Mindesthaltbarkeitsdatum

Es gäbe heute eine Menge zu politischen Themen zu sagen. „Gähn”, was sollte es bringen? Wir Bürger sind es, die die Politiker in ihre Ämter wählen. Wenn die Mehrheit immer noch die Verhältnisse in allen Bereichen des Landes gutheißt, dann weiß ich auch nicht weiter. Dummheit wird bestraft; man kann keinen warnen, der nicht gewarnt werden möchte; oder wer nicht hören will, muss fühlen. Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, wie, laut Wahlprognosen, die SPD in Brandenburg noch von 25 % der Einwohner dieses Bundeslandes gewählt werden kann, obwohl das Mindesthaltbarkeitsdatum der dortigen SPD längst abgelaufen ist. Wie erklärst du dir das? Bei Umfragen zur nächsten Bundestagswahl kommen die Grünen sogar noch auf zweistellige Ergebnisse (Link).

Also bin ich erst mal froh, heute wieder für zwei Tage arbeitsbedingt abtauchen zu können. Vielleicht erlebe ich ja ohne Internet und alleingelassen mit meinem Kopf noch einen Geistesblitz, der Licht ins Dunkel dieses Mysteriums bringt. Man weiß ja nie.

Etwas Lustiges habe ich aber auch zu berichten. Eventuell bringt mich das gedanklich und erklärungstechnisch sogar auf die richtige Spur nach dem Wieso der eingangs gestellten Frage. Selten benutze ich Feuchtigkeits-Creme. Wegen der Bart- und Kopfrasur manchmal, je nach Reizung der Haut. Seit einer Ewigkeit steht ein Töpfchen „Melkfett Ringelblume” zur Verfügung. Das roch seit einigen Tagen weniger blumig als vielmehr leicht ranzig. Also fort damit in den Müll. Wie gut, dass ich für alles immer eine Reserve im Regal stehen habe. Die Versiegelung der Reserve habe ich aber gar nicht erst geöffnet, denn durch Zufall erblickte ich auf dem Boden die Mindesthaltbarkeit: 2015 (siehe Foto).

2015, welch ein symbolträchtiges Datum! Die Wählerinnen und Wähler sollten vielleicht wegen des ranzigen Umgebungsgestanks einfach mal die Verpackung der Altparteien nach deren MHD absuchen, das könnte ihnen eventuell die Augen öffnen und ihren Nasen durchaus gut tun.

Nun gut, bis Samstag dann in alter Frische.

Mittelalterhemd XXL

Guck: Vor einer halben Stunde ist das Mittelalter-Hemd angekommen. Es ist die Lieferung der Bestellung 2.0 sozusagen, denn die Größe „L” des vorgestern gelieferten war tatsächlich eine chinesische Größenangabe und entsprach eher dem europäischen „XS”. Das jetzige Hemd trägt ein „XXL” auf dem Etikett und ist meines Erachtens gerade mal ein echtes „L”. Für kräftige oder breitschultrige und muskulöse Männer oder für Brunhildes des eher „germanischen Bio-Styls” mit ordentlich Holz vor der Hütte wäre diese nunmehr größte lieferbare Größe des Herstellers immer noch deutlich zu klein bzw. zu eng. Allerdings für Hänflinge wie mich mit einem noch gerade so vertretbaren Bauch (ist grenzwertig, ich weiß) oder für Leute eines eher asiatischen Phänotyps, also feingliedrige bis zerbrechlich wirkende Zeitgenossen, ist dieses dünne grobgewebte Sommerhemd natürlich großartig.

Es war ja für unter 20 Euro erhältlich; ich denke, für die Mehrzahl der angebotenen Hemden dieser Art mit normalen Preisen ab 25/30 Euro bekommt man auch zutreffendere Größen. Und ich? Klick aufs Foto, Glück gehabt, würde ich sagen.

