Brückenbau

Bei uns stürzt die Carolabrücke ein und es wird wohl eine Generation brauchen, um sie wieder aufzubauen. In Vietnam baut Frau Dung alleine ohne Hilfe und neben ihrer normalen Arbeit eine Stahlbetonbrücke in 4 Monaten. Für das benötigte Material musste sie ihr Sparschwein schlachten. Ihre Arbeiten wurden dokumentiert, sie wurden die ganze Zeit gefilmt. Denn der Brückenbau ist natürlich Teil einer Reality-Doku. Deshalb hat Frau Dung in Wahrheit das Geld für den Brückenbau wohl von der Produktionsfirma erhalten. Die wahnsinnigen Ausgaben für ein paar Säcke Zement und etwas Stahl. Klar ist ebenfalls, dass die Carolabrücke nicht mit der von Frau Dung vergleichbar ist. Zwar werden alle Brücken nach denselben Prinzipien gebaut (seit 3.000 v. Chr.), doch die Ausführung in Dresden ist sicher nicht mit der in Vietnam vergleichbar – dafür braucht dann aber auch keiner sein Sparschwein zu schlachten (eine halbe Billion Euro befinden sich Dank Friedrich Merz, dem Regisseur der Reality-Soap „Mein neues Deutschland”, im Topf des „Sondervermögens”) und wir müssen nicht extra Frau Dung teuer aus Vietnam einfliegen lassen, damit sie alleine die Carolabrücke neu bauen kann oder uns zeigt, wie so etwas gemacht wird – denn wir sind schließlich das Land der Ingenieure und der Qualitätsarbeit, nicht wahr?

Die Brücke von Frau Dung hat übrigens ihre erste schlimme Flut relativ schadlos überstanden.

Hier kannst du das Video vom Bau angucken:

In Zeitraffer: Ein Mensch baut alleine einen Bauernhof

Da musst du heute durch, denn dieser Tagebucheintrag ist in gewisser Weise eine „systemische Wiederholung” dessen, wovon schon dieser Tage die Rede war.

In Anbetracht der enormen Geschicklichkeit, dem handwerklichen Allround-Talent, der Intelligenz und der mühevollen Arbeit, die meine höchste Wertschätzung erhält, bleibt mir als lebendiges Antonym all dieser Eigenschaften allein das Staunen im olympischen Maßstab übrig. Jawohl, wenn ich eines hervorragend kann, dann ist es Staunen über die Dinge, die ich definitiv nicht kann.

Wenngleich bei aller Genialität auch ein klein wenig Kritik vorhanden ist, denn die vietnamesische Handwerkerin, Tu Tam (es ist „Real-TV”, also eine erzählte Geschichte, ein YouTube-Roman), begeht dann doch einen winzigen aber kapitalen Fehler bei der Elektroinstallation, indem sie die Stromkabel zweier Leitungen mit den Fingern verzwirbelt, sie anschließend aber weder verlötet, noch eine Klemme zur Arretierung benutzt, sondern lediglich etwas Isolierband um die Kabelenden wickelt. Stromverbindungen müssen aber immer kraftschlüssig sein und vor allen Dingen auch dauerhaft bleiben. Im tropischen und von Stürmen heimgesuchten Land sowie bei Temperaturschwankungen von 20 Grad ist damit mindestens ein kommender Stromausfall vorprogrammiert bzw. wurde mit „eingebaut”.

Der Bau des Hauses und großer Teile des Hofes, den sie – und das ist eben der Anteil des „Real” am Real-TV – tatsächlich ganz alleine innerhalb eines Jahres bewerkstelligte (es ist kaum zu glauben, man kann es aber faktisch sehen), wird in diesem Zeitraffer-Video von sage und schreibe 4,5 Stunden Länge gezeigt. Mir war das zu schnell, so dass ich die Geschwindigkeit halbierte, die dann immer noch schneller als normal war und eine Gesamtdauer des Videos von 9 Stunden bedeutet. Ja, ich habe wieder einmal ein Bau- und Handwerks-Video 9 Stunden lang nebenher auf dem Monitor laufen lassen und überwiegend sogar interessiert verfolgt. Wie gesagt, staunen kann ich gut. Das Video ist für handwerklich interessierte Menschen schlicht und ergreifend faszinierend.

