Krieg und Frieden

Das russische Außenministerium lässt durch seine Sprecherin Maria Sacharowa folgendes zu Friedrich Merz und seinen „grundsätzlich denkbaren” Äußerungen für einen Taurus-Einsatz der Bundeswehr in der Ukraine wissen und stellt unmissverständlich klar:

„Es wäre für den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz sinnvoll, Folgendes zu verinnerlichen: Da ein Kampfeinsatz dieser Marschflugkörper ohne direkte Unterstützung durch Bundeswehrsoldaten unmöglich ist, wird ein Angriff auf beliebige russische Ziele, insbesondere auf kritische Verkehrsinfrastruktur – und Merz hat dabei ganz selbstverständlich die Krim-Brücke als Ziel genannt – als direkte Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an den Kampfhandlungen aufseiten des Kiewer Regimes gewertet werden. Mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen für Deutschland.”

 

Während die USA sich für den Frieden einsetzen, torpedieren im wahrsten Sinne des Wortes die EU und ganz besonders Deutschland jegliche Friedensbemühungen – aus Angst, bei einem Frieden nichts oder nicht genug vom Ukraine-Kuchen abzubekommen. Wir sollen unsere Söhne also für einen solchen Bundeskanzler in den Krieg und in den wahrscheinlichen Tod schicken? Definitiv nicht in meinem Namen. Friedrich Merz? Pfui Teufel!

Schon wieder dicker Fuß

Nur viermal hatte ich im letzten Jahr mein Fahrrad bewegt. Zum letzten Mal gestern. Zweimal habe ich mich satt „auf die Fresse gelegt”, wie es so schön derb heißt. Wann das letzte Mal? Genau, gestern. Wieder kann ich mich einige Stunden danach kaum bewegen, da der Fuß beim Sturz fies umgeknickt wurde und jetzt dick ist. Letztens war’s der rechte, nun ist’s der linke. Ausgleichend irgendwie. Krankmeldung is‘ nich‘, da ich die letzten drei Monate der Arbeit eine sogenannte Sitzwache ausübe. Auf’m Hintern sitzen geht ja. Ein Furunkel wär‘ nicht schlecht, kriegt man aber eher weniger beim Fahrradsturz.

Jetzt überlege ich ernsthaft, ob ich überhaupt noch Radfahren soll. Irgendwie ist da ein Dauerwurm drin. Rika fährt ein Trike, das wäre natürlich etwas anderes. Aber teuer sind diese Teile. Vielleicht kann ich’s mir trotzdem demnächst leisten, denn „das Geld muss raus!”, bevor ich mich zwischen jetzt und Rente arbeitslos werde melden müssen. Mal schau’n.

Nacht: Diese ist arbeitsfrei. Um vom elenden Schmerz abzulenken, schaue ich weiterhin „The Crown”. Viele Episoden mit Momenten voller Komik, verschmitztem Humor, dann aber auch wieder echte und zu Herzen gehende Tragik. Eine gute Mischung. Hervorragende Schauspieler, tolle Drehbücher und alles perfekt in Szene gesetzt. Die letzten beiden Staffeln fand ich seinerzeit nicht so gelungen, doch die ersten 4 grandios. Bin gespannt, wie ich es bei der Wiederholung einschätzen werde. Noch bin ich aber erst mitten in der 2. Staffel.

Morgen wird dann ein Tag nur in humpelnder Schrittgeschwindigkeit oder gleich ganz ohne Bewegung. Auf der faulen Haut liegen ist angesagt. Bis dass die Sitzwache ruft 🙂

Eine Traumdeutung

Letzte Nacht (heute tagsüber) träumte ich Seltsames. Vorher, Sekunden vor dem Zubettgehen, schaute ich kurz aus dem Fenster und sah die freie Draußenkatze, wie sie auf dem Fensterbrett des Nachbar-Erkers saß und auf die Nachbarin wartete, die sich mit der Katze stets beschäftigt. Eine alte Frau, die aber zur Zeit im Krankenhaus liegt. Die Katze wartete also vergeblich. Ich überlegte kurz, mein Fenster zu öffnen und ihr irgendeine Katzenleckerei zu geben, verwarf den Gedanken aber, da es höchste Zeit für mich war, endlich zu schlafen. Gleich geht’s ja wieder in die nächste Nacht.

