Binge-Watching, Tag 2

6:30 Uhr: Staffel 2 beginnt. Übrigens sind Schlafpausen im Binge-Watching inbegriffen. Tee oder Kaffee stehen mir derzeit aber bis Oberkante Unterlippe. Was tun? Geradezu ideal sind hier die Brausepäckchen von „Ahoy-Brause”, die es bei Edeka gibt und die mich fulminant an meine Kindheit erinnern. Ein toller Werbesatz steht auf jedem einzelnen Päckchen hinten aufgedruckt, falls man ein Tütchen ohne Flüssigkeit in den Mund schüttet oder es von der Handfläche abschleckt: „Da geht was!”. So isses 🙂

Neuer einzigartiger Look

Oha! Ich möchte bei dir jetzt nicht mit Fotos Ekelpickel erzeugen, doch heute Morgen nach der Arbeit entdeckte ich an meinem schönen schwarzen M65-Parka Millionen Schimmelflecke oder Stockflecke. Er hing nur knapp zwei Monate ungenutzt, weil Sommer, an der Garderobe in der Mini-Diele. Gut, das ist ja noch nicht ganz so schlimm. Danach schaute ich mich im angrenzenden Schlafzimmer mal etwas genauer um. Unter dem Kiefern-Kleiderschrank war auch alles verschimmelt. Davon war aber nichts in den Schrank eingedrungen und auch nichts an der Wand hochgeklettert. Schlecht gelüftet, ist mir schon klar. Aber auch der Gitarrenkoffer, der seitlich am Schrank lehnte und den ich seit Jahrzehnten nicht mehr benutze, war von außen komplett weiß verschimmelt bzw. verstockt. Die Gitarre nicht und sonst auch nichts.

Wo kam der Schimmel her? 1. vom schweren Kleiderschrank meiner Vormieterin (den hatte ich ja übernommen und stehenlassen, wo er stand) und 2. vom an die Wand festgedübelten schmalen Schuhschrank in der Mini-Diele, den ich ebenfalls beim Wohnungseinzug übernommen hatte und der neben der Garderobe steht, so dass der Parka mit ihm in Berührung kam. Trotzdem war der Schimmel vor knapp 3 Wochen beim letzten großen Wohnungsputz noch nicht zu sehen gewesen.

Jetzt habe ich, statt gemütlich ein Tässchen Tee oder Kaffee zu trinken, doch glatt 2 Stunden geputzt und geschrubbt. Man, man, man! (oder schreibt man mannmannmann? Oder Mann, Mann, Mann?)

Womit bin ich den Flecken zu Leibe gerückt? Mit unverdünntem Chlorreiniger. So weit ganz gut. Doch dann kam mir die Idee, genauso auch den geliebten Parka zu behandeln. Also die Flecken konnte man einfach trocken abwischen, doch die Idee war, vorzubeugen. Somit füllte ich den Chlorreiniger in eine leere Sprühflasche und sprühte mal so drauflos. Ich weiß, Vorsicht, die Farbe! Das war aber sogar meine Absicht, denn ich mag ein verwaschenes Schwarz. Ist auch alles gutgegangen: Von außen hat sich die Farbe nicht oder kaum verändert (etwas ins Anthrazit vielleicht) aber beim Innenfutter erlebte ich eine tolle Überraschung! Ich meine das ohne Ironie. Denn die Farbe Schwarz wurde zu einem gescheckten leuchtenden Orange. Das sieht klasse aus. Also besprühte ich das gesamte Innenfutter! Und das Ergebnis zeigt das Foto eingangs (draufklicken = größer). Keine Sorge, ich finde dieses Resultat, wie gesagt, einfach nur wunderbar.

Herbstputz – die Leiche lebt

So gegen 12 Uhr 😉 heute Morgen, als ich mich zum Frühstückstässchen Kaffee an den Tisch in den Küchenerker begab, war’s dunkel. Blitz, Donner, Regen und Wind erschufen eine Atmosphäre wie im Herbst. Da gestern eh zu viel Sonnenschein und Sommer für körperliche Aktivitäten herrschte, werde ich dann gleich mal den Fiffi-Staubsauger aus seiner Ecke nehmen und ihn in gebückter Haltung die gesamte Wohnung abschlürfen lassen.

