Allgemeines Computer-Geflüster

Die beiden Flüster-PCs, die hier als Haupt-Tischrechner betrieben werden, sind im Laufe der Jahre schleichend immer lauter geworden, was natürlich am Verschleiß ihrer Ventilatoren liegt. Sie sollte ich bei Gelegenheit austauschen, kostet nicht die Welt und ist sogar mit wenig Geschick recht leicht zu bewerkstelligen – allein die richtige Auswahl eines neuen Lüfters zu treffen, grenzt für mich an eine Herausforderung angesichts der Fülle der Angebote, die alle vollmundig dieselben geräuscharmen Spitzenleistungen versprechen aber auf deren Versprechungen wie auch auf deren Kundenrezensionen leider kein Verlass ist.

Jeder, der einen Laptop täglich benutzt, kennt dieses Lied: zuerst läuft er kaum hörbar, singt im Laufe der Zeit stets ein wenig intensiver bis dass am Ende die reisten Choräle zu hören sind. Was ich daran besonders schlimm finde, sind die leistungsbezogenen Schwankungen, die ein ständiges Hin und Her von einer zunehmenden Geräuschkulisse zu einer abnehmenden erzeugen, ganz ähnlich wie das An- und Abschwellen von Sirenen. Dieses Verhalten lässt sich gottlob unter Windows zu einem beträchtlichen Teil verringern, schlussendlich ausstellen kann man’s aber nicht. Und so etwas nervt gewaltig. Nach rund 10 Jahren ist endgültig Schluss mit der Bio-Toleranz der Ohren, dann reißt irgendwann die Geduldsschnur.

Nach dieser langen Zeit könnte ich mir natürlich auch einen neuen Rechner gönnen. Es besteht dafür ja kein Zeitdruck, so dass ich ihn ohne weiteres in China kaufen könnte für ein Viertel des Preises, der hierzulande verlangt wird. Mal gucken.

Vor Jahren baute ich ein lüfterloses Netzteil in einen normalen Rechner ein. Das war eine Zeit lang gar nicht übel. Es besaß große lamellenartige Aluminium-Flügel, die statt Lüfter die Wärme ableiteten. Aber leider wurde das Netzteil wegen Überhitzung schon nach einem Jahr funktionsunfähig. Mein Netzwerkrechner, ebenfalls ein Tischrechner, der mit Linux läuft, besitzt auch keinen Lüfter, allerdings arbeitet er entsprechend spürbar langsamer als die Hauptrechner. Schwacher Prozessor herunter getaktet, das reicht für eine bestimmte Aufgabe hervorragend, mehrere Sachen gleichzeitig betrieben verwandeln ihn aber in eine kriechende Schnecke.

Dabei frage ich mich, wieso das Vorbild der Smartphones und Tablets nicht auch bei Desktoprechnern längst zum Standard geworden ist. Nach wie vor sind über 90 Prozent der angebotenen Rechner solche mit einem oder sogar mehreren Lüftern für Prozessoren, Grafikkarten oder sogar Gehäuselüfter. Ist halt notwendig, wenn alle Komponenten an der Grenze zur Übertaktung hochgeschraubt werden, man möchte anscheinend immer das letzte Quäntchen möglicher Leistung aus den Komponenten herauspressen. Die wenigen erhältlichen Ausnahmen kosten dann aufgrund der geringeren Stückzahl ihrer Herstellung unverhältnismäßig mehr Geld.

Wenn man, wie ich, keine Spiele spielt und die allgemeinen Aufgaben an einen Rechner auf zwei Rechner verteilt, dann benötigt man keine Hochleistungsrechner. Während zum Beispiel auf Rechner 1 ein kurzes Video gerendert wird, arbeitet der danebenstehende Rechner 2 unberührt davon mit voller Leistung. Beide per Netzwerk verbunden mit je 2 Monitoren, schon ist der virtuelle Schreibtisch wunderbar aufgeräumt und bleibt übersichtlich.

Auch entsteht bei modernen Monitoren kein Problem mehr wegen der gestiegenen Stromkosten – alle 4 Monitore zusammen benötigen nur die Menge Strom, die vor 20 Jahren ein einziger Röhrenmonitor nötig hatte. Überdies müssen sie ja nicht alle durchgehend eingeschaltet sein. Dasselbe gilt für die Tischrechner; da sie heutzutage ohne mechanische Peripherie-Geräte auskommen, verbrauchen sie nur den Strom einer alten Glühbirne. Was allein mein Röhren-TV-Gerät noch 2005 an Strom verbraucht hatte, dafür könnte ich heute ein halbes Dutzend Tischrechner samt Monitore betreiben. Aber ich schweife ab, es geht mir jetzt ja eher weniger um den Stromverbrauch.

Jedenfalls stellt sich mir nun die Frage: neuer Lüfter, neuer Tischrechner oder beides? Die Auswahl für letzteres erschlägt mich förmlich. Früher wusste man nicht, wo es überhaupt etwas zu kaufen gab und man suchte sich einen Wolf, heute lässt sich durch ein Überangebot kaum das richtige finden. Noch dazu kommt, dass ich kein vorinstalliertes Betriebssystem haben möchte aber 2 HDMI-Ausgänge. Sogar dermaßen eingeschränkt liegen die betreffenden Geräte zuhauf zwischen 150 und 600 Euro. Finde da mal etwas passendes. Das ist mir dann doch momentan zu viel Sucherei. Wieder ein Argument für den Fachhandel vor Ort. Da gibt es sogar hier auf dem Land einige. Schaun wir also auch hier erst mal.

Welch ein langweiliger Tagebucheintrag, nicht wahr? Tja, was anderes fällt mir gerade nicht ein. Nimm’s leicht, genieße den Tag und iss mal wieder ein Eis. Vanille-Familienpackung kann ich da sehr empfehlen 😉

Sicherheitsüberprüfung

Meine Güte! Letzte Nacht wollte ich nur mal ebkes aufs Bankkonto gucken. Kann ich ja jetzt auch nachts draußen im Regen. Das letzte Mal tat ich das vor 3 Wochen. Munter tippte ich drauflos. Passwort falsch. Wie bitte? 2. Versuch = wieder falsch. Als Niederrheiner sprudelten sofort und ohne mein geistiges Dazutun die Worte „Dat kann nich’!” aus meinen Mund. Laut. Sodann selbiges mit der Tan-App probiert, gleiches Ergebnis. Browser geöffnet bei der Bank angemeldet und ein 3. Mal im Browser versucht = falsches Passwort.

Da beginnt man an sich zu zweifeln und Fragen zu stellen, wie: „haste nicht letztens erst bei einem Passwort den mittleren Buchstaben O als Null eingerichtet? Haste nicht neulich zwecks besserer Passwort-Zuordnung ein Komma statt eines Punktes benutzt? Aber das war doch bei XY und nicht bei der Bank – oder war es auch bei der Bank?