Also begann ich zu träumen: Fremde, eigenartige Geräusche drangen in mein Ohr, während ich vor den Monitoren saß. Ich stand auf und verfolgte langsam die Geräuschspur. Sie zog mich ins Schlafzimmer. An der Tür befindet sich eine Steckdose, die Geräusche kamen aus ihr. Dem musste ich auf den Grund gehen, könnte ja ein Kurzschluss sein. Also schraubte ich die Verkleidung der Dose ab und sah dort hinein. Da waren aber keine Kabel, sondern ein dünnes Rohr etwa im Umfang der Steckdose, das weit in die Wand hinein reichte, viel weiter als die Wand überhaupt dick ist. Ich setzte mich auf den Boden und schaute wie durch ein Fernrohr dort hinein. Ganz am Ende sah ich einen hellen sonnendurchfluteten Raum, einen Ausschnitt eines großen Raums, so etwas wie ein Taubenschlag. Und da tummelten sich nah an der Öffnung Ratten und Mäuse um eine sitzende Katze; sie machten sich über ein Stück Gouda-Käse her und die Katze sah ihnen dabei seelenruhig zu. Um sie herum flatterten neugierige Tauben, Meisen und Spatzen und sogar einen kleineren Raubvogel, einen Habicht, glaubte ich zu erkennen.

Deswegen sprach ich im Traum zu einem real nicht vorhandenen Mitbewohner oder einer Mitbewohnerin, das war nicht ersichtlich, ob ich nun eine ganze Dose Insektenspray dort hinein sprühen solle, weil Schädlinge und so. Ich hielt die Dose schon in der Hand, wollte gerade auf den Sprühkopf drücken, da wurde ich wach und musste aufs Klo.

Das Bild der neugierig spielenden Tiere in ihrem hellen sommerlichen Zuhause hat sich regelrecht ins Gehirn festgefressen, sonst wüsste ich jetzt kaum etwas davon.

Und ich kann den Traum sogar vollständig erklären: Vor vielen, vielen Jahren rottete ich ein Hornissennest verbotenerweise in der alten Bauernkate aus, das die Biester in einem Jalousiekasten gebaut hatten. Von innen bohrte ich zwei Mini-Löcher in den Kasten, so klein, dass sie nicht dadurch schlüpfen konnten, aber groß genug, um ein längeres Plastikröhrchen an einer Insektengift-Sprühdose hineinzuschieben. In der Folge hatte ich beinahe die gesamte Dose da rein gesprüht. Das wirre Geräusch der in Panik verendeten Hornissen hat sich genauso in mein Hirn festgefressen wie das Bild der Tiere im Traum. Und genau das war das Geräusch, das ich hörte. Der Traum war also eine Verarbeitung des eigenen Fehlverhaltens, selbst nach Jahrzehnten, es war das schlechte Gewissen, das sich meldete, weil ich ein Armageddon über die Hornissen herein brachte. Und das verknüpft mit der Katze, für die ich nämlich eigentlich das Fenster sehr gerne geöffnet hätte, um ihr ein Leckerchen zu geben.