Schokoladenmischung – Gelungenes Finale

Sensationell lecker! Blockschokolade mit löslichem Kaffee und alten Rosinen in leichte Form gebracht. An was es liegt, dass die Schokolade nach dem Aushärten solch ein wunderbares Camouflage-Muster bekommen hat, weiß ich nicht. Vielleicht durch die Grissel des Instant-Kaffees? Die Oberfläche ist nicht rau, sondern spiegelglatt, deshalb mal ein paar mehr Fotos (bis auf Fingerabdrücke natürlich) in der Hoffnung, dass es erkennbar wird. Demnach können es eigentlich auch keine Lufteinschlüsse oder ähnliches sein. Klick auf ein Bild = 1.200 Pixel-Auflösung. [Edit: Nachträgliche Erklärung]

Wer, wie ich, Rosinen mag, kann hier nicht widerstehen, denn – tja, herrlichen Geschmack mit Worten zu beschreiben, also eine Mischung aus süßer Schokolade (wiederum eine Mischung aus zartbitter und Vollmilchschokolade), herben Kaffee und weichen Rosinen, naja, zumindest ich vermag so etwas nicht in Worte zu kleiden. Es ist ein „haptisches” Erlebnis (durch die Rosinen, die nicht gänzlich trocken sind) wie auch ein geschmackliches, das die gesamte Zunge und anschließend den Mundraum ausfüllt und dabei leicht variiert. Also kein neuer Geschmack als Einheit, viel eher ein Schokoladengeschmack mit vielen überraschenden Nuancen. Es wird Zeit fürs Geschmacks-Internet 🙂

1. Versuch – fertig

14:30 Uhr. Guck, fertig 🙂 Die weißen Grissel bin ich selber Schuld, da ich dachte, pinsele mal ein bisschen Rama auf die Form, dann löst sie sich vielleicht besser. War überflüssig, denn auch ohne Fett löst sich die Form perfekt.

Gleich schmelze ich die nächsten Täfelchen. Habe extra vorhin Alufolie gekauft, um sie anschießend schön (falls ich mich anstrenge) zu verpacken.

Im Kühlschrank ins Gefrierfach gelegt. Die nächsten werde ich bei Raumtemperatur aushärten lassen.

Und wieder ein 3-Punkte-Tag

1. Hätte die Tasse (klick aufs Bild = größere Ansicht) nicht so einen dicken Rand (mag ich trinktechnisch eher weniger), würde ich sie kaufen, denn ihr Motiv finde ich erstklassig. „Harlekin” mal wieder; man findet da so viele prägnant auf den Punkt gebrachte Aussagen, dass ein Stöbern in deren Shop geradezu die reinste Freude ist.

2.* Letzte Nacht habe ich mein erstes Omelett heißluftfrittiert. Warum kein Foto? Es war zwar sehr lecker und binnen 9 Minuten fertig (4 Eier, Satz, Pfeffer, Käse geraspelt), optisch aber ein wenig misslungen (um nicht zu sagen, arg ramponiert), denn das dafür von mir zurechtgeschnittene Backpapier hatte einen unschönen Faltenwurf erzeugt. Nachdem ich den köstlichen Fladen davon problemlos in 3 Ansätzen mehr oder weniger abgezogen hatte, war somit die äußere Form in 3 Teile zerstört und glich mehr einem Rührei als einem Omelette. Aber es wurden bereits passende Förmchen geordert. Irgendwie komme ich mir dabei wie bei einer Rückentwicklung zum Kleinkind vor: Backen mit Förmchen im Sandkasten. Spielkind halt 🙂

3. Mangels neuer interessanter TV-Serien habe ich mir „1883” nochmal komplett angeschaut. Nach wie vor finde ich diesen langen Western absolut hervorragend.