Nachts, alleine im Land der Dürre unter einem Vordach sitzend und sich so vor dem Regen einigermaßen schützend, da wachsen sämtliche Zweifel wie früher vor Jahrzehnten … ach, lassen wir das, im Alter bleiben eigentlich nur noch die Zweifel. An mir selber, an anderen Leuten, an Gott und dem Leben im Allgemeinen – das Alter wird zur wachsenden Potenz des Zweifels.

Also ein paarmal durfte ich noch kleinere Abwandlungen des Passworts erfolglos probieren, dann erschien die Meldung, die in etwa lautete: „letzter Versuch!” Wäre der auch noch fehlgeschlagen, hätte ich die App deinstallieren, erneut aus dem Store aufspielen und den Bankzugang ganz von vorne neu einrichten müssen inklusive sämtlicher Zahlen-Codes, die eh nur zu Hause mitsamt den Passwörtern in einer Schublade irgendwo liegen (müssten). Ich ließ es somit bleiben.

Du kannst dir sicher denken, dass für den Rest der Nacht mir nichts anderes mehr im Kopf herum spukte wie: Das kann nicht falsch sein, es ist hundertprozentig das richtige Passwort. Ist Mata Hari gehackt worden? Gibt es eine technische Erklärung? Vielleicht wegen des extrem schwachen Funknetzes? Die Gedanken drehten sich im Kreis. Mit wem könnte ich um 3 Uhr nachts darüber reden? Der Mensch neigt bekanntlich bei größeren Fragen und Zweifel zum Brainstorming. Service der Bank? Die liegen im Bett. Kollege in der Zentrale? Gott bewahre! Hund? Ist ja keiner mehr da.

Die Momente schleppten sich dahin. Zähen Minuten folgten quälend lange Stunden. Dann endlich Feierabend. Ab aufs Rad und nichts wie nach Hause zur Schublade. Ja, der Ordner mit den Passwörtern war tatsächlich an seinem Platz – und jetzt kommt’s: es war ein vollkommen anderes Passwort als das, was ich im Sinn hatte.

Das kann ich mir bis jetzt nicht erklären, ich habe keine Erinnerung* an seine Änderung. Demenz, was sonst? Wobei so richtig dement kann es nicht sein, da ich sämtliche anderen Passwörter noch kenne und einige vorhin sogar extra ausprobiert habe. Für was man nicht alles Passwörter braucht. Ich habe sie längst auf zwei, drei Kombinationen eines grundsätzlich für alles geltenden Haupt-Passwortes zusammengeschrumpft, doch wieso ich bei der Bank von dieser Regel abgewichen bin, kann ich mir wirklich nicht erklären. Die „letzten Versuche” getätigt, Zugang erhalten, alles okay, das war’s.

Ob Alzheimer oder nicht – jetzt werde ich das Passwort garantiert nie mehr vergessen. Ich dürfte aber auch kein neues einrichten, da damit dann dasselbe geschehen würde und ich nur noch das alte im Kopf haben würde. Wobei: den habe ich mir gestern erst wieder rasiert – könnte das auf Zusammenhänge schließen lassen?

Wäre ein Fingerabdruck-Sensor eine Lösung dieses Problems? Oder die Gesichtserkennung? Für mich nicht.

Inneres Ich: „Warum nicht?”

Weil es nur eine oberflächliche Lösung wäre. Was, wenn sich überall diese Technik durchsetzen würde und der Fingerabdruck oder die Matrix des Gesichts in irgendeiner Datenbank oder an oder mit einem Gerät gehackt werden würde und sie fortan in Verbindung mit meiner Identität in der Welt unterwegs wären? Dann besäßen die Diebe für sämtliche Zugänge, für die heute noch änderbare Passwörter gebraucht werden, einen nie mehr änderbaren Generalschlüssel. Dass Technik-Freaks behaupten, dies könne nicht geschehen, es sei absolut diebstahlsicher, darüber brauchen wir kein Wort zu verlieren, denn nichts ist wirklich sicher. Wenigstens annähernd sicher ist alleine das Passwort und Tan-Verfahren in gegenseitiger Abhängigkeit. Die Vergesslichkeit gehört dann vielleicht einfach dazu, ist Teil der Sicherheit, wenn man so will. Unter diesem Blickwinkel betrachtet, war die letzte Nacht im Grunde eine erfolgreiche Sicherheitsüberprüfung.

Quinessenz: bleibe schlauer als ich und du lebst in Sicherheit.

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* Nachtrag: Nun ist’s eine Stunde her, seit ich über das Passwort-Problem geschrieben habe. Die Nerven sind wieder beruhigt und da schaltet doch ohne Vorwarnung plötzlich der Projektor der Erinnerung ein und erhellt das Hirn. Jetzt weiß ich wieder, weshalb ich bei dem Bank-Passwort ein anderes als mein übliches benutzt hatte. Ich war nämlich stinksauer, da die Bank jüngst mein Standardpasswort für die Neueinrichtung nicht annahm und mir vorschrieb, bestimmte Sonderzeichen dafür zu benutzen und es darüber hinaus eine Zeichenbegrenzung gab. Dabei ist mein übliches Passwort zu mehr als 99,9 % sicher, allein schon wegen seiner Anzahl aus Buchstaben und Zahlen – über 20 – die ich aber so flink tippe, wie andere 6 oder 8 Zeichen. Das ist mathematisch für Passwort-Knacker eine kaum lösbare Herausforderung, die jedenfalls die benötigte Zeit (Jahre!) nicht lohnen würde. Warum zwingt eine Bank mich zu einem unsichereren Passwort, nur um damit deren Vorgaben einzuhalten?

Deswegen gab ich halt missgelaunt nach und erstellte ein ganz anderes Passwort. Warum ich das aber wiederum vergessen hatte, bleibt mir ein Rätsel. Könnte also doch Demenz sein.

Inneres Ich: „Meine Rede!”

Ach du. Allein schon weil du das immer wieder sagst, stimme ich dem dann doch nicht zu. So!

