. Gut, dass es damals noch kein Internet und keine Smartphones gab. Wochen später wurde an mich herangetragen, dass sie zu viert mehrere Tage und Nächte Sonderschichten einlegen mussten, denn es gab damals noch kein regelmäßig gepflegtes BackUp bei ihnen. Hätten sie mich physisch erreicht, ich wäre in Stücke gerissen worden 🙂

Jaja, mehr habe ich heute gar nicht zu sagen. Menschen machen Fehler, Georgs bis ins hohe Alter.