Apperbart

Nu’ isses passiert, der Bart is ab. Größtenteils jedenfalls. Immerhin nach bestimmt 10 Jahren meines vollbärtigen Daseins. Biddeschön, das Beweisfoto „Apperbart”. Exklusiv hier geleakt und zum herzhaften Auslachen der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt – aber wohlweislich in einem über weite Bildteile geschwärzten Zustand zum Schutz wesentlicher arg kompromittierender Komponenten versehen, wenn Sie verstehen, was ich meine 🙂

Ansonsten: Die nächsten Arbeitsnächte stehen an. Gehab dich wohl, wir lesen uns, wenn du magst, am Ostersonntag wieder.

Ringkampf

Real-Life-Arbeitspause bis irgendwann am Montag.

Das Faulteufelchen ringt gerade noch mit dem Fleißengelchen, ob ich bis 13 Uhr noch schnell zur Post haste (Rollen und Löffel abholen), damit ich das nicht am Montag nach der Nachtschicht machen muss. Hachja, wie liebe ich doch solche inneren Auseinandersetzungen.

Derweil schon mal ein schönes Wochenende, gehab dich wohl.

Konsum

Für die nächste kleine Bastelarbeit habe ich mir gerade 4 Rollen bestellt, die ich am kommenden Montag unter die 4 Beine des Küchentischs im Erker schrauben werde. Es sind die kleinsten, die es bei Amazon gibt, ich meine, sie müssen ja am unteren Ende der schmalen Tischbeine ohne Überstand passen. Dann werden sie in 4 vorgegebene Löcher pro Rolle mit kleinen Schrauben fixiert. Es gibt auch jene Rollen, die seitlich angeschraubt werden, allerdings wirkt bei einem Tisch für die Standfestigkeit ja die Schwerkraft senkrecht am tragfähigsten, würde ich meinen. Jetzt kann es sein, dass ich die 4 Füße noch ein kleines Stück absägen muss. Das wird sich aber erst noch zeigen, denn insgesamt erhöht sich der Tisch durch die Rollen um fast 4 Zentimeter. Kann aber auch sein, dass sich dies noch im Rahmen allgemeiner Toleranz bewegt. Mal schauen.

Warum mache ich das überhaupt?

Wenn bei wärmeren Wetter die großen Fenster geöffnet werden, steht schlicht der Tisch im Weg, da die Fenster ja sehr tief reichen. Mit nur einem Tritt außen sowie innen aufgestellt könnte ich die Riesenfenster sogar bequem als Tür in den Park benutzen, was 5 Nachbarn (ältere Frauen übrigens) der baugleichen Wohnungen im Parterre allesamt tatsächlich genau so gemacht haben. Aber auch allein zum Fensterputzen (da Doppelfenster = 6 große Scheiben = 12 Flächen) stört der Küchentisch enorm; mit den Rollen ließe er sich leicht einfach beiseite schieben rollen. Die Rollen haben Bremsen, im Normalgebrauch steht der Tisch also stabil und fest. Wie gesagt, bis auf die noch ungeklärte Frage der Höhe.

Nächster Konsumeintrag:

Vanille-Eis esse ich gerne direkt aus der Dose. Jaja, ein Liter Eis setzt ganz schön an, doch beim Film- und Serien-Bingen gibt’s nichts besseres. Dazu benutzte ich bisher einen Eislöffel mit langem Stiel. Der ist beim Umzug allerdings verschwunden. Ich habe alles auf den Kopf gestellt, weiß der Geier, wo er gelandet ist. Nun ja, versuche mal einen einzelnen Langstiellöffel zu kaufen. Unmöglich. Online gibt es sie nur im Set, meist zu 6, 12 oder mehr Exemplaren. Vor Ort gibt es keine Geschäfte, die solche Löffel im Sortiment haben. Der nächste Laden wäre im 8 Kilometer entfernten Kleve – wobei Karstadt oder die Kaufhäuser ja längst pleite gemacht haben und in einem Spezialgeschäft ein einzelner Löffel sicher nicht unter 10 Euro zu haben ist. Ein Set von 6 Löffeln kostet bei Amazon aber 7 bis 20 Euro. Also habe ich das einzige Set von 4 Löffeln für 5 Euro gemeinsam mit den Rollen bestellt. Insgesamt 15 Euro Konsumausgabe. Das ist doch trotzdem recht günstig für das Mehr an dadurch gewonnenen Komfort, finde ich.