Die Spionagebekämpfung zeigt erste Früchte

Letztens auf Arbeit: „Natürlich” daddelte ich mit Mata Hari im Internet („ich werde das neue Smartphone nicht auf Arbeit benutzen”), googelte ein wenig nach Dingen, die ich im Detail nicht in meinem vergesslichen Kopf hatte, da wurde mir nach der x-ten Suchanfrage im Browser plötzlich eine Captcha-Anfrage vorgeschaltet (klicke auf die Bilder mit Bussen, Fahrrädern, Bergen usw.). Der Erklär-Link für diese Authentifikations-Aufforderung erläuterte mir, dass unter meiner IP-Adresse vermehrt ungewöhnlich viel Aktivität zu verzeichnen sei und Google dafür Bots verdächtigte. Wenn ich ein Mensch sei, so müsse ich jetzt zuvor die Anfrage beantworten. Das finde ich nun in dreierlei Hinsicht interessant:

1. Zeigt es mir das vortreffliche Wirken der „NetGuard”-Firewall, mit der mir durch ein wenig Glück gelungen war, sämtliche Google-Kommunikation über die Google-Apps hinaus zu blockieren. Google wusste also nicht, dass ich es war, dass es ein google-eigenes Smartphone war, das hier nachts googelte.

2. Auch durch den Privat-Modus des Firefox-Browsers im Schulterschluss mit der Firewall konnte Google während des Surfens nicht erkennen, wer die Google-Suche um 3 Uhr nachts MEZ mehrmals betrieb.

Tja, mit einem zufriedenen Lächeln, alles richtig gemacht zu haben, wählte ich dann vergnügt die 6 Ampelfelder aus und googelte gut gelaunt weiter vor mich hin.

3. Im Umkehrschluss heißt das ja, dass bei keiner Nachfrage von Google, die Identität des Users bekannt ist, was wiederum die allgemeine Spionage-Unterstützung der gängigen Browser belegt und meinen Vorwurf, sie seien im Wesentlichen viel mehr Werkzeuge der Big-Tech-Konzerne als der User, unter Beweis stellt.

Etwas anderes: Heute folgt noch ein Bild. Ich erwarte nämlich ein kleines aber hoffentlich nützliches 6-Euro-Gadged.

Inneres Ich: „Waaas? Du bestellst bei Amazon Dinge für 6 Euro, für die dann ein LKW bis zu dir abseits der Zivilisation rausfahren muss? Das ist ganz und gar nicht grün, du zerstörst damit das Klima, den Planeten – wir werden alle verbrennen, wegen deines egoistischen Konsumverhaltens. Du Umweltsau!

Hier kam sogar schon mal ein LKW abends gegen 20 Uhr an und brachte etwas für 2,50 Euro. Unser Bundeskanzler hat eben recht: ich bin ein „gefallener Engel, der aus der Hölle kommt”.

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Nachtrag: Übrigens gäbe es auch hier Fragen nach einem Umkehrschluss. Heißt es dann, je mehr jemand konsumiert, um so grüner wird sein Konsumverhalten? Oder je teurer etwas gekauft wird, desto umweltfreundlicher der Einkauf? Oder Onlinehandel nur für Reiche? Fragen über Fragen, nicht wahr?

Ein aufregendes virtuelles Abenteuer

Meine Güte, das darf ich gar nicht erzählen, da spottet Dominik gleich los, Wasser auf die Mühlen meiner liebgewonnenen Kritiker 🙂

Gestern hatte ich ein bisschen rumgehackt am Smartphone. Genau wie man das aus alten Zeiten von Windows noch kennt: wenn man überhaupt nicht weiß, was man tut, lässt sich dergestalt enorm viel Unheil anrichten (andererseits lernt man ohne auch nichts). So war es auch gestern. Wäre ich nicht so geschockt-aufgeregt gewesen, hätte ich wohl daran gedacht, ein Foto zu machen, denn es erschien am Ende ein lustiger knall-oranger Kreis, sonst nichts, der „atmend” ein wenig größer und kleiner wurde. Er war mit Warnhinweisen (dass es solche waren, war angesichts des Designs unmissverständlich) in chinesischen Schriftzeichen versehen. Nichts ging mehr, das Smartphone ließ sich nicht mehr einschalten, es bootete nicht, immer erschien dieser orange Warnkreis.

Es ist ja ein „Google-Stock-Handy”, ein nicht gerootetes Smartphone, dessen Android-Version von einer Google-Software gesteuert wird (soweit ich das verstehe, könnte auch sein, ich schreibe jetzt Quatsch). Mich störte aber die ungeheure Einmischung und Überwachung von Google in allem, was ich damit tat. Also wie ich in der Vergangenheit schon mit Firewalls diverse Windowsrechner demoliert hatte, so nun auch das Smartphone: ich benutzte den „NetGuard”, um Google auszuschalten. Und sagte ja jüngst, dass diese Firewall ein starkes geniales Instrument sei, mit dem man allerhand Unsinn treiben kann. Ende vom Lied: ich hatte es wirklich geschafft, Google abzuschalten – nur leider wollte das Smartphone nicht mehr angehen 🙂

Jetzt wusste ich, dass es bei Geräten ohne Tastatur- oder Maussteuerung immer Klick-Kombinationen der mechanischen Schalter gibt, um irgendwie etwas zu unternehmen. Eine Stunde lang habe ich munter drauflosgeklickt, immer erschien der orangene Kreis mit den fremdartigen Schriftzeichen. Aber einmal, ich weiß leider nicht mehr, was genau ich gemacht hatte, verschwand der Kreis, das Handy bootete und etwas, das mich an den abgesicherten Modus eines Windowsrechners erinnerte, erschien. Die SD-Karte, auf der das halbe Android-Betriebssystem ausgelagert liegt (diese Option bekommt man seitens des Herstellers, nachdem eine SD-Karte eingesteckt wird, um damit noch mehr Speicherplatz auf dem fest eingebauten Speicher zu erzeugen), war weg bzw. eine Meldung verkündete, dass die SD-Karte unauffindbar sei. Locker die Hälfte der App-Shortcuts (der Widgets), die auf den einzelnen Startbildschirmen abgelegt sind, war ausgegraut und nicht mehr antippbar. Auch die Firewall „NetGuard” funktionierte nicht. ABER in der normalen App-Verwaltung des Handys ließ sich Google tatsächlich deaktivieren, was vorher nie möglich gewesen war. Ich meine nicht den Launcher und die anderen Google-Dienste, sondern nur den unter „Google” aufgeführten Hauptdienst. Danach ein Neustart und das Smartphone startete anstandslos und schnell inklusive der SD-Karte und wie am ersten Tag. Schwein gehabt, nicht wahr?

Besonders gefällt mir daran, dass ich anschließend ohne Konsequenzen diesen nun nicht mehr aktivierten Google-Dienst auch noch per Firewall zur quasi doppelten Untätigkeit verdammen konnte, denn ich habe Google dort nun alles verboten, was man verbieten kann. Sämtliche anderen Google-Dienste funktionieren nach wie vor reibungslos, sie werden schließlich benötigt (telefonieren Dank der Firewall aber “fast alle” nicht mehr nach Hause). Mata Hari lebt also noch, allerdings steht sie nun unter strengem Hausarrest, und ich bin während der Benutzung nicht mehr ständig mit meinem Konto bei Google angemeldet, was mir außerordentlich gut gefällt.