Aber warum Vögel, Mäuse und Ratten, fragst du jetzt vielleicht. Das lässt sich ebenfalls leicht erklären, weil eine andere Nachbarin (also nicht die mit der Katze) wegen einer Denunziation eines wieder anderen Nachbars von oben vor wenigen Monaten von der Hausverwaltung eine Abmahnung erhielt, da die Frau seit Jahren täglich die Vögel füttert, dies aber Mäuse und Ratten anziehen würde. Darüber empörte ich mich innerlich und bot der Frau meine Solidarität an (seit ich hier wohne, habe ich weder eine Maus, noch eine Ratte gesehen. In der alten Kate auf freiem Feld gingen die Mäuse ein und nicht mehr aus, wurden von den von mir aufgestellten Schlagfallen reihenweise hingerichtet, und die Ratten lebten im Schuppen – hier gibt es nichts dergleichen, es war einfach eine Universal-Rechtfertigung des auch bei anderen Gelegenheiten denunziatorisch veranlagten unzufriedenen Nachbarn).

Viola, der Traum ist bis in die letzte Kleinigkeit erklärt: Das schlechte, das plagende Gewissen versus eines heldenhaften Vorkämpfertums für die lieben Vögel und die Tiere allgemein. Eine Verwandlung vom Saulus zum Paulus gewissermaßen 🙂

Nix wie wech

So, 17 Uhr hamwoss, nachher gehe ich zur Arbeit, morgen dasselbe, und bin dann bis Neujahrsabend erst mal komplett verschwunden. Kein Kummer macht sich breit, sondern Freude, dass ich an diesen Tagen arbeiten darf. Denn wäre dienstfrei, würde ich mich sowieso von der Öffentlichkeit fernhalten und mich vor ihr verstecken, doch so wie in diesem Jahr bekomme ich das Verstecken sogar doppelt bezahlt – wobei meine Verweigerungshaltung eher weniger mit anderen Menschen zu tun hat, also grundsätzlich, meine ich, sondern viel mehr ist sie so’n Charakterding, ist bei Karneval genau gleich, nämlich das Vermeiden kollektiver Ausgelassenheit zu einem festen Termin oder, wie beim Karneval, Freude auf Kommando. Sämtliche Grenzen fallen, die größten Schwachmaten betatschen einen und jene, um die man im normalen Leben zumindest gedanklich einen Bogen macht, drücken einem ihre wulstigen Lippen ungefragt ins Gesicht. Ausgerechnet mir, der ansonsten wegen seiner „Nazi-Meinungen” von diesen Gutmenschen meist nur übel beschimpft und gecancelt wird. Bäh!

Also dann mal viel Spaß in diesem munteren Reigen. Den ganzen Tag lang höre ich schon im Geiste Alice Cooper: „No more Mr. Nice Guy. No more Mr. Clean …”

Deutschland im Krieg?

Liebe CDU-Wähler, für den Fall seiner Kanzlerschaft möchte Friedrich Merz Russland ein 24-Stunden-Ultimatum stellen: Entweder Putin zieht sich aus der Ukraine zurück oder Deutschland wird Taurus-Raketen liefern.

Einmal abgesehen vom Bibbern der Russen vor lauter Angst vor den Deutschen, bedeutet das eine Eskalation, deren Antwort nicht seriös vorhersehbar ist. Das weiß Merz natürlich selber, er verlässt sich einfach bei seinem Tun auf die NATO. Sollte Deutschland von Russland deswegen angegriffen werden, wird die NATO schon Deutschland verteidigen. Ein Handeln gewissermaßen wie ein Haushund, einer dieser winzigen Kläffer, dessen Gebell und Zähnefletschen nur in der Gewissheit stattfindet, sich in einem sicheren Raum zu befinden; öffnet davon unbeeindruckt der Einbrecher hingegen die Haustür, ist das Hündchen dermaßen irritiert, dass es lediglich leicht empört und schmollend den Dieb bei der Hausdurchsuchung aus einer Ecke heraus beobachtet oder ihn gar neugierig begleitet. Merz glaubt also, um in diesem bildlichen Beispiel zu bleiben, dass er sämtliche Konsequenzen, die aus seinem angeberischen Verhalten entstehen, persönlich schadlos aus geschützten Räumen wird beobachten können. Die Versager der Politik, diese kaum erträglichen Egomanen, sitzen in Atombunkern oder im Ausland und schauen zu, wie das Land zerstört wird und wie wir alle der Reihe nach elendig zugrunde gehen. Ist das der Kanzler, den ihr euch wünscht?

