Ach, es ist ein Kreuz mit der Rechtschreibung. Nun bin ich ja schon recht alt, doch manche Dinge wollen sich einfach nicht in meinem Kopf verankern. Gerade eben korrigierte ich in meinem letzten Kommentar „Freitag Abend” zu „Freitagabend”. Genau das ist so ein Fall: Laut Duden heißt es zum Beispiel „Freitagfrüh”, obwohl mein Rechtschreibprogramm dies als Fehler markiert und die Getrenntschreibung vorschlägt. Der Duden sagt dazu, dies sei ein „indeklinables Substantiv ohne Artikel” [Link]. Schreibe ich statt Wochentagen aber heute, morgen oder gestern, so muss es heißen „heute Abend”, „gestern Morgen” aber „morgen früh”= hier wird beim „früh” die Groß- oder Kleinschreibung zur Wahl gestellt (nur bei “früh”, nicht aber bei “mittag”, “abend” usw.), und es wird die Kleinschreibung empfohlen [Link]. Welchen Sinn macht diese Ausnahme? Und generell: Warum werden Wochentage großgeschrieben, doch gestern, heute, morgen klein? Meint man hingegen die Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft, so wird wiederum Gestern, Heute oder Morgen großgeschrieben, also das Gestern, das Heute und das Morgen. Wie soll ich mir diese Regeln merken, wenn die Regeln m.E. bereits inkonsistent sind? Logisch wäre für mich: Montag Abend, Dienstag Morgen oder Freitag Mittag, genauso wie Heute Abend, Morgen Früh oder Gestern Mittag. Aber nein, das wäre falsch. Und das bekomme ich partout nicht in mein Hirn. Bin doch ein wenig beschränkt, nicht wahr?
Übrigens habe ich letzte Nacht den begonnenen Mittelalter-Roman doch hintenan gestellt und mit einem Thriller von Don Winslow begonnen. Es ist nämlich einfach so, dass damit die Nacht wie im Fluge vergeht und ich sogar oft morgens zum Feierabend über die Zeit hinaus lese und selbst nach 9 Stunden des ununterbrochenen Lesens die Spannung kaum aushalte; sie zwingt mich förmlich, noch „ebkes schnell” eine geschilderte Szene unbedingt zu Ende zu lesen. Aber das wollte ich jetzt gar nicht betonen, sondern eigentlich nur feststellend bemerken, dass ich noch nie in meinem Leben auch nur eines von den Tausenden Büchern in meinen Händen ohne Fehler erlebt habe. Es sind meist nur Druckfehler aber nicht selten auch klare Rechtschreib- und Grammatikfehler. Wiederum meistens aufgrund einer überholten Rechtschreibregel (es war also seinerzeit noch richtig), trotzdem auch öfter komplett falsch, also im Gestern und Heute und auch gestern Nacht 🙂
So, finde die Fehler, ich habe keine Zeit diesen Eintrag jetzt noch nachzulesen und ggf. zu korrigieren, muss gleich schon wieder los zur „Arbeit”. Machs gut und bis morgen.