Es sind mysteriöse Dinge, die in dieser Nacht geschehen. Es ist jetzt 4 Uhr, ich muss ja wach bleiben, da heute Abend die Nachtschichten wieder anstehen. Auch weiß ich nicht, ob dich mein Geschwurbel überhaupt interessiert; ich gehe mal von einem Nein aus, schwurbel aber jetzt trotzdem weiter. Ja, so isser halt, ein egoistischer Geselle.
Eine Vorbemerkung noch: Erinnerst du dich an (ich glaube) 2014/16 herum, als ich die kleine TV-Box mit Windows10 durch Linux ersetzt hatte? Damals gab es enorme Audio-Probleme, da sich der Treiber nicht installieren ließ und ich nach einer Woche des erfolglosen Versuchens am Ende den alternativen Weg mit einer USB-Audiokarte eingeschlagen hatte. Dasselbe gibt es heute, und wieder mit einem Intel-Treiber. Aber von Anfang an:
Wie du hier nachlesen kannst, wollte ich ursprünglich einfach die Festplatte vom alten Rechner in den neuen einbauen. Alle sagten mir – und überall (!) in den Foren ist zu lesen – dass das keine gute Idee sei, da es zu Hardware-Problemen kommt. Das stimmt sogar, bestätige ich hiermit, macht aber nix, denn genau diesen Tausch habe ich in den letzten Stunden trotzdem gemacht. Ich konnt’s einfach nicht lassen. Was in meinem Kopf vorhanden war, musste ich einfach ausprobieren. Und die daraus resultierenden Probleme sind ratzfatz gelöst. Also neue SSD ausgebaut, alte samt Betriebssystem rein. 5 Minuten Arbeit. Was geschah dann?
Windows hatte einzig (aber immerhin) seine Universaltreiber für Video verteilt, so dass wenigstens einer der beiden Monitore einigermaßen funktionierte und man somit etwas tun konnte. Ansonsten ging kaum etwas, nicht mal Internet. Gut, dass ich zwei Rechner nebeneinander betreibe. Somit suchte ich in Ruhe sämtliche benötigten Treiber bei Dell heraus, kopierte sie auf einen USB-Stick und installierte sie. Windows macht so etwas nicht von alleine, denn Windows erkennt nicht mal die geänderte Hardware von diversen Dingen, sondern nur Konflikte mit der alten (nicht mehr vorhandenen) Hardware, was du im Gerätemanager siehst. Es glaubt immer noch, was in der Registrierung steht, muss so auch stimmen. Es ist sinnlos, nach „geänderter Hardware” zu suchen. Also habe ich alle Treiber, die als konfliktbelastet angezeigt wurden – und das waren sicher über 20 an der Zahl – manuell erneuert. Ende vom Lied: alles funktioniert bis auf den Ton. Sämtliche Programme, Anwendungen und Einstellungen des alten Rechners laufen nun exakt wie früher auf dem neuen. Das finde ich schon mal ein erfreuliches dolles Ding.
Jetzt kommt das Aber. Danach dann das Mysteriöse.
Da im neuen Rechner (der italienischen Rechnerin. Warum das? Keine Ahnung, nur so) keine Audiokarte und kein Audio-Chip mehr verbaut ist, sondern wie 2014/16 der Ton vom CPU-Chipsatz erzeugt wird, konnte ich keinen Treiber erneuern. Also den des Chips schon, doch eben keinen speziellen Audio-Treiber für eine Karte. Und anscheinend nicht für das alte Windows. Das führte dazu, dass trotzdem kein Ton erklang [edit: Problem gelöst, siehe Nachtrag Nr. 2]. Auch eine separate Audiokarte, wie’s damals bei Linux die Lösung war, funktioniert nicht. Per Zufall entdeckte ich aber, dass der kleine von beiden angeschlossenen Monitoren einen blechern klingenden eingebauten Lautsprecher besitzt. Das wusste ich nicht mal. Der funktionierte, da ich den Monitor nicht über HDMI, sondern via Display-Port am Chipsatz angeschlossen habe. Der Monitor wiederum zeigt hinten an den Anschlüssen einen Audio-Ausgang. Also habe ich den Verstärker, das Logitech-Soundsystem (ein einfaches aber mit sehr gutem Klang), dort eingestöpselt und siehe da: Der Ton ist genau so gut wie eh und je.