Tja, da ich nicht genau weiß, was ich veranstaltet hatte, lässt es sich auch nicht reproduzieren. Dabei hätte ich den orangen Kreis mit der chinesischen Warnung gerne fotografiert. Dass ich in eine Art „Factory-Mode” geraten war, weiß ich mittlerweile, aber weshalb sich Google dann anstandslos deaktivieren ließ, was vorher zig Mal vergeblich versucht wurde, das weiß ich nicht.

Oben das Bild ist ein Versuch, aus der Erinnerung zu zeigen, wie der Kreis ausgesehen hatte. Musst du dir wabernd in leichter Bewegung vorstellen. Ob – und das finde ich jetzt lustig – die Schrift weiß oder schwarz war, daran kann ich mich partout nicht mehr erinnern. Polizei-zeugenaussagen-mäßig: „Da war ein rotes Auto”, dabei war’s blau.

Inneres Ich: “Was hast du denn in deinen Kreis der Erinnerung eingetragen?”

„Warnung! Achtung, Achtung! / Ich weiß nicht, was hier geschrieben steht, aber es sah so aus”.

NetGuard, die geniale Firewall

Weshalb ich auf dem Bild (klick drauf = groß) „fast alle” schreibe? Tja, sollte das Handy ausgeschaltet sein und wird eingeschaltet, so meldet es sich zum Beispiel noch schnell bei Google an, bevor „NetGuard” überhaupt gestartet ist. Ansonsten sendet das Handy jetzt bei allen Apps nur dann, wenn einer App dazu klar die Erlaubnis erteilt wurde. Bei manchen Apps (Bank, E-Mail, Telefon und Messenger-Diensten etc.) geht’s natürlich nicht anders, schließlich benötigen sie eine Identifikation. Ebenso im Funkbetrieb mit dem Netzbetreiber oder sollte ich mal Geocaching spielen. Aber im unbenutzten Zustand und im WLAN-Betrieb wird fast alles im Hintergrund blockiert (WhatsApp bildet hier die einzige Ausnahme und kann nicht kontrolliert werden, es sei denn, man schaltet die App aus, dann wäre sie aber sinnlos). Mir gingen die Augen über, welch eine ungeheure Menge ungefragter Kommunikation mit zusammengenommen wohl geschätzt Hunderten Internetadressen im unsichtbaren Hintergrund geschieht (so viele, dass ich sie gar nicht zählen will, allen voran die Google-Serveradressen). Sogar während des Ruhezustands ist das so. Alles schön ordentlich von „NetGuard” dokumentiert. Ausnahmslos alle Apps, die ich bisher benutzt habe, versuchen das und zwar unabhängig davon, ob sie eingeschaltet wurden oder nicht oder wie schweigsam sie sich in den Datenschutzerläuterungen geben – aber sie versuchen es vergeblich nun. Wie gesagt, „fast alle” vergeblich.

Inneres Ich: „Könnte man dich nicht auch einfach blockieren?”

Das ist ziemlich böse, mein Lieber. Zwar kann ich dich, mein Inneres Ich, nicht blockieren aber ignorieren, das geht prima. Hat wer was gesagt? Ich glaubte ein leises Rauschen im kommunikativen Blätterwald vernommen zu haben. War wohl doch nichts 🙂

Einen schönen Sonntag wünsche ich dir. Auch meine nächsten Arbeitsnächte versprechen ab heute Abend endlich angenehme Milde. Vielleicht bekommen wir wenigstens noch ein paar Tage lang einen warmen August.

Technik-Schwurbelei

Thema Android: Mir reichte schon die Rumhackerei vor ein paar Jahren mit den beiden Linux-Rechnern, das war äußerst zeitaufwendig. Da Android auf einem Linux-Gerüst aufbaut, muss ich bei allem, was ich derzeit mache, wieder zurückdenken. Die Logik ist zwar grundsätzlich immer gleich, ob nun bei Windows-Systemen oder bei Linux, doch die Herangehensweise unterscheidet sich mitunter erheblich. Und da will ich überhaupt nicht von der Programmiersprache reden, die man bei einem ungerooteten Android-System eh nicht nutzen kann und die ich sowieso nicht beherrsche.

Der Vorteil von Windows besteht eindeutig in der Möglichkeit, beinahe das gesamte System gewissermaßen zweigleisig zu steuern bzw. zu kontrollieren: einmal durch die über Jahrzehnte ausgereifte grafische Benutzeroberfläche und zum anderen durch Programmbefehle in der Registry bis hin zu immer noch vorhanden „DOS Eingabeoptionen”. Ein und dasselbe Problem oder Vorhaben kann also auf verschiedenen Wegen gelöst bzw. erreicht werden. Dadurch bläht sich allerdings das System auch enorm auf im Vergleich zu Linux oder Android. Das war früher ein Argument gegen Windows, ist es bei den Spottpreisen für gigantische Speicher-Chips aber längst nicht mehr. Aus dem Nachteil wurde schlussendlich ein Vorteil.

Bei Linux ist zwar trotz Fortschritten der grafischen Benutzersteuerung nach wie vor ein (erhebliches) Minimum an Programmierbefehlen notwendig, die man gottlob stets parallel mit einem anderen Rechner per Google-Suche meist schnell finden kann (so man denn keine Foren besucht) und ohne gleich eine komplett neue Sprache lernen zu müssen.

Android ist eine clevere Mischform, in der dem User statt einer grafischen Oberfläche, Schalter und Auswahlmöglichkeiten angeboten werden, die rund um den Kern des Betriebssystems Dinge steuern lässt, doch das eigentliche Betriebssystem komplett vor Zugriffen abschottet. Man glaubt, man sei Chef im Ring, dabei hat man nichts Wesentliches zu sagen. Das soll mit „clever” gemeint sein. Hier schreibe ich natürlich nur von ungerooteten Android-Systemen. Das ist schon nicht schlecht, da so dem ungeübten User viel Leid durch eigene fehlerhafte Hackattakken erspart bleibt. Wobei es demzufolge aber auch ziemlich reizt, das Smartphone zu rooten. Da ich es hauptsächlich fürs Online-Banking gekauft habe, werde ich meine Finger davon lassen. Sollte ich aber an ein zweites Smartphone gelangen (nein, das ist nicht beabsichtigt), werde ich allerdings garantiert eines rooten, da bin ich sicher. Auch wenn es Wochen oder Monate „ein neues Hobby” bedeuten würde. Immerhin: so ähnlich verhielt es sich ja auch mit dem Linux-Netzwerkrechner, denn erst nach dem Kauf eines zweiten konnte ich in aller Ruhe den Fehler des ersten ausmerzen – du erinnerst dich vielleicht an die mysteriöse Weigerung trotz aller Versuche den Ton einzuschalten, was dann nur durch den Umweg einer separat angesteckten USB-Soundkarte ging. Bei diesem Mini-Windows-Rechner war bzw. ist der Prozessorchip mit seinem ehemaligen Windows-Betriebssystem verzahnt gewesen, wenn ich das mangels Fachausdrücke mal so laienhaft ausdrücken darf, und wollte lange Zeit keinen Ton unter Linux abgeben, mit dem ich das Betriebssystem ausgetauscht hatte. Es gelang erst nach Monaten, nachdem ich den Rechner zwei Mal über Wochen „in die Ecke geworfen hatte”, um ihn später wieder hervorzuholen, weil es an mir nagte, bei ihm versagt zu haben. Ein glückliches Ende folgte erst, nachdem ich endlich den richtigen Kernel-Treiber fand, was hier aber ein viel zu weites Feld wird (ich gerate wieder ins Schwurbeln), willste gar nicht wissen, ich weiß, ich weiß 😉