Inneres Ich: „Ernsthaft? Mit solchen Banalitäten gedenkst du dein Tagebuch zu füllen? Rings herum geht die Welt entzwei aber du staubsaugst einfach drauflos?”

Immer heiter weiter, sauber und rein in den Untergang. Man putzt ja zur Aufbahrung schließlich auch die Leichen der Liebsten möglichst hübsch heraus. Im Sonntagsanzug, geschminkt und mit kräftig Parfüm beseelt, wenn ich das mal so ausdrücken darf.

Inneres Ich: „Ja, aber …”

Nix aber! Es zählt allein der schöne Schein. Wenn unser witschaftsministernder die EEG-Umlage in den normalen Steuerhaushalt verschiebt, sieht die Stromrechnung viel sauberer aus und die Leute kriegen nicht mehr mit, wie hoch die Ausgaben für dieses schmutzige Korruptions-Geld sind. Aus den Augen, aus dem Sinn. Oder Sahra Wagenknechts U-Boot-Partei: Alle glauben, die sei neu, dabei handelt es sich um nichts anderes als den Staubsaugerbeutel des Fiffis nach der Säuberung.

Inneres Ich: „Oh! Auf diese Art der Politik fallen wir aber nicht mehr herein. Andernfalls müsstest du mit meinem Segen, statt staubzusaugen, den Inhalt des Beutels in der Wohnung neu verteilen.”

Genau, du hast es erfasst. Exakt das wird aber bei den beiden Landtagswahlen in knapp drei Wochen passieren; die Leute erkennen die Kosmetik nicht. Die Leiche lebt!

Noch Fragen?

Inneres Ich: „Nein, Herbst is comming soon …”

Kleine Widerhäkchen

18:30 Uhr; guten Morgen. Kennst du eigentlich den ewigen Widerspruch der Nachtschichten? Da ich am heutigen Sonntag frei habe, geht man doch davon aus, dass ich heute auch nicht arbeite. Ist logisch, oder? Trotzdem habe ich heute aber bereits rund 6 Stunden Arbeit hinter mir. Und zwar von 0 Uhr bis 6 Uhr. So ganz arbeitsfrei ist der freie Tag nach den Nachtschichten also doch nicht, obwohl er als arbeitsfrei allgemein betrachtet wird: „Georg, musst du heute arbeiten?” „Nein, heute habe ich frei.” 🙂

Und wie du an diesen aufgeschriebenen Worten erkennst, besitzt der erste freie Arbeitstag noch eine weitere Eigenheit: Man brabbelt nur alberne Schwurbeileien daher. Schwurbeln – übrigens ein Begriff, den ich in den letzten Tagen öfter benutzt hatte. Vielleicht lag das an der großen Querdenker-Demo in Berlin, die gestern stattfand und an der ich „eigentlich” gerne teilgenommen hätte. Wenn – ja, wenn ich denn frei gehabt hätte, ich meine, so richtig frei.

Dass diese Demo mit zigtausend Teilnehmern in den öffentlich-rechtlichen Medien so gut wie nicht stattgefunden hat und nur die dämlichen „Omas gegen Rechts” etwas sagen durften, geschenkt. Aber dass ich diesen Staatsfunk aus Sorge vor Repressalien immer noch mit meinem wenigen Geld bezahle, das hat mir das Spiegelbild meines Antlitzes im Badezimmer heute ziemlich unleidlich gemacht. Ich tu etwas, das ich überhaupt nicht tun möchte; ich kusche vor einer staatlichen Macht, die mich in letzter Konsequenz bei Nichtbezahlung der Rundfunk-Zwangsgebühr für meinen Freiheitswunsch einsperrt; die Angst vor dem Gefängnis ist größer als meine Sehnsucht nach persönlicher Freiheit. Wer hätte das gedacht? Also immer nur eine große Klappe und, wie man sieht, „eigentlich” nichts dahinter. Ein solches Spiegelbild im Bad mag ich nicht, daran kann auch die neue Lederkappe aus China nichts ändern, die vorgestern endlich angekommen ist.

