Hopp oder Top

So, heute Nacht – eigentlich ja erst morgen – steht die Wahl in den USA im allgemeinen Interesse. Nur und ausschließlich. Nichts kommt an ihre Wichtigkeit derzeit heran. Sie wird das Weltgeschehen mindestens des kommenden halben Jahrzehnts beeinflussen, sogar bestimmen. Entweder wird die Wokeness mitsamt ihrer grün-linken Begleiterscheinungen schlimmer werden als je zuvor, oder aber, was ich glaube, nein, hoffe, Trump wird sich durchsetzen können. Dann werden die EU-Politiker in den nächsten Jahren am Katzentisch des wirtschaftlichen und politischen Geschehens Platz nehmen – was zur Folge haben wird, dass die EU damit beginnen wird, sich endlich zu reformieren. Wer’s noch nicht gesehen hat, dem empfehle ich in diesem Zusammenhang das anderthalbstündige Gespräch, das Roger Köppel mit Victor Orban und Gerd Schröder geführt hat (startet hinter dem Link in voller Länge).

Wie dem auch sei. Hier im Tagebuch kann ich nur von mir persönlich schreiben, und ich möchte mir weder eine Kamala-Show des grün-linken ÖRR anschauen, noch eine neutrale ausgewogene Berichterstattung zu dieser Wahl antun, die es sowieso nirgendwo gibt, sondern ich möchte glasklar und die Daumen drückend das Trump-Rennen mitverfolgen. Da bleiben nur die Wahlsendungen von FOX-News übrig und hierzulande jene von Tichy, NiUS sowie im Radio des Kontrafunks. Alle berichten applaudierend und anfeuernd mit vielen zugeschalteten illustren Gästen live ab 4 bis 5 Uhr in der Früh vom Einzug des Matadors bzw. vom Endspurt in der letzten Stadionrunde. Wie gut, dass ich an 3 unterschiedlichen Rechnern auf 5 Monitoren bequem und störungsfrei (so es denn zu keinem Internetausfall der Telekom und zu keinem Stromausfall des Energieversorgers kommen wird) alle Wahlsendungen parallel mitverfolgen kann. Ich glaube, ich mache in der kommenden Nacht mal ein Foto davon 🙂

Alles Weitere ist diesem Ereignis untergeordnet. Man könnte auch sagen: Die Welt steht gleichermaßen bei Unterstützern sowie Gegnern Donald Trumps still bis nach dieser Wahl am Mittwochmorgen. Voraussichtlich (!). Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, dass jemals zuvor eine US-Wahl so wichtig für Europa gewesen war wie die jetzige.

Müllwagen

Heute Morgen (vorhin gegen 17:30 Uhr) aufgewacht, einen Blick in die News geworfen und lauthals gelacht. Trump setzt sich in einen Müllwagen und gibt ein Interview. Das ist die geilste vorstellbare Replik auf Bidens Müll-Aussage, würde ich meinen, einfach nur genial. Chapeau!

Trotzdem ist leider keine Zeit jetzt, bin schon halb unterwegs zu den Nachtschichten und deshalb nu‘ wieder wech bis Samstag. Mach’s gut und schönen Feiertag.

Religiöses

8 Uhr morgens. Ich schaute mir gerade ein Video an. Dr. Kay Klapproth bringt es im letzten Viertel dieses unten verlinkten Videos (ab Minute 41) perfekt auf den Punkt, wenn er einen Kommentar rezensiert und sagt: „Früher sind die Menschen aus der Kirche ausgetreten, weil sie nicht an Gott geglaubt haben, und heute treten sie aus der Kirche aus, weil sie an Gott glauben.”

Es geht in diesem Video nicht nur um das rein medizinische Thema „Corona” und seine noch immer fehlende Aufarbeitung, sondern vielmehr geht es darum, „Corona” als Symptom einer nichtfunktionierenden Gesellschaft zu verstehen, in der die Religion bzw. das Versagen der Religion eine genauso große Rolle spielt wie die sich im Umbruch befindende Politik.