Ist die Frage der Taurus-Lieferungen nicht eine des nationalen Interesses, die, wenn überhaupt, nur per Mehrheitsentscheid von den Volksvertretern – von allen – im Parlament getroffen werden kann?

Ich meine, im Falle eines „Hineinschlidderns” in einen 3. Weltkrieg erübrigen sich sämtliche anderen Diskussionen; ob die illegale Einwanderung, der Niedergang der Wirtschaft, die Energiewende, die ausufernde Bürokratie oder der Genderwahn – wenn die meisten Bürger sterben, die Fabriken kaputtgebombt und das Land radioaktiv verseucht ist, was bleibt da noch für wen übrig, um sich darüber aufzuregen, wie es nur so weit hat kommen können?

Die Aufgabe der Deeskalation, des Friedens in Europa, ist die wichtigste Aufgabe, die es in dieser Zeit gibt. Wie kann aus den Deutschen, die sich in den letzten 20 Jahren als Weltretter verstanden haben, plötzlich wieder ein Volk der Krieger geworden sein? Kein einziger russischer Soldat steht in unserem Land aber doch schicken wir die Taurus-Raketen, um damit Russen in Moskau zu töten? Haben wir seit Napoleon denn rein gar nichts aus der Geschichte gelernt?

Liebe CDU-Wähler, seid ihr sicher, all dies bei eurer Wahlentscheidung im Februar gut genug durchdacht zu haben?

Radio ist keine Illustrierte

Unfassbar! Muss ich dir erzählen! Habe nur kurz „Radio Austria Best of 60s” ausprobiert. Jeder zweite Song wird weit vor dem Ende abgebrochen und eine akustische Werbung für den Sender wird eingeblendet, ein Jingle, in dem ein Mann nur ca. 10 Sekunden lang auf die Vorzüge des Senders aufmerksam macht. Unter anderem damit, dass er jedes Mal sagt „kein Gequatsche”, sondern nur Musik. Hallo? Ist das „kein Gequatsche”? Merken die das selber nicht? Überhaupt diese Ausdrucksweise, soll das jugendlich oder jovial klingen? Oder assig für die prekäre Unterschicht? Gibt sich da jemand extra ungebildet? Ist das deren Vorstellung von Volksnähe? Äfft da jemand vergeblich den berufsjugendlichen Gottschalk nach? Lange 20 Minuten, dann war das Ende meiner Geduld erreicht. So etwas muss man sich freiwillig ja nicht antun. Aber schau dir deren Webseite an: das Revival von „Bunte”. Die reinste Karikatur eines Radiosenders. Igitt, wie bitter, nix wie weg und auf Nimmerwiedersehen.

FritzBox-GAU (via Mata Hari)

Irgendwie ist momentan an allen Ecken und Enden der Wurm drin. Jahrelang gab es keine Internetprobleme, so lange schon, dass ich keine Störungsrufnummern mehr in meinen Kramschubladen finden kann. Seit heute, seit mehreren Stunden, funktioniert nun kein DSL mehr. Einfach so während des Surfens im Internet ließen sich keine Webseiten mehr aufrufen und die FritzBox zeigte die entsprechende DSL-Störung an.

Was tun?

Via „Mata Hari” stellte ich mich ans einzige Dachfenster, vor dem überhaupt ein Handy-Empfang möglich ist. Sodann begann ein Gesprächsmarathon mit diversen Maschinen. Ich erspare dir diese Kleinkinderbetreuung im Sinne von „schauen Sie nach, ob Ihr Router angeschlossen ist, schalten Sie ihn für eine Minute aus und probieren es erneut”. Die Wartezeit an einem Freitagnachmittag auf einen Service-Menschen aus Fleisch und Blut betrage zwei Stunden, so die Maschinenansage. Also hatte ich mich für einen Rückruf entschieden. Auf den warte ich nach wie vor.