Das liest sich jetzt ziemlich einfach, allerdings habe ich Stunden bis zu der Lösung benötigt. Bestimmt wird es irgendwie auch möglich sein, durch Treiber den Ton wieder zu aktivieren; ich wüsste aber nicht wie, denn ich habe wirklich alles ausprobiert. Als ob der Chip mit dem speziellen Win10-Betriebssystem verschmolzen ist und schon bei einer anderen älteren Win10-Version nicht mehr vollständig funktioniert und stumm bleibt. Doch wie man sieht, es gibt meist mehrere Wege, um ans Ziel zu gelangen. Nix „alternativlos”, olle Frau Merkel.
Jetzt kommt aber das Mysteriöse:
Nachdem alles fertig angeschlossen war, das Netzwerk wieder eingerichtet, die vielen USB-Laufwerke des Archivs funktionierten, erschien beim anschließenden Ausprobieren des angeschlossenen wichtigen Programm-Laufwerks tatsächlich wieder die Fehlermeldung, dass ich nicht die ausreichenden Rechte besäße, um diesen oder jenen Ordner zu öffnen – ABER, nicht vorschnell lachen – erst ab einer bestimmten Tiefe des Anklickens von Unterordnern. Ich glaube so 3 oder 4 Ebenen konnte ich alle Ordner öffnen, dann kam die Meldung. Wie ist das erklärbar? Es hatte ja vorher mit dem alten, nun kaputten Rechner funktioniert. Es ist die alte Festplatte und das alte Win10.
Das Problem ist also noch nicht gelöst. Im Grunde bin ich da so weit wie zuvor. Mit dem Unterschied halt, dass ich nichts neu einrichten muss und haargenau weiß, dass, im Gegensatz zum italienischen System, auf meinem Windows10 alles richtig eingestellt ist. Ich besitze sämtliche nötigen Rechte. Wenn ich jetzt bei der Fehlermeldung einen neuen Benutzer wähle, sagen wir mal „User default” und ihm meine Rechte übertrage, dann lässt sich in der 3. (oder 4.) Ordnerebene damit wieder alles weitere öffnen. Das ist aber nicht immer der Fall, manchmal kann ich bis zur 6. Ebene der Unterordner klicken. Bis zu einem anderen Ordner, bei dessen Unterordner sich das ganze Spiel wiederholt. Das Problem des vorherigen Betriebssystems reproduziert sich demnach und lag also gar nicht, wie irrtümlich vermutet, am System, sondern es muss eine andere Ursache haben.
Am Rechner bzw. am BIOS? Der Rechner ist der einzige Hardware-Unterschied zum kaputten alten, doch der kann es doch nicht sein, oder?
Eben erst während des Schreibens kam mir noch eine andere Idee (so was dauert halt seine Zeit bei mir): Windows-Fehlermeldungen haben nicht selten ganz andere Ursachen als die, die sie uns mitteilen. Ein Rechte-Fehler besteht ja nun mal nicht, diese Meldung ist also irreführend. Was, wenn die angeschlossene externe Festplatte einen Defekt hat? Der könnte zu einem solchen inkonsistenten mysteriösen Verhalten führen.
Das werde ich noch ausprobieren, dann ist aber wirklich Schluss bis Sonntag. Eventuell gibt’s einen Nachtrag. Nur jetzt gerade habe ich keine Lust mehr, mich wieder damit zu beschäftigen.
Jaja, ich weiß, in diesem Eintrag drücke ich mich nicht fachmännisch aus. Mir ist die Computersprache zu hochtrabend und eigentlich zuwider; man kann es auch in einfacher Sprache sagen – ist nur die Frage, ob es so verstanden wird. Aber auch das ist mir momentan egal, denn mich versteht sowieso keiner 🙂
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Nachtrag Nr. 1 um 7:30 Uhr: Die letzten 3 Stunden waren teilweise ein Erlebnis des Nervenaufreibens. Zuerst noch ruhig und gelassen. Den zickenden Wechseldatenträger hatte ich mit dem des anderen Rechners getauscht. Es ist eine Spiegelversion. Fast. Jene vom Win7-Rechner verhielt sich mit der Italienerin artig. Die andere aber nicht am Win7-Rechner. Defekt ist sie trotzdem nicht, sondern die Unterordner nach mehreren Ebenen hatten gar keine Rechte mehr. Wie kommt das? Keine Ahnung. Man guckt doch nicht jeden Ordner, den man anklickt nach. Also hatte ich mal eben bei so knapp 50 Ordnern neue Rechte vergeben. Nicht alle Ordner, das sind Hunderte. Es reichte aber, um bis zum letzten Ordner einer Ebene/eines Threads/eines Fadens (wie heißt das?) durchklicken zu können. Danach wurde wieder getauscht und bis jetzt ist alles okay. Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten, die aber nicht wichtig sind, erledige ich demnächst. Jedenfalls funktioniert die italienische Rechnerin tadellos und ist jetzt identisch mit dem alten kaputten Rechner (stimmt auch nicht, denn sie IST ja die Version des alten) – und alles, ohne auch nur eine Hand für die Einrichtung rühren zu müssen. Gut, es hat etliche Stunden gedauert, doch eine komplett neue Einrichtung hätte mehr Zeit in Anspruch genommen. Und es brauchte eben diese Zeit, da ich erst mal Schritt für Schritt auf die Lösungen kommen musste.