Persönlich kann ich den beiden Männern nur zustimmen, denn ich hatte zur Hochzeit der Massen-Hysterie am eigenen Leib (vielmehr an der eigenen Seele) erfahren, was es heißt, als Ungeimpfter vor verschlossenen Kirchentüren zu stehen. Damals suchte ich als Agnostiker und Nicht-Kirchenmitglied dennoch in meiner Verzweiflung einfach einen (vielleicht sogar mystischen) Ort der Besinnung und inneren Einkehr, der mir jedoch verwehrt wurde. Trost und Kraft fand ich dann nur bei Gleichgesinnten im Internet, obwohl ich sicher Menschen aus Fleisch und Blut gebraucht hätte. Meine sowieso auch damals bereits bestehende Abneigung für die Kirche wurde durch ihr unchristliches Verhalten also noch verstärkt und hat sich mittlerweile schon beinahe in eine Art Hass verwandelt, d.h. nicht in wirklichen Hass, denn zu hassen kostet viel zu viel Kraft, die ich lieber für Positives verwende, so aber doch in ein abgrundtiefes Nicht-Leiden-Können der Stellvertreter Gottes auf dieser Erde – wenn ich das mal so ausdrücken darf.

Das folgende Gespräch ist gleich auf mehreren Ebenen interessant: Medizinisch, politisch, soziologisch sowie religiös. Das beste „Wort zum Sonntag”, das ich mir vorstellen könnte.

Feiertag?

Ach, es war ja gestern „Tag der deutschen Einheit”. Sagenhaft, denn der Feiertag war unbemerkt an mir vorübergezogen. Kann passieren: Morgens von der Arbeit nach Hause gekommen, ab ins Bettchen, nachmittags erst wieder aufgestanden, Kühl- und Gefrierschrank voll, kein Fuß vor die Tür gesetzt, abends eine Serie zum Teil geschaut („Ich bin Dagobert” = abgebrochen, ist schrottig) und schwups, der Tag war um.

In einem Land mit gespaltener Bevölkerung ist diese Namensgebung sowieso irreführend. Der Tag ist zwar wichtig, da er an das Ende der staatlichen Spaltung erinnert, aber ihr Ende führte nicht zu einer gesellschaftlichen Einheit. Ganz und gar nicht und bis heute nicht. Wenn die Meinungsfreiheit immer mehr eingeschränkt wird und die Regierung offenkundig gegen die Interessen der eigenen Bürger handelt, wenn sie von Jahr zu Jahr autoritärer auftritt, wenn es keinen sachlichen Journalismus im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und in den Hauptmedien mehr gibt, sondern nur noch ideologisches Geschwafel tagein, tagaus die Augen und Ohren quält, wenn die Cancel-Kultur bis tief hinein in den Alltag der Menschen reicht, wenn man sich vor lauter Verboten und Geboten kaum noch frei in seinen Handlungen bewegen kann, wenn für alles und jedes Meldestellen zum Zwecke der Denunziation eingerichtet werden, wenn man an jeder Ecke für die Beschreibung der Wirklichkeit als Nazi verschrien wird, wenn der kleinste öffentliche Scherz gegen die Regierung zur Geldstrafe führt, wenn man beim öffentlichen Eintreten für die falsche Partei zum Dank Konto, Wohnung und Arbeitsplatz gekündigt bekommt – ja dann ist’s um die Einheit längst geschehen.

Tatsächlich hat sich jeder Tag zum Tag der deutschen Gräben entwickelt. Von daher ist das unbemerkte Vorüberrauschen des 3. Oktobers auch kein Verlust für meine Wenigkeit. Der Tag, an dem die Ampel-Regierung weg ist, wird zu meinem Feiertag der deutschen Einheit. Und der Tag, an dem der Zwang zur Zahlung der Rundfunkgebühr wegfällt, wird für mich zum Tag der Befreiung.