Naja, jetzt gehe ich erst mal den Müll rausbringen, dann habe ich wenigstens etwas Sinnvolles heute getan, nicht wahr? Ich meine, tagein, tagaus nur Nölerei, das bringt einen auch nicht weiter.

In diesem Sinne genieße den heutigen Abend ohne Sonntags-Blues. Und für morgen wünsche ich dir einen möglichst angenehmen Start in die neue Woche.

Stehpinkler? Nein danke!

Ich kann vor der eigenen Kloschüssel stehend pinkeln, ohne dabei auch nur die geringsten Spuren zu hinterlassen, doch Männer, denen mein Badezimmer fremd ist, sind dazu einfach nicht in der Lage oder Willens. Selbst die alte, augenzwinkernde und extra der Haltbarkeit wegen von mir bereits vor 15 Jahren laminierte Fotokopie eines Hinweisschildes einer asiatischen Fluglinie hielt die penetranten Stehpinkler auf meiner Toilette nicht von ihrem Tun ab, so dass ich gestern wegen des neuen und sauberen Badezimmers (das der alten Wohnung war sowieso verhunzt und Marke Eigenbau aus den 80er Jahren) ein neues Schild in Augenhöhe angebracht habe (klick ggf. aufs Foto = lesbar größer). Ob es Wirkung zeigt, muss sich erst noch erweisen.

Wie unangenehm es ist, nach dem Besuch eines dieser steinzeitlichen Prinzip-Pinklers ihre Spuren zu beseitigen, das brauche ich wohl nicht besonders auszuführen. Nochmal: Ich kann spurlos im Stehen das kleine Geschäft erledigen, notfalls gibt es auch so etwas wie Toilettenpapier, und weil eben ich das sehr gut kann, erwarte ich es auch von anderen. Die Erfahrung lehrt aber, dass abseits ihres eigenen heimischen Toilettengangs, wozu ich mir keine Wertung erlaube, den meisten Zeitgenossen ihre Hinterlassenschaften schlichtweg egal sind (Thema öffentliche Toiletten) – sie glauben also, und ich unterstelle ihnen hierbei nicht einmal eine böse Absicht – dass Spritzer in gewisser Weise zur biologischen Normalität gehören und dass irgendwelche Haus- oder Putzfrauen sich erfahrungsgemäß schon darum kümmern werden. Ihre Mütter sind somit die eigentlich „Schuldigen” an der Misere, da deren Erziehung ihrer Jungens in dieser Hinsicht kläglich versagt hat. Nun, wie dem auch sei, deutlicher als jetzt kann ich den Delinquenten das Thema ihrer falsch verstandenen Männlichkeit kaum mehr in Erinnerung rufen, nicht wahr?

Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort

Schier am Verzweifeln bin ich. Jawohl. Denn nachdem ich gestern zum ersten Mal seit 3 Jahren (!) meine schwarze Dockers-Cap aus Baumwolle per Hand gewaschen habe (die glänzte schon und fühlte sich an, als sei sie wie ein Toastbrot mit Margarine bestrichen worden), verwandelte sich ihre Farbe in ein geschecktes fieses Braun. Jaja, ich weiß, selber Schuld, denn neben Spüli (weil fettlösend), konnte ich’s nicht lassen, auch einen großen Schluck Chlorreiniger dafür zu verwenden. Normalerweise erledigt der jeden noch so hartnäckigen Schmutz – tja, tat er auch, aber leider verwechselte er die Farbpigmente mit allgemeinen Gebrauchsspuren. Nun denn, etwas Verlust ist immer, das weiß man, schließlich besitze ich 3 dieser Kappen und 2 Lederkappen. Also wollte ich eine von ihnen mal eben schnell aus den Schrank nehmen und schon mal an den Haken der Garderobe hängen. Jetzt kommt die Verzweiflung ins Spiel: Wo sind die?