Bei meinem neuen Smartphone ist jedenfalls jetzt kaum noch etwas so, wie es im Auslieferungs-Zustand war – bis auf die Google-Steuerung, die man aber nur durchs Rooten los wird. Naja, irgendwann vielleicht einmal.

Du siehst, gegenwärtig erhole ich mich prächtig von den kalten und nassen Novembernächten und habe wieder drei Nächte frei. Jaha, diese (technischen) Gedanken finde ich entspannend, hättste nicht gedacht, was? Das Weblog bekommt ebenfalls ein komplett neues Update, was aber reibungslos funktionieren sollte.

Morgen werde ich dann Barbaras Tipp angehen und mich ausführlicher mit der Einrichtung einer VPN-Verbindung fürs Smartphone als temporäre Alternative zur bereits auf „Cloudffare” eingerichteten Standard-DNS-Lösung befassen. Bis dahin, gehab dich wohl. Ich nehme derweil Peter Lustig beim Wort, schalte jetzt fast alles ab und begebe mich in der kommenden Nacht auf einen neuen virtuellen Reisetag mitsamt der Reisegruppe „Yuyunskaya” ins finstere mittelalterliche Rumänien 🙂

Letzter Verweis auf gestern

So, ich habe vorhin den 4. Nachtrag zum gestrigen Eintrag hinzugefügt. Kein langer Text, du musst nicht viel lesen: Juchhe, ein Bild, ein Bild 🙂

Wir leben schon in einer aberwitzigen Zeit. Bisher wurden Firewalls dazu benutzt, um uns, die User, vor Angriffen und Spionage von außen zu beschützen – heute sind die Firewalls nötig, um das eigene System daran zu hindern, diese Daten ungefragt und fast schon in einer penetranten Art und Weise anderen aufzudrängen.

Die Leute ergeben sich in ihr Schicksal. „Da kannste nix dran machen” oder „Ich habe nichts zu verbergen” sind die üblichen Sätze, die du hörst, damit sich bloß niemand mit dem komplizierten und lähmend langweiligen Thema beschäftigen muss. Aber wette, das wird sich ändern?! Wenn nämlich an des Deutschen liebstes Kind, dem Auto, Hand angelegt wird, dann ist Schluss mit lustig.

Bei jedem modernen Auto wird die Information von mindestens jedem Motorstart (meist sogar die gesamte Fahrt) an die Hersteller bzw. an Subunternehmen der Hersteller versendet. Da gibt es keine Firewall mehr, mit der du das verhindern könntest. Und schon wird in der EU überlegt, damit eine Art Verkehrsüberwachung EU-weit aufzubauen. Die Hersteller wurden bereits vor einem Jahr gesetzlich verpflichtet, diese Systeme in ihre Neuwagen einzubauen. Also statt den Datenschutz im Auge zu behalten, ist die Versuchung für die EU, sich am Missbrauch zu beteiligen, mittlerweile so groß, dass selbst Bußgelder wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen im Gespräch sind. Dafür wird derzeit die Infrastruktur errichtet. Bots verfolgen dann zukünftig große Teile des Straßenverkehrs. Das ist den Normalmenschen bislang nicht bewusst. Es kommt noch, bis ihnen klar wird, was ihnen geschieht. Ich schätze, dann hat die EU endgültig ein riesiges Imageproblem.

So, das war’s erst mal mit der Technik-Kritik meinerseits. Trotz oder gerade wegen des kühlen und regnerischen Novembertags im August wünsche ich dir nur das Allerbeste heute. Bis morgen in diesem Theater.

Firewall für nicht gerootete Smartphones – 4 Nachträge :-)

Faszinierend! Jetzt habe ich für einmalig knapp 8 Euro die Vollversion von „NetGuard” gekauft, eine Firewall für nicht gerootete Smartphones. Im ersten Moment sah ich den Wald vor lauter Bäumen nicht. Es sind Hunderte Adressen, an die das Smartphone Meldungen verschickt. Alleine für diese im Detail aufgelisteten Informationen lohnt NetGuard schon, finde ich. In der programmeigenen Liste aller vorhandenen Apps werden zig Apps aufgeführt, von deren Existenz mir, dem User, nicht mal im Entferntesten etwas bekannt war. Auch das finde ich interessant.

Wer nun keine Ahnung hat (aufzeige: ihiich!), dem bleibt nur übrig, alles per try & error auszuprobieren. Etliche Dinge funktionieren mit abgeschalter (oder wahlweise nach Adressen eingeschänkter) Hintergrundkommunikation nicht mehr, andere schon. So muss man dann halt die Liste einzeln probierenderweise abarbeiten. Es kann ja ruhig lange dauern, nichts eilt schließlich. Dass zum Beispiel WhatsApp kommunizieren muss, also um das zu wissen, braucht man keine besondere Klugheit, dass aber ein bloßes Schachspiel bei jedem Spiel nach Hause telefoniert, das muss nicht sein. Kann man abschalten, es bleibt still und funktioniert trotzdem tadellos. Oder man kann in einzelnen Apps von, sagen wir beispielsweise mal 12 Internetadressen, an die Infos gesendet werden, ein paar, die einem suspekt erscheinen, abschalten, dann kommuniziert diese App zwar und funktioniert, doch sie sendet nicht mehr großfächig an alle interessierten Stellen. In dieser Art und Weise arbeitet man sich Stück für Stück vor.

Zur Not lässt sich “NetGuard” auch mit einem Fingertip komplett ausschalten. Dann ist alles so wie vor der Installation der Firewall. Genauso einfach lässt sie sich wieder einschalten (mitunter ist es nicht so, dazu im 3. heutigen Nachtrag mehr).