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* 2.1 Neuer Versuch, 15 Uhr: den der Heißluftfritteuse beigefügten löcherlosen Topf gewählt, also noch ohne Förmchen. Perfektes Ergebnis nach 9 Minuten. Ohne anschließend etwas spülen zu müssen (bis auf den hölzernen Kochlöffel, den Teller und das Besteck natürlich. Am mit einem Hauch Öl eingeriebenen Topf ist nicht ein Krümel haften geblieben). Saulecker 🙂  Das Bild ist durch Klick sogar extrem vergrößerbar:

Ein 3 + 1 Tag :-)

Die „CDU” hängt Wahlplakate in arabischer Sprache auf. Ganz gleich, was darauf geschrieben steht; wie kann man einerseits die „Arabisierung” ganzer Stadtviertel lauthals beklagen aber andererseits arabischsprachige Wahlplakate aufhängen?

Der Chef der Diakonie, Rüdiger Schuch, will allen Menschen kündigen, die sich für die AfD einsetzen, die sie also wählen. Richtig gelesen: nicht den Mitgliedern der AfD, sondern bereits den Wählern. Natürlich ist so etwas bei geheimen Wahlen nicht möglich, doch darum geht des dem Herrn gar nicht, denn er will Angst erzeugen, einschüchtern und mundtot machen. Er mischt sich in die Wahlen ein und wäre damit eigentlich ein Fall für den Verfassungsschutz, wenn denn der Verfassungsschutz noch seine ursprünglichen Aufgaben wahrnehmen würde. Außerdem ist so etwas sowieso strohdumm, da es sich ins Gegenteil verwandelt und als beste Wahlkampfhilfe für die AfD herausstellt. Schon mal so weit gedacht, Herr Schuch?

Dass ist ähnlich paradox wie mit der geheuchelten Empörung gegen Maximilian Krah, dessen Mitarbeiter über Monate vom Verfassungsschutz beobachtet wurde und kurz vor den Wahlen als Spion verhaftet worden ist. Dass dieser Chinese jahrelang SPD-Mitglied war, ist natürlich etwas völlig anderes, wie unser Callcenter-Boy Kühnert erklärt, denn der Spion besaß in dieser Zeit keine „Geheim-Informationen”. Woher Kühnert aber zu wissen glaubt, dass ein Mitarbeiter der Partei AfD, die sowieso von allen wichtigen Dingen ausgeschlossen ist, solche Geheiminformationen besessen haben soll, das bleibt dann allein Kühnerts Geheimnis. [Nachtrag] Die Geschichte ist sogar noch nicht am Ende, denn der Chinese soll mit dem sächsischen Verfassungsschutz zu tun gehabt haben, und vieles sieht danach aus, dass die Spionage-Bombe etwas zu früh geplatzt ist und erst unmittelbar vor der EU-Wahl gezündet werden sollte. Die nächsten Wochen werden hier sicher Aufklärung liefern. Sind wir mal gespannt 🙂

Zu viel Politik hier im Tagebuch?

Hast recht. Also werde ich in den nächsten Tagen wieder eine News-Pause einlegen, denn dieser Irrsinn im Lande geht eh nur an die seelische Substanz. Das eigene Leben will sich doch niemand demoralisieren lassen, es sei denn, man wäre ein Masochist.

Dieses eigene Wohlempfinden genieße ich nämlich gerade in vollen Zügen. Gestern durchgemacht bis 3 Uhr nachts (für dich 15 Uhr) und dann gegen Mitternacht (für dich Mittag) erst erst wieder aufgestanden, lange gefrühstückt wie in Frankreich, Kaffee, Tee, E-Dampfen, Käse, Toast, Apfel danach ein paar herzhaftere Happen, Radio gehört und viel Musik, und jetzt gegen 3 Uhr (15 Uhr bei mir) an den Rechner gesetzt, um diese Zeilen fürs Tagebuch zu verfassen. Das nenne ich nicht nur Luxus pur, es ist für mich ein Lebensgenuss, den ich kaum mit Worten beschreiben kann.