Mit 100-prozentiger Sicherheit weiß ich, dass sie beim Umzug letzten November in einen Karton gepackt wurden. Nur finde ich sie partout nicht mehr. Kann so etwas möglich sein? So groß ist meine kleine Hütte ja nun nicht. Selbst wenn ich 4 Mal hintereinander sämtliche Schubladen, Kommoden, Regale und Restkartons durchstöbere, die Kappen sind nicht mehr auffindbar. Wie verhext ist das.

Also habe ich bei Amazon schon mal vorsorglich neue bestellt, die aber erst vom 8. bis 14. August geliefert werden (kommen direkt aus China). Bis dahin muss ich dann die vergammelte tragen? Ehrlich?

Inneres Ich: „Lass sie doch ganz weg.”

Keinesfalls! Mein blanker Schädel ist leider nicht wie bei anderen Zeitgenossen wohlgeformt. Ohne Kappe sieht meinereiner schlichtweg verboten aus. Und Assi-Kappen mit Schirm setze ich ganz bestimmt nicht auf, eher würde ich ein Trockentuch mit 4 Knoten an den Enden tragen.

Jetzt kannst du, liebe Leserin und lieber Leser, natürlich sagen: „Du hast vielleicht Probleme! Wenn solche Nichtigkeiten meine einzigen Sorgen wären, wäre ich ein glücklicher Mensch.” Der Schein trügt allerdings, denn mein ganzes Selbstwertgefühl hängt an einer solchen Kappe, jawohl!

Inneres Ich: „Wenn dem so ist, dann kann es mit dem Begriff ‘Wert’ in deinem Selbstgefühl aber nicht so weit her sein, nicht wahr?”

Auch das stimmt nur bedingt. So etwas ist nämlich immer nur dann leicht gesagt, wenn man selber nicht davon betroffen ist. Es gibt Frauen, die können nicht ungeschminkt in die Öffentlichkeit gehen. Werden sie dazu aus irgendwelchen Gründen mal gezwungen, dann verstecken sie sich wie ein Häufchen Elend. So ähnlich ist das auch bei mir mit der Kappe, weshalb ich diese Frauen sehr gut verstehen kann.

Nichtsdestotrotz hatte ich genau für einen solchen Fall in weiser Voraussicht schon seit 10 Jahren vorgesorgt. Dass mir nicht mehr einfällt, wo sich die Reserve-Kappen befinden, das bin ich im Grunde auch selber Schuld. Denn exakt das kommt davon, weil ich mich innerlich ständig über Joe Bidens Demenz lustig mache; so etwas geschieht dann immer, ich hätte es wissen können, ja, wissen müssen; denn kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort. Umgehend. Stante pede. Nu’ hab ich den Salat.

Kleine Stichelei

Da bin ich mal zwei Tage/Nächte nicht bzw. kaum online und schon bewegt sich politisch allerhand. Trotzdem kamen weder der späte Verzicht Bidens auf die Präsidentschaftskandidatur, noch der Glaube, Vizepräsidentin Harris könne der Stimmung der Wähler in den USA einen Umschwung zu Links bereiten, überraschend – es wird nicht geschehen. Harris hatte schon einmal versucht, Präsidentin zu werden, wurde dafür aber auf dem Parteitag von den Delegierten der Demokraten heftig abgestraft. Warum sollte sich daran heute etwas ändern? Die Frau ist als Hardcore-Sozialistin so unbeliebt in den USA und im Rest der Welt wie ein Kropf. Schon mehrfach hatte ich geschrieben, einzig Michelle Obama könne den Wahlsieg der Republikaner ernsthaft gefährden. Ob es zu ihrer Kandidatur kommen wird, ist seriös heute nicht zu sagen; vieles spricht dagegen, einiges jedoch dafür – eine klare Aussage dazu wird von ihr bis jetzt verweigert; jede Spekulation wäre also nur ein Herumstochern im Nebel. Es gilt nach wie vor einfach die Tugend der Geduld: Abwarten und Tee trinken.