Und falls du jetzt denkst, dieser Tagebucheintrag sei so belanglos wie eine Reklame-Hauswurfsendung und allein das Lesen würde dich umgerechnet mehr Zeit kosten als 15 Euronen, dann würde ich dir sogar bedingt zustimmen – aber ich glaube, wenn ich am Montagabend den Küchentisch leicht und lustig hin- und herrollen werde und anschließend im TV-Sessel einen spannenden Film verfolge, ohne die empfindlichen Fingerchen voller klebrigem Eis immerzu abschlecken zu müssen, dann relativiert sich – zumindest für meine Wenigkeit – der Begriff einer bedingten Zustimmung dahingehend, dass ich den heutigen „belanglosen” Eintrag sogar mit einem Foto-Eintrag ergänzen werde 🙂

_____

Nachtrag: Da isser nun mit Rollen.

Friedensmission

Dass Telefongespräche der Bundeswehr abgehört werden, ist ein alter Hut. Sogar im Spielfilm von 2007 „Der Krieg des Charlie Wilson” (sehr empfehlenswet) wurde das bereits thematisiert. Und schon in den 1980er Jahren wusste jeder Mensch: Telefongespräche werden abgehört. Wahrscheinlich ist es sowieso seit der Erfindung des Telefons der Fall. Wenn also das Militär bis heute sensible Informationen nicht zu schützen vermag, dann ist das ein Problem der NATO bzw. der Bundeswehr, sicher aber nicht von Putin, dem Bösen.

Man sollte also erwarten, dass der Schwarze Peter den plappernden Offizieren der Bundeswehr zukommt. Es müsste eigentlich nachgerade um den Inhalt ihrer ausgesprochenen Fantasien gehen oder zumindest um die immer noch fehlende Abhörsicherheit, doch weit gefehlt: deutsche Journalisten und Politiker regen sich nur darüber auf, Putin damit eine neuerliche Steilvorlage geboten zu haben und/oder inwieweit Kanzler Scholz in den Klüngel rund um die Taurus-Nicht-Lieferungen längst vorher involviert gewesen sei.

Wenn ich nun ein solches (wie nenne ich’s denn nur? Na, sagen wir mal:) stümperhaftes Verhalten der Bundeswehr-Oberen in Zusammenhang mit dem noch dümmeren Marineeinsatz im Nahen Osten in Verbindung bringe und letzteren als bestes Beispiel für effektives pazifistisches Handeln anführe – unsere Fregatte „Hessen” schoss um ein Haar eine eigene Aufklärungsdrohne ab, hat kaum noch Munition und kann auch nicht mehr nachbestückt werden, da die Munition veraltet sei und schlichtweg nicht mehr hergestellt werde (das muss man sich mal vorstellen) – dann droht diesem leicht humoristischen Hinweis, jetzt da ich ihn zumindest angedeutet habe, leidlich Ungemach als Delegitimierung deutscher Politik sowie unserer Wehrhaftigkeit – und ich würde zu einem Fall für den Verfassungsschutz werden, der mich in den nächsten Tagen frühmorgens besuchen und mit dem Entzug meiner Computer und der beiden Smartphones „Mata Hari” wie auch „Guillaume” für mindestens ein Jahr bestrafen würde (Carl von Ossietzky: „In Deutschland gilt derjenige als viel gefährlicher, der auf den Schmutz hinweist, als der, der ihn gemacht hat.”). Also werde ich so etwas natürlich nicht sagen. Die Bundeswehr ist kein Haufen dummer Jungen (und ein paar Mädchen) und schon gar keine pazifistische Unterorganisation der alten Grünen. Dass die restliche Welt Deutschland trotzdem auslacht, nun, damit könnte Thomas Haldenwang seinen Kollegen vom Auslandsgeheimdienst reichlich zuarbeiten, sein Tatendrang wäre endlich ausgelastet, denn die halbe Welt müsste in der Folge durchsucht und bestraft werden.