Heimwerken – Bisschen Politik – Filmempfehlungen

So, die „neue Küchenzeile” ist jetzt zu 90 % fertig. Links den Um-Die-Ecke-Knick habe ich auf Kante abgeschnitten und den 4 cm schmalen Streifen daruter mit Reststücken noch bis zum Boden verlängert. Die rechte Seite, die noch gar nicht auf einem Foto zu sehen war, wird mit weiteren 9 oder 10 Paneelen vollendet. Auch bis zum Boden verlegt. Die kommen Montag. Zum Abschluss werden dann 2 Eckleistenprofile in dunkelgrau geliefert. Das muss sein, sonst sieht es nicht ordentlich aus. Ihr origineller Liefertermin lautet „Mittwoch bis Samstag”. Kann man nix machen, der nächste Baumarkt liegt 10 Kilometer entfernt und überhaupt: „Click ’n‘ Order” ist für Leute, die chronisch an Faulfieber leiden, wie gemacht. Also Ende nächster Woche erwarten dich nochmal 2 Fotos. Tut mir leid, da musste durch.

Nachdem ich nun fast 2 Tage lang keine Nachrichten geschaut habe, war der Blick in die News interessant. Vielleicht sollte man immer nur alle 3 Tage die Nachrichten schauen, dann klärt sich viel Aufregung ganz von alleine.

Das undemokratische Vorgehen in Thüringen hat mich nicht überrascht, denn was wäre von diesen Lokalpolitikern auch anderes zu erwarten gewesen? Wenn es ein Landesparlament gibt, das seit Jahren auf die Demokratie pfeift, dann liegt es in Erfurt. Die Quittung für die CDU und das BSW wird kommen, da mache ich mir keine großen Gedanken.

Aber die gute Nachricht, dass der Terrorfürst Nasrallah samt etlicher Köpfe der Führungsriege der Hisbollah ausgeschaltet wurde, die hat mich tatsächlich gestern freudig überrascht. Dass darüber nun die Linken und Grünen vor Wut Schaum vor ihren Mündern bekommen, war zu erwarten. Wäre es heute zwischen 1933 und 39 und Hitler wäre umgebracht worden, so würden die Woken darüber ebenfalls wutentbrannt schreien. Aber die Welt hat sich verändert: Wer auf Juden schießt, wird von Juden erschossen; im Gegensatz zu damals wehren sie sich seit 1948 entschieden und erfolgreich. Und was die vermeintliche Angst vor dem Iran betrifft: Seine Stärke wird nicht nur faktisch überschätzt, nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass die Angst vor einer iranischen Reaktion nur als Vorwand dient, gegen Israel zu agieren. Wer sich tatsächlich um den Weltfrieden sorgt, wie das Lenchen Baerbock nicht müde wird, in schlechtem Englisch zu stammeln, um dann doch nebenher voller Inbrunst Russland den Krieg zu erklären, der sollte zuallererst die deutsche Marine aus der Straße von Taiwan fernhalten. Deutschland hat nämlich rein gar nichts mit dem chinesisch-taiwanesischen Konflikt zu tun. Und die NATO erst recht nicht.

Fernerhin hatte ich in den Pausen meines munteren Heimwerkertums sogar 2 gute Spielfilme gesehen. Beide sind absolut empfehlenswert:

1. „Daddio – Eine Nacht in New York”. Ein wundervoller Film, der nur im Taxi spielt. Eine heitere Philosophiestunde (Männer / Frauen / die Liebe / das Leben und so weiter), hervorragend gespielt von Dakota Johnson und Sean Penn. Keine Sekunde Langeweile trotz des arg eingeschränkten Sets. Sympathisch, kurzweilig, humorvoll, intelligent = 9 Filmpunkte. Wurde archiviert, es wird sicher Wiederholungen geben.

2. „Wolfs”. Eine herrliche Komödie mit Brad Pitt und George Clooney. Der Film macht einfach nur Freude. Die Nebenrolle zu Beginn spielt Amy Ryan, die in dieser Figur alle Register ihres trockenen Komödiantentums zieht und mich selbst jetzt, nach 2 Tagen, immer noch schmunzeln lässt. 8 Punkte vergebe ich. Der Film wurde ebenfalls archiviert und wird mich garantiert noch so manches Mal prima unterhalten.