Ein wenig bibberig war dann folgendes, an das ich gar nicht gedacht hatte: Da Windows nun auf einem neuen Board läuft, verlangte Microsoft eine erneute Aktivierung des uralten Windows-Schlüssels. Natürlich besitze ich längst keine Keys mehr. Also hatte ich mit einem Tool die Nummern auslesen lassen und es waren gleich 3: Produkt-Key, Lizenz-Key und OEM-Key. Beim 3. Versuch, OEM, hat’s dann funktioniert. Jetzt bin ich nur verwirrt, ob ich die alte Version mit dem Code der neuen registriert habe oder nicht, denn ich weiß nicht, ob das Tool den Key vom Board oder von Windows kopiert hatte. Ist aber auch egal.
Es hätte ja noch gefehlt, dass nach Stunden endlich alles funktioniert aber an so’ner blöden Nummer gescheitert wäre oder dass ich eine neue Lizenz hätte kaufen müssen, womöglich für annähernd den Preis des ganzen Rechners. Dieser Kelch ging dann gottlob an mir vorüber.
Das war’s nun endgültig. Jetzt essen, Film gucken, schlafen, arbeiten und morgen noch mal. Sonntag habe ich schon wieder frei. Wat’n Leben, was?
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Nachtrag Nr. 2 am 5.08.’24; 2 Uhr nachts: Sowas aber auch, ich konnte’s nicht lassen und habe gesucht und gesucht – und tatsächlich doch den richtigen Intel-Audio-Treiber gefunden, so dass der normale Audioausgang am Rechner nun wieder funktioniert. Das ist natürlich sehr schön, trotzdem kommen heute Abend die beiden Adapter hier an. Naja, ich werde sie behalten, habe mittlerweile so viele Adapter für alles Mögliche – irgendwann braucht man immer mal einen und dann ist man froh, ihn in der Schublade parat liegen zu haben. Und ich werde natürlich die Adapter am Abend ausprobieren. Denn auch da ich sie jetzt überraschenderweise nicht mehr benötige, interessiert mich doch sogar brennend, ob meine Idee mit ihnen funktioniert.
Es folgt also noch ein 3. Nachtrag 🙂
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Nachtrag Nr. 3 am 05.08.’24; 19 Uhr: Gut, der erste Adapter funktioniert nicht, denn der Stecker ist für die Wii-Konsole. Er sieht nur aus der Entfernung aus wie ein Display-Port-Stecker, passt aber nicht (hätte ich mir eigentlich auch denken können). Nunja, er kann dennoch vielleicht mal nützlich werden. Der zweite Adapter passt und funktioniert. Genau wie gedacht. Er trennt das HDMI-Signal in Audio und Video. Video habe ich nicht ausprobiert, es kann eh nur schlechter als HDMI sein, doch das Audiosignal funktioniert exzellent. Ich höre keinen Unterschied zum Audioausgang am Rechnergehäuse; es könnte sogar besser klingen, was aber wohl eher Einbildung ist. Wer also ein Audio-Problem hat, kann es auch so umgehen.
Jetzt bin ich komplett fertig mit dem Umbau. Alles funktioniert bis in jede noch so kleine Einstellung. Manches ist sogar erheblich besser/schneller als zuvor. Zum Abschluss habe ich alle Partitionen der Samsung-Festplatte auf die der ausgebauten italienischen geklont. Sollte aus irgendwelchen Gründen die Samsung-Festplatte versagen (man weiß ja nie), kann ich sie einfach durch die italienische austauschen und befinde mich auf dem Stand von heute. Und sollte ich sie wider Erwarten in einen anderen Rechner einbauen, weiß ich ja jetzt, was zu tun ist – noch, falls ich nicht alles wieder vergesse und falls ich die italienische SSD dann überhaupt wiederfinde (liegt in einer Kramschublade) 😉