Gefallene Engel

Cool! Absolut toll, wie schnell „Harlekin” reagiert. Kaum hat Bundeskanzler Scholz das halbe Land derb beleidigt, folgt per Newsletter-Versand prompt die ihm geistig haushoch überlegene und humorvolle Antwort intelligenter Designerinnen und Designer. Der „Harlekin” schrieb dazu:

 

 

„TACH AUCH!

OLAF WILL’S WISSEN!

Der deutsche SPD-Kanzler Scholz beleidigte am 18.08. Friedensaktivisten in München wie folgt:

‘Und die, die hier mit Friedenstauben rumlaufen, sind deshalb vielleicht gefallene Engel, die aus der Hölle kommen …’

Soso.

‘Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen.’ Sagte übrigens ein anderer Kanzler der SPD, Friedensnobelpreisträger Willy Brandt.

Und Helmut Schmidt, ebenfalls SPD-Bundeskanzler: ‘Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln, als eine Minute schießen!’

Vielleicht sollten wir Olaf, den besten Bundeskanzler, den Amerika je hatte, zukünftig überall mit seinem eigenen Zitat begrüßen?!”

 

Von einer bunten Welt

In der Medizin gibt es so ungeheure Fortschritte, die einen den Mund vor lauter Staunen offenstehen lässt. Seit ein paar Jahren arbeitet sie sich in den Nano-Bereich vor, der Fantasie sind hier keine Grenzen mehr gesetzt. Auch aus der genetischen Forschung sind bereits allerhand praktische Anwendungen hervor gegangen, die noch vor kurzer Zeit als Science Fiction bezeichnet worden wären. Die Menschheit kann mittlerweile an Viren basteln, sogar künstliche Viren bauen, obwohl sie kein Mensch je zu Gesicht bekommt.

Da all dies (und noch viel mehr jetzt ungenanntes) heute bereits möglich ist, frage ich mich, was uns als Menschheit eigentlich davon abhält, die Pigmente unserer Haut, der Augen und Haare gleichfalls zu verändern? Und zwar in alle gewünschten Farben.

Dies sei nicht möglich, so wird einem sofort geantwortet. Ja, klar, jetzt im Augenblick ist das nicht möglich. Es besteht schließlich kaum ein Interesse daran, auf diesem Gebiet großartig und teuer zu forschen. Graue Haare lassen sich mit geringem Aufwand färben, niemand würde daher eine Milliardenforschung auf diesem Gebiet finanzieren.

Wie viel gewönne aber eine globale Gesellschaft, wenn es keine Rassenprobleme aufgrund des Aussehens von Haut, Augen und Haaren mehr gäbe? Wenn jeder Mensch seine Farben individuell aussuchen könnte? Noch dazu wechseln könnte? Wie viel materieller Wohlstand würde dadurch geschaffen werden? Wenn sämtliche Destruktivität aufgrund von angeborenen Unterschieden nicht mehr vorhanden wäre und alle Kraft dem gemeinsamen Ziel einer prosperierenden Gesellschaft in individuellen Farben zur Verfügung stünde? Dann wäre sogar der wirtschaftliche materielle Gewinn kaum in Zahlen zu messen, so groß wäre er. Auf allen denkbaren Ebenen wäre diese neue bunte Welt der heutigen haushoch überlegen.

Genau das war mein Traum letzte Nacht. Zuerst schafften es die Mediziner, dunkle und helle Haut durch Gentechnik zu erzeugen, was im Traum bereits in der Vergangenheit lag und als medizinische Sensation gefeiert worden war. Danach setzten die logischen Schritte der Weiterentwicklungen ein und durch genetische Eingriffe ließen sich die Farben von Augen und Haut von dunkel nach hell und umgekehrt innerhalb eines Jahrzehnts verändern. Am Ende dieser Entwicklung war es dann möglich geworden, binnen Jahresfrist alle für uns sichtbaren Farben zu erzeugen.

Unter diesen Voraussetzungen kamen im Traum plötzlich ein Autor sowie ein Regisseur daher und fragten mich, ob ich vielleicht einen finanzkräftigen Produzenten kennen würde, denn sie hatten die Idee eines Films über Utopia, über die positive bunte Welt der Zukunft.

Während meiner Überlegungen, mangels finanzstarker Kontakte eventuell ein Darlehen aufzunehmen und selber zu einem solchen Produzenten zu werden, erwachte ich aus dem Traum. Der neue Tag begann – aber nicht wie üblich im Einheitsgrau, sondern überall entdeckte ich die Buntheit des Daseins. Ich sah aus dem Fenster den Buntspecht an der Fütterungsstation und im Garten auf der Wiese den Hund „Bo”, einen schwarzen Berner-Sennen-Mix mit vierfarbigen Beinen und bunten Streifen auf dem Rücken. Ich schaute hinüber zu den wild wuchernden Sträuchern, wie sie in allen bunten Farben im Wind wehten, sah gelbe und blaue Baustämme, deren grünes Laub wie prächtige Gewänder wirkten und nahm bunte Insekten wahr, die mich faszinierten. Auf dem Weg zum Haus fuhr gerade der Postbote mit seinem gelben Auto vor, ich winkte ihm zum Gruß und es stieg ein blauer Mann aus dem Wagen, der meiner Großnichte ein Päckchen überreichte, das ihr Gesicht in glitzernden „Klein-Mädchen-Prinzessinnenfarben” erstrahlen ließ. Die Welt war plötzlich bunt. Auch ohne LSD. Real.