Eines fand ich allerdings richtig schön am Verzicht Bidens: Wir erleben unseren sogenannten „Qualitätsjournalismus” in reinster Blüte, denn noch wenige Stunden vor seinem Rückzug sagte der „Experte” Elmar Theveßen im ZDF (beim ZDF sitzt man in letzter Reihe), Joe Biden säße wieder fester im Sattel. Peng, Biden zeigte all den „Experten” das genaue Gegenteil. Realität schlägt Wunschdenken.

18:55 Uhr, guten Morgen! Gleich bin ich wieder auf dem Weg zur Arbeit. Diese kleine Stichelei musste aber unbedingt noch sein 🙂

Rest In Peace

Och, wie schade. Ein emotionales Tränchen verklärter Vergangenheit trübt meine Sicht und lässt mich kurz übers Auge wischen: Meine uralte externe Festplatte, ein für heutige Verhältnisse riesiger schwerer Klotz in der Größe einer flachen Zigarrenkiste, hat ihren Geist aufgegeben. Rest In Peace! Sie benutzte ich bis jetzt immer noch für die Datensicherung diverser eher kleiner Dateien, also keine Filme usw., wozu sie am Linux-Netzwerkrechner quasi so nebenher angeschlossen war. 750 GB, betrieben mit einem separaten schon vor Jahren durch ein neues ausgetauschtes 12-Volt-Netzteil, das war im Jahre 2000 eine kaum vorstellbare Größe für einen Wechseldatenträger. Sogar mehr passt heute bereits auf eine recht billige Mini-SD-Karte. Daran sieht man die wahnsinnige Geschwindigkeit der technischen Entwicklung. Nun gut, 24 Jahre ist auch schon eine gewaltige Zeit. Es spricht gleichsam für die hervorragende Qualität zumindest damaliger Produkte von „Western Digital”.

Inneres Ich: „Was ist denn kaputt an ihr?”

Sie startet nicht mehr. Es hat sich in den letzten beiden Wochen bereits angekündigt, da lief sie manchmal an und ein andermal eben nicht. Es wurde zur Glückssache. Seit gestern bewegt sich endgültig nichts mehr. Auch mit einem alternativen Netzteil nicht und auch ohne irgendwo angeschlossen zu sein nicht. Strom hat sie (Leuchtdiode), allein es fehlt der entscheidende Schubs, damit sich die innere Platte dreht. Das dauerte übrigens immer knapp 3 Sekunden, bevor sie aus ihrem Ruhemodus erwachte. Auch das ist für heutige Verhältnisse natürlich viel zu lange, hat mir aber nie etwas ausgemacht, im Gegenteil, denn im Geiste munterte ich sie bei Bedarf stets mit freundschaftlichen Worten auf: „Nun komm schon, altes Haus, ein klein wenig Bewegung tut dir bestimmt gut.” Man ist ja manchmal arg bescheuert, wie leicht technischen Geräten eine Seele eingehaucht wird, nicht wahr?

Jetzt ist also ihr Ende gekommen – und nein, mir kam nicht der Gedanke, sie draußen unter einem Strauch zu beerdigen.

Inneres Ich: „Was machst du denn mit ihr, mit der Leiche eines ehemaligen HighTech-Gerätes? Entsorgen?”

Nein, das nu’ auch wieder nicht. „Erst mal” kommt sie in einen Kramkarton, vielleicht baue ich sie ja irgendwann auseinander und schaue, ob sich damit noch spiel- und lerntechnisch etwas anfangen lässt. Falls nicht, zerstöre ich dann mechanisch die metallene Platte rabiat und für immer.