Für eine weitere einmalige „Spende” von 7,50 Euro könnte ich sogar die gesamte Smartphone-Kommunikation über einen externen Server umleiten, was ebenso interessante Eigenschaften eröffnet, mir aber noch und doch zu komplex ist. Außerdem ist meine Überwachungs-Paranoia nun auch wieder nicht ganz so schlimm ausgeprägt. Mir reicht es völlig, die Hintergrundkommunikation deutlich einzuschränken, so dass ich weiß, wer welche Infos wofür herunterlädt. Und da bin ich seit heute auf einem guten Weg.

Eintrag: Heute, gegen 6:00 Uhr

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Nachtrag 1. Achja, vergessen: jede Internetadresse, an die Infos im Hintergrund gesendet wird, ist mit einem Link versehen, unter den man nähere Infos zum Zweck oder dem Eigentümer der Webadresse usw. erfährt. Das ist praktisch und erspart mitunter mühsames eigenes googeln.

1. Edition des Eintrags: Heute, 15:00 Uhr

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Nachtrag 2. Noch stehe ich ja erst ziemlich am Anfang, doch die ersten Ergebnisse von NetGuard sind schon frappierend. Auf dem Smartphone ist zum Beispiel die App „YouTube Music” vorinstalliert. YouTube gehört zu Google, und da das Smartphone namens Mata Hari eine Google-Android-Version besitzt, kann man die Google-Apps nicht ohne weiteres deinstallieren. Als Player habe ich längst den VLC-Player aufs Handy geladen. Die YouTube Music-App lässt sich aber ausschalten, was ich getan habe. Sie ist immer aus und wurde noch nicht ein einziges Mal benutzt (nach einem Neustart des Handys muss man sie erneut ausschalten, was ich natürlich mache, wenngleich Mata Hari 24/7 in StandBy bleibt). Prompt meldete NetGuard soeben, dass diese YouTube-App im ausgeschalteten App-Zustand und selbst im StandBy-Modus des Handys mehrere Versuche unternommen hat, sich mit dem Internet zu verbinden. In 6 Minuten hat die App 6 Versuche zu 6 verschiedenen Internetadressen gestartet. Vergeblich Dank NetGuard.

Und genau das ist es, was ich meine, wenn ich oft von einer überbordenden Kommunikation spreche. Solche kurzen Mitteilungen, die wahrscheinlich aus ein paar bloßen Zahlenreihen bestehen, nehmen beim Versenden zwar nichts vom Datenvolumen weg, doch sie rauben unnötigerweise durch ihre Aufgaben Rechengeschwindigkeit. Und dass Google, deren Software auf zig Dienste verteilt wird (mit zum Teil kryptischen Namen) und die vor dem User absichtlich versteckt werden,  die aber natürlich in der Lage sind, zum Beispiel meinen auf der SD-Karte vorhandenen Order der Musikdateien mit Hunderten Musikstücken binnen Sekunden zu analysieren, das dürfte einleuchtend sein. Dass diese Infos dann wiederum entgegen aller getroffenen Datenschutzeinstellungen nicht trotzdem an YouTube gesendet werden, dafür hätte ich absolut nie die Hand ins Feuer gelegt, was mich nun vor Verbrennungen geschützt hat. Ich habe den Beweis dafür. Damit wird ersichtilich, weshalb man bestimmte, auf persönliches Interesse stoßende YouTube-Videos als Vorschläge präsentiert bekommt, sollte man sich zukünftig auf der Seite von YouTube bewegen.

Das ist natürlich eine gängige Konsum-Spionage. In diesem Fall auch ungefährlich. Doch wenn ständig jemand deine Dateien, Mitteilungen und Gespräche verfolgt, dann hat es nichts mehr mit dem „Fernmeldegeheimnis”, dem im Grundgesetz verankerten Schutz vor dem Mithören durch einen Dritten, zu tun. Nur weil der Dritte versichert, er sage es nicht weiter, ist ihm das Mithören dennoch nicht erlaubt. Es geht eben ums prinzipielle Mithören bzw. Mitlesen. Es geht um den potentiellen Missbrauch, nicht um einen tatsächlichen. Das Grundgesetz sagt nicht von ungefähr „Nein” dazu, es hat Gründe. Aber Google meint, durch technische Umwege oder Raffinesse das deutsche Grundgesetz mit Füßen treten zu dürfen. Deshalb sind strenge Datenschutzregeln wichtig – die aber leider stets der technischen Entwicklung hinterherhinken.

Also für mich ist die Firewall NetGuard jetzt schon die mit Abstand nützlichste App auf Mata Hari.

2. Edition des Eintrags: Heute, 17:10 Uhr

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Nachtrag 3. Nur für den Fall, dass du’s mir gleichtust und ebenfalls NetGuard auf dein Handy lädst: Solltest du das Handy ausschalten und danach startet es nicht mehr richtig, dann musst du NetGuard für diesen Fall ausschalten oder, falls das nicht mehr geht, ihm per Schieberegler im selben Fenster die Rechte nehmen, so funktioniert dann das Ausschalten. Danach Neustart, so klappt’s auch wieder. Das liegt daran, dass bestimmte Dienste, die für den Start des Smartphones notwendig sind, je nach NetGuard-Konfiguration, noch blockiert sind. Um welche es sich dabei genau handelt, kann ich bislang nicht sagen. Das auszuprobieren dauert, und im Moment habe ich keine Muße, es zu tun, da Mata Hari durchgehend eingeschaltet bleibt und bei Nichtgebrauch nur in den StandBy-Modus geht. Aber zum Testen hatte ich es vorhin gemacht und erst mal einen Schrecken bekommen, zumal sich NetGuard eben nicht deaktivieren ließ. Erst nachdem ihm die Rechte genommen wurden, ließ es sich für einen Neustart deaktivieren – und nach dem Start wieder aktivieren. Eigentlich logisch und einfach, doch wenn man’s nicht weiß, guckt man erst mal blöd aus der Wäsche.

Das nehme ich jetzt mal zum Anlass, einen Disclaimer hier anzufügen: Die Benutzung von NetGuard geschieht natürlich auf eigene Gefahr. Meinereiner haftet für nix. Ich schreibe lediglich auf, was ich mit dieser – für mich – wunderbaren App so erlebe. Irgendwann weiß ich auch, welche Startdienste man per NetGuard erlauben muss.

3. Edition des Eintrags: Heute, 19:00 Uhr

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Nachtrag 4. Ein Beispiel: Klicke auf das Bild für eine noch größere Ansicht, sonst erkennst du kaum etwas.

4. Edition des Eintrags: Montag, 9:50 Uhr

Einmal noch kurz zum “iii F150 B1 pro” (wie kann man nur einen solchen Namen vergeben?!)

