Letzte Tage hatte ich auf YouTube einen Kanal entdeckt, der mich zunehmend fasziniert. Er heißt „Huong repair car”. Huong ist eine junge Frau, die in einer Garagenwerkstatt in Asien arbeitet und sich auf die Reparatur von Bremsen, Radlager und Getrieben von LKWs spezialisiert hat. Auch wird sie gerufen, wenn irgendwo ein LKW wegen eines Schadens liegengeblieben ist, um ihn dann vor Ort zu reparieren. So weit klingt es ja noch relativ normal.
Nun ist das asiatische Land nicht mit einem europäischen vergleichbar. Es wurde mir noch nicht ganz klar, um welches Land es sich dabei handelt; ich vermute Vietnam, Thailand, Laos, Kambodscha – diese Ecke halt. Eine Autoreparatur ist dort etwas völlig anderes als hierzulande. Arbeitssicherheit, Spezialwerkzeuge, klinische Sauberkeit, das sind alles Fremdwörter in diesen Ländern, der Megahammer scheint eines der wichtigsten Werkzeuge für Frau Huong zu sein. Aber wenn man den westlichen überheblichen Blickwinkel einmal außer Acht lässt und sich die Gegebenheiten genauer betrachtet, unter denen LKWs dort benutzt werden, dann lässt sich die Genialität in der Einfachheit der unterschiedlichen Reparaturen gut erkennen.
Besonders reizvoll werden die Videos natürlich durch die junge Mechanikerin, der man beim Zusehen kaum zutraut, diese schwere mechanische Arbeit kompetent auszuführen. Aber das macht sie voll und ganz, ich kam öfter aus dem Staunen kaum noch heraus.
Über 70 Videos von Reparaturen in der Länge von 30 Minuten bis über 2 Stunden haben sich mittlerweile auf dem Kanal angehäuft. Anderen bei ihrer Arbeit zuzusehen, macht ja generell Spaß, bei Frau Huong wird es zur Unterhaltung, von der man nicht genug bekommen kann. Ganz nebenbei wird das Zuschauen zu einer eigenen Horizonterweiterung, da man sieht, dass anderswo in der Welt dieselben Resultate wie hierzulande erreicht werden allerdings unter völlig anderen Herangehensweisen und Methoden. Viel Vergnügen beim Über-Die-Schulter-Schauen von (der?) Frau Huong.