Tag der Freude

Bei der heutigen Verabredung mit der Lerche durfte ich einen wunderschönen Morgen erleben. Während des gemeinsamen Gesangs rief ich kurz das vorläufige amtliche Endergebnis der Brandenburg-Wahl auf und siehe da, die Grünen sind nicht nur einfach weg vom Fenster, nein, mit 4,1 % der Stimmen sind sie sogar fast unter „sonstige” gelandet und konnten kein rettendes Einzelmandat erringen. Diese Freude bleibt heute ungetrübt; man kann schließlich nicht alles auf einmal haben. Der wichtigste Punkt ist abgehakt; alles andere ergibt sich in 4 Jahren von selbst.

Kubicki sagte, er glaube nicht, dass die Ampel noch bis Weihnachten hält. Tja, das glaubte ich bereits für die letzte Weihnacht, doch vielleicht weiß er ja etwas, das ich mangels Einblicke in den Politzirkus nicht weiß. Jedenfalls stimme ich ihm zu, denn ich hoffe jeden Tag, dass nun der letzte Tag der Ampel anbricht.

Und was die Allparteien-Konstruktion gegen Rechts betrifft, die nach der Bundestagswahl ’25 wohl ihren Höhepunkt erreichen wird, auch sie ist erkennbar, so man denn genau hinschaut, schon heute ein Auslaufmodell. Mühlen mahlen nun mal langsam: 2029 kommt die Wende, das ist sicherer denn je.

Wie dem auch sei, heute befinde ich mich auf einer imaginären hirninternen Wahlparty und feiere den grünen Niedergang. Zweistellig laut Prognosen noch auf Bundesebene? Das ist viel zu viel, und ich bin mir ganz und gar nicht sicher, ob diese Prognosen überhaupt seriös sind. Falls Kubickis Weihnachtsgeschenk aber wahr werden wird, ist’s mit der vermeintlichen Zweistelligkeit jedenfalls ziemlich schnell dahin.

Einen angenehmen Freudentag wünsche ich dir ebenfalls. Siehste, geht doch 🙂

Vorfreude

Ooops, da habe ich den versprochenen Dunkeleintrag gestern doch glatt verschlampt. Warum? Zwei grottenschlechte Spielfilme überanstrengten mein Sehvermögen enorm, so dass ich immer wieder eingeschlafen und letztlich doch gegen 1 Uhr ins Bettchen gefallen war. Vorhin um 9 Uhr (jawohl, diesmal das echte 9 Uhr) leistete ich der Lerche also wirklich Gesellschaft. Jetzt könnte ich aus unserer Unterhaltung noch ein wenig zitieren und schreiben: „Piep, piep, piep”, das wäre dann aber wirklich albern, nicht wahr?

Heute wird ein spannender Tag. Zwar verraten die Prognosen für die Wahl in Brandenburg das meiste bereits seit Tagen, allerdings wäre es nicht das erste Mal, dass sich die Realität am Ende doch davon unterscheidet. Falls nicht, wär’s auch nicht schlimm, denn falls die Grünen kein Direktmandat erlangen, wären sie endgültig raus aus dem Parlament, und das wäre schon mal die halbe Miete.

Lustig in diesem Zusammenhang: Nach den letzten beiden Wahlen forderte Ricarda Lang zum Schutz der Demokratie mehr demokratische Teilhabe u.a. durch Räte (russisch: Sowjets). Demnach sind nach Logik dieser Verlierer, Parlamente (das Wesen einer jeden Demokratie) dann eine Gefahr für ebendiese Demokratie, wenn die Grünen dort nicht mehr vertreten sind. Mich persönlich freut deren Gejammer ja ungemein und ich hoffe, dass uns allen heute Abend abermals das Gezeter dieser Versager amüsieren wird.

In Erwartung eines vergnüglichen Wahlabends, den ich selbstredend nicht in den ersten Reihen des TVs verbringen werde, sondern bei „Tichys” und/oder „NiUS”, sage ich mal: Bis später.