So langsam mag ich das neue Smartphone wider Erwarten mehr und mehr leiden. Klar, wenn gedanklich die Google-Spionage mal außen vor bleibt. Die lässt sich aber verführerisch schnell vergessen angesichts der vielen tollen Sachen, die das Gerät macht. Vor allen Dingen fasziniert mich die perfekte, rasend schnelle Einbindung ins heimische Netzwerk und die gigantische Mini-SD-Karte, auf der eine Unmenge Platz zum Organisieren der persönlichen Daten zur Verfügung steht. Nur mit Fotos und Filmaufnahmen habe ich mich noch nicht beschäftigt. Dabei bin ich ziemlich sicher, dass die verbaute Samsung-Kamera (Chip) und die Sony-Nachtbildkamera ebenso viel Freude bereiten werden. Ist mir aber noch zu kompliziert. Für die „neue” Kleinbildkamera, dat “Tauch-Lumixi”, hatte ich auch Monate benötigt, um deren enorme Menge an Einstellungen zu kapieren – beim Smartphone sind diese Möglichkeiten noch um ein Vielfaches erweitert – das anzugehen, dafür braucht es echt Zeit und vor allen Dingen Muße.

Gibst du deinem Smartphone eigentlich einen Namen? Ich meine einen menschlichen oder tierischen, keinen technischen fürs Netzwerk? Der Gedanke kam mir tatsächlich letzte Nacht auf Arbeit. „Schmierglas”, „Fettfenster”, „Mata Hari” kamen mir spontan so in den Sinn 🙂

Strom

Eine Nacht lang habe ich mit dem neuen Smartphone rumgespielt. War ja klar. Nicht die ganze Nacht, ich musste ja auch ‘n bisschen was arbeiten. Musikvideos abgespielt, die Bluetooth-Kopplung mit dem am Fahrradkorb fest installierten Lautsprecher ausführlich ausprobiert, den VLC-Player via LTE-Verbindung runtergeladen und installiert, eine neue Playliste begonnen (zu viel Musik ist auf der 512 GB Mini-SD-Karte, da ist meine komplette Bibliothek drauf), mehrere Schach-Apps habe ich runtergeladen, probiert und wieder rausgeschmissen (erst nach der 4. App war ich zufrieden, die Nummer 5 verlangt nämlich NULL Zugriff und sammelt folglich ebenso NULL Infos aber spielt viel besser als ich, was wichtig ist, da sonst jeder Reiz und Ehrgeiz für dieses Spiel fehlt), Dateien und Ordner mit einem neuen Dateimanager sortiert, diverse Einstellungen, deren Sinn und Zweck mir nicht ganz klar war, ausprobiert und ordentlich im Internet gesurft. Die Arbeitsnacht verflog wie im Flug.

Das Folgende musst du nicht lesen. Nur für Akku-Interessierte. Es ist nicht unterhaltsam. Ich will’s nur gesagt haben, habe dich also „vorgewarnt” 🙂

Als ich zum Dienst fuhr, war der Akku voll. Vorhin zeigte er 7 % Verlust an. Das ist natürlich gelogen. Als langjähriger E-Dampfer weiß man, wie die Hersteller der Chips für die Akkuträger arbeiten: ist der Akku voll, wird kaum Verbrauch angezeigt. „Voll” ist in deren Augen nämlich ein relativer Begriff. Üblicherweise liegt die Ladeschlussspannung bei 4,2 Volt. Ausgelegt ist ein Lithium-Ionen-Akku aber für 3,7 Volt, das heißt: auch bei 3,7 Volt zeigt er noch „voll” oder zumindest „fast voll” an. Danach, wenn der Akku weiter nachlässt, verringert sich die Füllstandsanzeige entsprechend rasant.

Jetzt weiß ich leider nicht, welcher Akku genau in dem Smartphone verbaut ist. Ein Lithium-Polymer-Akku aber von welchem Hersteller und mit welcher Leistung, diese Infos finde ich bisher in keinem Datenblatt. Es ist aber egal, ob ich von den Werten der E-Dampfakkus ausgehe (3,7 Volt) oder ob hier der Leistungsbereich ein anderer ist, das Grundprinzip ist bei diesen Akkus immer gleich: ausgelegt für x Volt („ausgelegt für” bedeutet, dass der Akku in diesem Bereich ziemlich lange eine gleichbleibende Leistung bietet) und der Ladeschlussspannung y, die deutlich höher liegt. Auch am Smartphone wird die volle Leistung über Gebühr als „voll” angezeigt, bevor die Anzeige dann realistisch, d.h. viel schneller abnimmt. Eigentlich müssten alle Füllstandsanzeigen ca. 120 % anzeigen, das wäre sehr viel genauer.

Also, der Akku war anfangs 100 % geladen und als ich ihn vorhin ans Ladegerät anschloss, lag er bei 93 %. Geht man von den 10.000 mA/h aus, sollten hier ca. 700 mA nachgeladen werden. Die Ladeschlussspannung ließ das Handy aber erst nach rund 1.000 mA abschalten, was rechnerisch bedeutet, so man der prozentualen Anzeige Glauben schenkt, dass der Akku 14.200 mA/h Kapazität hat, was natürlich nicht der Fall ist. Rechnet man demnach von den vom Hersteller genannten 10.000 mA/h 1.000 ab, so erreicht man wunderbar ausrechenbare 90 %. Oder anders ausgedrückt: die Füllstandsanzeige log um 3 %. Wie gesagt, das würde sie wieder wett machen im mittleren und unteren Bereich der Akkuladung, wenn sie für den beobachtenden Benutzer schneller absackt. Das ist wieder ein Indiz (@Dominik) für einen verbauten 10.000-mA-Akku. Exakt kann ich das nur nachmessen, wenn ich den Akku bis zu seiner Abschaltung leere und danach voll auflade. Dazu habe ich aber keine Lust, vielleicht ergibt es sich ja mal, dann schreibe ich das Ergebnis ins Tagebuch.