„Am deutschen Wesen soll die Welt genesen” – ach, wie wäre das schön! Würde die Welt uns militärisch nacheifern, es gäbe fortan keine Kriege mehr. Also das Gegenteil von Spott und Hohn ist die Intention dieses meines Eintrages, sondern ein großes Lob an die Fähigkeiten der Bundeswehr. Weiter so! Wer uns folgt, rettet tatsächlich die Welt.

Miss Germany

Mir war und ist die Wahl zur „Miss Germany” sowieso völlig wumpe, doch die Aufregung bei den jüngeren Zeitgenossen über die aktuelle Miss Germany kann ich schon gut nachvollziehen. Eine fast 40-jährige Iranerin ist Miss Germany? Ob jemals eine Bio-Deutsche auch Miss Iran werden könnte? Jaja is’ klar, gibt’s im Mullah-Land sowieso nicht; aber selbst später, wenn es dort irgendwann vielleicht erlaubt werden sollte? Der Wettbewerb bräuchte einfach nur einen anderen Namen, dann wäre alles wieder gut. „Miss Vielfalt” oder so. Ich meine, die Kritiker der diesjährigen Wahl sollten eigentlich froh sein, dass kein Mann zur Miss Germany gewählt worden ist, nicht wahr?

Kein Geld von Nazis!

Man hört und sieht sie wie Pilze, die aus dem Boden sprießen, die Hinweisschilder vor Marktständen und Geschäften, dass Nazis unerwünscht seien. „Kein Brot für Nazis” zum Beispiel. Sehr lobenswert findet auch Thilo Schneider diese Aktion der Bäckerei „Karlchens Backstube” (original mit angedeutetem Deppenapostroph) und stellt ein paar zwingend notwendige Fragen hierzu. In den Kommentaren zu seinem Artikel wurde ich – da ich bisher über solche Aktionen nie wirklich nachgedacht habe – erst auf die logischen Konsequenzen aufmerksam, denn wenn „wir alle” solche Aktionen dem Wesen nach gutheißen, weshalb fordern dann nicht Kirchen oder die GEZ ebenfalls „Kein Geld von Nazis”? Das wäre doch mal eine weitgreifende Aktion, nicht wahr? Also stelle dir einmal vor, die GEZ würde den Rundfunkbeitrag allen Nazis zurückzahlen oder zumindest ab dem Bekenntnis „Ich bin ein Nazi” nicht mehr von ihnen erheben. Oder der Staat: Es würden deine kompletten Steuern erlassen werden, da die grün-linke Regierung als moralische Instanz und Vorreiter des einzig wahren Guten sämtliches Geld von Nazis empört zurückweisen würde. In einem solchen Fall wäre ich sofort ein bekennender Nazi, ich meine, wenn ich sowieso andauernd als Nazi beschimpft werde, na, dann bitteschön – was meinst du, wie viele Nazis wir plötzlich im Lande hätten? Leider, leider lassen sich der Staat, die Kirchen und der öffentlich-rechtliche Rundfunk aber reinen Gewissens auch weiterhin von Nazis bezahlen.