Ist schon klar, nicht jeder kann es so oder ähnlich machen. Die Arbeit, die Ernährung der Familie, diverse Termine und Verpflichtungen müssen erledigt werden. Genauso hält die von mir bei anderen Leuten oft beobachtete innere Unruhe viele davon ab, den Wagen im Leerlauf ausrollen zu lassen, bevor man ihm wieder einen neuen kurzen Schub verabreicht. Auch möchte ich ganz und gar nicht mein Dasein als erstrebenswertes Rezept verstehen wissen, da selbstredend alle Menschen unterschiedlich gestrickt sind (darf man „jedem das Seine” heute eigentlich noch sagen, ohne einen Nazi-Vorwurf zu riskieren?); doch hier in einem Tagebuch findet halt die Beschreibung meines individuellen Lebens statt. Also wertfrei sozusagen. Und da führt für mich die Zeiteinteilung nach dem persönlichen körperlichen und seelischen Zeitempfinden bzw. den automatischen Bedürfnissen (essen erst, wenn ich Hunger habe, Schlaf-Wach-Rhythmus überwiegend nach der inneren Uhr usw.) zu einem Genuss, der mit allem Geld der Welt nicht aufzuwiegen wäre.

Ein weites Feld, ich weiß. In diesem Sinne wünsche ich dir einen schönen nach deinen eigenen Wünschen gestalteten Feiertag. Genieße das für heute versprochene Frühlingswetter in vollen Zügen.

Äppel

Den ganzen Süß- und Salzkram für zwischendurch oder beim Bingen bin ich sowas von leid, da musste gerade eben Besseres her. Mit Schale? Aber natürlich, sie mochte ich schon immer. Nichtsdestotrotz gibt es nachher zum Mittagessen Pommes. Die Tüte gekaufter Äpfel hat nämlich nichts mit Diät zu tun, sondern nur mit Genuss.

Die Apfellust hat bestimmt etwas mit dem Frühlingswetter zu tun. Ist es nicht herrlich heute? Am ersten warmen Frühlingstag merkt man so richtig, wie sehr man ihn vermisst hat, nicht wahr?

Sonst gibt’s momentan nichts Neues. Genieße den Tag!

Pommes für Gründonnerstag

Erschreckend! Neulich hatte ich jemanden gefragt, ob er wisse, was es mit dem Gründonnerstag auf sich hat. Sodann wurden diverse Farbassoziationen durchgespielt. Auf den Gedanken, dies hätte etwas mit der Karwoche zu tun, kam er nicht einmal. Wie du natürlich weißt, handelt es sich dabei um den Tag des letzten Abendmahls vor der Kreuzigung Jesu, dem Karfreitag. „Grün” bezieht sich dabei auf „greinen”, auf das Weinen (ich weiß, laut Wikipedia ist das „Grün” nicht geklärt. Wikipedia eben. Wer einfach seinen Restverstand benutzt, kommt oft auch ohne Wikipedia klar), denn es ist der traurige Abschied von Jesus Christus, quasi „the game is over”, „am Abend vor der Katastrophe” oder „die letzte Gelegenheit, die uns zusammenführt, das letzte Mal, das wir beisammen sitzen”.

Naja, ich lass das oberlehrerhafte Getue mal bleiben. Fand es halt nur ein wenig erschreckend, wie viel Allgemeinwissen, das gestern noch allgegenwärtig war, heute bereits verloren ist – man kann auch einfach sagen: times are changing, man wird alt. In diesem Sinne noch eine Bemerkung: Gründonnerstag ist nach wie vor kein Feiertag, du kannst auch morgen noch für Ostern einkaufen – auch wenn das nicht empfehlenswert sein dürfte (leere Regale, lange Kassenschlangen, überfüllte Parkplätze usw.). Meine Wenigkeit macht sich jedenfalls justamente um 13:40 Uhr auf den Weg zu Edeka. Reichlich Pommes Frites holen; irgendwie habe ich die Tage fast schon Heißhunger darauf. Bon Appétit!