Abgesehen davon, dass hier im Tagebuch gerade sowieso eine mehrtägige Pause stattfindet, war sie aber anders gemeint als eine Pause sämtlicher Telefon und Internetverbindungen, da muss jemand etwas missverstanden haben. Dass die Störung etwas mit der erst gestern aktualisierten neuen FritzBox-OS-Version zu tun hat, sehe ich erst mal als unwahrscheinlich an, da die neue Software danach ja einen Tag lang problemlos funktioniert hatte.

Es bleibt mir somit nichts anderes als warten übrig, warten auf die heilige Telekom und/oder zu versuchen, den Service irgendwie telefonisch mit „Mata Hari” zu erreichen. Da das Wochenende ansteht, kann das sich sicher bis in die kommende Woche hinziehen, schätze ich.

Hoffentlich gibt es bei dir nicht solche Probleme, das wünsche ich dir, denn man ist ohne Internet doch ziemlich aufgeschmissen.

Nachtrag, Stunden später. Es kommt noch dicker:

Nachdem ich letztendlich einen menschlichen Support-Mitarbeiter erreicht hatte, maß er ziemlich ausführlich und lange sämtliche Leitungen bis zur FritzBox durch aber stellte keinen Fehler fest. Er konnte mir nicht weiterhelfen. Daher gab er mir eine Telefonnummer, die mich direkt an den Service von AVM leitete. In den nächsten zwei Stunden begann nun eine wahre Odyssee einer Fehler-Ursachenforschung. Mein Gerät, die FritzBox 7430 werde nicht mehr unterstützt, so das Resümee am Ende, es bestünde aber eine 5-jährige Garantie. Nun, mit 8 Jahren ist die leider rum.

Also kann plötzlich mitten beim Surfen eine FritzBox kaputt gehen?, fragte ich. Das verneinte der Mitarbeiter, es könne aber an der Telekom liegen, dass sie vielleicht neue DSL-Treiber verwendet. Es wurde also die Verantwortung hin- und hergeschoben; von der Telekom zu AVM-Berlin und von dort zur Telekom. Das alte OS ließe sich leider nicht mehr aufspielen, da das letzte ein Sicherheits-Update gewesen sei, was dies ausschlösse. Ich merkte mir zum wiederholten Mal: keine automatischen Updates durchführen lassen. Wenn’s läuft, dann läuft’s, es kann nicht besser, sondern nur schlechter werden.

An was der Fehler liegt, weiß ich somit immer noch nicht. Was bleibt als Kunde, wenn sich alle Fachleute zurückziehen und Tschüss sagen? Der Kauf einer neuen FritzBox. Auch ein prima Geschäftsmodell seitens AVM. Für sagenhafte 240 Euronen bestellte ich eine neue. Ausgerechnet jetzt, da sowieso demnächst eine Menge Kosten auf mich zukommen (du weißt nicht wofür, weil ich noch nichts öffentlich von den Dingen, die im Hintergrund geschehen, verraten habe).

Die neue FritzBox (7590AX) kommt laut Amazon morgen. So kann ich sie erst übermorgen nach der Arbeit anschließen. Und wenn der unbekannte Fehler weiterhin auftritt? Dann stehe ich dumm da mit meinem Gesicht, nicht wahr? Wette, dass in diesem Fall ebenfalls kein Verantwortlicher zu finden ist. Nun denn, will ich mal nicht das Schlimmste annehmen und hoffen, dass es am Update gelegen hat und das Internet mit der neuen Box wieder funktioniert. Muss man sich mal vorstellen: hoffen, dass die FritzBox kaputt ist, da es andernfalls noch übler aussieht. Verkehrte Welt irgendwie.

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Nachträge gibt’s in den Kommentaren.