Hier das Video eingebunden, damit bleibt man von möglicher Werbung und allerhand YouTube-Gedöns verschont, kann es aber trotzdem im Vollbildmodus anschauen und die Geschwindigkeit sowie die Auflösung regeln:

Kabelsalat mit Schweißsoße

Boah! Fast 4 Stunden steckte ich heute in einem schrecklichen Kabelsalat fest. Wie das?

1. hatte ich mich dazu entschieden, den geschenkten 4. Rechner wieder abzubauen. Er ist so langsam, dass es bei aller Liebe nicht akzeptabel ist. Nachdem softwareseitig sicher kein Problem vorhanden ist, ließ ich den Prozessor, die Grafikkarte und den Arbeitsspeicher mit mehreren Tools durchmessen. Ergebnis: Keine Fehler. Also muss es irgendwo irgendeinen anderen Hardware-Fehler geben, denn das Schleichtempo ist definitiv nicht normal. Ich tippe aufs Board, da selbst im Bios alles nur mit deutlicher Verögerung dargestellt wird. Wenn ich die Ursache bei Gelegenheit suchen werde, muss der Rechner aber so lange nicht ungenutzt Platz wegnehmen. Der hochgestellte Monitor war sowieso suboptimal, denn davon kriegt man Nackenschmerzen.

2. Um den Rechner mehrere Meter weit entfernt vom Monitor seinen Platz zu erteilen, hatte ich beim Aufbau diverse Verlängerungskabel verlegt. USB-Verlängerung mit eigener Stromversorgung, Lautsprecher-Verlängerung, HDMI-Verlängerung sowie Stromverlängerung. Durch den Umschalter für Maus und Tastatur kamen nochmal 4 Kabel hinzu. Plus 2 Zusatzlautsprecher.

3. Nachdem ich diesen ganzen Salat entwirrt, abgesteckt und sämtliche Kabel und Hardware entfernt hatte, gab es auf beiden Hauptrechnern keinen Ton mehr.

Dafür, also um diesen Fehlern auf den Grund zu kommen, benötigte ich dann 2 der insgesamt 4 Stunden und war am Ende schweißgebadet. Alle Kabel der beiden Soundsysteme musste ich nachverfolgen. Die Fehler waren dann zum Schluss recht einfach zu beheben, wobei ich aber nicht großartig sagen möchte, was genau die Ursachen waren, sie hatten im weitesten Sinne mit den Kabeln zu tun 🙂

Das war somit meine Sonntagsbeschäftigung. Und, was hast du so getrieben?

Selbst ist der Mann

So ein bis zweimal pro Jahr setze ich mich mit einem lecker Tässchen Kaffee an den Küchentisch, nehme das Nähset hervor, setze die Lupenbrille mit Beleuchtung auf meine Nase und nähe munter drauflos, einen losen oder ganz abgerissenen Knopf wieder ans Hemd. Das ist zwar das Maximum meines Näh- und Handarbeitskönnens, aber wie du siehst, der Knopf ist schöner angenäht als fabrikseitig, denn die hatten weißes Garn verwandt, ich hingegen passendes olivfarbenes. Jaja.

Eisfrei

Guck (aufs Bild klicken = groß), da dachte ich, dass ich fürs Enteisen (trotz Abtauautomatik) des Gefrierfaches meines schönen kleinen Kühlschranks wahrscheinlich Stunden benötigen würde, verpackte seinen Inhalt so lange in den Gefrierschrank, schnappte mir den Föhn und föhnte so drauflos. Was rätst du, wie viel Zeit es benötigte, bis sämtliches Eis ab war?

Keine 10 Minuten! Ohne mechanische Krafteinwirkung löste sich das Eis einfach in großen Stücken vom Untergrund und ich konnte es Stück um Stück aufs darunterliegende Backblech legen. Das hat mich sehr gefreut 🙂

ADAC mal anders

Auf die Gefahr hin, dass du es nicht mehr hören lesen sehen kannst und Reißaus nehmen möchtest, so muss ich nochmal ein Video aus Asien verlinken. Denn was Frau Huong dort leistet, zieht einem vor Staunen regelrecht die Schuhe aus.