Banales

„Da sollse sägge Dä! Wie kann dat Perd mitte dicken Lippen flöten?” Nach den drei Maschinen gestern fand ich heute Morgen doch glatt noch einen Eimer Wäsche in der Dusche hinterm Vorhang (weißer 10-Liter-Eimer des ehemaligen Vogelfutters, die sind praktisch als Wäscheeimer). Also vier Maschinen, eine kommt noch hinzu. Aber erst nächste Woche. Wenn man das alles statistisch umrechnet, so bedeutet es eine Maschine pro Monat. Geht doch, nicht wahr? Da ich drinnen sowieso immer dasselbe anziehe – schwarzes T-Shirt, schwarzer Hoodie, schwarze mindestens eine Nummer zu große Schlabber-Jogginghose, also insgesamt ein prima ALDI-Outfit – und da ich bestimmt ein Dutzend dieser Garnituren besitze, kann man ja leicht hochrechnen, wie selten ein Waschtag nötig wird. Die abwechslungsreichere Kleidung für die Öffentlichkeit, Jeans, Cargohosen, Hemden und qualitativ hochwertigere Jacken, trage ich ja nur stundenweise, sind farblich variabel und bestehen ebenfalls aus mehr als einem Dutzend Garnituren, die noch dazu untereinander schön kombiniert werden können. Dafür bräuchte ich im Grunde genommen nur einmal im Jahr zu waschen. Abschließend fällt das Geplare mit dem jährlichen Wechsel der Bettwäsche (das ist ein Scherz. Ja, ist es das?) gar nicht erst ins Gewicht, denn wenn nicht waschen, dann wegwerfen und für 20 Euro neu kaufen. Ob nun Scherz oder nicht, du siehst, das Thema Waschtag ist  für mich aufgrund seiner Seltenheit eben eine erwähnenswerte Ausnahmeerscheinung. Wenn ich alle Jubeljahre eine Jeans oder ein Shirt etc. neu kaufe, dann eben nicht ein Exemplar, sondern es sind sind meist direkt 6 oder 12 oder gar 25 an der Zahl. Beim Einkauf also ziemlich teuer, beim Waschen günstig und in der Haltbarkeit enorm ausdauernd, was eine unschlagbare Gesamtrechnung bedeutet. Mode? Die interessiert mich nicht die Bohne, denn ich ziehe sowieso nur an, was mir und nur mir alleine gefällt.

Und schon habe ich wieder einen wichtigen, weltbewegenden Tagebucheintrag vollendet. Wie wär’s das nächste Mal zum Thema putzen? Nene, keine Bange, denn ich hasse putzen. Dazu würde ich ja nicht noch extra etwas schreiben, bin schließlich doch kein Masochist 🙂

Die Affen sind los

Völlig durchgeknallte woke Kulturaffen machen nun die Kinderlieder kaputt. Musst mal dort reinhören, das glaubt man sonst gar nicht. Zu Recht regt sich Kai Rebmann von Reitschuster.de darüber auf. Soll man diese Verunstaltung aber bierernst nehmen? Mir fällt es schwer bis unmöglich, auch wenn ich’s durchaus interessant finde, von solchen Versuchen zu erfahren, doch am Ende des Tages lassen sich die im Kulturgut fest verankerten Texte – man könnte sie als kulturelle Gene bezeichnen – garantiert nicht künstlich durch ein paar überambitionierte Äffchen verschandeln, auch falls die neuen Texte in Kindergärten Einzug erhalten sollten. Darüber hinaus singt jeder Mensch bzw. jedes Kind sowieso was und wie es mag. Erst wenn alte Texte verboten werden sollten und ihr Singen unter Strafe stünde, könnten wir darüber reden. Das wird aber wohl nicht geschehen. Denn wie heißt es doch so freudig schön gesungen? „Wir lassen uns das Singen nicht verbie-hie-ten …”.

