Was haben die Worte „noch nix” und „künftig” gemeinsam?
Inneres Ich: „Ähm, jaja, schon klar.”
Na, was denn? Nämlich dass es jetzt hier noch nichts zu lesen, zu hören oder zu sehen gibt. Trotzdem bist du hier. Warum?
Inneres Ich: „Weil ich neugierig bin.”
Ach, das vermaledeite Innere ist neugierig. Ganz was Neues. Dann will ich mal nicht so sein und zeige dir etwas. Weil ich so ein netter Mensch bin …
Inneres Ich: [hüstel]
Was?
Inneres Ich: „Wegen nett und so …”
Also, nu’ hör aber auf …
Inneres Ich: “Nein, ich meine auch, was zeigst du denn?”
Ein Video aus meiner Kindheit als Lückenbüßer für diese Seite. Eine uralte Super-8-Filmaufnahme zu Beginn der 1960er Jahre. Mein Bruder und ich, zwei Kleinkinder verabreden sich zum Spaß der Erwachsenen per Telefon (was damals längst nicht jeder besaß und daher als Gag die Leute jener Zeit zum Schmunzeln gebracht hatte) zu einem Ausflug an einen See. Das größere Mädchen, das den Schlitten zieht, war meine „große Schwester”, eigentlich die Tante. Bis auf meinen Bruder und mich leben sämtliche Menschen vor und hinter der Kamera und alle Tiere längst nicht mehr. Ist das nicht ein seltsamer Blick in eine vergangene Realität, die einst so brandaktuell war, wie unsere heutige Gegenwart?
Die Bild- und Tonqualität ist natürlich grottenschlecht. Es handelt sich um die auf VHS kopierte Aufnahme eines verschollenen Super-8-Films. Der Film wurde auf Leinwand gezeigt und mit einer der ersten VHS-Kameras (einer Sony, Baujahr um 1986) abgefilmt, danach dann mehrmals kopiert. Die einzige erhaltene VHS-Kasette einer dieser Kopien war bei ihrer Digitalisierung vor ca. 8 Jahren auch schon 30 Jahre alt und stand bereits kurz vor dem Zerfall. Ich besitze alte Taschenbücher, wenn du sie öffnest und eine Seite umschlägst, zerbröseln die Seiten in deiner Hand. Und diese Bücher sind „erst” aus den 1970er und 80er Jahren. So ähnlich erging es dem Videoband auch, da war also kein Raum mehr für Restaurierungen.
Wer daran keinen Anstoß nimmt und Kinder mag, dem wünsche ich ein paar Minuten nette Unterhaltung. Wer so etwas aber nicht mag (Kinder und krächzende, knackende, kaum mehr verständliche alte Filme von Leuten, die er eh nicht kennt), der muss halt weiter warten. Auf Godot.