Ein Getriebewechsel ist für jeden Mechaniker mehr oder weniger 0-8-15-Arbeit, dies aber unter solchen Umständen zu tun, da würde wohl so gut wie jeder deutsche Mechaniker scheitern. Neben dem geistigen Knowhow vollbringt Frau Huong hier waghalsige Schwerstarbeit in grenzwertiger Körperhaltung. Ob Lebensgefahr für sie bestand, kann ich nicht beurteilen, ein deutscher Arbeitsschutz untersagt jedenfalls solche Arbeiten. Aber was wäre in Vietnam denn die Alternative? Wie bei uns einen Schwerlastkran anzufordern? So etwas ist in diesem Gelände gar nicht möglich.

Auch faszinierend sind die asiatischen einfachen aber geländegängigen LKWs, oft sind es allradgetriebene Kias oder Hyundais, die hierzulande gar nicht erhältlich sind und die unseren Unimogs der 1950er Jahre ähneln: Äußerst robuste Mechanik und keinerlei Steuergeräte oder sonstiger elektronischer Schnickschnack.

Nur knapp 22 Minuten, die dich staunen lassen:

Ein eigenes kleines Wasserkraftwerk

Dauert nur die ersten knapp 17 Minuten. Die hier in der rechten Spalte verlinkte Universalmechanikerin, Lin Guoer, betreibt noch einen zweiten YouTube-Kanal. Dort zeigt sie ihr Können auch auf anderen Gebieten. Zum Beispiel die Elektrifizierung eines abgelegenen chinesischen Hauses mittels Wasserkraft.

Wenn du diese 17 Minuten anschaust, wird dir erst so richtig bewusst, wie weit wir uns in Deutschland bereits von einem selbstbestimmten Leben entfernt haben, denn kannst du dir vorstellen, wie viele Bau- und Betriebsgenehmigungen hierzulande für ein privates kleines Wasserkraftwerk nötig wären? Niemals bekäme jemand die Genehmigung, einen Bachlauf unwesentlich zu stauen, um etwas Wasser dort abzuzweigen. Hierzulande müssen wir uns also auf dem Sofa sitzend mit dem bloßen Anschauen der Möglichkeiten zufriedengeben. Unwillkürlich fragte ich mich angesichts dieses Videos, ob wir alle nicht bereits in Boxen eines großen Stalls eingepfercht leben – etwas Entertainment, damit’s nicht ganz so trist wirkt, doch in Wahrheit eingezwängt zwischen Vorschriften, Normen, Regeln und Gesetzen, deren einziger Sinn es ist, jedwede Veränderungen zu verhindern und private individuelle Ideen, Innovationen, Kreativität und Schaffenskraft unmöglich zu machen.

Nichtsdestotrotz sehr sehenswerte 17 Minuten:


Übrigens hat das kleine Wasserkraftwerk eine Vorgeschichte, die man sich aber aus den Videos auf ihren Kanälen selber zusammenschustern muss. Ist ziemlich durcheinander dort, auch die Inhaltsbilder als visuelle Überschriften stimmen meistens nicht mit den Videos überein. Ist aber egal. Zuerst baute sie für ihren alleinstehenden Onkel, der auf dem abgelegenen Berghof wohnt und dessen Kinder alle außer Haus leben und arbeiten, einen kleinen Generator, der mit Wasserkraft lief. Danach wurde alles vergrößert. Das Video zeigt nur den letzten Schritt dieser Entwicklung.

Ebenfalls sehenswert und ungeheuer spannend ist der Bau eines Lastenaufzugs in ihrem Zuhause. Dieses Video dauert dann aber selbst im Zusammenschnitt noch eine Stunde.

Gimmick

Kurz nach 22 Uhr: Jetzt erst komme ich zur Ruhe. War ein anstrengender Tag. Weil er mir nicht gefiel, was ich ja schon vorher wusste, habe ich mir zum „Trost” ein kleines Gimmick gegönnt, einen zweiten zusätzlichen USB-Umschalter.

Inneres Ich: „Der ist doch eigentlich nutzlos.”

