Gleich muss ich raus in die fiese regnerische und kalt-windige Welt. Der Kühlschrank ist fast leer (ich übertreibe). Den hatte ich gestern am heiligen Sonntag übrigens wiedermal abgetaut. Das war, wie mein Erfahrungswert gezeigt hat, diesmal auch wieder mit Föhn in 5 Minuten erledigt. Du hältst den Föhn nur Sekunden auf die dicken Eisschichten des Gefrierfaches, schon lösen sich riesige Brocken. Drei-, viermal, und das Eis liegt in der Schüssel. Danach schnell noch auswaschen und fertig.
Das ist sehr schön, denn dann bleibt einem mehr Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens. Als da zum Beispiel das „Favicon” wäre. Das Miniaturbildchen, welches du im Reiter deines Webbrowsers links neben dem Namen siehst. Das war bisher eine Blume, nu‘ isses ein Herzilein mit Karomuster 🙂
Okay, man ist für diese Mini-Bilder ziemlich eingeschränkt, denn bei der Verkleinerung geht das meiste verloren. Es können eigentlich nur eindeutige Symbole ohne Schnörkel und ohne dünne Zeichenlinien verwendet werden. Bei Text kein Wort, sondern maximal zwei Buchstaben und so weiter. Und du siehst dieses Favicon nicht am Smartphone, nur an Browsern der Notebook- oder Desktoprechner. Noch dazu ist es kompliziert, bei den Favoriten ein einmal gespeichertes altes Favicon durch das aktuelle angezeigt zu bekommen. Beispielsweise geht das mit dem Firefox 144 problemlos, mit dem Firefox 115 (Extended Release) aber nur mittels eines enormen Klickaufwands. Irgendwann aktualisieren sich die Favicons wohl auch automatisch. Habe ich zumindest gelesen, weiß aber nicht, ob es stimmt.
Nachrichten schaue ich vielleicht heute Abend, denn ich muss schon sagen, so ganz ohne News lebt es sich bedeutend unaufgeregter und harmonischer. Morgen folgen übrigens meine letzten beiden Nachtschichten der dreimonatigen Arbeitsverlängerung. Ich müsste traurig sein, denn das bedeutet deutlich weniger Geld – trotzdem bin ich bestens gelaunt. Ohne Auto (Kosten), ohne Schulden und wenn man gelernt hat, mit sehr wenig Geld auszukommen, gibt es auch weniger bis kaum Existenzängste. Ich muss nicht in den Urlaub reisen, denn wenn ich tagsüber oder nachts frei entscheiden kann, was ich tu und mache (zum Beispiel einen Spaziergang unternehmen ohne auf irgendwelche Zeiten für die Arbeit achten zu müssen), dann wird das Leben zu einem Urlaub.
Natürlich gilt das nur für mich als ein Alleinstehender, der momentan nicht mal für einen Hund oder eine Katze sorgen muss, das ist schon klar. Ich behaupte ja nicht, dass diese Art zu leben für jeden gut ist. Wenn nur die Hälfte der Chinaschuhe passen wird, laufe ich die nächsten 5 Jahre in ihnen herum und brauche mir keine Gedanken mehr ums Schuhwerk zu machen. Das ist sicher nicht jedermanns Sache. Gleiches gilt für die Kleidung. Wer, wie ich, schwarze Kleidung liebt, hat’s ziemlich leicht: Militär-Style in Schwarz war und ist seit jeher „modisch” und sieht für alle Gelegenheiten passend neutral aus. Und wenn man auch noch keine teuren Drogen benötigt aber für den Genuss des E-Dampfens erstens vorgesorgt und zweitens Do-It-Yourself gelernt hat, kommt man prima mit ganz wenig Geld aus. Wenn man sich an Kleinigkeiten erfreuen kann, dann kippt es (der berühmte Kipppunkt), und der Genuss der Freiheit – besser der Unabhängigkeit als Freiheit – zaubert dir ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht.
Jaja, ich höre schon die vielen Einwände. Es stimmt natürlich, das alles ist doch arg relativ zu sehen. Kommt einem beispielsweise eine Krankheit in die Quere, ist ein gutes Leben vorbei und das Elend tauscht seinen Platz mit dem Glück. Wie gesagt, es ist ja kein Universalrezept für ein zufriedenes Leben, was ich hier und heute schreibe, es soll nur verdeutlichen, dass ich anders als früher keinerlei Zukunftsangst mehr habe, denn am Ende befinden wir uns alle in Gottes Hand (oder Schicksal oder als was auch immer man das bezeichnen kann).
Jedenfalls sind morgen die letzten beiden beruflichen Nachtschichten angesagt und ich saufe schreibe mir mein Leben schön 😉
Und das glaubst du jetzt nicht, doch ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, dass gerade jetzt um 14:13 Uhr, als ich diesen Tagebucheintrag in die Eingabemaske des Weblogs gab, die AOL-Stimme erklang, die mir mit „Sie haben Post” den Empfang einer E-Mail der Firma ankündigte: „Der Dienst geht erst mal weiter, eure Arbeitsverträge werden angepasst.” Das Getriebe dreht sich weiter. Zu früh „gefreut” …