Alles Käse

Dasselbe wie gestern: guten Morgen um halb 6 Uhr. Frühaufsteher. Gleich ist’s schon halb 7, Frühstück liegt auch hinter mir, und vor 10 Minuten war ich ebkes schnell an meinem neuen Kühlschrank bei Edeka und holte noch eine Käseecke, denn die gestrige werde ich im Laufe der Nacht verputzen. Im Moment befinde ich mich echt auf einem Gouda-Trip. Täglich (auf den Tag verteilt) 450 Gramm. Das sind aber „nur” 1.620 Kilokalorien. Naja, Brötchen oder Toastbrot dazu, dann gelangt man schnell zum Optimum, zu welchem die EU ihren Bürgern rät, von 2.000 Kilokalorien pro Tag. Mir ist das allerdings genauso wumpe wie augenscheinlich auch Ricarda Lang. Und ich „darf” das sowieso, da in der kommenden Nacht wieder zwischen 25 und 30 Kilometer Wegstrecke auf mich warten.

Um 7 Uhr (19 Uhr) kommt kurz noch Besuch, somit ist justamente keine Zeit für weitere Ernährungs-Weisheiten in der Vorweihnachtszeit. Wiederum: Gehab dich wohl und bis morgen in diesem Theater.

Völlerei

Boah, seit Stunden ist mir schlecht. Was habe ich getan? Gestern Vormittag fand ein Großeinkaufstag bei Edeka statt. Die Regale im Markt waren überall ganz oder fast leer, was mich wunderte aber von meiner Nichte dahingehend erklärt wurde, dass erst wieder Montag aufgefüllt werde, weil es vorher keine Arbeitskräfte, sogenannte Auffüller, gäbe. Ob das stimmt, weiß ich nicht, klingt aber plausibel. Deshalb konnte ich nur die Hälfte des beabsichtigten Einkaufs erledigen. Vor den leeren Tiefkühlschränken lachten mich also nur vereinzelte Packungen eher allgemeiner Ladenhüter an bis auf, tja, das Verhängnis nahm hier seinen Lauf, zwei riesige Dosen Vanilleeis. Die Fächer darüber, darunter daneben – alle waren leer, was diesen beiden Dosen enorme Aufmerksamkeit verlieh. Okay, ich esse eigentlich kaum Eis, doch wie arg sie mich um Mitnahme anflehten, das erweichte dann doch mein warmes Herz und ich legte sie in den Einkaufswagen.

Vor Stunden nun nahm ich eine von den beiden aus dem Gefrierschrank in der Absicht, vielleicht ein Drittel des Inhalts zu genießen – es wurde aber die ganze Dose. Weil eine Familienpackung ja auch mit dem Inneren Ich und mir als Familie übereinstimmt, nicht wahr? Kurz danach wurde mir schlecht. Momentan schlurfe ich durch die heiligen Hallen meines Zuhauses und jammere in Endlosschleife: „Boah, wat is’ mir schlecht. Mir ist sooo schlecht …” Selber Schuld, ich weiß.

An die Bedenkenträger unter uns: Nein, keine Sorge, das Eis war nicht verdorben, mir ist auch nicht im Magen übel und es sind keine Brech-/Verdauungsreize, die eindeutig auf eine Lebensmittelvergiftung schließen ließen – es plagt einfach das schlechte Völlegefühl einer totalen maßlosen Übersättigung.

Ein reales Luxusproblem der westlichen Konsumwelt? Das würde ich bei Eis nun nicht unbedingt sagen, Eis ist kein Edel-Lebensmittel. Überfressen ist auch eher ein allgemein menschliches Verhalten, das es überall in allen Gesellschaften mit was auch immer gibt. Die Völlerei ist so alt wie die Menschheit – und sogar im Tierreich nicht unbekannt. Sie entspricht eher der biologischen Natur, so viel mitzunehmen, wie man kriegen kann. Wenn ein Raubtier nach erfolgreicher Jagd sich schlingend die Wampe vollschlägt und anschließend den Tag in der Sonne dösend herumliegt, dann siehst du ihm als Beobachter schließlich auch nicht an, ob es sich schlecht fühlt. Für das allerdings seine Bewegungsunlust ein eindeutiges Indiz wäre. Auch die Völlerei moralisch oder sogar religiös negativ bewerten zu wollen, so etwas machen nur Menschen und es lässt nicht unbedingt auf deren Klugheit schließen. Man muss nicht immer alles tiefgründig bewerten oder verurteilen, manches ist einfach, was es ist. Wertneutral. Dazu gehört halt das Überfressen. Schadenfreude wäre angesagt aber keine erhobenen Zeigefinger.