Tja, so ist es, alles vergeht, nichts bleibt ewig. – Bis auf die Küchenuhr 🙂

Bart

Guck mal (klick aufs Bild = groß), ich geh jetzt unter die evangelischen Pfaffen, so protestantische Prediger in den USA vor 150 Jahren. Oder gleich wie Lincoln höchstpersönlich, wobei der Bart dafür noch ein paar Tage wachsen muss. Ein Mittelalter-Spitzbart wie Wallenstein usw. war ja nicht schlecht, ist mir aber konturenschneidemäßig auf Dauer zu viel Arbeit. Nur Schnauzbart fand ich zu langweilig 70er, glatt rasiert zu faltig, wieder ein Vollbart recht einfallslos und Kinnbart, da denke ich beim Spiegelbild ständig an meinen Onkel selig oder an Insterburg & Co, Karl Dall oder Jürgen von der Lippe; nö, das muss nicht sein. Also probiere ich’s halt mal mit der Barttracht der Eiferer. Da muss ich mir jetzt nur einen ernsten Blick angewöhnen, was mir sicher nicht leicht fällt 🙂

Das Problem, ohne Problem zu sein

16 Uhr, guten Morgen und Tschüss bis Freitag (die Nachtschichten stehen wieder an). Übrigens wusstest du, dass man „Tschüss” laut Duden in vier Schreibweisen wählen kann? Groß oder klein, mit einem „S” oder mit zweien. Wie man gerade möchte, alles ist egal, nichts wird bevorzugt.

Ist diese liberale Handhabung nun ein Vorteil oder ein Nachteil? Ehrlich gesagt, da bin ich recht unschlüssig. Denn was bei „tschüs” gilt, müsste konsequenterweise auch bei anderen Worten gelten. Und was bei Worten gilt, muss dann auch bei Sätzen gelten. Wäre es so, würde sich die Sprache wieder zurückentwickeln und jeder schrieb, wie er mag. Endlich keine Regeln, jeder könnte sich ausdrücken und bräuchte nicht mehr alle Nase lang im Duden nachzuschauen. Es würde das Schreiben zweifellos vereinfachen. Aber da Schreiben und Lesen bzw. der Ausdruck und das Verstehen zwei Seiten einer Medaille sind, würde diese Wahlfreiheit das Lesen wiederum erschweren. Wer schon mal mittelalterliche Texte las, kennt das Problem. Andererseits kann man heute Texte wunderbar in einheitlicher Schriftsprache lesen, dennoch werden sie immer öfter nicht verstanden. Wenn sowieso immer mehr Leute trotz Regeln kaum noch Texte in ihrer Gesamtheit erfassen und verstehen können, wäre das dann nicht ein Argument, auf Regeln komplett zu verzichten?

Das sind die Fragen, über die ich mit mir selber heute beim Frühstück diskutiere.

Inneres Ich: „Na, wenn du sonst keine Probleme hast …”

So isses, habe ich nicht. Irgendwo muss ich sie dann ja herholen. Denn ein Leben ohne Probleme, also das geht bekanntlich schon mal gar nicht, gell?

Wasser marsch! (mit Nachtrag: oder doch nicht)

„Klack” machte es vor wenigen Minuten. Was is’n das?, fragte ich und hob die gerade ins Waschbecken gefallenen Einzelteile auf. Die komplette Halterung der Siebe ist in feine Einzelteile zerbröselt. Naja, kommt vor im Laufe der Jahre und Jahrzehnte. Was ich jetzt aber festgestellt habe, das ist der wesentlich leichter zu dosierende Durchfluss des Wassers und der damit in Zusammenhang stehende diffiziler steuerbare Schaltvorgang des Durchlauferhitzers. Es ist bedeutend komfortabler ohne Sieb. Was folgt daraus? Ich werde das Sieb nicht durch ein neues ersetzen.