Arbeits-Tagebuchpause. Bis Montag. Gehab dich wohl. Und singen wir auch weiterhin die bewährte jugendgefährdende Version – aber Vorsicht, das Lied könnte dir den ganzen lieben langen Tag nicht wieder aus dem Kopf gehen 🙂

Koordiniertes

Jaja, die Geschmeidigkeit der Jugend tauscht im Alter mit einem Ruckeln und Zuckeln. Während früher Körper und Geist als Einheit zum Beispiel morgens erwachte, trottet der Körper dem Geist heute lahm hinterher. Beispiel: die Stimmbänder, bzw. die Umwandlung des Software-Befehls hin zur akustischen Wiedergabe. Nein, ich meine hier nicht allein ein Krächzen oder zuvorderst ein Räuspern phonetischer Natur, sondern die Verfälschung der eigentlichen Befehlskette vom Gehirn zu den Stimmbändern. Während also beim Kaffee-Frühstück gegen 16 Uhr auf die inwendig gestellte Frage des zweiten Ichs, wie es mir denn heute so gehe, das Gehirn den Sprachbefehl ausgab: „Och, ganz gut. Ich glaube nur ausnahmsweise heute Früh zu viel Kaffee getrunken zu haben”, antworten die Stimmbänder per Selbstgespräch: „Och, ganz gut. Ich glaube nur ausnahmsweise heute viel zu früh Kaffee getrunken zu haben.” Ein kleiner aber aussagekräftig großer Unterschied, nicht wahr?

So schreitet der Verfall allmählich voran, jaja. Die Phase des Erwachens von Körper und Geist beginnt also mittlerweile etwas asynchron und muss sich erst noch synchronisieren. Wie gut, dass das bei mir bis aufs Innere Ich niemand zu hören bekommt. Denn das Geschilderte ist ja nur ein harmloses Beispiel. Es gibt da auch Sätze, wie … naja, gehen wir besser nicht ins Detail, kannst du dir sicher ausmalen; ein menschliches Gegenüber könnte doch mitunter ziemlich pikiert darauf reagieren 😉

Wie dem auch sei, Arbeitspause bis Mittwoch. Einen angenehmen Start in die Woche wünsche ich dir.

Auf dem Weg zum besseren Menschen

Heute KEIN Radio in the Tagebuch.

Inneres Ich: „Wow, ich staune!”

Wie wär’s denn mit der Frage, ob die Straffreiheit für Ladendiebstähle, die in einigen Bundesstaaten der USA schon längst Realität geworden ist und die gerade mit der üblichen zweijährigen Verspätung über den Ozean geschwappt ist, um in der Schweiz Fuß zu fassen, ob sie also demnächst auch bei uns eingeführt wird?

Inneres Ich: „Nein, das ist zu rechts, du Nazi! Man muss auch gönnen können. Du bist doch nur neidisch, weil du dir so etwas nicht traust.”

Na, dann vielleicht mit etwas Nachhilfeunterricht für die Bauern? Wie demonstriert man nachhaltig und wirkungsvoll, so dass man sich bei den Politikern nicht zu einer Lachnummer macht? Das zeigen gerade die Franzosen mal wieder, die am selben gestrigen Tag echte Bauernproteste auf die Straßen brachten. Mit Mist und Blockaden, die spürbar sind, und deren Vertreter sich nicht schon wieder wie unsere übergewichtigen Lobby-Verbandschefs mit Versprechungen abfinden, die die deutschen Proteste bis zum Sommer nun einschlafen lassen. Wenn dann von der Regierung natürlich wieder nicht geliefert werden wird und die Bauern abermals auf die Straße gehen, dann sind die Politiker überwiegend im Urlaub und lassen sich’s dort gutgehen. Bis nach dem Urlaub sind die Proteste vorbei und die Politiker haben erneut eine Begründung, nichts tun zu müssen; konnten sie ja nicht, denn das Parlament hatte ja Urlaub, war nicht beschlussfähig.

Inneres Ich: „O Gott! Nein! Auch das entbehrt nicht einer gewissen rechten Tendenz. Bauern sind Pöbel, schreibe so etwas und du wirst von den Grün-Linken geliebt. Andersherum drohen dir nur Strafen!”