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Nachtrag, 20:30 Uhr: Ein lachendes und ein weinendes Auge bleiben nach der Wahl. Lachend, da höchstwahrscheinlich die irren Grünen endlich auch in Brandenburg weg vom Fenster sind, weinend, da die Mehrheit der Bevölkerung immer noch nicht mitbekommen hat, dass es so nun mal keine Veränderung gibt. Wollen sie vielleicht nicht, es geht ihnen noch zu gut. Naja, dann bemerken sie den Niedergang halt erst 2029.

Mindesthaltbarkeitsdatum

Es gäbe heute eine Menge zu politischen Themen zu sagen. „Gähn”, was sollte es bringen? Wir Bürger sind es, die die Politiker in ihre Ämter wählen. Wenn die Mehrheit immer noch die Verhältnisse in allen Bereichen des Landes gutheißt, dann weiß ich auch nicht weiter. Dummheit wird bestraft; man kann keinen warnen, der nicht gewarnt werden möchte; oder wer nicht hören will, muss fühlen. Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, wie, laut Wahlprognosen, die SPD in Brandenburg noch von 25 % der Einwohner dieses Bundeslandes gewählt werden kann, obwohl das Mindesthaltbarkeitsdatum der dortigen SPD längst abgelaufen ist. Wie erklärst du dir das? Bei Umfragen zur nächsten Bundestagswahl kommen die Grünen sogar noch auf zweistellige Ergebnisse (Link).

Also bin ich erst mal froh, heute wieder für zwei Tage arbeitsbedingt abtauchen zu können. Vielleicht erlebe ich ja ohne Internet und alleingelassen mit meinem Kopf noch einen Geistesblitz, der Licht ins Dunkel dieses Mysteriums bringt. Man weiß ja nie.

Etwas Lustiges habe ich aber auch zu berichten. Eventuell bringt mich das gedanklich und erklärungstechnisch sogar auf die richtige Spur nach dem Wieso der eingangs gestellten Frage. Selten benutze ich Feuchtigkeits-Creme. Wegen der Bart- und Kopfrasur manchmal, je nach Reizung der Haut. Seit einer Ewigkeit steht ein Töpfchen „Melkfett Ringelblume” zur Verfügung. Das roch seit einigen Tagen weniger blumig als vielmehr leicht ranzig. Also fort damit in den Müll. Wie gut, dass ich für alles immer eine Reserve im Regal stehen habe. Die Versiegelung der Reserve habe ich aber gar nicht erst geöffnet, denn durch Zufall erblickte ich auf dem Boden die Mindesthaltbarkeit: 2015 (siehe Foto).

2015, welch ein symbolträchtiges Datum! Die Wählerinnen und Wähler sollten vielleicht wegen des ranzigen Umgebungsgestanks einfach mal die Verpackung der Altparteien nach deren MHD absuchen, das könnte ihnen eventuell die Augen öffnen und ihren Nasen durchaus gut tun.

Nun gut, bis Samstag dann in alter Frische.

One World No Borders ?

„One World! No Borders!”, so lautet bekanntlich das Credo der links-grünen Wokeness heutzutage, und ich muss gestehen, wenn auch ein wenig beschämt ob der eigenen Naivität, dass ich in meiner Jugend ähnlich dachte. Ähnlich aber nicht identisch. Und nicht fordernd hinausbrüllend, sondern vielmehr als eine philosophische Gesellschaftsfrage für die Zukunft. Also eher als eine Idee, die besprochen werden sollte.