Ja, isser, denn daran habe ich das Film- und Serienarchiv plus eine 512er SD-Karte angeschlossen. Das ist zwar im Netzwerk von den anderen 3 Rechnern sowieso zugängig, aber wenn das Netzwerk mal ausfallen sollte, kann ich die Archive trotzdem auf beiden Hauptrechnern nutzen. Manchmal schalte ich auch absichtlich den Router komplett aus; somit kann ich dann dennoch das Archiv hin- und herschalten und ggf. mit dem Win7-Rechner und dessen ebenfalls neuen curved Monitor Filme schauen.

„Wie jetzt? Gimmick oder noch’n neuer Monitor?”

Tja, ich möchte nicht als ein Konsumschwein gelten, darum lasse ich das zweite „Gimmick-Plus-Thema” besser mal nur angedeutet 🙂

Jedenfalls lässt sich der USB-Switsch durch den ansteckbaren kabelgebundenen zusätzlichen Umschalter wunderbar hinter allen Monitoren verstecken. Man muss sich schon arg anstrengen, um von oben hinter die großen Monitore schauen zu können und das Kabelgewirr samt USB-Switches zu sehen. Kleine Menschen können selbst das kaum, also steht der Umschalter gut ausgeblendet bzw. versteckt im nicht sichtbaren Bereich meiner Höhle. Tatsächlich habe ich ein 4er-Hub inklusive eigener Stromversorgung mit 4 gigantischen Wechseldatenträgern an den USB-Switch angeschlossen, selbst das funktioniert ohne Verlust der Transfergeschwindigkeit sehr gut.

Heute war ich zum ersten Mal seit ca. 12 Jahren in der Kreisstadt. Meine Eindrücke (es hat sich alles verändert!) schildere ich ein anderes Mal. Jetzt bin ich zu müde, zu erledigt für heute und lümmle lieber angenehm so vor mich hin. Bis morgen, gehab dich wohl.

Kernfusion

Peter Heller erklärt auf „Tichys Einblick” allgemein verständlich die Prinzipien und Möglichkeiten der Kernfusion, den Stand der gegenwärtigen Technik sowie die voraussichtliche Realisierung erster kommerzieller Fusions-Kraftwerke. Höchst interessant, erhellend für uns Wählerinnen und Wähler (Bürger) eben als kernphysikalische Laien und nicht zuletzt als Belohnung für diejenigen, die den Artikel bis zu Ende gelesen haben, mit einem lustigen Äugleinzwinkern versehen, wenn es um die Frage der Finanzierungstöpfe geht.

Unbedingt lesenswert, finde ich.

Das war dann schon mal für heute eine Kurznotiz. Ähnliche thermo-ökonomische Fragestellungen bewegen mich gerade für den bevorstehenden und zwingend notwendigen Fußweg zur praktikablen körperlichen Netto-Energieeffizienz meines kommerziellen Auskommens: Es ist sehr warm heute, morgen früh aber kühl, ach, was ziehe ich denn da bloß gleich an?

Soundanlage, letzter Teil = Elektroschrott :-)

Wie immer: Auf ein Blild klicken = größer.

Dafür fehlt mir dann doch die Kenntnis. Die beiden grünen Teile oben links (Widerstände? Kondensatoren?) lagen zwischen den beiden Stromkabeln aneinander gequetscht. Beim Einbau war das scheinbar egal. Vielleicht ist es auch egal. Nun sind sie aber dort so heiß geworden, dass die Menge des isolierenden Kunststoffs an den Köpfen weggeschmort wurde. Genau dort liegt das Massekabel. Dessen Isolierung ist zwar noch intakt, aber, wie man vielleicht sieht, an einer Stelle wurde sie ebenfalls schon angeschmort und daher dünner. Da ich nicht weiß, um was es sich bei den zwei ehemals grünen Teilen handelt, und da ansonsten auf der Rückseite der Platine bei den Verlötungen von mir sogar mit dem Vergrößerungsendoskop kein sichtbarer Schaden zu erkennen ist, bleibt mir nur der laienhafte Schluss, hier die wahrscheinlichste Ursache der Störgeräusche bis hin zum Ausfall beider Kanäle zu vermuten. Falls ich damit richtig liegen sollte, so wäre die Ursache eine schlechte rücksichtslose Anschlussverlegung der Stromkabel an die Platine beim Zusammenbau. Denn der Platinenhersteller hat sich ja etwas dabei gedacht, die beiden grünen Teile getrennt voneinander zu bestücken.