Noch Fragen? Nein? Gut, weiteressen.

Süße Sache, süßes Kerlchen

Ohne Foto, nur mit Symbolbild. Nein, es gibt kein eigenes Bild davon. Wäre zwar machbar gewesen, das willst du aber nicht sehen.

Inneres Ich: „Was war denn?”

Tu nicht so, als ob du’s nicht wüsstest.

Inneres Ich: „Ich frage stellvertretend für die Leserin und den Leser.”

Für beide?

Inneres Ich: „Politisch korrekt halt, wie ich nun mal bin.”

Für das Lesende 🙂 Okay, okay, lassen wir die Genderstichelei.

Aaalso: zum Abendessen gab’s vorhin vier Weizenbrötchen zum Fertigbacken. Dann sind sie warme Brötchen wie frisch vom Bäcker. Richtig lecker. Gestern Abend wurde nämlich ein Vorrats-Karton mit einem Dutzend 450-Gramm-Gläser Nutella geliefert. 2,80 Euro pro Glas und überraschenderweise alle noch über ein Jahr lang haltbar. Für den Preis hatte ich eher Ware kurz vorm Ablaufdatum erwartet. Aber egal. Um auszuprobieren, ob es auch Original-Nutella ist, wollte ich das heute unbedingt probieren. Und sowieso weil ich Lust darauf hatte, sonst hätte ich ja keinen Karton davon gekauft.

Inneres Ich: „Komme auf den Punkt!”

Während ich mich also über die frischen Brötchen hermachte, schaute ich gleichzeitig mit herabgelassenen Jalousien ein Video. Der Raum war also dunkel bis auf den schwachen Schein des Monitors. Die Fenster in der gesamten Wohnung blieben über Nacht geschlossen, weil ich mich ja auf Arbeit aufhielt und nicht sicher abschätzen konnte, ob es nicht vielleicht doch regnet und gewittert. Somit war es noch sehr warm inner Hütte unterm Dach. Ich saß also am Schreibtisch nur im T-Shirt und in Boxershorts. Das Nutella stellte sich geschmacklich als Originalware dar. Sehr, sehr lecker.

Inneres Ich: „Der Punkt!”

Nunja. Weil ich auch Lust auf Schokolade hatte, bestrich ich die aufgeschnittenen Brötchen sehr dick. „Bestrich ich die Brötchen” ist hier eigentlich begrifflich falsch, denn es war eher umgekehrt der Fall: das dicke Nutella wurde leicht mit Brötchen bedeckt. Weil letztere eben noch sehr warm waren, schmolz die Schokocreme, so dass ich mir nach jedem Bissen ordentlich die Finger mit den Lippen und der Zunge abschlecken musste. Die Zunge, die sich gerade ebenfalls noch zwischen den mahlenden Zähnen voller klebriger Creme befand. Wirklich sehen konnte ich in dem schummrigen Licht nichts. Irgendwann schaute ich aber so an mir herunter und erschrak dann doch, denn überall an mir nahm ich so seltsame gefleckte Schatten wahr. Huch, Augen kaputt?, fragte ich mich, Grauer Star? Licht angeknipst – und wenn ich’s nicht besser gewusst hätte, sah mein Körper wie nach einem schweren Verdauungs-Malheur aus: ich war von oben bis unten voller Nutella beschmiert. Aufgestanden, in den großen Spiegel der Diele geschaut: Finger, Hände, Gesicht, Arme, beide Beine, Unterhose und T-Shirt, alles über und über mit verschmiertem Nutella. Potztausend!

Ich wollt’s nur kurz erwähnt haben, so etwas passiert schon mal. Süße Sache das, nicht wahr?