Grenzen bedeuteten in den 1960/70er Jahren für uns Deutsche etwas völlig anderes als nur eine Schranke; der Eiserne Vorhang teilte unser Land, noch gab es keinerlei Auflösungserscheinungen. Wenn ich aus dem Fenster des Zuges beim Durchqueren in eben diese DDR sah, so erhaschte ich ein paar flüchtige Blicke in eine mir vollkommen fremde Wirklichkeit, die sich beim näheren Hinsehen aber doch gleich mit der eigenen darstellte: In den frühen Tagesstunden hasteten unter gelben Laternen der Straßenbeleuchtung Menschen zu ihren Zügen und Bussen, unterwegs zur Arbeit, auf Bänken wartend, lesend, vereinzelte Autos waren zu sehen, der morgendliche Verkehr begann – alles ganz normal aber doch so fremd wie von einem anderen Stern, denn kein Wort durfte mit ihnen gewechselt werden; selbst wenn der Zug mal stand und wartete, es war an Aussteigen, um ein Tässchen Kaffee zu trinken oder ein Schwätzchen zu halten, nicht zu denken. An das Gefühl dieser Absurdität erinnere ich mich als sei es gestern erst gewesen; Grenzen bedeuteten damals nicht alleine Staatsgrenzen, sondern Grenzen komplett anderer Gesellschaften. Aber die Menschen, die Deutschen hier und die Deutschen da, sie waren gleich. Was hat der Alltag mit Politik zu tun?, begann ich mich in jener Zeit zu fragen.

Das war allerdings nicht bloß an der DDR-Grenze so:

Die Grenze zu Holland war ähnlich strikt ausgebaut. Keine Selbstschussanlagen natürlich, so aber doch bewachte Zäune sogar entlang der Grünen Grenze. Als ein Junge, der in 5 Kilometer Entfernung von der Grenze aufgewachsen war, bot diese Grenze ein ebenso absurdes Bild: Wolltest du die Grüne Grenze überschreiten, was wir regelmäßig und oft taten, so wussten wir, dass im schlimmsten Fall auch dort mit Schusswaffengebrauch zu rechnen war. Hüben wie drüben gab es aber unsere sozialen Kontakte, es wurde dieselbe Mundart gesprochen, in der eigenen Familie gab es Holländer, doch quasi Mitten auf der Landstraße von einem Ort zum anderen, musste man eine stark bewachte Grenze überschreiten. Junge 18-jährige, die nicht aussahen wie der artige Schwiegersohn, wurden von den deutschen Zöllnern behandelt wie Kriminelle. Was sich diese dummen Menschen alles herausnahmen, herausnehmen durften, war atemberaubend. Sexuelle Übergriffigkeiten bei damaligen nicht volljährigen Mädchen, Freundinnen, die in meinem Auto mitfuhren, waren noch harmlos, im Vergleich zu dem, was meiner „Ente” geschah, denn sie wurde einmal sogar fast komplett zerlegt mit enormen Folgekosten für mich, und das war nur meiner äußeren Hippie-Erscheinung zu verdanken, die die Grenzer nicht leiden konnten. Deutsche Zöllner besaßen noch eine sagenhafte Macht gegenüber den kleinen Leuten, und die wurden von ihnen je nach Lust und Laune drangsaliert. Wie unwürdig eine Leibesvisitation ist, können sich junge Leute heute nicht mehr vorstellen. Wer einmal nackt vor Grenzern stand und diverse Witze ertragen musste, weiß, wovon ich rede. So etwas war an der holländischen Grenze auf deutscher Seite gang und gäbe. Die holländischen Grenzer waren übrigens nie übergriffig, das nur mal so nebenbei erwähnt.

Was ich damit sagen möchte: Zu jener Zeit zerschnitten Grenzen den Alltag der Menschen ohne jeden Sinn und Verstand. Der Gedanke „No Borders!” war daher ganz und gar nicht naiv, sondern er wurde von der Politik aufgegriffen und die europäischen Grenzen in der Folge gottlob abgeschafft. Die Grenzen zerschnitten einen gemeinsamen Kulturraum, das ist so widersinnig, als würden heute an den Bundesländern wieder Grenzkontrollen eingeführt werden.