Und ja, jetzt erinnere ich mich, dass es immer schon von der Soundanlage nach einer gewissen Zeit ihres Betriebs lästiges Stör-Kratzen gegeben hatte und die Anlage deswegen im großen Wohnzimmer sowieso nur selten benutzt wurde. Ich hielt mich ja vornehmlich in meiner Höhle auf. Wahrscheinlich hatte ich die Anlage also gar nicht beim Umzug vergessen, sondern sie absichtlich dagelassen. Was man nicht alles vergisst, nicht wahr?

Alte Soundanlage – Teil 2 und Kommando zurück (Nachtrag)

Bin den ganzen Tag am ausprobieren und höre durchgehend Musik. Auch bin ich ja ein Laie, wie er im Buche steht, was Audio-Technik betrifft. Also du kannst schon mal loslachen:

Die Kabel der Lautsprecher sind in Ordnung. Schließe ich statt Lautsprecher einen Kopfhörer an, so besteht dasselbe Problem. Der Subwoofer ist verleimt und lässt sich nicht so ohne weiteres öffnen. Seinen eingebauten Lautsprecher habe ich zwar herausgenommen und dann Richtung Platine das Kontaktspray munter versprüht; das brachte aber nichts.

Nun habe ich folgendes festgestellt: Entweder ist das rechte Signal defekt oder es besteht ein Masseproblem, denn wenn ich den Klinkenstecker nicht vollständig in die Buchse drücke, sondern nur so weit, dass allein die Spitze (linker Kanal) Kontakt bekommt, dann funktioniert der entsprechende Lautsprecher störungsfrei. Wenn ich ihn noch einen halben Millimeter weiter in die Buchse schiebe, tut’s ebenfalls der rechte Kanal. Erhält aber der Steckerschaft (Masse) Kontakt, sind alle Störungen wieder da.

Angesichts der sichtbaren guten Verarbeitung glaube ich nicht, dass hier ein mechanisches Verbindungsproblem etwaiger Kabel oder Anschlüsse besteht. Eine lockere Lötverbindung wird wahrscheinlicher. Wenn ich allerdings den Subwoofer komplett zerlege, kannst du davon ausgehen, dass das sein echtes Ende sein wird (Ungeschicklichkeit meiner Grapschfingerchen). Bevor ich das also mache, gibt es zwei weitere Möglichkeiten:

1. Es gibt bei Amazon solche Entstörfilter bei Masseproblemen, die aber keinen Defekt beheben können. Da sie aber nur 9 Euro kosten, will ich das trotzdem mal versuchen. Versuch macht kluch. Kommt morgen.

2. Bis dahin habe ich mich folgendermaßen beholfen: Zwei Soundsysteme sind nun angeschlossen. Sie besitzen beide Lautstärkeregler, die man auf den Tisch legen kann und somit komfortabel beide Systeme steuert. Dann habe ich Windows auf eine standardmäßige Monoausgabe eingestellt. Seit Stunden spielt Musik im hervorragenden Klang bei nur knapp zur Hälfte eingesteckten Klinkenstecker des defekten Systems (übrigens mehrmals auch mehrere Alben von Dusty Springfield. Wunderbar!). Dem durch die Mono-Einstellung bei nur einem Soundsystem etwas flacheren Raumklang wird durch das zweite System wieder eine neue Raumfülle beschert. Ehrlich gesagt, es hört sich jetzt genauso perfekt an wie das defekte System anfangs, als es noch im Stereomodus funktionierte. Ich stelle wirklich keinen hörbaren Unterschied fest.

Achso: Die Lautsprecher beider Systeme lassen sich nicht tauschen, das ist wohl so eine Widerstandssache (Ohm).

Dennoch bin ich mit dem provisorischen Ergebnis bereits zu 90 Prozent zufrieden. Ist nur die 10-%-Frage, wie sich das mit dem halb eingesteckten Stecker dauerhaft entwickeln wird; eine Lösung des Problems ist das ja nicht. Also erstmal morgen mit der „galvanischen Massetrennung” (hört sich toll an, könnte es aber nicht erklären, da ich’s nicht die Bohne verstehe) des Entstörfilters weiter ausprobieren.