Nun gut, dann versuch ich’s mal mit Fußball. Geht immer. Wollte mir sowieso bei Amazon neue Fanartikel kaufen. Eine Regenbogen-Fahne und solche Armbinden, die es schon im 10er-Pack gibt. Das braucht man als echter Fan heute …

Inneres Ich: „Es macht keinen Sinn mit dir heute! Du bist viel zu anti eingestellt, ein kleiner Berufsrevolluzer mit großer Klappe aber nix dahinter. Lass es einfach sein!”

Du siehst, liebe:r Leser:in, ich darf weder woke sein, noch realistisch, dann regt sich nur das Innere Ich auf. Egal, was ich schreibe, es gibt immer Kritik von innen. Also dann doch lieber Radio?

Inneres Ich: „Nein, auch da hast du gestern vollkommen zu Unrecht deinen Rant dagelassen. Unverschämt, wie du den Journalismus der akustischen Zunft beleidigt hast. Mein lieber Herr Georg, du musst etwas mehr Demut und Toleranz lernen.”

Nagut, ich gehe heute in mich und besuche einen deiner Workshops „Wie werde ich ein besserer Mensch?”. Derweil wünsche ich dir, liebe Leserin und lieber Leser, einen sonnigen Vorfrühlingstag in völliger Ausgeglichenheit. Ohmmm …

Nummerngirls und drehende Welten

Nun wünsche ich dir und allen anderen alles Gute für 2024! Neues Jahr, neuer Anlauf. Gong. Das Nummern-Girl reckt sich und hält die Tafel so hoch wie sie kann: Runde 24 in diesem Jahrtausend.

Mein letzter Rundgang auf Arbeit ist gerade vorbei. Ohne Girlie im Bikini und ohne Tafel. Nach 7 Jahren kam nicht mal eine Blaskapelle, kein Chef überreichte mir ein Geschenkkorb, niemand schüttelte meine Hand und bedankte sich für den pflichtbewussten Dienst bei Wind und Wetter, keine Ehrenbürgerschaft mit Eintrag ins goldene Buch steht an, genauso wenig wie eine Staatspension oder ein Büro samt Mitarbeitern – dabei würde mir eine Putzfrau und eine Wirtschafterin ja schon reichen 😉 Sogar die Kollegen in der Firmenzentrale bemerkten bei meiner letzten Meldung nicht, dass dies nun auch die tatsächlich letzte dieser Arbeitsstelle war. Nichts geschah, meine Wenigkeit trottete und radelte bei stürmischen Böen im Nieselregen nach Hause als sei ein ganz normaler Dienst zu Ende.

Tja, was beweist das mal wieder aufs Neue? Wenn du morgen fort bist, interessiert es keine Sau. Alle sind nur mit sich selbst beschäftigt, jeder lebt in seinem eigenen Universum, ist dort Mittelpunkt und die Welt dreht sich um 8 Milliarden Universen. Rechne die Tiere und Insekten noch hinzu, dann siehst du, dass die Welt viel zu beschäftigt mit der vielen Dreherei ist, um irgendwo einen Stillstand zu bemerken.

Samstag (huch, Freitag schon) fängt die neue Arbeit an. Eigentlich perfekt im Jahreswechsel untergebracht. Wenigstens bleibt mein Dasein und mein Universum noch eine Weile äußerst spannend und beweglich. Alles andere als Routine und schon gar kein langweiliger Trott sind angesagt. Dennoch genieße ich jetzt im Moment die absolute Ruhe, den momentanen Stillstand der Welt in der warmen Wohnung. Fegt eine Nacht lang der Wind um deine Ohren, dann merkst du erst so richtig, wie laut er eigentlich ist.

So, Tee ist fertig – von den in den letzten Tagen erwähnten drei neuen Sorten des aromatisierten Früchtetees schmecken übrigens alle drei gleich hervorragend, wobei die „griechische Aprikose” noch viel besser im auf Zimmertemperatur abgekühlten Zustand schmeckt; da könnte ich drin baden 🙂

Ansonsten schönen Feiertag, man liest sich.