Warum habe ich dazu jetzt aber keine Lust? Weil es mir zu lange dauern würde, bis dass der Akku wieder aufgeladen ist. Es gibt zwar die Möglichkeit einer Schnellladung, die dann mit 2 Ampere den Akku recht zügig auflädt, doch diese Art der Ladung fördert enorm den Akkuverschleiß. Geht man für die Lebensdauer von 700 bis 1.500 Ladezyklen aus, liegst du mit ständigem schnellen 2-A-Laden irgendwo im unteren Bereich, d.h. nach 2 bis 3 Jahren wäre der Akku hinüber. Lädt man den Akku aber schonend „nur” mit einem Ampere, verlängert sich seine Lebensdauer entsprechend. Für nicht wenige Leute ist das egal, da sie sowieso alle 2 bis 3 Jahre ein neues Handy kaufen, meine Wenigkeit hat das aber nicht vor. Ich betreibe sogar noch 10 Jahre alte E-Dampfakkus, die immer nur mit 500 Milliampere geladen wurden und die „gefühlt” noch wie neu sind. Beim Akku meines E-Readers war es andersherum der Fall. Er stammt aus 2012, da wusste ich noch kaum etwas über Lithium-Ionen-Akkus und lud ihn mit dem empfohlenen Netzteil mit 2 Ampere. Heute ist er um, besitzt eine Selbstentladung im ausgeschalteten Zustand des Readers, die fast noch schneller ist als während meiner Lektüre auf dem dem Gerät. Sein verbauter Akku wird schon lange nicht mehr hergestellt, man kann ihn also nicht mehr tauschen. Sogar wenn man noch einen im Internet finden sollte, so lag der dann irgendwo 10 Jahre in einer Kramkiste herum oder wo auch immer. Ich persönlich kann mir mit einer kleinen Powerbank helfen, die ich meist beim Lesen an den Reader angeschlossen habe, und die nicht störend ist. Das geht sogar prima, finde ich.

Warum erwähne ich das mit dem Reader? Weil man nicht genau sagen kann, wie weit die Lebenserwartung eines Akkus schrumpft bei Ladungen mit 2 Ampere, 1 Ampere oder mit 500 Milliampere. Es werden überall nur Schätzwerte genannt. Das ist so ähnlich wie bei der LED-Beleuchtung, deren Leuchtdauer oft in Stunden angegeben wird, die aber nie jemand tatsächlich 50.000 Stunden unter Beobachtung leuchten ließ. Eine solche exakte Untersuchung bei einem Akku würde schließlich 2 bis 3 Jahre dauern, das macht keiner, zumal Akkus immer billiger werden. Nicht zuletzt spricht der Nachhaltigkeitsgedanke auch für eine schonende Ladung statt für eine schnelle.

Falls du, liebe Leserin und lieber Leser, es nun bis hierher lesetechnisch geschafft haben solltest, so wünsche ich dir einen netten erfrischenden Samstag im – wie das ZDF neulich meinte: „Juli wohl heißester Monat seit Jahrtausenden” (sie hatten einfach vergessen, mal vor die Tür nach draußen zu gehen. Was unterscheidet diese Meldung, also den „Journalismus” beim ZDF, eigentlich noch von Relotius?). Für die Seele erfrischend und gut tuend sind dann schlussendlich diese beiden lesenswerten Artikel jeweils als Replik zum Thema: hier und hier.

Bis morgen dann – wie draußen zu bestaunen: in alter Juli-Frische.

Virtuelle Reise – Smartphone – kein Wetter

Gleich ist’s 2:00 Uhr. Quizfrage: Rate, was ich in dieser arbeitsfreien Nacht mache? 🙂 Ich bin virtuell noch im Gestern unterwegs, habe Tschechien im reparierten Traktor (der Partikelfilter musste gereinigt werden) durchquert, danach die Slowakei und befinde mich justamente in Ungarn auf dem Weg nach Arad in Rumänien [Link] inklusive eines Geisterfahrers auf der Autobanh [Timecode: 7:54:40].

Nebenher habe ich das Smartphone aufgeräumt und nach meinen Wünschen komplett neu geordnet, diverse für mich überflüssige Apps gelöscht bzw. deaktiviert und mich zum ersten Mal überhaupt bei „WhatsApp” als „Monomond” angemeldet. Ja, was tut man nicht alles, um den Satz „Georg, du bist so, so, so rückständig, nicht mal per WhatsApp bist du erreichbar” zu vermeiden. Ein zweites Mal überprüfte ich den superschweren Lithium-Polymer-Akku: von ca. 70 % Füllstand bis 100 % wurden rund 3.200 mA geladen. Rechne das um, am Besten mit dem Kettensatz, und du erhältst 10.666 mA/h Kapazität. Wegen des schweren Akkus ist das Smartphone nicht für die Jacken- oder Hosentasche geeignet (ich finde diese eckig ausbeulenden Hosentaschen, die man immer öfter sehen kann, sowieso schlimm), aber für die Handtasche oder meinen eingurtigen kleinen „Männer-Rucksack” passt es in seiner aufklappbaren extra angeschafften Lederhülle perfekt neben die ebenso in Leder gehüllten anderen Utensilien, als da wären: der analoge A6-Schreibblock, der E-Reader und die E-Pfeife. Es geht auch noch bequem eine 6.000 mA/h kleine Powerbank (mit zwei austauschbaren 18650er Akkus) in die Tasche, dann ist sie aber voll. Zu schwer? Nicht im Geringsten.

Was politisch im Lande gerade geschieht? Keine Ahnung, ist eh Sommerloch. Mehr Loch als Sommer, nicht wahr? Da wären wir allerdings bei einem anderen Thema, auf das einzugehen, mir nur die gute Laune verderben würde.

Einen angenehmen Start ins Wochenende wünsche ich dir. Mach einfach etwas Virtuelles, dann wirste auch nicht nass im Lande der Dürre (ich kann’s ja nicht seinlassen mit den kleinen Sticheleien gegen die grünen Klima-Hysteriker).

Nicht so mein Plaisir

Himmel, Arsch und Zwirn! Wenn mir das jemand vorher gesagt hätte! Wie kompliziert das moderne Smartphon-Leben doch ist, Junge, Junge. Es sind garantiert nicht bloß ein paar wenige Spione im Hintergrund, das ist dermaßen verwirrend organisiert, uneinheitlich und absolut bedienerunfreundlich gestaltet, meines Erachtens gar nicht gut strukturiert (Android 12), dass mir vollkommen klar ist, selbst mit einem ausgeschalteten Smartphone im Raum nicht zu 100 Prozent sicher sein zu können, nicht doch abgehört zu werden. Da stehen Tür und Tor für Möglichkeiten offen. Ja, ich weiß, meine Paranoia. Trotzdem werden wir keine engen Freunde werden.

Obwohl ich oft sogar 24 Stunden im Internet rumhänge, ist Android definitiv nicht meine Welt. Die Desktoprechner habe ich in langen Sitzungen ja längst alle von Spionage befreit (es gibt auch keine ungefragten Updates, nicht mal von bzw. für die Betriebssysteme, seit über 10 Jahren kein einziges), aber das wird mir mit Android definitiv nicht gelingen. Und die Google-Seuche, boah!

Jetzt muss ich erst mal schlafen. Gute Nacht.

Achja, das Online-Banking. Habe lange für die Einrichtung gebraucht, klappt aber jetzt.

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Nachtrag.