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Nachtrag: Nachdem nun locker 8 Stunden lang der halb eingesteckte Stecker funktioniert hat, begannen vorhin die Störungen auch im linken Kanal. Nicht zu fassen das. Also muss ich morgen den Subwoofer doch öffnen. Auseinanderbrechen. Naja, ich hätte besser nichts von der 90-prozentigen Zufriedenheit schreiben dürfen. Ist immer so. Murphys Gesetz.

Alte Soundanlage

Mein dicker Buntfuß (wegen des Fahrradsturzes letzte Tage) sollte sich doch wenigstens mental lohnen, nicht wahr? Ursache des Sturzes war ja (wie schon kommentarmäßig breitgetreten) mein Nachahmen eines alten Packesels: Diverse Kartons auf Gepäckträger und Tüten zwischen den Beinen kurz über den Pedalen sowie an der Lenkstange.

Was hatte ich denn da geschleppt?

Nachdem die alte Wohnung nun seit anderthalb Jahren unberührt vor sich hin gammelte (Erbfall mit „natürlich” Erbstreit), wurde sie am Samstag endlich entrümpelt. Alles landete in einem Container. Das erledigten junge Leute. Aber einen Tag zuvor ging ich nochmal durch die Wohnung. Meine Blicke schweiften im hinterlassenen Kram und Müll. Nicht dass ich irgendwelche CDs, DVDs, Bücher, Kabelkram usw. „retten” wollte (bei Gott, nein!), doch ich fand noch so einige Kleinigkeiten mit Erinnerungswert, die ich schnell in Tüten packte. Und dann sah ich sie (bis hierhin ist immer noch Einleitung):

 

Sie hatte ich beim Auszug 2023 vergessen – und seltsamerweise bis heute nicht vermisst – sie, die in den Bücherwänden integrierte uralte Soundanlage. Sie, es war eine der ersten (und erstmalig wirklich guten) so um 2000 bis 2005 gekauften Anlagen mit Aktiv-Boxen, bestehend aus einem Subwoofer und zwei kleinen Lautsprechern. Also das, was heute Minimal-Standard ist. Sie war aber damals etwas Besonderes. Sie hatte ich gerade wegen ihres hervorragenden Klangs nicht an einen normalen Rechner, sondern an den Netzwerkrechner samt CD-Wechsler im großen Wohnzimmer angeschlossen. Tja, und beim Umzug nach dem Entkoppeln komplett vergessen, so schön lag sie hinter den Bücherwänden versteckt. Sie!  🙂

Vor einer Stunde habe ich sie an einen Rechner angeschlossen, an dem zuvor eine billige Logitech-Soundanlage den Ton angab. Es ist ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht, sag ich dir. Kristallklarer Klang, satte Raumfülle sogar bei leiser Zimmerlautstärke, Bässe auf Minimum sind bereits perfekt.

Tja, wenn da nicht ein kleiner Haken wäre.

Nach ungefähr einer Stunde begann ein Ausgang zu kratzen und zu knacken, dann fiel er ganz aus, war kurze Zeit später wieder da, kratzte, fiel aus, kam zurück usw. Hier würde ich auf zwei Möglichkeiten als Ursache tippen. 1. Ein Kabelbruch im Lautsprecherkabel oder 2. Staub oder Korrosion an den Anschlüssen und/oder auf der Platine. Immerhin stand die Anlage anderthalb Jahre in einem unbeheizten, geschlossenen, daher feuchten und schimmelnden Raum. Mein Kontaktspray (Ethanol) ist leider leer, morgen kommt erst neues. Damit habe ich in der Vergangenheit schon einiges wieder ans Laufen bekommen (Inneres Ich: „Gib dem Luder ordentlich Puder!“). An einen gravierenden Defekt eines elektronischen Bauteils glaube ich eigentlich eher weniger (obwohl auch das durchaus möglich ist), da sich das Kratzen mit Ton und Tonausfall abwechselt; es riecht förmlich nach einer verdreckten Buchse oder einem vergammelten Lautstärke-Poti. Jetzt im Moment kann ich nichts testen, da das Kratzen zu laut um gerade erst 4 Uhr nachts ist.

Jedenfalls habe ich heute oder morgen damit zu tun. Mit ihr. Ich bin ja mal gespannt.