Welch ein interessanter Tagebucheintrag, nicht wahr? Man könnte das Geschehen aber sogar bedeutungsmäßig ordentlich aufplustern: Freiheit für das Wasser! Gut, das klänge vielleicht ein wenig zu albern. Alsdann lobe ich die unabsichtliche Abschaffung einer weiteren Beschränkung. Da die meisten von uns es anders gar nicht kennen, wissen sie folglich nicht, welche Natürlichkeit des fließenden Wassers ihnen durch die behördliche Regulierungswut bis hinein ins Badezimmer bereits abhanden gekommen ist. Ohne Sieb-Erneuerung muss ich also selber verantworten, wie viel oder wie wenig Wasser für meine Reinlichkeit verwendet wird. Trinkwasserverschwendung in mitteleuropäischen Breiten ist sowieso Unsinn erster Güte, auf den ich im Detail nicht eingehe, der aber, wie man sieht, bereits am Wasserhahn im Badezimmer beginnt (der Perlator). Der nun zurückgewonnene Genuss eines „echten” Wasserflusses belohnt mich hingegen – dass allerdings das Klima dadurch die Apokalypse um 0,001 Millisekunden vorzieht oder dass ich den verdurstenden Menschen in der Sahel-Zone durch meine egoistischen Wasserspiele den letzten Sargnagel einschlage, damit muss sich jetzt das eigene Gewissen auseinandersetzen.

In diesem Sinne: Wasser marsch!

Nachtrag, 08.07.24: Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern? Weil es per Zufall genau ein solches Sieb bei Aldi gab (4 Stück für 3 Euro) und weil das Sieb samt dem Stück Rohr, in das es verbaut ist, als Design-Bestandteil des Wasserhahns dient (ohne sieht der Hahn kaputt aus) und weil mir eine oder keine Wasserersparnis sowieso egal ist, habe ich nun trotzdem ein neues Sieb eingeschraubt. Also im Grunde ist jetzt der komplette Tagebucheintrag was für’n Arsch Makulatur 🙂

Putztag

Das Dumme an dem Bodenbelag in Parkett-Optik ist, wenn ich kräftig unter Zuhilfenahme von Chlorreiniger, sagen wir mal, zwei Quadratmeter vom tief eingewachsenen Schmutz wunderbar befreit habe, sieht die vormals als sauber beurteilte Umgebung ihrerseits dreckig schmutzgescheckt aus, denn dann sieht man erst so richtig, wie viel Schmutz sich im Laufe der Jahrzehnte dort angesammelt hat. Wischen allein reicht da nicht. Ein Rattenschwanz tut sich also auf. Schweißtreibend und prima als „Home-Sporting” geeignet. Die Vormieterin, Gott hab sie selig, war Kettenraucherin und eine Wutz sondergleichen. Obwohl ich seit meinem Wohnungseinzug schon mehrfach geschrubbt habe, entstehen nach wie vor neue Unterschiede zwischen sauber hellen und solchen dunkleren Bereichen, die eben nicht den ersten Eindruck untermauern, sie gehörten zur Fake-Holzmaserung. Bestünde der Boden allerdings aus echtem Holz, bekäme ich den Schmutz nie mehr weg bzw. müsste den gesamten Boden abschleifen und neu versiegeln.

Inneres Ich: „Sei der Vormieterin doch dankbar, denn sie sorgt postum für eine regelmäßige Verringerung deines Bewegungsdefizits. Noch dazu erfährst du durch sie hinterher, also wenn, wie jetzt, alles fertig ist, solche wunderbaren und echten Glücksmomente, die ansonsten nur der gemeinen Hausfrau vorbehalten blieben.”

Stimmt! Danke, liebe Wutz Vormieterin, für den nachhaltigen Umgang mit dem Wischwasser und für deine vorausschauende Weisheit, deinen Nachmieter anhaltend gesundheitsfördernde sportliche Ertüchtigungen zu ermöglichen.

Apropos: Nass Schrubben geht immer noch am Effektivsten mit einem herkömmlichen Schrubber und anschließend mit einem Wischer, dessen Fleace mit einer Klick-Und-In-Die-Enden-Steck-Mechanik versehen ist (keine Ahnung, wie die Teile fachsprachig heißen).

Nu’ werde ich noch zwei Stündchen auf dem Sofa liegen, bevor es dann wieder zwei Nächte zur Arbeit geht. Bis Samstag also, halt dich nicht nur sauber, sondern schrubb dich rein 🙂