 

Terroranschlag auf die Krim-Brücke

Mein Gott, ein neuer Terroranschlag auf die Krim-Brücke, diesmal wahrscheinlich unter britischer Regie. Ohne irgendeinen militärischen Sinn. Wieder sterben unschuldige Menschen, wieder jubeln unsere Hauptmedien darüber und Politiker haben Mühe, ihre Schadenfreude zu verbergen. Wie verkommen muss man eigentlich sein?

Seit 2014 wird die eigene Bevölkerung im Osten durch die ukrainische Regierung terrorisiert, Tausende Tote. Heute liefern die USA Streubomben, denen Zivilisten noch über Jahre zum Opfer fallen, Terrorakte werden beklatscht – sorry, ich versinke in Grund und Boden angesichts der Scham, die ich für die Führung, die „Elite” unseres Landes, für die Medien und für viele dumme Deutsche empfinde.

Aber nicht alle Deutschen denken und fühlen antirussisch und hasserfüllt. Die deutschen Medien und die deutsche Regierung vertreten nicht Deutschland, so widersinnig das auch auf dem ersten Blick erscheinen mag. Deshalb schreibe ich das hier öffentlich. Damit jeder sehen kann, er ist nicht alleine mit dem Wunsch nach Friedensverhandlungen und einer friedlichen Koexistenz mit Russland zum Wohle der Menschen auf dem gesamten Kontinent Europa.

PS: Es sind keine Kommentare zu diesem Eintrag möglich, da das hier ein Tagebuch ist und kein politisches Weblog.

Gewaltmarsch

Nur 46 Sekunden, „Eis im Bart“ (war tatsächlich so), der letzte Satz in diesem Video mit fast gebrochener Stimme lautet: „Ich pfeife aus dem letzten Loch.“ Das war heute morgen drei Kilometer vor Zu Hause. Angekommen war ich dann um 8:15 Uhr. Nach mehr als 12 Stunden draußen auf den Beinen. 20 Kilometer während der Arbeit, dann 10 KM zur Fahrradwerkstatt über Land und auf Feldwegen. Das kaputte Bike schob ich neben mich her (nachts hatte noch ein Kollege versucht, es in einen großen SUV-Dienstwagen zu packen – vergeblich, es passte nicht hinein). Gegen 6 Uhr kam ich an der Werkstatt an, kein Mensch weit und breit zu sehen. Kurzerhand trat ich den Rückmarsch an. 12 Kilometer, es ging ja noch weiter als zurück zur Arbeitsstätte. Zu Hause platt wie eine Flunder aber nur zwei Blasen am rechten Fuß. Den Muskelkater von vorgestern betäubte ich durch immer in Bewegung sein. Einmal saß ich gegen 1 Uhr eine halbe Stunde, danach kam ich wirklich kaum noch hoch. Wahnsinn, was ich in den letzten vielleicht drei Jahren körperlich abgebaut habe. Das hat mich selber ziemlich überrascht. Nie, nie, nie mehr mache ich so etwas! Schmerzen, mehr humpelnd als normal gehend, immer weiter, stundenlang, jeden Gedanken an Aufgabe im Keim erstickend, gegen den Schmerz anlaufend, weiter und immer weiter. Gehe, Georg, du schaffst es, geh, geh, geh! In meinem Leben war ich schon oft sehr weit zu Fuß gegangen, doch die letzten 10 Kilometer waren die schlimmsten, die ich je gegangen bin. Mit Rucksack übrigens. So etwas macht man mit 20 Jahren bei der Bundeswehr aber doch nicht im Alter. Wie bescheuert!

Und trotzdem war und ist das Gefühl, alles geschafft zu haben, überwältigend! Die Freude nach dem Ausziehen der Stiefel grandios, vollkommen nackig sich einmal kurz rückwärts ins Bett fallen zu lassen, alle viere von sich zu strecken: ursprünglicher, zufriedener und glücklicher geht nichts mehr.

Klar, die nächsten zwei, drei Tage wird der Muskelkater mich ausknocken, ich kann ja jetzt schon kaum noch einen Schritt gehen. Doch das macht nichts, denn ich habe bis Dienstagabend frei.