Und nochmals erwachte ich aus dem Traum. Es war ein Traum im Traum. Da begriff ich, dass der beabsichtigte Film bereits im Archiv meines Kopfes vorhanden ist. Ich selber war dessen Autor, Regisseur und Produzent in einer Person. Man sieht, was man sehen will. So einfach ist das Leben in einer bunten Welt.

Na? Als kleine Anregung deiner Fantasie für heute okay? Bitteschön und immer wieder gerne.

Alina Lipp: „Donbass – Auf der Suche nach der Wahrheit”

Selber denken. Die Art und Weise, in der die Vloggerin Alina Lipp hierzulande diffamiert wird, kommentiere ich mit keinem Wort. Schon vor ungefähr zwei Jahren wollte ich darüber schreiben, da begann die Hetze gegen sie bereits. Ich habe es trotzdem sein lassen, da es nichts bringt. Alina Lipp wurde von YouTube und den sozialen Medien natürlich längst gecancelt und in den Mainstreammedien wird mittlerweile über sie gehetzt und gelogen, wie dies kaum über jemand anderen geschieht. Sie wurde zur Zielscheibe für all den Russen-Hass im Lande.

Warum das so ist, ist mir nicht ganz klar. Liegt es vielleicht daran, dass sie eine telegene, sich eloquent ausdrückende junge Frau ist? Frauen, die gut aussehen und klüger sind als viele andere Menschen, die sich noch dazu mit Politik beschäftigen, galten seit jeher als Hassobjekte – seltsamerweise bei Männern und Frauen gleichermaßen. Man denke nur an die Hexenverbrennungen vergangener finsterer Zeiten. Man könnte hier aber auch Alice Schwarzer nennen, ebenso über Jahrzehnte ein Hassobjekt breiter Bevölkerungsschichten (erinnert sich noch jemand an ihren Auftritt mit Verena Pooth im Jahre 2001 bei Kerner, als es eben statt um Inhalte ums Aussehen ging?). Oder liegt es daran, dass Alina Lipp für jeden ersichtlich authentische Reportagen von den Menschen vor Ort anfertigt, in denen das Gezeigte der Wahrheit bedrohlich nahe kommt? Bedrohlich deshalb, da sie durch ihr Tun das Feindbild des bösen Russen zum Einsturz bringt. Oder liegt es einfach daran, dass sie als eine Nicht-Journalistin dennoch eine solch qualitativ hochwertige Arbeit abliefert, dass so mancher Journalist schlichtweg vor Neid erblasst?

Um sich ein objektives Bild zu machen – egal wovon – muss man immer alle Seiten anhören. Wer nur die Propaganda der einen oder der anderen Seite nachplappert, macht sich zum nützlichen Idioten der Hintermänner, die es in jedem Krieg gibt. Deshalb verlinke ich heute Alina Lipps Dokumentation über den Donbass. Sie ist in drei Teile von je ca. 45 Minuten Länge aufgeteilt. Und sie ist NICHT verboten:

Krieg

Zuvor ein Disclaimer, so etwas muss man ja heutzutage bei jeder Gelegenheit einfügen: Also nein, ich mache mich nicht über den Krieg lustig. Krieg ist furchtbar, unnötig und beinhaltet neben dem Tod nur noch die Kapitulation der Diplomatie. Die zivilen Opfer sterben ohne jeden Sinn für Dinge, die in ihren Leben bedeutungslos gewesen wären. 1.000 Jahre später und keiner weiß mehr, wofür es diesen Krieg überhaupt gegeben hat; 500 Jahre später und man macht sich auf Mittelalter-Festen einen Spaß aus den damaligen Schlachten; 100 Jahre später und kaum ein Mensch versteht z.B. die Gesellschaft des Kaiserreichs mehr.

Zeitlos bleibt aber der sarkastische Humor etwa von Jaroslav Hašek, der seine Romanfigur, den braven Soldaten Schwejk sagen lässt, dass er nun mal keine große Lust verspüre, für den Herrn Kaiser und seine Familie in die Schlacht zu ziehen. Wer so etwas vor 120 Jahren sagte, galt als Vaterlandsverräter, wurde gecancelt und bestraft und landete nicht selten dafür im Gefängnis. Heute gehören die Schwejk-Episoden zur Weltliteratur.

Bei all dem Leid kann ich deshalb auch den sarkastischen Humor russischer Soldaten gut verstehen, wenn sie ein ums andere Mal die Panzer aus westlicher Produktion stilllegen. „Und hier ist der gelobte ‘Leopard’ […] So furchteinflößend ist diese Technik auch wieder nicht […] Das sind jetzt unsere Trophäen” (zum Videoausschnitt).