In jenen Jahren meiner Jugend boomten die Pauschalreisen. Ganze Gruppen Neckermann-Touristen wurden ins Ausland zu allen möglichen Sehenswürdigkeiten gekarrt. Gedankenlos schlenderten sie in Badeschlappen durch Gemäuer und Gebetshäuser, gleich welcher Religion. Halbnackt beobachteten sie das Alltagsleben der Einheimischen auf diversen Märkten oder sie schauten sich von geschützten Terrassen bei einem genüsslichen Cocktail das Strampeln der Einheimischen ums tägliche Überleben an. Das haben die Touristen nicht aus Böswilligkeit so getan, sondern aus kultureller Unwissenheit, denn der gemeine Mitteleuropäer fühlte sich in einem gigantischen Disney-Land. Der deutsche Reisepass galt über Jahrzehnte als Premium-Papier, das alle Türen der Welt öffnete. Damals gab es also trotz der vorhandenen Grenzen für die meisten von uns „No Borders!”, denn, ach, was kostet die Welt? Wie selbstverständlich lag dem zahlungskräftigen Westler eine grenzenlose Welt zu Füßen.

Natürlich fanden wir junge Menschen diese Arroganz schlimm. Wir verreisten in unserer begrenzten Urlaubszeit individuell, kleideten uns nach Art der Einheimischen und glaubten, solches Anbiedern an die Lebensumstände und Sitten würde die Kluft zwischen arm und reich überwinden. Doch im Grunde genommen war das ebenfalls ein Abenteuerurlaub, denn unser Pass schützte uns vor allzu großer Willkür staatlicher oder halbstaatlicher Repressionen und das Notfall-Rückfahrtticket war bereits im Pass eingepreist.

Was es wirklich bedeutet, „One World! No Borders!”, davon hatte der Normalbürger West-Europas der 1970er Jahre genauso wenig eine Vorstellung wie die Leute heutzutage. Was wir damals und heute im Urlaub erleben, ist nichts anderes als ein Besuch im Zoo. Es gibt etliche gute Science-Fiction-Filme, die dieses Thema mehr oder minder gelungen beschreiben. Die einzigen Europäer, die kompetent davon berichtet haben, was es bedeutet, in einem fremden fernen Land ein neues Zuhause zu erschaffen, das sind die Auswanderer der vergangenen Jahrhunderte insbesondere der großen Auswanderungswellen ins gelobte Land Amerika. Da gab es weder Bürgergeld, noch Smartphones, ein Zurück war meist nicht möglich. Wie man sich „One World!” heute vorstellt, das ist nach wie vor ein Urlaubsparadies: Wohne eine Zeitlang hier oder dort, wo du gerade möchtest, jette hin und her, oder werde zum Globetrotter mit verkümmerten Wurzeln und ganz ohne Heimat. Wer aber den Ort seiner Sehnsucht liebt, Teil des Landes wird, der möchte es auch bewahren; so verwundert es nicht, dass die Aktion, die Einwanderer in aller Herren Ländern immer zuerst gemacht haben und heute noch machen, das Ziehen von Grenzen ist: Kulturelle Grenzen, familiäre Grenzen, religiöse Grenzen, Besitztumsgrenzen, Landesgrenzen.

„No Borders!” bedeutet eben nicht einfach, alle in ein Land zu lassen; so widersprüchlich es auch klingt, das grün-linke „No Borders!” bedeutet mehr Grenzen als jemals zuvor. Wenn wir weiterhin alle in unser Land einreisen lassen, werden wir uns vor lauter neuer Grenzen nicht mehr frei bewegen können.

Verführt die politisch instrumentalisierte, fachfremde und oft strunzdumme mediale Berichterstattung über Waldbrände erst zu genau diesen Brandstiftungen?

Bin auf dem Weg zum Nachtdienst, doch das folgende Video möchte ich noch kurz mit dir teilen. Die Frage nach möglichen politisch motivierten Brandstiftungen hatte ich mir nämlich schon vor vielen Jahren gestellt. Wer so etwas (z.B. mit den Worten „Terror durch Klimasekte?” oder ähnliches) öffentlich vermutet, wurde und wird viel zu schnell als Schwurbler diffamiert. Carolin Matthie stellt nun auch ganz vorsichtig dieselbe Frage. Niemand behauptet, dass es so ist, doch bei den zunehmenden Bränden sollten alle möglichen Ursachen in Betracht gezogen werden bzw. man muss darüber ernsthaft öffentlich reden können und dahingehend ermitteln – aber man sollte nicht im Vorhinein alles als absurd einfach abtun: