Neuer einzigartiger Look

Oha! Ich möchte bei dir jetzt nicht mit Fotos Ekelpickel erzeugen, doch heute Morgen nach der Arbeit entdeckte ich an meinem schönen schwarzen M65-Parka Millionen Schimmelflecke oder Stockflecke. Er hing nur knapp zwei Monate ungenutzt, weil Sommer, an der Garderobe in der Mini-Diele. Gut, das ist ja noch nicht ganz so schlimm. Danach schaute ich mich im angrenzenden Schlafzimmer mal etwas genauer um. Unter dem Kiefern-Kleiderschrank war auch alles verschimmelt. Davon war aber nichts in den Schrank eingedrungen und auch nichts an der Wand hochgeklettert. Schlecht gelüftet, ist mir schon klar. Aber auch der Gitarrenkoffer, der seitlich am Schrank lehnte und den ich seit Jahrzehnten nicht mehr benutze, war von außen komplett weiß verschimmelt bzw. verstockt. Die Gitarre nicht und sonst auch nichts.

Wo kam der Schimmel her? 1. vom schweren Kleiderschrank meiner Vormieterin (den hatte ich ja übernommen und stehenlassen, wo er stand) und 2. vom an die Wand festgedübelten schmalen Schuhschrank in der Mini-Diele, den ich ebenfalls beim Wohnungseinzug übernommen hatte und der neben der Garderobe steht, so dass der Parka mit ihm in Berührung kam. Trotzdem war der Schimmel vor knapp 3 Wochen beim letzten großen Wohnungsputz noch nicht zu sehen gewesen.

Jetzt habe ich, statt gemütlich ein Tässchen Tee oder Kaffee zu trinken, doch glatt 2 Stunden geputzt und geschrubbt. Man, man, man! (oder schreibt man mannmannmann? Oder Mann, Mann, Mann?)

Womit bin ich den Flecken zu Leibe gerückt? Mit unverdünntem Chlorreiniger. So weit ganz gut. Doch dann kam mir die Idee, genauso auch den geliebten Parka zu behandeln. Also die Flecken konnte man einfach trocken abwischen, doch die Idee war, vorzubeugen. Somit füllte ich den Chlorreiniger in eine leere Sprühflasche und sprühte mal so drauflos. Ich weiß, Vorsicht, die Farbe! Das war aber sogar meine Absicht, denn ich mag ein verwaschenes Schwarz. Ist auch alles gutgegangen: Von außen hat sich die Farbe nicht oder kaum verändert (etwas ins Anthrazit vielleicht) aber beim Innenfutter erlebte ich eine tolle Überraschung! Ich meine das ohne Ironie. Denn die Farbe Schwarz wurde zu einem gescheckten leuchtenden Orange. Das sieht klasse aus. Also besprühte ich das gesamte Innenfutter! Und das Ergebnis zeigt das Foto eingangs (draufklicken = größer). Keine Sorge, ich finde dieses Resultat, wie gesagt, einfach nur wunderbar.

Schmuck

Draußen ist’s heute für mich zu warm. So viel Sonne brauche ich nicht, deshalb bin ich drinnen vor dem Monitor versackt. Echt jetzt aber angenehm versackt. Zur Entspannung dachte ich, schauste doch mal ein kurzes Video bei YouTube von „Bares für Rares”. Daraus sind fast drei Stunden geworden. Vor allen Dingen die Klunker; was sind die faszinierend! Welche filigrane Handarbeit, welches Geschick, an so was kann ich mich gar nicht sattsehen. Vor allen Dingen hat mir der flexible Umbau dieses protzigen aber wunderschönen Colliers gefallen. Auch die Gedanken und die Idee des Händlers Daniel fand ich klasse. Nach der Umgestaltung sieht das Collier sogar wesentlich schöner aus als vorher, oder? Finde ich schon. So träumen wir jedenfalls von den wirklich prächtigen Dingen des Lebens in dieser ach so hässlichen Zeit. Das hat doch auch etwas Tröstliches, nicht wahr?

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Nachtrag: Achja, auch von Händlerin Lisa gibt es locker ein Dutzend Kurzreportagen von Umgestaltungen ersteigerter Schmuckstücke. Ihre Ideen werden dann von der Goldschmiedin Heike Füchtenhans mit sagenhaftem Geschick und Berufserfahrung exzellent umgesetzt. Etwa hier, hier, hier, hier, hier, hier und noch viel mehr. Selber gucken 🙂

Stehpinkler? Nein danke!

Ich kann vor der eigenen Kloschüssel stehend pinkeln, ohne dabei auch nur die geringsten Spuren zu hinterlassen, doch Männer, denen mein Badezimmer fremd ist, sind dazu einfach nicht in der Lage oder Willens. Selbst die alte, augenzwinkernde und extra der Haltbarkeit wegen von mir bereits vor 15 Jahren laminierte Fotokopie eines Hinweisschildes einer asiatischen Fluglinie hielt die penetranten Stehpinkler auf meiner Toilette nicht von ihrem Tun ab, so dass ich gestern wegen des neuen und sauberen Badezimmers (das der alten Wohnung war sowieso verhunzt und Marke Eigenbau aus den 80er Jahren) ein neues Schild in Augenhöhe angebracht habe (klick ggf. aufs Foto = lesbar größer). Ob es Wirkung zeigt, muss sich erst noch erweisen.

Wie unangenehm es ist, nach dem Besuch eines dieser steinzeitlichen Prinzip-Pinklers ihre Spuren zu beseitigen, das brauche ich wohl nicht besonders auszuführen. Nochmal: Ich kann spurlos im Stehen das kleine Geschäft erledigen, notfalls gibt es auch so etwas wie Toilettenpapier, und weil eben ich das sehr gut kann, erwarte ich es auch von anderen. Die Erfahrung lehrt aber, dass abseits ihres eigenen heimischen Toilettengangs, wozu ich mir keine Wertung erlaube, den meisten Zeitgenossen ihre Hinterlassenschaften schlichtweg egal sind (Thema öffentliche Toiletten) – sie glauben also, und ich unterstelle ihnen hierbei nicht einmal eine böse Absicht – dass Spritzer in gewisser Weise zur biologischen Normalität gehören und dass irgendwelche Haus- oder Putzfrauen sich erfahrungsgemäß schon darum kümmern werden. Ihre Mütter sind somit die eigentlich „Schuldigen” an der Misere, da deren Erziehung ihrer Jungens in dieser Hinsicht kläglich versagt hat. Nun, wie dem auch sei, deutlicher als jetzt kann ich den Delinquenten das Thema ihrer falsch verstandenen Männlichkeit kaum mehr in Erinnerung rufen, nicht wahr?

Hallo Wach

Wie schön! Letzte Nacht erlebte ich eine wunderbare Film- und Musiknacht fast komplett ohne Internet. Herrlich lange alte Spielfilme wie „Missing” von 1982, „Zeit der Zärtlichkeit” von 1983 und „Interstellar” von 2014. Sowie mehrere Beatles-Alben, die per Bluetooth-Kopfhörer auf direktem Wege Herz und Seele erreichten. Habe viel Kaffee dabei getrunken, denn ich durfte nicht versehentlich einschlafen, da ab heute Abend wieder meine beiden Nachtschichten anstehen, zu denen ich ausgeschlafen zu erscheinen gedenke – deshalb schmettere ich dir auch jetzt ein munteres „gn8, mach’s gut! Bis Donnerstag in alter Frische!” entgegen.

Mittelalterhemd XXL

Guck: Vor einer halben Stunde ist das Mittelalter-Hemd angekommen. Es ist die Lieferung der Bestellung 2.0 sozusagen, denn die Größe „L” des vorgestern gelieferten war tatsächlich eine chinesische Größenangabe und entsprach eher dem europäischen „XS”. Das jetzige Hemd trägt ein „XXL” auf dem Etikett und ist meines Erachtens gerade mal ein echtes „L”. Für kräftige oder breitschultrige und muskulöse Männer oder für Brunhildes des eher „germanischen Bio-Styls” mit ordentlich Holz vor der Hütte wäre diese nunmehr größte lieferbare Größe des Herstellers immer noch deutlich zu klein bzw. zu eng. Allerdings für Hänflinge wie mich mit einem noch gerade so vertretbaren Bauch (ist grenzwertig, ich weiß) oder für Leute eines eher asiatischen Phänotyps, also feingliedrige bis zerbrechlich wirkende Zeitgenossen, ist dieses dünne grobgewebte Sommerhemd natürlich großartig.

Es war ja für unter 20 Euro erhältlich; ich denke, für die Mehrzahl der angebotenen Hemden dieser Art mit normalen Preisen ab 25/30 Euro bekommt man auch zutreffendere Größen. Und ich? Klick aufs Foto, Glück gehabt, würde ich sagen.

Rentenpolitik

So, dann verabschiede ich mich mal wieder bis Dienstag irgendwann im Laufe des Tages; muss ein wenig für meine Minirente tun. Bei rund 95 Stunden im Monat liegt sie auf Bürgergeld-Niveau, so dass ich in wenigen Jahren Flaschen sammeln gehen muss oder, falls es gut läuft, in derselben Firma bis zum Umfallen „hobbymäig” weiterarbeiten kann.

Weshalb ich nicht mehr bzw. länger arbeite?

Ganz einfach. Erstens wäre die Rente dann nur unwesentlich höher und zweitens, viel wichtiger: die Freizeit wäre seit Jahr und Tag nicht vorhanden gewesen. Sie ist schließlich ebenfalls ein Wert, dem ich wahrscheinlich sogar meine geistige und seelische Gesundheit zu verdanken habe.

Inneres Ich: „Geistige Gesundheit???

Bitte mobbe diese unselige Unke durch Nichtbeachtung.

Drittens besteht ein hohes Risiko, wie bei etlichen anderen auch, die „Rente mit 67” gar nicht mehr zu erleben. In diesem Fall wäre ich zwar von den Grünen und all dem Irrsinn, der uns zweifelsohne noch bevorsteht, für immer befreit, was eine nicht zu unterschätzende Wohltat bedeuten würde, doch wäre ich dann ganz ohne positive Lebenserinnerungen nur als Arbeitssklave vorhanden gewesen, was sich als noch ärmer als mit einer zukünftigen Minirente samt Freizeit-Job darstellen würde, oder wie armselig sich die Leere beim Ausfüllen der Liste des Erlebten bzw. der Taten vor der Himmelspforte anfühlen würde.

Inneres Ich: „Wie? Du gehst nicht arbeiten der persönlichen Erfüllung wegen? Beschäftigung als sinnstiftendes Element deines Daseins? Stichwort: Beruf als Selbstverwirklichung?”

Nun gut, Mobbing liegt mir fern. Ich gehe mal darauf ein. Erfüllung bei der Arbeit? Wer sagt denn so etwas? Ein solcher Beruf müsste für mich erst mal erfunden werden. Ich arbeite, damit ein Grund besteht, die Kloschüssel regelmäßig zu spülen.

Inneres Ich: „Naja, du hast einfach versäumt, für wenige Jahre in die Politik zu gehen. Mit deinem großen Maul wärst du sicher für vielleicht 4 Jahre in irgendeinem regionalen Parlament gelandet und bekämst damit eine Altersversorgung weit, weit oberhalb einer Mini-Rente.”

Aha, Betrug lohnt sich also, möchtest du mir das sagen?

Inneres Ich: „Ach, die Moral. Nimm’s mit Bertolt Brecht. Und außerdem kann Betrug auch Spaß machen. Überhaupt: es ist nie zu spät. Darüber hinaus würde es dir Einblicke in lokale Machtstrukturen ermöglichen und du könntest dich nach Herzenslust schmieren lassen. Wäre das keine super Idee für deine Rente?”

Ein interessanter Gedanke, besser als Flaschensammeln wär’s allemal. Die Rache der Rentner oder so. Was hältst du als Leserin bzw. Leser von dieser Überlegung?

Vom Hass der „Demokraten” | Neuer Radiosender

Noch hat kein Mensch das Interview von Tucker Carlson mit Putin gesehen, gelesen oder gehört (es erscheint erst heute um Mitternacht), doch den Mainstreammedien ist bereits klar, dass hier zwei Feinde der Demokratie russische Propaganda verbreiten und erkennen Carlson den Status eines Journalisten ab. Nichts anderes war zu erwarten. Was sich allerdings die „Frankfurter Rundschau” herausnimmt, grenzt an Julius Streichers „Stürmer”, indem sie ihm unmissverständlich die Menschlichkeit abspricht – natürlich indem sie zur Tarnung und scheinbaren Objektivität das Zitat eines ukrainischen Russlandhassers benutzt und titelt: „Erste Reaktionen auf Carlsons Aufenthalt in Moskau: ‘Feind der Menschheit'”. Es folgt ein Hetzartikel, dessen Schmutz ich aber nicht verlinken möchte, kannste leicht ergoogeln.

In der EU werden indessen Ideen laut, Tucker Carlson zu sanktionieren. So lautet jedenfalls die Forderung von Guy Verhofstadt, des ehemaligen Premierministers Belgiens und nun EU-Abgeordneten, an den EU-Außenbeauftragten, Josep Borrell. Der ehemalige estnische Außenminister, Urmas Paet, fordert gar laut „Newsweek” für Tucker Carlson ein Einreiseverbot in die EU. Wie gesagt, all das, obwohl noch kein Mensch das Interview überhaupt kennt.

Alle Journalisten und Politiker, die in dieses Horn stoßen, betonen in ihrem Hass den Schutz der Demokratie. Damit dürfte wirklich auch dem letzten Schnarchhahn klar sein, welches Demokratieverständnis in deren Köpfen herumwabert: es ist dasselbe, mit dem die DDR-Führung ihre Diktatur aufrecht zu erhalten versuchte.

Ach, falls jemand anderer Meinung sein sollte als ich, soll ja vorkommen, dann ist auch das kein Problem, denn ich empfehle, sich einfach an Kati Schulze der Grünen zu halten. Sie fordert nämlich gleich: „Wir brauchen weitere konkrete Maßnahmen, wie zum Beispiel eine virtuelle Polizeiwache, sodass jede Bürgerin, jeder Bürger Hass, Hetze, Beleidigungen, Bedrohungen, Antisemitismus bequem und einfach von zu Hause aus vom Sofa aus anzeigen kann” [Link]. Die Gummiregulierung gegen die Delegitimierung des Staates und seiner Repräsentanten besteht ja bereits, so dass man mich als „Corona-Leugner” und „Putinversteher” ratzfatz zum Schweigen bringen kann. Im Namen der Demokratie.

Was anders.

Hocherfreut und überaus genüsslich höre ich derzeit einem weiteren gefundenen Internet-Radiosender zu, der doch tatsächlich rund um die Uhr klassische Filmmusik sendet. Halbstündlich gibt es einen kurzen Werbespot, das ist zu verkraften. Und es gibt noch weitere solcher Radiostationen. Noch habe ich nicht alle ausprobiert, aber dieser Sender ist schon richtig, richtig gut. Er befindet sich nun auf Platz Nr. 5 meiner 5 vorhandenen Stationstasten. Zur Zeit sind sie wie folgt belegt: 1. „CalmRadio – Bach”; 2. „Beatles And Friends”; 3. „Folkrider Radio”; 4. Bayern 1 Franken” (steht aber zur Disposition) und 5. eben die „Klassik Filmklassiker”. Wunderbar, je nach Gemütszustand lassen sie sich per Knopfdruck einschalten und man darf sich überraschen lassen. Was ist das für ein sagenhaftes Radioerlebnis. Ich glaube, dieses Radio ist das Beste, was ich seit Jahren gekauft habe. Übrigens höre ich ihm gerade am Rechner sitzend via dem mobilen Bluetooth-Lautsprecher zu, damit im Küchenerker das Radio nicht volle Lautstärke aufgedreht werden muss. Auch dieser Bluetooth-Sender war ein sehr guter Kauf. 11 Euro, nicht alles wird unverschämt teuer heutzutage.

Neue Routine

Ab morgen sind wieder zwei Tage Blogpause wegen der Arbeit angesagt. Da könnte ich jetzt ja ordentlich vorschreiben, nicht wahr? Allerdings fehlt komplett die Lust, das Tagesgeschehen zu kommentieren, genieße ich doch die Früchte meiner Ausprobiererei der letzten Tage. So oft wie in der neuen Wohnung mit ihrem wunderbaren Küchenerker und dem leicht warmen Fußboden hatte ich an den Tagen der letzten Jahrzehnte nicht die Rechner am großen Schreibtisch heruntergefahren bzw. einen im Energiesparmodus versetzt (um zwischendurch blitzschnell E-Mails abrufen zu können, das muss nämlich nicht per „Mata Hari” geschehen). Stattdessen sitze ich überwiegend am runden weißen Küchentisch im Erker und beobachte die vorbeigehenden Leute im kleinen Park und, falls kein eigener Besuch meine Aufmerksamkeit erfordert oder ein Spaziergang mit dem Nachbarn ansteht, schaue ich frohgelaunt den vielen Vögeln zu, die sich mehrmals täglich zum gemeinsamen Mahl direkt vor den Fenstern versammeln: Gänse, Enten Fasane, Möwen, Tauben, Krähen, Dohlen, Elstern, scharenweise Spatzen und was weiß ich nicht alles. So viele gab es nicht mal auf dem Land. Obwohl ich im Schlafzimmer extra einen Basteltisch aufgestellt habe, ertappe ich mich dabei, z.B. beim Wickeln und Bewatten der E-Dampfen das benötigte Werkzeug von dort zur Küche zu schaffen, um eben oft sogar in der Wintersonne gemütlich am Tisch zu sitzen und die Kleinigkeiten vor dieser tollen Kulisse zu werkeln. Selbst abends bei heruntergezogenen Rollos genieße ich auf einem der bequemen Regiestühle sitzend die wunderbare Musik des Internetradios bei mehreren Bechern des leckeren Tees. Hin und wieder tippe ich etwas bei „WhatsApp” in „Mata Hari” ein, aber größtenteils liegt das Smartphone mit schwarzem Bildschirm einfach nur auf dem Tisch. Zum Schreibtisch und den Rechnern komme ich nur jetzt für das Eintippen dieses Eintrags und später dann über mehrere Stunden wegen des Anschauens eines Films oder bis zum frühen Morgen dem Bingen einer Serie. Aber das „normale Internet” der News, Foren und Blogs oder der vielen Kommentare ist mir bis auf wenige Ausnahmen die meiste Zeit regelrecht zuwider geworden. Man kann sagen, dass sich mit der neuen Wohnung mein ganzes Verhalten und die Interessen verändert haben. Ist schon seltsam, ich staune darüber selber fast täglich aufs Neue.

Deshalb gibt es jetzt eben auch nichts Interessantes zu berichten. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und wir lesen uns am Dienstag wieder.

Fertig

Fertig! 🙂 Hat etwas länger gedauert, war (für mich) recht kompliziert, obwohl die Chinesen auf jedem Stück des Puzzles eine Nummer geklebt hatten (du siehst noch zwei von ihnen vorne am Schrank, was wie kleine Flecken aussieht). Der zusammengeklappte Stuhl kommt weg, auch den Handtuchhalter montiere ich wieder ab, sieht ohne bestimmt besser aus (Korrektur: nein, ohne Stuhl den Schrank etwas nach links geschoben, schon sieht der Handtuchhalter richtig gut aus. Er bleibt nu’ also doch). Andere Füße brauchte ich aber gar nicht, da vor den Löchern für die Rollen bereits flache Filz-Füße mit Loch aufgeklebt waren. Ob du’s glaubst oder nicht, allein für die Schublade hatte ich über eine Stunde gebraucht. Das war nämlich so ein Intelligenz-Ding zwischen spiegelverkehrt und seitenverkehrt mal vier Schienen.

Der Schrank ist aber nun schon ein paar Stündchen fertig. Danach habe ich mit meinem Nachbarn einen Spaziergang ins heimische Dorf unternommen. Wir gingen die katholische Kirche im Ort besichtigen. Deren Turm kannst du sogar ansatzweise auf dem Bild links oben im Fenster sehen. Und sie war geöffnet! Dass es so etwas noch gibt (oder wieder gibt), das ist richtig schön. Wir beide hatten die Kirche bisher noch nie von innen gesehen. Wir haben jeder eine Kerze (für 50 Cent) entzündet, das hatte etwas Magisches (oder Heiliges oder Spirituelles), halt eine gewisse Kraft. Die Katholiken wissen schon, wie sie ihre Stätten mystifizieren. Danach kurz zum Edeka-Markt und anschließend ein gemeinsames verspätetes Frühstück im Erker mit hernach noch Kaffee und Kuchen. Ratzfatz war es 15 Uhr.

Das war der Tag, gehab dich wohl.

Balanceakt

Momentan kommt mir die Realität in Form von Arbeit für die Firma in die Quere. In einer Stunde muss ich wieder los zum regulären Dienst. Morgen um 9 Uhr kommt der Klempner und dann steht noch die Einweisung im neuen Job die Tage an. Es begann schon heute Morgen: zwei wichtige Telefonate rissen mich aus dem Schlaf. Um 9:30 Uhr und, ich war gerade wieder eingeschlafen, gegen 10:30 Uhr. Diverse SMS und WhatApp-Nachrichten danach ließen mich auch ständig wach werden. Normalerweise werde ich von sowas nicht wach aber wegen der noch relativ neuen Geräuschkulisse, der Stille, entschloss sich mein Gehirn, vorsichtshalber jedes Mal den Rest des Körpers aufzuwecken. Schwierig, da die Balance zu halten.

Jetzt ist die Umstellung wohntechnisch wunderbar erledigt, auch die Ernährung wurde Dank meines neuen riesigen Kühlschranks vor der Tür (bei Edeka) zu einem großen Teil umgestellt, nun ist halt die Arbeit an der Reihe. Bis die ersehnte Routine wieder in mein Leben tritt, das dauert sicher noch ein paar Wochen.

Entspannung

Wieder ein Tag im Tagebuch verschütt gegangen. Es kommt gerade einfach zu viel spontan dazwischen. Könnte ich jetzt alles aufzählen, ist aber zu uninteressant. Wahrscheinlich hast du selber genug Stress mit diesem zeitfressenden kleinen Monster – nein, kein Monster, Pac-Man ist viel treffender 😉

In den nächsten Tagen habe ich ein paar Stunden eine Einweisung in die neue Arbeit. Die wird mir aller Voraussicht nach nicht gefallen. Ganz und gar nicht! Aber mal sehen, wenn ich die Arbeitszeit auf nur 70 bis 75 Stunden im Monat runterschrauben kann, sollte ich auch ein paar wenige Nächte einen ungeliebten Job hinbekommen. Etwas weniger Geld im Monat zur Verfügung, naja, ab wann kriegt man eigentlich Wohngeld? Könnte ich ja mal versuchen, ich meine, es gibt mittlerweile ganze Familien-Clans, die von öffentlichen Geldern leben, da sollten mit 60+ auch ein paar Euro Wohngeld abfallen, oder? Wahrscheinlich werde ich das aber doch nicht machen, ist mir irgendwie zuwider.

Die letzte Nacht war kalt, nass und windig. Daher verlasse ich heute die schöne Wohnung nicht einen Schritt. Als ich vorhin nach Hause kam, mich umgezogen hatte, das Wohnzimmer betrat und die Rechner hochfuhr, schaltete ich mit nur einem Knopfdruck all die verteilten Lichter an (10 Stück an der Zahl mit hauptsächlich 0,5-Watt-Birnen, das sage ich nur wegen möglich hier mitlesender „Bedenkenträger”), also in dem Moment breitete ich mit einem, ich glaube sogar gesprochenen freudigen Seufzer „oh, wie ist es schön!” meine Arme aus. Ich bin so überglücklich hier, fühle mich wohl wie schon sehr lange nicht mehr.

Im Küchenerker habe ich gestern Abend auf das Bord über der Spüle mein uraltes kleines Radio gestellt. Natürlich hätte ich am Rechner einen 100mal besseren Klang, doch jetzt, da das Radio leise aber in der Stille deutlich hörbar klingt, versetzt mich der typische einfache Sound tatsächlich zurück in meine Jugend als es noch nichts anderes als Kassettenrekorder, Kompaktplattenspieler und Transistorradios gab. Wie urgemütlich das doch ist! Die immerwährende Jagd nach dem perfekten Sound, nach mehr und mehr Multimedia und Gezappel macht einen auf Dauer verrückt, mach kirre im Kopf, dabei liegt die Magie des Radios in ganz schlichten relativ leisen Mono-Geräten. Es kommt, so glaube ich, auf die Umgebung an (ich feiere schließlich keine Party, bin alleine und verspüre keine Lust zu tanzen – ich entspanne). Die Stille durch die Doppelfenster mit Doppelverglasung, der frühe Freitagmorgen, der anschließende freie Tag, der alte wunderbare runde Küchentisch, irgendwelche klassische Musik aus dem Radio im Hintergrund, das E-Pfeifchen in der Hand, Tässchen Tee auf dem Tisch, all das zusammen ist einfach nur so herrlich, ist der pure Genuss. Aber leider mit Worten nur unzureichend beschreibbar.

In diesem Sinne wünsche ich dir ebenfalls einen gemütlichen Herbst-Freitag.

Nachher mache ich noch ein, zwei Fotos, muss dafür allerdings noch einen Nagel in die Wand schlagen, was ich natürlich nicht um diese Uhrzeit tun werde. Denn mit Hammerschlägen geweckt zu werden, wäre für die Nachbarn das genaue Gegenteil von besinnlicher Entspannung.