US-Bradleys und deutsche Leoparden fallen derzeit reihenweise in die Hände der russischen Soldaten. Entweder werden sie zerstört oder deren Besatzungen verlassen panikartig die rollenden Festungen und lassen sie sogar mit laufenden Motoren zurück. Ein einziger Leopard kostet, je nach Modell und Ausführung, zwischen 3 und 7 Millionen Euro. Was könnte man mit den Hunderten Milliarden Euro für enorme humanitäre Hilfe leisten! Stattdessen werden die Kassen der Kriegsgewinnler gut gefüllt und den normalen Menschen bleibt wie immer nur das Sterben in all dem Dreck und Elend.

Und was macht die Religion? Das Christentum? Es schüttet Öl ins Feuer und fordert noch mehr noch schlimmere Waffen. Wir erlebten gerade erst auf dem evangelischen Kirchentag die Bankrotterklärung der Christen, den Abgesang des Neuen Testaments, den Jubel der Massen beim neuerlichen Ans-Kreuz-Nageln von Jesus Christus.

Humor ist das einzige, was einen vor der schieren Verzweiflung bewahrt. Ob Schwejk oder M*A*S*H. Wie hieß es noch vor wenigen Monaten in den heimischen Medien? Den Russen fehle es für ihre Militärtechnologie, ja sogar für ihre Waschmaschinen an westlichen Computer-Chips; heute können sie jene aus den Leoparden nehmen und sie in ihre Waschmaschinen einbauen.

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Nachtrag: Achtung, Humor!

Er hat mit dem Frieden gedroht

Ex-Präsident Trump sagt, er wolle den 3. Weltkrieg verhindern und werde als zukünftiger Präsident sofort den Ukraine-Krieg beenden. Was schreiben deutsche Leitmedien dazu? Ich war bass erstaunt, denn so etwas hätte es bis vor Kurzem wirklich nicht gegeben. Das „Handelsblatt” titelt zum Beispiel, so man denn die Intention des längeren Titels zusammenfasst (in einem Bezahlartikel, in dem eh nur gegen Trump gegiftet wird und den man sich folglich sparen kann): Trump droht mit Frieden.

Unfassbar, wie sich die mediale Welt in wenigen Monaten um 180 Grad gedreht hat.

1984: Krieg ist Frieden. Man hat George Orwell bislang belächelt als einen dystopischen Science-Fiction-Autor. Manche haben vielleicht gewarnt, dass es mal so weit kommen könne, aber dass wir uns bereits mittendrin in der „Orwellschen Umkehrung” der Begrifflichkeiten und des Denkens befinden – und dass es keinen Aufschrei deswegen gibt, das ist erschreckend.

Ich lass die News deshalb für heute lieber links liegen und widme mich einer neuen Serie: „Kindred*, ein 8-Teiler mit einer vielversprechenden Geschichte. Ein bisschen Mysik, etwas Historie, ein Krimi – von allem etwas, für jeden etwas. Mal gucken, ob auch etwas dran ist. Ich werde dann wohl morgen berichten.

Bis dahin, gehab dich wohl.

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* Nachtrag: O mein Gott! „Kindred” ist eine B-Produktion, etwas, mit dem man Menschen foltern kann. Serien-Beschreibungen hören sich mitunter ja ganz interessant an, die 1. Episode war auch gut anzusehen, doch ab der 4. war Schluss, denn eine solche billig produzierte Serie nach Art südamerikanischer Telenovelas tut einfach nur weh. Also vergiss diesen TV-Tipp. Beim nächsten Tipp gucke ich mir mindestens die Hälfte erst mal selber an.

Frieden geht nur übers Portemonnaie

Erster Eindruck: Nunja, dass die regierungsfreundlichen links-grünen Medien aus den 50.000 Teilnehmern der Demo 13.000 machen, wundert mich seit den „Corona-Demos” nicht mehr. Es ist fast wie in der Endphase der damaligen DDR: man konnte den öffentlichen Verlautbarungen über die Zahlen an den Montags-Demos getrost ¾ hinzuzählen und kam dann der Wirklichkeit näher. Trotzdem: auch 50.000 Menschen, die zwar sehr viele sind, sind keine 500.000 wie im Bonner Hofgarten. Dazu dann die repräsentative Umfrage von Boris Reitschuster bei INSA, und es wird schnell klar, dass eine Mehrheit nach wie vor nach Krieg brüllt (den aber bitte andere für sie auszufechten haben).

Wenn ich etwas Positives daran erkenne, dann ist es der Unterschied zur Zeit vor dem 1. Weltkrieg, als locker 95 % der Bevölkerung nach Krieg geschrien hatte. Etwas weniger als die Hälfte der Leute will ihn eben nicht – und das ist schon eine gewichtige Menge. Sie wird ganz sicher in den nächsten Jahren noch kräftig ansteigen, nämlich dann, wenn sich die Gemengelage in Asien zuspitzt und die Auswirkungen der Sanktionspolitik für jeden deutlich spürbar werden. Frieden geht halt auch nur übers Portemonnaie.